Ein tolles MMORPG, aber nicht ohne Macken

Ich habe die 'Knights of the Old Republic' - Spiele geliebt. Die waren fordernd, episch und spannend; Kein Wunder also, dass ich mir immer einen Nachfolger...

von stwime am: 23.12.2011

Ich habe die 'Knights of the Old Republic' - Spiele geliebt. Die waren fordernd, episch und spannend; Kein Wunder also, dass ich mir immer einen Nachfolger gewünscht habe. Nun, etwas in der Richtung habe ich nun bekommen: The Old Republic.
Der Spieleinstieg ist nichts besonderes verglichen mit anderen MMOs, bis natürlich auf die gute Story und die Gespräche. Die ersten ca. 10 Level ist man auf seinem Start-Planeten und erfüllt meist generische Quests mit teilweise nervig langen Laufwegen. Danach reist man auf einen (auch festegelegten) zweiten Planeten, wo man dann auch sein Schiff bekommt. Zu diesem Zeitpunkt fängt das Spiel an richtig zu fesseln, auf einmal öffnet sich die Welt ein gutes Stück.
Wer nun denkt man könne mit seinem Schiff auf beliebige Planeten reisen und dort freie Abenteuer erleben, liegt leider falsch. Die Planeten sind an Level gebunden, man kann zwar tatsächlich auf alle Planeten reisen, sinvolles zu tun gibt es dort jedoch nichts, bis es die Hauptquest zulässt.
Das ist allerdings nicht grundsätzlich etwas negatives, immerhin führt die Klassen-/ Hauptquest wunderbar durch das Spiel.
Die Story ist Bioware-typisch auf sehr hohem Niveau und auch ein großer Teil der Motivation, wenn man sich darauf einlässt. Alternativ gibt es auch Leute die jeden Dialog überspringen, um so schnell wie überhaupt möglich Level 50 zu erreichen. Ob sich das lohnt, muss man selber entscheiden; immerhin weiß man noch nicht all zu viel über die Inhalte für Level 50. Natürlich gibt es ab dann auch keine nennenswerte Story mehr, es ist also meiner Meinung nach besser die Story in vollen Zügen zu genießen. Das kann viele Stunden länger dauern, die sind aber nicht verschenkt. Jedem das seine.
Eine große Rolle auf der Reise durch die Welt der alten Republik spielen auch die Begleiter, die nützlich und relevant für die Handlung sind und das Spiel von den großen Vorbildern abhebt.
Alle Begleiter kann man auf Crew-Missionen schicken, nach einer bestimmten Zeit kommen sie dann mit Materialien, Gegenständen oder Rezepten wieder. Man selbst muss also nichts machen außer zu warten. Das vermeidet recht elegant 'grinding', also das stumpfe Wiederholen der immergleichen Aktionen um Geld oder Material zu sammeln.
Trotzdem laufen vor allem die Nebenquests leider wirklich zu oft nach dem Schema 'Bringe mir 10 davon und töte 20 davon' ab. Wer aber in den Raumschlachten oder im PVP mindestens ein wenig aktiv ist muss nicht jede Nebenquest machen. Die Hauptquest zeichnet sich meist durch mehr Abwechslung aus.
Alle Gefährten findet man auch auf seinem Schiff wieder, ab und zu kann man dann auch mit ihnen sprechen um kleine Boni zu erhalten oder mehr über ihre Geschichte zu erfahren. Jeder Begleiter hat eine bestimmte Persönlichkeit und Gesinnung und reagiert auf die Antworten in Dialogen (Ähnl. Mass Effect). Trotzdem bleiben die Begleiter meist ziemlich blass. Am nützlichsten sind sie einfach im Kampf, man läuft quasi nie alleine herum und kann sich gut mit einem Begleiter ergänzen.
Im Schiff kann man auch die berüchtigten Raumflug-Missionen starten, die zwar recht simpel sind und sich schnell wiederholen, aber für eine kleine Abwechslung zwischendurch immer gut sind. Ja, die machen Spass, egal wie viel über sie hergezogen wird. Ein nettes kleines Extra.
Richtig viel Spass machen die Instanzen, die alle ihre eigene kleine Geschichte haben und in denen Teamwork und Koordination gefragt ist, solange man kein zu hohes Level hat. Diese werden durch den später wählbaren Schwierigkeitsgrad auch auf Level 50 nicht langweilig sein.
Wer WOW gespielt hat wird sich in TOR schnell zurecht finden. Das liegt aber auch teilweise daran, dass Spielmechanik und Kampfsystem in beiden Spielen sehr ähnlich ist (So sind zum Beispiel die meisten Hotkeys gleich). Aber auch Neueinsteiger scheinen sich relativ schnell zurecht zu finden. Das gilt aber eher der grundlegenden Steuerung, da viele Elemente doch etwas unintuitiv sind, z.B. die Upgrades oder Crafting.
So werden einem Waffenupgrades sogar falsch beigebracht (Als Sith-Inquisitor geht man zu einem 'Crafting-Table' um da sein erstes Lichtschwert aufzuwerten, später im Spiel gibt es diese aber gar nicht mehr. Shift+Klick auf ein Item ersetzt diese, das erfährt man aber nur wenn man Mitspieler fragt oder durch Zufall. Bei den anderen Klassen ist das so weit ich weiß sehr ähnlich). Kleine Hilfstexte erklären einem oft die Grundlagen, reichen aber nicht immer aus. Dafür wird einem meist sofort geholfen wenn man einfach im Chat nachfragt.
Irgendwann musste es kommen, ein paar Worte zur Grafik: Die Welt ist groß (teilweise zu groß) und stimmig. Die Grafik ist in Ordnung. Das Spiel sieht deutlich besser aus als WOW, kann aber bei moderneren Titeln nicht mehr mithalten. Das Video im GameStar-Test zeigt sie ganz gut, bis darauf dass die niedrige Auflösung das Gesamtbild ein bisschen verschlechtert, und dass das Video im Fenstermodus aufgenommen wurde und dadurch viel zu dunkel ist. (Irgendwie ist im Fenstermodus der Gamma-regler immer auf 0 und lässt sich auch nicht einstellen).
Leider ist das Spiel aber trotzdem teilweise sehr Hardwarehungrig und hat immer noch ein paar bugs die die Leistung deutlich verschlechtern.
Der Comichafte Stil der am Anfang so viele verschreckt hat ist immernoch ein Teil des Spiels, aber mittlerweile ziemlich dezent. TOR ist kein 'Clone Wars'-Spiel.
Zu den Texturen: In der aktuellen Version exisitiert immer noch ein Bug der auch schon in der Beta war: Die Textureintellung 'Hoch' funktioniert nicht, oder nur in Dialogen. Hoffentlich wird das bald repariert.
PVP ist in TOR sehr spaßig. Verschiedene Modi machen den Modus einigermaßen abwechslungsreich und die Schlachten werden reich belohnt. In den Arenen spielen Spieler auf vielen verschiedenen Leveln mit- und gegeneinander. Das wird durch mehr Leben und Schaden für die schwächeren Spieler ausgeglichen, allerdings scheinen Spieler mit einem höheren Level oder mit viel besserer Ausrüstung trotzdem zu große Vorteile zu haben. Gutes Teamwork ist aber immer noch wichtiger.
Fazit:
The Old Republic kann das selbe bieten wie andere beliebte MMOs, plus einem Sahnehäubchen bestehend aus einer ausgezeichnet vertonten Story, vielen kleinen Komfortfunktionen und natürlich dem Star Wars-Universum.
Für Genre-, Star Wars- und RPG-Fans oder Leute mit zu viel Zeit die sich in ein tiefes Spiel stürzen und dort viel Stunden verbringen wollen: eine klare Empfehlung.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(3)
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