Stilvolles Erlebnis, geniale Geschichte, leider sehr unterschätzt !

Fun-Sport-Fans schwelgen in Erinnerungen, wenn sie diesen Namen hören : Jet Set Radio !Denn Ubisoft´s Shooter-Meisterwerk XIII ist nicht das erste Spiel, das...

von - Gast - am: 27.06.2008

Fun-Sport-Fans schwelgen in Erinnerungen, wenn sie diesen Namen hören : Jet Set Radio !
Denn Ubisoft´s Shooter-Meisterwerk XIII ist nicht das erste Spiel, das die Comic-Rendertechnik „Cel-Shading“ nutzt, damals schon begeisterte der Fun-Sport-Titel für die Dreamcast bereits durch seine bis Dato unerreichte Grafik, da damals von grafischem Realismus noch keine Rede sein konnte, war Jet Set Radio bei den Grafikexperten hoch gelobt.
Und wie sieht es mit einem Shooter aus, der in Comicgrafik daherkommt ?

Einmal Amerika und zurück !

XIII, Nr. XIII !

Auch wenn die Geschichte des Shooters XIII klare historische Hintergründe hat, ist sie nicht nur an sich bereits, sondern auch von der Erzählung her, so nah an System Shock dran wie noch kein anderer Shooter zuvor.
Das hat mehrere Gründe.
Erstens ist die Geschichte, auch wenn wenige Elemente aus bekannten Bausteinen bestehen, an sich bereits sehr frisch und abwechslungsreich gestaltet, zweitens ist sie fantastisch erzählt, teilweise in Vergangenheitsrückblenden, teilweise in gegenwärtigen, hitzigen Situationen, die mit sehr vielen, famos vertonten Dialogen Glaubhaftigkeit, Spannung und Athmosphäre schaffen.
Drittens sind es die fantastisch gezeichneten (nicht nur im künstlerischen Sinne) Charaktere, die der Geschichte so viel potenzielle Unvergesslichkeit und Nähe zum Spieler verleihen.
Wie immer lege ich nichts offen, nur soviel : Ihr Nr. XIII, seit in einer sehr ungünstigen Lage den anderen 19 Mitglidern einer zwanzigköpfigen Organisation gegenüber, wenn auch aus unverschuldeter Sicht.
Doch das interessiert eure Widersacher nicht, sie sind sich einig : Nr. XIII muss verschwinden.
Gut, dass ihr nicht das einzige Thema seit, das unter den Verschwörern für Konflikte sorgt.

Mission Impossible ?

Das Spiel setzt seinen Auftakt mitten in die laufenden Geschehnisse, deshalb die Rückblenden.
Ihr erwacht am Strand, verletzt, erschöpft, orientierungslos. Die erste Rückblende ist bereits gerade über den Bildschirm geflimmert, in der ihr die zwangsläufige Flucht von einem Schiff, das euch später noch bekannt werden sollte, nach.
Obwohl „nachspielen“ der falsche Ausdruck ist, die Rückblenden sind nämlich das ganze Spiel über leider recht selten und leider sehr kurz gehalten, verständlich, Gegenwart und Zukunft sind deutlich interssanter, also zurück zum Strand.
Das Spiel lässt euch nicht allein und erlaubt sich einen kleinen Sidekick auf Baywatch.
Als ihr von einfühlsam gesprochenen Worten einer sehr leckeren Rettungsschwimmerin aus eurer Bewusstlosigkeit geweckt werdet, könnte euch fast die Hose platzen.
Fast, denn wäre die Rettungsschwimmerin nicht aus so wenigen Polygonen zusammengesetzt, könnte man auf dumme Gedanken kommen, doch zurück zum eigentlichen Thema :
Der Grund, dass die Objekte im Spiel so polygonarm sind, hat zwei Gründe die ich vermute.
Zum einen ist es der Comic-Athmosphäre sehr zuträglich, zum anderen ist es ein willkommender Trick, XIII auch auf den Last-Gen-Konsolen flüssig zum Laufen zu bringen, dabei hätte man der PC-Version wesentlich schönere Modelle spendieren können.
Aber zurück zur Handlung : Nach einigen Metern Fußweg meldet sich Steve Rowland´s (XIII) angeschlagenes Befinden zurück und er fällt erneut in Ohnmacht.

Dein weg wird hart sein, junger Padawan !

Nach der ersten brutalen Szene des Spiels geht es richtig los.
Die Rettungsschwimmerin, die euch in ihr kleines Häuschen am Strand mit den nötigen Arzneiutensilien gebracht hat, telefoniert mit einer gewissen Janet, kurz darauf scheppert es wie es im Buche steht und ein gewaltiger Kugelhagel durchlöchert sie, schade, was wäre abseits der (nicht vorhandenen) Badegäste alles möglich gewesen, sei´s drum.
Ihr schnappt euch den erste Waffentyp, eine handvoll Wurfmesser.
Was hier langweilig klingt, ist in der Praxis bei richtigem Einsatz ein effektives Mittel, Gegner lautlos auszuschalten. Dass hierbei von einem sauberen Kopftreffer die Rede ist, dürfte klar sein.
Im Allgemeinen ist es eine gute Methode, sich mit Kopftreffern durch die tolle Story zu ballern, denn zum einen ist XIII mit einem teils sehr knackigen Schwierigkeitsgrad gesegnet, zum anderen sind die KI-Gegner sehr zäh und Munition ist Mangelware.
Obwohl die KI trotz Standardmanöver wie in Deckung gehen nicht gerade die beste ist, macht die Ballerei sehr viel her, die enorme Anzahl der Waffen trägt ihren Teil dazu bei.
Doch es wird nicht nur geballert, oft wird auch geschlichen, observiert und geklettert.
Allen Spielern, die das Spiel bereits gespielt haben, steckt bestimmt noch die Spannung aus der Mission in den Knochen, in der man ein voll bemanntes U-Boot durchschleichen muss – Adrenalin !

Einer gegen alle !

Einerseits gilt das für Rowland´s Kampf gegen die anderen übrigen Mitglieder, anderseits für die Konkurrenz, gegen die sich XIII behaupten muss, wobei sich die Konkurrenz wohl eher gegen XIII behaupten müsste – Dabei zieht fast jeder moderne Shooter den kürzeren, aber halt nur fast.
Aber das ist egal, bei solch einem Spiel.
Von der eher dämlichen KI, den Designschnitzern der Klettereinlagen und den sich teilweise oft wiederholenden Levelbausteinen mal abgesehen – mehr Abwechslung gibt es in kaum einem anderen Shooter, Technik und Akustik sind hervorragend und die eindruckvoll inszenierte Geschichte setzt das Sahnehäubchen drauf.
XIII sollte im Regal eines jeden Shooterexperten seinen Platz finden, Punkt !



Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Toller Comic-Stil, detailliert, viel Abwechslung
  • Sound: Schmissiger Soundtrack, hervorragende Sprecher
  • Balance: faire Gegnerbewaffnug, Schnellspeichern
  • Atmosphäre: Hochspannend,
  • Bedienung: Typische Tastenbeleg., frei anpassb., Top-Mausst.
  • Umfang: Über 15 Stunden Spielzeit, großer Multiplayermodus
  • Leveldesign: Abwechslungsreiches Aussehen, mal innen, mal außen
  • KI / Teamwork: Löst Alarm aus, geht in Deckung..., wirft Granaten
  • Waffe: Sehr viele Waffen, alle nützlich, sehr untersch.
  • Handlung / Multiplayer-Modi: Tolle Geschichte, sehr gut erzählt, wendungsreich
  • Grafik: Wenig Polygone, teils detailarme Texturen
  • Sound: Übertriebene Waffensounds
  • Balance: Teils fies platzierte Gegner, zähe Gegner
  • Atmosphäre: Gegner-Klone, hakelige Animationen
  • Bedienung: Teils wirre Menüs
  • Umfang: Oft sehr ähnliche Levels, kleine Multiplayer-Maps
  • Leveldesign: Fummelige Kletterpasagen, meistens Schläuche
  • KI / Teamwork: ...oder auch nicht, Kanonenfutter, ratlos b. Gran.
  • Waffe: Manche zu selten, für manche zu wenig Munition
  • Handlung / Multiplayer-Modi: Alle gegebenen Infos nötig, sonst droht Unklarheit

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(5)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.