Actionperle für Star Wars-Fans... und andere

Ach ja, die Macht. Star Wars-Kenner wissen, was damit alles möglich ist, Darth Vader würgt damit vorzugsweise aus drei Meter Entfernung jeden, der...

von Richard S. am: 30.05.2013

Ach ja, die Macht. Star Wars-Kenner wissen, was damit alles möglich ist, Darth Vader würgt damit vorzugsweise aus drei Meter Entfernung jeden, der versagt... ihm widerspricht... oder schief anschaut. Ben Kenobi nutzt sie, um Sturmtruppen zu verwirren. Und der Protagonist von The Force Unleashed vertreibt sich die Zeit zwischen den Episoden III und IV damit, unter anderem Sturmtruppler, Jedis und Tie-Fighter munter durch die Gegend zu werfen - ohne sich wirklich anstrengen zu müssen.

Es war einmal

Doch bevor man in die Rolle des ebenso mächtigen wie geheimen Schülers Darth Vaders schlüpft, jagt man zunächst in der Rolle des asthmatischen Sith selbst einen der letzten Jedi auf der Wookie-Heimatwelt Kashyykk. Dabei wird gleich eine der größten Schwächen von TFU offenbart: die ungelenke Maussteuerung, doch dazu später mehr.

Nachdem man Dutzende Wookies zerlegt, erwürgt oder in bodenlose Abgründe geschleudert hat, geht es in den Kampf gegen den Jedi; an dessen Ende, von dramatischer Musik unterlegt, der eigentliche Hauptcharakter die Bühne betritt: Vaders geheimer Schüler, genannt Starkiller.

In einer weit entfernten Galaxis

Im Autrag seines Meisters soll Starkiller nun, quasi als letzte Prüfung, einige der letzten Jedi finden und vernichten (darunter auch die eingefleischten Star Wars-Fans bekannte Meisterin Shaak Ti); um zu beweisen, dass er bereit ist... um Seite an Seite mit Darth Vader den Imperator zu stürzen. Zur Seite stehen ihm dabei sein Freund und Droide PROXY, der darauf programmiert ist, Starkiller bei Gelegenheit zu töten (und der kein Geheimnis daraus macht) wie auch die Pilotin seines Schiffs, Juno Eclipse. Mehr sei zur Handlung nicht verraten; nur, dass Starkiller zwischen den großen und gut gemachten Story-Wendungen unter anderem die Planeten Raxus Prime, Felucia, Bespin wie auch zwei Raumstationen und ein imperiales Forschungsschiff besucht. Und dabei so ziemlich alles zu Klump haut, was er findet.

Wo ein Krieg der Sterne stattfand

Neben einem klassischen Lichtschwert (dessen Farbe man mit im Spielverlauf gefundenen Kristallen beliebig ändern kann) nutzt Starkiller wie eingangs bereits erwähnt einige enorm starke Machtkräfte, die den Imperator mit seinen Blitzen fast schon ein wenig lächerlich wirken lassen.

So hebt Starkiller mit der Macht zunächst einzelne Gegner, nach Upgrades später sogar bis zu drei auf einmal in die Luft, schleudert sie herum und wirft sie in beliebige Richtungen - vorzugsweise gleich auf andere Gegner. Auch Machtblitze, der Lichtschwertwurf und ein dezent übermächtiger Machtrückstoß (der jeden Gegner im Umkreis fortschleudert) gehören zum Repertoire.

Womit mir bei einer der Schwächen von TFU wären.

Der sich nicht optimal steuern ließ

Regelmäßig kommt es vor, dass Starkiller anstatt eines Gegners lieber eine herumstehende Kiste aufhebt (oder mit Blitzen grillt), was insbesondere in den Bosskämpfen recht ärgerlich sein kann. Auch die zwar theoretisch nützlichen Kombos sind eher unpraktisch zu steuern, lediglich die simplen Kombos gehen einfach von der Hand... und reichen überdies ohnehin.

Auch findet am Ende jedes Bosskampfes ein Quicktime-Event statt... die immerhin nicht allzu schwer sind und falls doch mal ein Tastendruck denebengeht, startet es einfach von vorn.

Aber immerhin hübsch aussah

Bei der Grafik gibt es eigentlich nur wenig zu kritisieren. Gut, auf Raxus Prime trüben matschige Texturen und die abwechslungsarme Umgebung den Gesamteindruck, ebenso wie der ein oder andere Grafikbug; und auch die gerenderten Zwischensequenzen hätten etwas hübscher aussehen können. Insgesamt ist die Grafik aber über dem dem Durchschnitt.

Und eine tolle Atmosphäre hatte

The Force Unleashed fängt die Atmosphäre der Filme großartig ein, alleine schon durch die bekannte Star Wars-Musik wie auch durch die gut ins Star Wars-Universum passenden Schauplätze und Gegner.

Die Sprecher sind insgesamt sehr gut, einige Dialogzeilen sind aber falsch betont oder in falscher Stimmungslage ausgedrückt; im Großen und Ganzen stört das zwar, lässt sich aber ignorieren.

Möge die Macht mit Euch sein

Insgesamt ist TFU ein tolles Star Wars-Game (dessen Handlung sogar George Lucas so gut gefiel, dass er sie in den offiziellen SW-Kanon aufnahm). Ja, die Steurung ist nicht ganz optimal, und ab und zu macht auch die Grafik schlapp und eine eigentlich grandiose Stelle, an der man die Macht zwingend einsetzen muss, wird durch die schlechte Umsetzung des Ganzen schnell zur Frustaufgabe.

Aber eine großartige Handlung, die tolle Atmosphäre und die spektakulären Bosskämpfe machen all diese Kritikpunkte mehr als wett. Für Star Wars-Fans ein Muss, alle anderen sollten zumindest mal einen Blick drauf werfen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Überwiegend scharfe Texturen, viele Details
  • Sound: Grandiose Musik, Gute Sprecher
  • Atmosphäre: grandiose Star Wars-Atmosphäre
  • Handlung: Spannend und wendungsreich, Gut/Böse-Entscheidung zum Ende
  • Steuerung: Frei belegbar
  • Umfang: 8-12 Stunden Spielzeit, drei Zusatzmissionen, viele Kostüme, Holocron-Suchaufgaben
  • Balance: vier ausgeglichene Schwierigkeitsgrade, anspruchsvolle Bosskämpfe
  • Grafik: Einige matschige Texturen, vereinzelte Bugs
  • Sound: vereinzelt schlecht betonte Dialogzeilen
  • Atmosphäre: -
  • Handlung: -
  • Steuerung: schlecht ausführbare Kombos, teils schlechte Machtsteuerung
  • Umfang: -
  • Balance: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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