Das Jahr des Drachen

Der 11.11.11 war der Tag den ich mir persönlich am meisten herbei gesehnt habe. Grund: SKYRIM!!! Nach dem für mich tollen Oblivion, das dennoch nicht an den...

von StrohhutMichel am: 22.11.2011

Der 11.11.11 war der Tag den ich mir persönlich am meisten herbei gesehnt habe. Grund: SKYRIM!!! Nach dem für mich tollen Oblivion, das dennoch nicht an den Vorgänger Morrowind herannreichte, wollt ich mich endlich mal wieder in der Welt von Tamriel verlieren.

Es gibt wenige Lebewesen die in Videospielen richtig cool sind. Dazu gehören Piraten, Ninjas, Samurai, Jedi/Sith und ... Drachen. Und in The Elder Scrolls 5: Skyrim spielen Drachen eine große Rolle. Doch wo es Drachen gibt, da gibt es auch Drachentöter. Und jetzt kommt ihr ins Spiel. Als - wieder mal unbekannten Gründen - Gefangener, wird man in einer Kutsche mit anderen Gefangenen, zu einem Ort namens Helgen gebracht. Was den Spieler dort erwartet: der Henker. Nachdem man abgeladen wurde, beginnt die Charaktererstellung. Man kann dem Helden einer Rasse zuordnen, ihm ein Gesicht geben und benennen und ... das wars. Das wars? Ja. Bethesda verzichtet in Skyrim auf die bekannte Klassen - und Sternzeichenwahl. Mit Grund, doch dazu später mehr. Charakter erstellt, wird man tatsächlich zum Henker geführt. Doch bevor der den Spieler einen Kopf kürzer macht, landet ein Drache auf dem Dach gegenüber und wird somit sogar unabsichtlich zum Retter. Panik bricht aus, alle fliehen. Nun kann man den Charakter endlich auch selbst richtig steuern. Man folgt einem Fremden, immer wieder aus der Reichweite des Drachen. Nach ein paar Minuten hat man dann endlich auch eine Waffe in der Hand und probiert sie gleich an ein paar Kaiserlichen Soldaten aus. Der neue Plan lautet: Fliehe aus der Stadt. Dazu geht es in den Burgkeller, direkt durch eine Höhle. Natürlich nicht ohne in der Höhle auf allerhand Gegner zu stoßen. Das geschafft verlässt man die Höhle auf der anderen Seite. Und ab hier beginnt dann Skyrim richtig.

Die Grafik

Die ersten Ansichten nachdem man die Höhle verlassen hat sind großartig. Die Weitsicht ist enorm. Charaktermodelle und Tiere sehen sehr gut aus. Hier und da stecken sogar kleine verspielte Details, wie über einen abgesägten Baumstamm laufende Insekten. In Wäldern fliegen Schmetterlinge und Glühwürmchen herum. In den Eisfeldern sorgt der Wind für Schneeverwehungen und hörbar klirrende Kälte. Die Sumpfgebiete sind neblig. Einige Höhlen haben atemberaubende Lichtspielerein zu bieten. Das absolute Highlight jedoch sind die Nächte in denen das Polarlicht den Himmel erhellt. ABER: es gibt auch Schattenseiten. Manche entfernte Texturen ploppen nach wie vor zu spät auf und die Texturen sind aus nächster nähe betrachtet sehr matschig, stellenweise sogar kantig.

Das Kampfsystem

Das Kampfsystem hat in diesem Teil eine ganz großartige Neuerung: man kann endlich in jede Hand eine Waffe oder einen Zauber legen. Wie oft hab ich mir in den vorherigen Teilen einen Kämpfer gewünscht, der in jeder Hand ein Schwert hält. Geil. Auch Magier dürfen in jeder hand einen Zauber halten. Wenn man einen Blitzzauber auf jede Hand verteilt, wird dieser im doppel sogar noch stärker als einzeln. Oder eine Offensiv/Defensiv-variante. Rechts die Waffe oder den Angriffszauber und links ein Heilungszauber. Die Vielfalt ist groß. Auch toll sind die erlernbaren Drachenschreie. Hat man an einer Drachenmauer einen Schrei erlernt, muss man einen Drachen im Kampf besiegen um seine Seele zu erhalten, die man dann in verschiedene Drachenschreie investieren kann. Wie bereits erwähnt, gibt es kein Klassensytem mehr. Das ist meiner Meinung nach gut so. Der Spieler kann selbst entscheiden in welche Richtung er geht. Fähigkeiten werden verbessert in dem man sie häufig nutzt. Bei einem Levelaufstieg kann man dann die Fähigkeiten noch weiter verbessern. Zum Beispiel kann man ab einem bestimmten Wert beim Bogenschießen den Schaden noch weiter erhöhen oder bei einem Heilzauber die Manakosten senken. Schon recht früh im Spiel, bekommt man sogar eine Begleiterin 'geschenkt'. Mein Rat jedoch: lasst das Mädel Zuhause. Sie kann keine Klippen - und sind sie noch so klein - runterspringen und sie stellt sich gerne mal mitten in die Schusslinie wenn man gerade einen Pfeil oder einen Zauber abgeschossen hat. Nervig. Alles in allem wurde das Kampfsystem ein wenig verbessert, es gibt sogar manchmal so etwas wie Finishing Moves. Die Gegner agieren teilweise dumm, teilweise clever (vor allem nervig hin und her laufende Bogenschützen). Manchmal wird das Geschehen jedoch unübersichtlich, da sich die Gegner so schnell bewegen, dass man gerne mal vorbeischlägt und der Gegner dann plötzlich sonst wo steht. Fans eines Actionlastigen Kampfsystems dürften aber dennoch Gefallen finden.

Die Dungeons

Ein großer Kritikpunkt am Vorgänger Oblivion waren die uninspirierten und immer selben, langweiligen Dungeons. Bethesda versprach Besserung und die Fans werden nicht enttäuscht. Nordruinen sind zum Beispiel wesentlich abwechslungsreicher und besser. Oft werden auch fiese Fallen plaziert. Auf etwas, das ich mich seit Morrowind freue sind aber die Dwemerfestungen. Die strotzen nur so vor Technik und Erfindungsgeist. Es gibt überall viel zu entdecken. Viele Dungeons bieten auch kleinere Rätsel, die jedoch nicht allzu viel Zeit und Verstand abfordern. Hauptaugenmerk wird auf die teilweise sehr anspruchsvollen Bosskämpfe gelegt, bei denen man sich schöne Belohnungen holen kann.

Die Geschichte

Nunja, die Geschichte ist Geschmackssache. Wer Drachen mag kann sich auf jeden Fall begeistern. Und hey, in Dragon Age oder Mass Effect geht es auch bloß um die Rettung der Welt. Nur wird die Geschichte dort vielleicht besser erzählt. Es ist zwar schon schade, dass der Held keinerlei tiefen Hintergrund zeigt, geschweige denn außer rumschreien nur einen gesprochenen Satz von sich gibt. Aber so ist The Elder Scrolls eben. Wer aber gut genug sucht, kann überall kleine Geschichten über Tamriel lesen oder erleben. So kann man in Büchern zum Beispiel über das verschwinden der Dwemer nachlesen, man wird über die Zeit nach der Oblivionkrise informiert oder man stellt fest, warum die Dunkle Bruderschaft auch nicht mehr das ist, was sie mal war.

Atmosphäre

Himmelsrand ist schmutzig. Himmelsrand ist düster. Himmelsrand ist grob. Wenn man einsam durch die Gegend streift und sie betrachtet, kommt einen The Elder Scrolls 4: Oblivion fast zu bunt vor. Zu viel grüne Bäume, zu viel blauer Himmer, zu viel weißgoldene Türme. Himmelsrand ist erwachsen. Das Spiel hat mich sofort in seinen Bann gezogen, wie es damals Morrowind tat. Und trotz alle dem ist die Welt so lebendig. Die NPC's stehen nicht mehr nur dumm in der Gegend rum, sondern führen richtige Gespräche, die nur durch zuhören teilweise sogar zu Quests führen können. Es gibt quasi immer etwas zu tun. Auch das Verhalten bei Dialogen wurde verbessert. Zwar wird immer noch nicht wild gestikuliert, doch im Vergleich zu Morrowind und Oblivion ist es schon ein großer Sprung nach vorn, wenn zum Beispiel ein Jarl auch die verschiedenen Personen anschaut, mit denen er spricht. Deutschen Dialoge sind diesmal sogar recht gut gelungen (herausragendes als auch nerviges Beispiel ist Cicero), obowohl es immernoch zu wenige verschiedene Sprecher gibt und sich die Stimmen oft wiederholen.

Fazit

Ich spiele Skyrim nun schon seitdem es erschienen ist. Und ich habe immernoch Lust drauf. Ich hatte genug Zeit all die negativen und positiven Aspekte zu beurteilen. Ich würde nicht sagen, dass Skyrim Fehler hat. Es sind eher Dinge, bei denen man sagen würde, dass man das hätte besser machen können oder jenes wieder hätte übernehmen können. Ich hätte mich zum Beispiel über eigene erstellbare Zauber gefreut oder dass man Waffen die es in Morrowind gab (Wurfsterne oder Lanzen) wieder einfügt. Aber im Großen und Ganzen ist Skyrim ein Muss. Sowohl für Fans von Rollenspiele, als auch der Elder Scrolls Reihe. Es bietet wochenlangen Spielspaß und erinnert mich auch an die vielen schönen Stunden die ich mit und in Morrowind hatte. Man könnte fast sagen, es ist ein Morrowind in noch besserer Grafik und Drachen. In diesem Sinne: Fus-Rho-Da

Hier noch eine kleine Wunschliste die ich für den nächsten Elder Scrolls Titel hätte:

-Schauplatz: Elsweyr
-neue, sowie alte Waffen (Wurfsterne!!!)
-evtl neue Rasse: Imga, Akaviri
-wieder eigene Zauber erstellen
-Neuauflage von Morrowind ;)
-Held darf ruhig auch mal richtige Gespräche führen


Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.