Fantastisch designtes Add-On mit großem Einfallsreichtum und bekannten Macken !

Seit jeher darf sich die 'The Elder Scrolls'-Serie ohne Augenzwinkern als eine der besten und bekanntesten Rollenspielserien aller Zeiten bezeichnen.Diesen...

von - Gast - am: 29.08.2008

Seit jeher darf sich die 'The Elder Scrolls'-Serie ohne Augenzwinkern als eine der besten und bekanntesten Rollenspielserien aller Zeiten bezeichnen.
Diesen Goldstatus festigt Bethesda Games alle paar Jahre aufs neue mit einem neuen, glänzenden, betörenden Ableger der alterhwürdigen The Elder Scrolls-Serie, mit einer immer athmosphärischeren Spielwelt, immer größerem Umfang und immer eindrucksvollerer Technik – seit März 2006 fasziniert das Titanen-Projekt The Elder Scrolls IV: Oblivion die Rollenspieler aus aller Welt mit seiner selbst heute nach wie vor fantastischen Grafik, seinem gewaltigen Umfang und seiner bezaubernd schönen Spielwelt.
Gemäß des riesigen Erfolges des Rollenspiels auf dem PC, der XBOX 360 und nach der folgenden Portierung auf Sony's Playstation 3, erhielt das Spiel generationsgleichen Nachwuchs in Form des allgemein enttäuschenden Quest-/und Item-Addons Knights of the Nine.

Die kostenpflichtige Erweiterung lieferte lediglich einige neue Items und Quests, die größtenteils an bereits aus dem Hauptspiel bekannte Ortschaften gebunden waren, dieser ernüchternden Präsentation wird nun mit dem zwieten, endlich erwähnenswerten Add-On Shivering Isles gefröhnt, das wieder mit den starken, alten Gewohnheiten und Qualitäten des Hauptspiels zu begeistern weiß und die Spieler erneut in ein packendes, langes Parallelleben abtauchen lässt – willkommen in der faszinierend-verstörenden Welt des Deadra des Wahnnsinns Sheogorath, den zitternden Inseln, den Shivering Isles.

Black or White

Erneut schwämmt es den zuvor selbst erstellten, oder aus dem Hauptspiel übernommenen Rollenspiel-Helden in eine große, abermals offene, frei erkundbare Welt.

Wieder ebnet die mächtige Gamebryo-Engine dem Spieler einen Weg durch atemberaubend schöne Welten und Landschaften, detaillierter und lebendiger als je zuvor, getaucht in romantische Abendröte, gespickt von zum träumen schönen Feldern, Wiesen und Wäldern, saftige Gräser wiegen sanft im Wind, Bäche plätschern Leise unterm Abendhimmel und Bäume bilden gespentische Silhouetten am fernen Horizont, schöner und verträumter als in jedem Roman der Top-Autoren dieser Welt.
Ein Reich, das sich noch glaubhafter und gewaltiger vor den Spielern erstreckt als jedes andere Reich zuvor, mit Dörfern, Siedlungen, Städten, Verliesen und zahlreichen anderen erdenklichen Plätzen an denen die Zeit still zu stehen scheint.
Doch erneut ereilt eine Athmosphäredefizit des Hauptspiels die zitternden Inseln, der generische Anschein ist noch immer deutlich spürbar und trübt die Glaubwürdigkeit des Spiels erheblich, doch aufgrund des gestiegenen Anteils der handgebauten Lokalitäten der Spielwelt und dem realistischen, regen Treiben an belebten Orten der Spielwelt ist diese generisch-simple Illusion deutlich verschwommener als in Cyrodiil, das zu 80% aus zufallsgenerierten Landschaften entwickelt worden ist.

Zur sinnvollen Gestaltung der Spielwelt haben sich die Designer in Sachen Innovation und Einfallsreichtum richtig ins Zeug gelegt und Quests von atemberaubender Epik und Offenheit geschaffen – gepaart mit dem frischen, abwechslungsreichen Setting präsentiert sich Shivering Isles als fantastisch erlebnisreiche Rollenspiel-Unterhaltung erster Güte, triste Sammelquests sucht man stets vergebens – meisterlich !
Doch nicht nur die Quests, sondern auch die Bewohner der Inseln sind mit einem kräftigen Schuss Wahnsinn gesegnet worden, die abermals tollen, aber dennoch wenigen Sprecher verleihen dem Spiel eine selten geniale, wirkungsvolle Stilnote, die das Abtauchen in die Spielwelt nochmals deutlich erleichtert, als noch im Gegensatz zum designschnitzerüberhäuften Kaiserreich Cyrodiil.
Auf gestalterischer Seite brauchen sich die zitternden Inseln der Konkurrenz nicht verbergen, auf technischer ebenso wenig.
Die Landschaftsgrafik ist nach wie vor ungeschlagen, der Detailgrad enorm, die Beleuchtung stilbewusst bunt und stimmig, oftmals leicht überstrahlt, einzig die nach wie vor hässlichen Charaktermodelle und niedrig aufgelösten Texturen beeinträchtigen die beeindruckende Bildgewalt eines The Elder Scrolls: Shivering Isles im negativen Sinne.

Dennoch ist The Elder Scrolls IV das schönste Rollenspiel überhaupt und dank der interessanten Aufteilung in die freudige Hälfte Mania und die trübseelige Hälfte Dementia gibt es erneut genug optische Stilrichtungen um wahre Vegetation und Natur simulieren zu können - erfolgreich.
Mania besticht durch traumhaft schöne, saftige Felder, bunte Wälder und riesige Pilze, die in den Himmel emporragen, während sich triste, lebenfeindliche Sümpfe und karge Landschaften kilometerweit über die Wildnis Dementias erstrecken – ein eindruckvoller Kontrast, der auch in der stilistisch gespaltenen Kampagne spielerisch zum tragen kommt und wesentlich besser design worden ist als die unausgereifte Hauptquests aus The Elder Scroll IV: Oblivion.

Ein systematischer Schwachpunkt des Hauptspiels zeigt auch in Shivering Isles seine Vorzüge und Abstriche: Das Balancing-System.
Nach wie vor baut das System auf dem charakterlichen Fortschritt des Helden auf, der, je stärker und erfahrener er wird, immer mächtigere Widersacher präsentiert bekommt, positiverweise ist es allerdings auch wieder möglich, die Kampagne mit einem niederstufigen Charakter problemlos abzuschließen, zwanghaftes, langfristiges Training entfällt.
Dennoch ist das Balancing-System zu einseitig und bietet keine Besonderheiten und Überraschungen.
Eine Flucht-Quest aus einem Kerker offenbart allerdings ein großes Design-Problem, in der man aufgefordert wird, aus dem Dungeon zu fliehen, ohne oder nur mit qualitativ hinfälligen Items und Ausrüstungsgegenständen – dass es hochrangige Helden allerdings mit Elite-Gegnern zu tun bekommen, haben die Designer bei Bethesda Games offenbar nicht bedacht.

Nichtsdestotrotz ist das Questdesign noch etwas besser ausgefallen als im Hauptspiel und weiß somit blendend über die etwa 40 Stunden Spielzeit hinweg zu unterhalten.
Allerdings auf ärgerlich kleinem Raum, die zitterneden Inseln entsprechen geografisch etwa 23%
der Fläche des Reiches Cyrodiil, im Gegenzug ist die Welt allerdings dicht mit Tätigkeiten gefüllt worden, wesentlicher athmosphärischer als die leeren Wälder des Basisprogramms.

Das Add-On präsentiert sich also insgesamt als fantastischer Trip in den Wahnsinn, mit ausgebauten Stärken, gelinderten Schwächen und einer stimmig-skurrilen Spielwelt, eines der besten Add-Ons zu einem der besten Spiele – ein Muss für The Elder Scrolls-Veteranen !


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Mania farbenfroh, Dementia düster, tolle Landscha.
  • Sound: Stimmige Musik, mehr Natursounds, gute Sprecher...
  • Balance: Auto-Anpassung..., keine Superwaffen, faire Preise
  • Atmosphäre: Welt mehr handgeb., logischere Geograf., Tagesabl.
  • Bedienung: Flotte Kämpfe, Schnellreis., Schnelltasten, Egocam
  • Umfang: Insel dicht gefüllt, neue Quests, neue Vegetation
  • Quests / Handlung: Tolles Quest-Log, toll designt, episch und packend
  • Items: Mehr Spezialitems, bekannte Items, gut balanciert
  • Kampfsystem: Sehr actionreich, unkompliziert, Angriffsmethoden
  • Charakter: Learning-by-doing, Neue Künste mit der Zeit
  • Grafik: Low-Res-Texturen, öde Charaktermodelle, PopUp's
  • Sound: ...von denen es zu wenig gibt, wenig Musikstücke
  • Balance: ...die auch böse enden kann, keine Bosse u. ähnli.
  • Atmosphäre: Charakterklone, wenig Sprecher, hässliches Wasser
  • Bedienung: Konsoleninvent., mühsames Wechseln der Ausrüstung
  • Umfang: Insel etwas klein, kaum neue Items, keine Neuerung
  • Quests / Handlung: Fiese Dungeon-Quest, Verlauf selten unklar
  • Items: Kaum Neues, keinerlei Innovation, viele Sinnlos
  • Kampfsystem: Wenig Abwechslung, keine besonderen Künste
  • Charakter: Leichtes, zielstrebiges Ausbeuten, langsa. Anstieg

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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