Ein ungeschliffener Diamant

The Elder Scrolls 5: Skyrim, was haben wir diesen Titel nicht gefeiert. Es regnete gute Rezensionen, sowohl von Kritikern, als auch von den...

von canem am: 06.01.2016

The Elder Scrolls 5: Skyrim, was haben wir diesen Titel nicht gefeiert.

Es regnete gute Rezensionen, sowohl von Kritikern, als auch von den Spielern.        Und ich gebe zu, Skyrim ist sehr gut, wirklich sehr gut; doch gibt es Dinge, die dem Spiel den Titel Meisterwerk verwehren. Es sind keine großen Probleme, doch sind sie bei näherer Betrachtung so zahlreich, dass ich das Spiel schlichtweg nicht als Meisterwerk betrachten kann.

 

Story und Nebenquests

Grob heruntergebrochen, ist Skyrim nicht viel. Es besitzt nicht viel Charakter und kaum einprägsame Momente. Die meiste Zeit ist man damit beschäftigt von A nach B zu rennen um dort Dungeon X auszuheben oder Person Y zu ermorden, oder vielleicht auch Gegenstand T zu besorgen. Und wer ehrlich zu sich sein kann, sieht das auch ein. Klar, es gibt diese Puristen, die ihr Spiel nie durch eine Mod ergänzen würden, aber gerade wenn man das nicht tut merkt man, dass gewisse Dinge fehlen. Die Hauptquest wirkt generisch aufgesetzt, Wendungen sind absehbar und manchmal beißen sich Haupt- und Nebenquest. Schlichtweg, kommen so immer kleine aber störende Dinge auf. Natürlich sind solche Patzer auf die Vielfalt der Quests und deren Anzahl zurückzuführen, aber gewisse Dinge sind einfach nicht zu vereinbaren.

Und gerade diese Vielfalt legt sich auch relativ schnell. Die Aufträge laufen immer nach einer handvoll Schemata ab, Langeweile kommt spätestens auf sobald man die Hauptquest, die "Revolotionsmissionen" und ein paar Fraktionsmissionen abgeschlossen hat. Selbstredend hat man dann je nach Spielgeschwindigkeit schon eine gute Menge Spielstunden angesammelt, aber gerade dann bemerkt man wie oft sich diese Schemata innerhalb der Missionen wiederholt haben.

Kurzum, die Story und die Quests doppeln sich zu oft in der Spielweise und sind eher generisch, als durchdacht.

 

Spielwelt und ihre Bewohner

Vielfach gelobt wurde die atmosphärisch tolle, detailreiche und vor allem große Welt von Skyrim. Himmelsrand bietet zig Möglichkeiten, wenn auch größere Städe wie die Imperial City in Oblivion, wahrscheinlich der Perfomance zuliebe, nicht im Spiel vorhanden sind. trotzdem hat man eine lebhafte Welt vor sich, mit vielen NPC's die diese bewohnen.

Und gerade diese sind ein Problem. Bethesdas Stärke war noch nie wirklich das Erstellen von NPC's, zumindest erachte ich das so.

Und wahrlich, die Geschichten hinter den Bewohnern Himmelsrand sind größtenteils glaubhaft, wobei manche wahrlich übertrieben scheinen. Doch dies stört nicht weiter, anders als die mangelnde Intelligenz dieser.

Wieso wird man immer noch unverschämt von Wachen angesprochen, wenn man ihnen gerade noch geholfen hat, einen mächtigen Drachen zu töten. Wieso wird man wie ein "Untermensch" behandelt und angesprochen, wenn man doch Thane innerhalb des Fürstentums ist. Warum können NPC's nciht dynamisch reagiern? Wieso verfallen sie einfach immer wieder in alte Muster zurück und ändern Tonlage und Launen innerhalb von Sekunden. Wozu sind die ganzen Titel dann gut, wenn sowieso jeder Einwohner nicht passend darauf reagiert.

Abgesehen von den rein stimmungstechnisch bescheuerten NPC's ist auch deren Wegfindung, gerade die der eigenen Begleiter eher fragwürdig.

Manche sagen jetzt vielleicht, dass ich hier rigoros nach Fehlern suche, aber nein. Das Spiel ist, weil es so umfangreich modbar ist nun mal nicht online. Das ist verständlich, aber gerade dann sollten NPC's Leben vermitteln, Gesellschaft leisten, oder zumindest irgendwie passend reagieren.

Zwar sorgt dieser Umstand für teils irrwitzige Momente, allerdings nervt es öfters, als dass es lustig ist.

Daher muss ich der Spielwelt an sich zwar eine gute Bewertung, der Atmosphäre innerhalb dieser aber eher eine mittelmäßige Bewertung zukommen lassen, da letztere einfach zu sehr unter den schwachen NPC's leidet.

 

Technik

Technisch ist das Spiel passabel. Es sieht gut aus und gerade für Modder erschließt sich eine gigantische Breite an Möglichkeiten. Doch versagt das Spiel auch auf gewissen Ebenen. Es gibt zu viele Bugs, teils Gamebraker innerhalb der Hauptquest, Spielabstürze selbst ohne, bzw. kaum installierte Mods.

Daher gibt es hier bezüglich Abzüge, wobei das Spiel technisch als annehmbar bezeichnet werden kann.

 

Fazit

Bethesda hat uns nicht ein komplettes Spiel gegeben, Bethesda hat uns ein Gerüst gegeben, dass wir ausbauen können wie wir wollen.
Diese Rolle erfüllt das Spiel allerdings nicht vollends, dafür gibt es zu viele Bugs und das Gerüst stückelt zu sehr. Die Grundstory kann nicht als überragend bezeichnet werden, muss sie auch gar nicht für das was das Spiel ist.

Trotzdem wäre ein bisschen mehr Abwechslung angebracht gewesen, gerade weil z.B. die Konsolenports nicht richtig gemoddet werden können.

Das Spiel ist auf jeden Fall gut und ein Must Have für Rollenspiel- Fans. Es besitzt einen großen Umfang, der beliebig erweitert werden kann.


Daher kann ich das Spiel, trotz seiner klaren Schwächen, uneingeschränkt empfehlen.


Kommentare(1)
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