Erwartungen erfüllt, aber nicht übertroffen!

So. Rome 2. Dieses Spiel auf welches ich seit sooo langer zeit warte! Nachdem Shogun ein gutes Spiel war, Empire ein gutes Spiel war und Napoleon...sagen wir...

von - Gast - am: 09.09.2013

So. Rome 2. Dieses Spiel auf welches ich seit sooo langer zeit warte! Nachdem Shogun ein gutes Spiel war, Empire ein gutes Spiel war und Napoleon...sagen wir seine Stärken hatte und ich sowieso diese Reihe seit Shogun 1 verfolge, (Ja, es gab tatsächlich schon Total War-Spiele vor Rome 1!) war es nur die logische Konsequenz sich auch dieses Spiel zuzulegen. So saß ich also mit zu vielen Chips und zu wenig Kaffee um 4 Uhr morgens bei einem Kumpel und wartete auf die letzten kilobytes von Steam. Vielleicht war meine Überüdung auch der Grund, dass mich das Spiel zunächst enttäuschte, wohingegen ich jetzt eher dazu neige, meine absolut übertriebenen Erwartungen an das Spiel dafür verantwortlich zu machen. Denn ja, Rome ist ein Spiel, bei dem man sich fragen muss, was man eigentlich will bzw. erwartet. Aber dazu später mehr.

 

Gameplay - Wie ein guter Wein...

 

Was das Gameplay an sich betrifft, sollte jedem der das Spiel kauft bzw diese Review ließt klar sein, woraus es besteht: auf einer wirklich verdammt hübschen Kampagnenkarte rundenbasiert lustige Männlein verschieben und, nun ja, anderen lustigen Männlein in Echtzeit auf die Hörner geben. Dabei ist das Spiel so wunderbar vertraut, dass sich die wenigen SINNVOLLEN Neuerungen, wie z.B die bisher deutlichsten Taktischen Unterschiede zwischen den Völkern, das schönere Städtebauen und auf drei Attribute mit dazugehörigen Boni reduziertere Skillbäume schön diskret ins Spiel schleichen und das Gameplay mehr positiv beeinflussen. Dem stehen allerdings einige "Wir-müssen-wenigstens-irgendwas-am-gameplay-ändern"-Änderungen gegenüber, die meistens nur wenig Sinn ergeben und den Spielfluss Casualisieren oder sogar ausbremsen. Dazu zählen etwa die viieel zu großen Garnisonen in Städten oder das System, Provinzen in mehrere Unterprovinzen aufzuteilen, von denen nur eine auch eine Mauer um ihre Hauptstadt hat. Die Dörfer in den anderen Unterprovinzen müssen ohne auskommen. Pech gehabt. WIESO keine kleineren Garnisonen und dafür Mauern?? Ebenfalls wurde das Interface in einer Weise verschlimmbessert...da fehlen mir die Worte. Shogun hat`s so toll gemacht! Aber das ist Gemosere auf sehr hohem Niveau und das Gameplay ist wie ein Guter Wein gereift und wirkt heutzutage, wo sogenannte taktische Spiele wie League of Bullshit den Markt dominieren und Richtigen RTS-Titeln keinen Platz mehr lassen sogar noch besser. Das Balancing der Fraktionen ist gut, wobei mir allerdings das System in Empire oder auch Shogun, jeder Fraktion letzlich die selben Einheiten zur Verfügung zu stellen, besser gefiel, aber das ist Geschmackssache. Im Prinzip unterscheiden sich antike Römer auch mehr von Ägyptern als Japaner von, nun ja, Japanern. Also Pluspunkte. Allerdings finde ich es Schade, dass nur so wenige von den vielen Fraktionen spielbar sind. Während in Teil 1 Völker vie etwa die Thraker einfach nutzlos waren, würde es doch nicht schaden auch zum Beispiel die Seleukiden oder auch meinetwegen Armenier spielen zu können. Meine Befürchtung ist dass die meisten Völker per DLC kommen. Oh Mann...

Aber was natürlich wichtiger als das herumschieben von Armeen ist, ist natürlich das Niedermetzeln von Feinden im RTS-Modus, also komm ich mal dazu.

 

Ein wahrer Blender-Die Schlachten

 

Zunächst muss man mal die positiven Punkte beleuchten, von denen es leider weniger gibt als ich als Fan bereit wäre zuzugeben. Der Größte Pluspunkt der gesamten Serie ist die Herausragende Schlachtfeldatmosphäre die durch einen Guten Sound mit auf dauer nervigen Einheitenantworten wenn eine 2000-Mann Barbarenhorde auf einen Römischen Schildwall prallt fühlt sich das einfach guut an. Und die Grafik ist gegenwärtig das beste auf dem Markt: EXTREM Polygonreiche und liebevoll animierte Soldaten, die endlich nicht mehr den Eindruck einer Klonarmee hinterlassen tummeln sich zu Tausenden auf abechslungsreich gestalteten und gut auf die Kampagnenkarte abgestimmten Maps. Das hat aber leider auch seinen Preis und mein Prozessor brach oft ind die virtuellen Knie. Beim Gameplay an sich gibt es auch nix zu meckern, die Steuerung geht gut von der Hand, und das Eingangs erwähnte gute Balancing greift auch hier, da sich die Völker zwar stark voneinander unterscheiden, nun auch optisch, aber trotzdem keines von ihnen "overpowered" ist. Was ebenfalls mit diesem Teil eingeführt wurde sind die vielgelobten Gefechte, die gleichzeitig zu Wasser und zu Lande stattfinden. Diese spielen sich sehr solide und erfordern neue taktische Ansätze, die das normale Schlchtengameplay auflockern. Überhaupt wurden die Seeschlachten komplett überarbeitet. Während sie in Empire völlig überfrachtet waren und in Shogun einfach nuch schlecht, spielen sie sich in Rome 2 relativ schnell und abwechslungsreicher als der Vorgänger. Was jedoch hierbei stört ist die noch etwas unpräzise und manchmal auch nervige Bedienung. Trotzdem, alles in allem sind die Seeschlachten gut eingebunden und machen durchus Spaß und stehen optisch kein Stück zurück.

Eine weitere Neuerung sind die Siegpunkte oder Flaggen auf der Karte, die es als Angreifer zu erobern gibt und obwohl ich derartige Systeme in schnelleren Spielen wie z.B Dawn of War mochte, störte es mich hier denn GOTTVERDAMMT TOTAL WAR IST DEATHMATCH, NICHT CONQUEST!! Im Übrigen macht es ganz einfach keinen Sinn. Meiner Meinung hat Angry Joe das ziemlich gut zusammengefasst. Grob zitiert:

-"Sir, we win the battle! We outnumber them by 10!"-

-"Hey Dude, whats that? Oh, a bunch of enemy cavalry that has taken our flag!"

-"Oh no we must retreat!! They have our flag!"-

-"Who gives a shit about the flag? Lets kill them!"-

-"NO WE CANT, THEY HAVE THE FLAG!!!"-


Ich entschuldige mich hier nochmal für die Vergewltigung von AJs Text.


Aber das triffts schon ganz gut, das System is komplett unlogisch. Das könnte ich verschmerzen, wenn die KI sich nicht so selten dämlich anstellen würde, dass ich mir das Leben nehmen möchte. Wenn ich in JEDEM VERDAMMTEN TOTAL WAR die selben Macken bei der KI feststellen muss, rollen sich mir die Fußnagel hoch. Es ist einfach ein trauriger Anblick wenn die Bogenschützen des Feindes einen Sturmangrif gegen Legionäre proben. Das ist auch am gesamten Spiel der größte Kritikpunkt und ich kann nicht nachvollziehen, dass sich da nix getan hat. Na ja, wenigstens liefert CA immer schnell gute Patches nach, die andere Alternative ist auf Darthmod Rome 2 zu warten. Dadurch wird das Spiel leider aber auch etwas zu leicht, auch auf Schwer hatte die KI keine besseren Tricks oder mehr Hirn zu bieten, sondern die Soldaten verursachten einfach mehr Schaden. Unelegant gelöst, erhält aber die Herausforderung. Auch diplomatisch stellen sich die KI Nicht-Kollegen eher dilettantisch und ziemlich stur an. Also muss hier dringend nachgebessert werden. ABER, optimistisch betrachtet ist Rome 2 somit der Einsteigerfreundlichste Teil der Serie, auch dank des guten Tutorials. Ebenfalls erwähnenswert ist das Truesight-System, welches endlich das verstecken außerhalb der gegerischen Sichtlinie erlaubt.

 

Zeit Für`n Fazit

 

Das war jetzt ziemlich viel Kritik auf einmal für ein TW. Immerhin ist das ne Serie die sich bisher immer kontinuierlich weiterentwickelt hat. Ich tue mich auch Schwer eine Werung unter 90% zu verteilen, weil das Spiel manchmal einfach zu gut ist. Und dann die KI wieder alles verdirbt. Und dann die Grafik einfach zu gut ist. Und dann wieder irgendeine KACKEINHEIT LEICHTER KAVALLERIE MEINE FLAGGE EROBERT UND MICH ZUR NIEDERLAGE ZWINGT!!!!!!!!

Alles in allem muss man sich bei diesem Spiel fragen, was will man? Mehr Innovation oder Mehr vom Gleichen? Ich sage MEHR VOM GLEICHEN und da bietet mir dieses Stück Unterhaltungssoftware (Splendid!) einfach zu viele verschlimmbesserungen. Wer jedoch einen guten zugang zu diesem Aussterbenden Genre sucht, sollte hier bedenkenlos zugreifen, aber nicht mehr erwarten als auch auf der Packung steht.

Puh. Soviel zu Rome 2. Hiermit spreche ich feierlich eine allgemeine Kaufempfehlung aus, es sei denn ihr seid so überhyped wie solche Leute wie...ich.

Dann solltet ihr erst eure Erwartungen anpassen.

 


 

 

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • bombastische Grafik
  • leichter Einstieg
  • sehr gutes Fraktionsbalancing
  • spaßige Landungsschlachten
  • hervorragende Schlachtfeldathmosphäre
  • diskreter, aber guter Soundtrack
  • übersichtliche Skillbäume
  • bestenfalls schwer beschränkte Schlachtfeld-KI
  • ZU VIELE FLAGGEN!!!!
  • schlechte Bedienung zur See
  • zu ängstliche/passive/sture Diplomatie-KI
  • schwaches Interface

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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