Is this the Police? Allerdings!

Wir schreiben das Jahr... irgendwas zwischen 1955 und 1965, ich habe grade den Blues aufgelegt den ich mir gestern im Katalog bestellt habe und es ist Zeit,...

von VoidByte am: 04.08.2016

Die Musik auswählenWir schreiben das Jahr... irgendwas zwischen 1955 und 1965, ich habe grade den Blues aufgelegt den ich mir gestern im Katalog bestellt habe und es ist Zeit, mich meiner Arbeit zu widmen.. und zwar umfassend. Und mit umfassend meine ich, dass ich erst einmal einer Flasche Bier und einer guten Zigarre meine Aufmerksamkeit widmen werde. 
Danach, werden wir sehen was sich ergibt.

Das Telefon klingelt, das scheppern des Höhrers auf den Angeln ist fast lauter als das Klingeln selbst. Ich sollte wohl rangehen bevor ich schon am frühen Morgen wieder Kopfschmerzen bekomme. 

"Hallo?" sage ich in dem gelangweiltesten Tonfall den ich zu dieser Stunde aufbringen kann. "Wer ist denn da?" fragte ich, mehr aus Gewohnheit als aus Interesse. Ich hörte ein zufriedenes, fast meditatives Atmen das weder langsamer noch schneller wurde. Dann aber meldet der ungebetene Anrufer sich doch endlich zu Wort. Eine kehlige, alt wirkende Männerstimme raunt mir zu: "Mr. Boyd! Wie erfreulich sie endlich mal persönlich zu sprechen!". Ich konnte die Stimme nicht zuordnen und wollte schon auflegen als mir bewusst wurde, dass er an meiner Sekräterin vorbei einen Direktanruf auf mein Telefon führte. Nicht viele hatten diese Nummer und von noch weniger Menschen werde ich gerne angerufen. "Hören Sie!" Sage ich, jetzt wesentlich konzentrierter, "Wenn man mich in meinem Büro anruft ohne mir zu sagen wer da Spricht, reagiere ich normalerweise damit das ich Auflege, also was wollen Sie?!"... wollen doch einmal sehen wie er reagiert. Kein zweifel, sollte es der zukünftige Bürgermeister sein, ist jetzt der Punkt gekommen an dem er sich ausgiebig Echauffieren wird. "Meinen Namen erfahren Sie noch früh genug mr. Boyd. Ich rufe nur an um Ihnen mitzuteilen, dass sie sich heute besser aus dem Hyde Park fernhalten sollten und nicht nur Sie, auch ihre Männer. Andernfalls, wird der so jungfräuliche Tag für Sie kein beschauliches ende nehmen..." Es tutet.. Aufgelegt. Der Tonfall des Mannes der zum ende seiner Sätze stets eine Oktave höher zu werden scheint kann einem einen Schauer über den Rücken laufen lassen, denke ich noch als mir auch schon klar wird, dass ich viel zu alt für Schauer bin und ausgiebige Bäder bevorzuge...

 

Der Tag beginntSo oder ähnlich könnte ein Arbeitstag aussehen! Und damit herzlich willkommen in "This is the Police". Das Spiel des bislang weitesgehend unbekannten Entwicklers "Weappy" nimmt uns mit auf eine Reise in das leben eines rüstigen 60 Jahre alten Polizeichefs der kurz vor der Rente steht und noch einiges in der fiktiven Stadt "Freeburg" zu tun hat.

Gleich zu beginn des Spiels, während noch die Entwickler Logos über den Bildschirm ziehen empfängt uns auch schon die wohlig basslastig und verruchte Stimme des Duke Nukem Sprechers "Jon St. John". Die Vertonung ist vollständig im Englischen gehalten während man die Texte des Spiels (so wie auch Untertitel) wahlweise auch auf Deutsch genießen kann. Die Deutsche Lokalisierung ist dabei sehr solide auch wenn es hier und da ein paar Vertipper gibt oder mal ein Satz englisch belassen wurde. Das stört aber keinesfalls den Spielfluss da diese Fehler wirklich nur sehr selten zu finden sind. Nennen wir sie einfach mal Eastereggs ;)

Stilistisch bewegt sich das Spiel irgendwo an der Grenze zwischen den Blues Brothers und Film Noir. Wobei sich die minimalistischen, rotoskopierten Grafiken gut in die Athmosphäre einfinden und ihren Stil konstant beibehalten.  

Jack Boyd, wie eingangs erwähnt kurz vor dem Ruhestand; hat noch einiges in Planung mit der Stadt. So gillt es etwa das Verbrechen unter Kontrolle zu bringen, den amtierenden Bürgermeister zufrieden zu stellen. Die Mafia auf Abstand zu halten, Serienmörder dingfest und Gangs den gar aus zu machen. In dem Singleplayer Titel haben wir also mehr als genug zu tun und widmen uns daher besser mal ohne Umschweife dem eigentlichen

Gameplay:
Gespielt wird erstmal garnicht. Die Cut-Sequenzen werden wie Comics erzählt und sind dabei voll-vertont. An dieser Stelle wurde nicht gespart, denn es kommt nicht selten vor das ein Story-Strang mal 5 Minuten lang über den Bildschirm zieht. Doch stört uns das? Mich jedenfalls nicht, denn die Story ist durchweg gut, wenn auch minimalistisch inszeniert und steigert die Neugier. Man will ständig wissen wie es weitergeht. Doch dazu müssen wir erst einmal Spielen.

Das Tagesgeschäft besteht aus einem Strategiespiel gepaart mit ein paar Text-Adventure einlagen. Auf der Übersichtskarte von Freeburg finden wir wenig erquickendes, bis dann plötzlich ein Notruf unser Revier erreicht. Die bereits vorhandenen Polizisten sind schlecht ausgebildet und könnten etwas mehr Kampfgeist gebrauchen. Aber statt sie zur Polizeischule zu schicken entscheide ich mich lieber dafür ihnen das Handwerk der Straße auf selbiger zu lehren. Also rein in den Polizeiwagen und ab dafür.
Eine Junge Frau meldet das sie im bei ihrem Morgen-Spaziergang überfallen wurde und der Handtaschendieb sich jetzt mit einem möchtegern Helden prügelt. 
Klarer Fall, da müssen meine Leute sofort hin!
Das System gibt uns dabei vor, wie viele Polizisten wir maximal zu einem Einsatz schicken können. Dies weißt darauf hin, wie gefährlich oder fordernd der Notruf ist, erklärt einem nebenbei das Tutorial. Es ist nicht nötig das man jeden Slot voll besetzt, aber auch nicht ratsam es nicht zu tun. "Je mehr desto gut!" als Grundformel entsende ich also meine 3 Polizisten, der jungen Frau (und dem Vorstadthelden) zur Hilfe zu eilen.

Während ich das tue erreicht mich auch schon der nächste Notfall. Und da erkenne ich wie das Spielchen laufen wird. Polizisten haben 2 wichtige Grundwerte. Über ihrem Kopf wird dargestellt wie Aufrichtig und treu sie sind. Diese Zahl beginnt bei 5 und steigt mit den Einsätzen immer weiter. Ob es einen Maximalwert gibt weiß ich nicht (mein bester ist bei 1090). Der zweite wichtige Wert ist die Ausdauer eines Polizisten. Und da beginnt auch schon der erste schritt in die Komplexität des Spiels. Ich habe nämlich die Möglichkeit die Polizisten Doppelschichten schieben zu lassen. So das sie an zwei aufeinanderfolgenden Tagen arbeiten. Üblich ist in dem Spiel, das man "Schicht A" am ersten und "Schicht B" an jedem zweiten Tag zur Verfügung hat. Sollte ich also mal in einen Personalengpass geraten habe ich die Möglichkeit die Truppe zu verstärken. Jedoch kostet dies leider Ausdauer. Sobald diese auf einen "orangenen" Wert sinkt, werden die Mitarbeiter Faul und ausgepowert. Erscheinen nicht mehr zur Arbeit, wollen gleich wieder nach hause gehen oder legen sich eine astreine Alkoholsucht zu.  Ich sollte es also besser nicht übertreiben. Ein Notruf geht ein

So ploppen also nach und nach die Notrufe auf der Karte auf. Jedesmal muss ich mir genau überlegen wen ich schicke und auch wie viele Männer ich einsetze. Beispielsweise brauche ich keinen hochdekorierten Policecaptain um eine Kneipenschlägerrei zu beenden, darf aber auch nicht zu viele Anfänger losschicken weil ich sonst nicht mehr genug Leute habe für wirklich wichtige Einsätze. Dabei reicht das Spektrum von "Entlaufener Katze", "über Hooligan massen Schlägereien" bis hin zu "Terroranschlägen". Es ist praktisch alles dabei, mit dem sich eine größere Polizeiwache im echten Leben auch beschäftigen darf. Für die wirklich harten fälle steht mir ein SWAT Team zur Verfügung. Dieses arbeitet anfangs nur einmal pro tag und erhöht die Wahrscheinlichkeit das alle meine Beamten, sowie beteiligte Zivilisten heil nach hause kommen enorm. Besondere Freude hat man in dem Spiel bei Fehlalarmen und Scherzanrufen. Dann sendet man seine Truppe nämlich aus und muss warten bis diese wieder zuhause sind, während anderswo die Hütte brennt. Lehrcharakter für minderjährige also mit inbegriffen ;)

Vor dem VerhörAber ist das denn schon alles? Jeden Tag Polizisten einteilen und durch die Gegend schicken, das wird doch auf dauer Langweilig oder? Nein! Denn es gibt noch wesentlich mehr zu tun. Während man darauf wartet das die Polizisten zu den Verbrechens-Schauplätzen fahren und ihren Dienst verrichten kann man sich zum Beispiel mit dem lösen von Kriminalfällen beschäftigen. Diese erscheinen wesentlich seltener in der Stadt, aber haben auch mehr zu bieten. Neben den uniformierten Beamten hat man nämlich stets auch Detectives (Kriminalpolizei) zur Verfügung. Diese sendet man aus um Beweise zu sammeln und Zeugen zu befragen. Die Beweise erhält man dann in Form sogenannter "Snapshots"; Momentaufnahmen einer Szenerie. Anhand der Zeugenaussagen muss man dann die richtigen Snapshots identifizieren und zu einer logischen abfolge zusammenlegen. Was etwas nach "Puzzle"-Minigame klingt hats jedoch manchmal echt in sich. So kommt es hierbei mehr auf Detailarbeit an. Die Zeugenaussage "Der Typ in dem dreckigen roten Shirt zog sofort seinen Revolver und schoss damit um sich" sagt uns nicht nur, das wir einen Typen in roter Kleidung Suchen, sondern auch das die Waffe keine Uzi, keine Semi-automatik sondern eben ein Revolver ist. Geliefert bekommen wir aber Bilder von Menschen mit weißen Shirts und einem Revolver, Gelbes shirt und Semi-Automatik Waffe etc. Das Fähigkeitslevel der Detectives bestimmt dabei, wie sinnvoll die Bilder sind die man bekommt. So wird ein erfahrener Beamter einem keine Bilder von einem gestreiften rosa shirt mit einer Bazooka vorlegen, ein unerfahrener jedoch schon.
Die beweise werden einmal am Tag zusammengetragen, sofern der zugeteilte Detective dienst hat. Und da kommen wir langsam auch schon ins Micromangement. 
Es muss immer ein Detective die Ermittlungen Leiten. Wie viele Personen aber in seinem Team sind, bestimme ich. So kann man seine gesamten Kräfte beispielsweise auf einen Fall konzentrieren oder aber Ressourcen offen halten falls noch mehr Fälle die Stadt heimsuchen. Ebenso ist es möglich einer Ermittlung beamte aus beiden Schichten zuzuweisen, was damit einhergeht das konstant ermittelt wird und schneller beweise reinkommen. Oder man kann seine Ermittler einfach Doppelschichten schieben lassen, um schneller zum erfolg zu kommen, nimmt dabei aber eine erhebliche Ermüdung in kauf.

Der Mafia geht es an den KragenAb und an gibt es auch noch mehr zu tun, als "nur" einen Mordfall aufzuklären. Beispielsweise muss eine ganze Verbrechergang ausgehoben werden. Dies passiert praktisch nach dem selben Prinzip, nur das man sein Ziel auf einem Fahndungsplakat wählt. Ist dieses dann gefasst, bekommt man einen Profiling-Bericht zu dem Gefangenen und kann ihn dann verhören. Sollten diese Verhöre trotz des Berichts nicht fruchten, so besteht auch die Möglichkeit härterer Maßnahmen. Bei einer Folter kommt es z.B. noch mehr darauf an, was im Bericht stand. Beispielsweise schwächen wie "Aquaphobie" lassen sich hervorragend mit Waterboarding kompensieren. Angst im Dunkeln? Machen wir doch mal das licht aus! Und so weiter. Dabei wird über einen Roten Balken die Lebensenergie des Täters dargestellt und über einen Blauen, wie viel Folter noch benötigt wird bis er zwitschert wie ein Vögelchen. Wenn er dann auspackt, können wir ihn entweder einfach inhaftieren oder uns in der Banden-Hierarchie vorarbeiten und den nächsten unter die Lupe nehmen.

Am ende laufen die Kriminal-Geschichten dann immer gleich ab. So bekommt man für das lösen des Falls Fähigkeits-punkte durch die die beteiligten Ermittler zukünftig besser werden und mehrere Marker auf der Karte wo sich der gesuchte befinden könnte. Diesen holen wir dann mit dem leitenden Ermittler und zwei uniformierten (ggf. auch mit SWAT Unterstützung) ab und sperren ihn ein. Normale Gangster steigern dabei das Ansehen beim Bürgermeister. Spezielle Gangster wie Bandenchefs oder Mafiosi schaffen es sogar bis in die Zeitung und bringen eine hübsche Summe Kopfgeld mit sich.

 

Noch nicht genug für den alltag? Keine Sorge! Da kommt noch mehr. Ab und an werden unsere Ressourcen überansprucht. Das heisst wir haben nicht genug uniformierte Polizisten um das gesamte Verbrechensaufkommen zu kompensieren. Manchmal ensteht dies dadurch das wir ein Team zum Ort des Verbrechens schickten, dieses dann überfordert ist und Verstärkung Anfordert. Ebenso kommt es aber auch vor das irgendwelche Jobs für den Bürgermeister erledigen sollen und dieser unsere Truppe beansprucht. Auch Firmen und sogar die Mafia selbst möchte stets ein bisschen von unserem Ressourcenkuchen abhaben.

Aber nicht umsonst! Denn jede Woche darf man einmal einen Anforderungs-Antrag an die Stadt stellen um neue Arbeitstellen für Streife/Kriminal-Polizei zu schaffen, das gehalt zu erhöhen oder das SWAT Team zu verbessern. Ob diesem Antrag dann stattgegeben wird, hängt natürlich davon ab wie zufrieden die Stadt mit der Polizei ist.
Unzufriedene Bürgermeister werden dies auch kundtun und Stellen kürzen. Was darin resultiert das man immer weniger Männer zur Verfügung hat und somit immer schlechter dem Verbrechen "Herr" werden kann. 

Firmen helfen dies zu kompensieren. Wer ab und an mal eine Aufgabe für die Atticus Corp erledigt, der kann sich neue Arbeitsplätze auch sponsorn lassen, gegen ein "geringes" Entgeld, versteht sich.

Die Mafia spielt in diesem Spielabschnitt ebenfalls eine Rolle. Repräsentiert wird sie anfangs noch von einem netten alten Herrn namens "Christopher G. Sand". Wenn man sich einigermaßen mit ihm gut stellt, so wird man irgendwann in den Genuss seiner "Vorzüge" kommen. Sollte man das aber nicht tun, wird das Spiel ein jähes Ende finden.

Angewählt werden Firmen, Institutionen und die Mafia über eine Schaltfläche am rechten Bildschirmrand, dort kann man dann mit dem Ziel in Kontakt treten und seine Wünsche äußern oder Dienste kaufen. Überdies gibt es auch noch eine weitere Schaltfläche mit der man interne Dienste bei seinem ersten Offizier kaufen kann, wie etwa einen Lehrgang für einen Beamten kaufen, eine Betriebsfeier organisieren oder die eigenen Mitarbeiter bespitzeln. 
Das ist wichtig, denn sollte schlechte Stimmung auf dem Revier herrschen, so wird man sich bald schon vor Gericht wieder finden. Da die Beamten dann aus dem Nähkästchen plaudern. 

Und wem das Aussenden der Polizisten, das Ermitteln in Kriminalfällen und das Micromanagement immer noch nicht reicht, der wird auch schnell noch auf den "Text-Adventure" Part stoßen den man klever mit dem Spiel verwoben hat. Oft kommt es nämlich vor, dass Polizisten vor Ort das weitere Vorgehen mit mir abstimmen. So habe ich dann das Kommando.  Es gibt dabei immer verschiedene Auswahlmöglichkeiten wie ich vorgehen will, oft kann ich einfach alles nieder-schießen, den Täter entkommen lassen oder mich dazu entscheiden auf volles Risiko zu gehen. Die Texte geben mir dabei die Situation vor und nach der Auswahl meiner Vorgehensweise erlebe ich dann das resultat. Meistens ist es dabei hilfreich sich so zu verhalten wie es echte Polizisten auch tun würden, z.B. "Erst Deckung suchen, DANN angreifen" oder "Nein, wir folgen dem Täter jetzt nicht in den dunklen Raum sondern befehlen ihm mit erhobenen Händen wieder raus zu kommen.". Wenn man sich hier schlecht entscheidet, kann das schnell zum Tod der eigenen Beamten führen, was je nach Erfahrungsgrad ein harter Schlag ins Gesicht ist. Es ist mir auch schon passiert das ich einen ganzen Trupp in den Untergang trieb. Das ist natürlich dann eine Katastrophe und führt dazu das niemand mehr da ist zur Verbrechensbekämpfung. Aber wie gesagt: Wer bei diesen Micro-Adventures klever und Taktisch entscheidet, hat schon mal die halbe Miete eingefahren.

Ein folgendschweres GesprächZwischen den Arbeitstagen nimmt dann die Storyline ihren Lauf. In dieser haben wir ab und an mal die freie Entscheidung. Aber das kommt selten vor. Jedoch sind diese Entscheidungen dann stets von großer Tragweite und bestimmen das gesamte restliche Spiel. Doch im allgemeinen läuft das ganze wie ein Film ab. Man schaut ehr gespannt zu was so passiert als das man selbst agiert. 

Zu beginn des nächsten Arbeitstages dann, bekommt man noch die Information welche Mitarbeiter heute blau machen, hört sich die weh-wehchen derer an, die zur arbeit kamen und wieder gehen wollen und entscheidet darüber, ob sie das dürfen oder nicht. Sollte man nicht auf die Belange der Angestellten angehen, so entwickelt sich dabei schnell eine Alkoholsucht oder sie werden Faul, nehmen anti-depressiva etc. Was alles dazu führt das sie nicht mehr voll einsatzfähig sind. Daher ist es auch wichtig, gute Stimmung auf der Wache zu haben und nicht nur die Mafia oder den Bürgermeister zu bespaßen.

 

Für wen eignet sich "This is the police" also?

Das Spiel gibt sich ruhig und gemächlich. Es gibt keine aufreibenden Töne, keine blitzenden und blinkenden Bilder, es läuft stehts Jazz, Blues, Classic oder Swing und die Atmosphäre wird durch Umgebungsgeräusche erzeugt. Wer einen Actiongeladenen, Adrenalinschwangeren nachfolger von S.W.A.T. 3 oder die grafikgewalt eines Witcher 3 braucht um glücklich zu werden, der ist hier absolut Falsch. Wer jedoch ein ruhiges Spiel sucht das einen vor harte Entscheidungen stellt, einiges an Mikromangement abverlangt und zu dem noch einen gewissen Druck auf des Spielers schultern legt, der wird hier sicher fündig. Es kommt einem nicht so vor, aber das spiel bringt mehr Komplexität mit als es vorzugeben scheint. 

 

Ist das Spiel für minderjährige Geeignet?

Ich würde sagen "Jaein". Eltern die heute noch denken das ihr 15 Jähriger die Worte "Titten", "*********" und "*********" nicht kenne, sollten schon mal per-se von diesem Spiel Abstand nehmen. Jack Boyd ist hart, direkt und konsequent. Nicht nur in seiner Artikulation. Aber geistig ist das Spiel auch ehr was für anspruchsvollere Spieler. Das taktische Planen der Streitkräfte, das lösen der Kriminalfälle, das vorgehen in den mini-Adventures, das begreifen von Konsequenzen, das Micromanagement (Leute Einstellen/Kündigen/Ermorden) erfordert eine gewisse geistige Reife und ist einfach von der Thematik her kein Umgang für Menschen unter 16 Jahren. Was natürlich nur meine eigene subjektive Meinung ist. Um Blut- und Gewalt-darstellung muss man sich aber keine Sorgen machen, da es zwar praktisch permanent vorkommt aber nur äußerst Stilistisch dargestellt wird. Ein Kind oder Kunststudent würde das, was es sieht, nicht verstehen oder gar als "Gewalt" interpretieren.

 

Alles so super? Wieso dann keine 100er Wertung?

Natürlich hat dieses Spiel auch seine Nachteile. Zum einen kann man nicht frei speichern sondern speichert stehts an vom spiel bestimmten Tagen. Das soll natürlich verhindern das man bei einer schweren Entscheidung nicht einfach alle Auswahlmöglichkeiten mal durchgeht und das spiel dann wieder lädt bis man die einfachste gefunden hat. In sofern ist das natürlich ein Pluspunkt, aber es nervt tierisch wenn man mal einen ganzen Polizeitrupp in den Sand setzte und einen Spielstand von vor 7 (ingame-)Tagen laden muss. 
Ausserdem wäre da noch zu bemängeln das man die Möglichkeit, neue Arbeitsplätze zu kaufen erst zu mitte des Spiels bekommt. Die Stadt streicht einem permanent Stellen wenn man es sich mit ihnen verscherzt hat und das führt dazu das man weniger Mitarbeiter hat. Weniger Mitarbeiter können auch weniger Verbrechen bekämpfen, das führt dazu das die Stadt noch grimmiger wird und noch mehr kürzt. Dieser künstliche Schwierigkeitsgrad ist natürlich totaler Nonsens und völlig überflüssig. Das hätte man anders lösen sollen. 
Zuguter letzt hasse ich es, wenn ich aufgrund meiner Entscheidungen einfach "tot umfalle", wer Papers Please kennt und der EZIO Gruppe ums verrecken nicht helfen wollte, wird einfach ermordet. Ebenso hier. Wenn man der Mafia nicht folge leistet, wird man erschossen und kann nichts dagegen tun. Man zwingt mich als Spieler also gegen meinen Willen, mit den Mafiosi gemeinsame Sache zu machen. Das ist für mich immer ein Aufreger der besonderen Art.

 

Fazit

This is the police ist längst nicht für jeden Spieler geeignet. Es ist ein Nieschentitel und wird auch sicher immer einer Bleiben. Das stimmige Design und die beschauliche Athmosphäre haben mich begeistert der Storyline folgen lassen. Jedoch muss man sich schon etwas auf das Spiel einlassen und darf auch nicht zuviel erwarten. Im Spiel gab es keine Bugs oder Crashes, das Spiel läuft vollkommen reibungslos. Jetzt nach 20 Stunden will ich immer noch wissen wie es weiter geht und brenne darauf den Mafiaboss dingfest zu machen. Ein 15€ Titel der über 15 Stunden lang interessant bleibt hat in meinen Augen auf jeden Fall einen Blick verdient.


Wertung
Pro und Kontra
  • Verlangt schwere Entscheidungen
  • Stimmige Grafik
  • Tolle, frei wählbare Musikalische Untermalung
  • Gute Synchronisation
  • Interessante und fesselnde Geschichte
  • Locker über 20 Stunden Spielzeit
  • Nicht am falschen Ende gespart (Sprecher, Cutscenes)
  • Keine Mod unterstützung
  • Kein Multiplayer (Wäre für toll im Koop gewesen)
  • Pflichtunterstützung der Mafia
  • Abwärtspirale macht es schwer wieder Fuß zu fassen.
  • Nerviges Speichersystem

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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