ANNO 2160 - Teil 7

Von cardhumalt · 6. Juni 2021 ·
  1. Schlussbemerkung
    Die Idee für ANNO 2160 hat mit dem aktuell stattfindenden Klimawandel einen durchaus realistischen Hintergrund. Der Meeresspiegel wird steigen, und wenn wir so weiter machen wie bisher, können die Polkappen tatsächlich weitgehend abschmelzen. Wie lange dies dauern wird und ob man dies durch Technik wie die Kältemaschinen innerhalb einer überschaubaren Zeit wieder rückgängig machen kann ist allerdings Phantasie.

    Die Spielidee lebt letztlich von folgenden Aspekten:

    · Anders als in den bisherigen ANNO’s sind Rohstoffe nicht irgendwann im Überfluss vorhanden, sondern eher knapp.

    · Nicht mehr verwendete Materialien und Geräte müssen daher recycelt werden. Das, was heute als Kreislaufwirtschaft propagiert wird (und bei keinem ANNO zum Tragen kommt), ist wichtiger Bestandteil.

    · Auch Flächen sind knapp. Auf den Inseln stehen der Bau von Städten und Infrastruktur, der Flächenbedarf für Nahrungsmittel, viele unbebaubare (aber mit Zeitablauf durch Aufarbeitung/Items doch nutzbare) Gegenden mit Ruinen von Städten, durch Radioaktivität und andere Giftstoffe verseuchte Flächen, der Bedarf für Solarkraftwerke und CO2-Reduktionsanlagen und die Anforderungen des Naturschutzes (Erhalt bestehender und Aufforstung neuer Wälder) in direkter Konkurrenz. Die Lage wird sich erst mit einem deutlichen Rückgang des Meeresspiegels entspannen.

    · Entscheidender Faktor für den Wiederaufbau und den Fortschritt ist die Energieversorgung. Es ist absehbar, daß wir heutzutage mit dem Abschalten der großen Atom- und Kohlekraftwerke, dem zögerlichen Ausbau der Solarenergie und dem Widerstand gegen neue Windkraftanlagen in eine Energielücke laufen. Aber der Aufbau einer komplett neuen, ökologischen Energieversorgung ist nicht einfach. Wind und Sonne dürften nicht ausreichen, daher die Entwicklung von Fusionsreaktoren. Dies geschieht aktuell ja mit ITER und anderen Projekten, bei noch offenem Ausgang).

    · Nicht nur die Energie-, sondern auch die Wasserversorgung in Städten und Betrieben muss sicher gestellt sein. Und dazu auch die Abwasserentsorgung. Auch das ist neu.

    · Inseln oder andere bewachsene Gebiete dürfen nicht einfach zwecks Anlage von Monokulturen abgeholzt werden. Das Roden von Regenwäldern trägt heute ja erheblich zum Klimawandel bei.

    · Da das erste Schiff ausgeschlachtet werden muss und es bis zur Reparatur bzw. dem Bau neuer Schiffe (und ggf. Fluggeräte) einige Zeit dauert, steht für eine Weile nur eine einzige (einigermaßen große) Insel zur Verfügung. Die übrige Welt kann nicht erkundet werden.

    · Auf jeder genutzten Insel muss die Infrastruktur (zumindest teilweise) neu errichtet werden, um die dort lebenden Bewohner zu versorgen. Pendlerkais wie in ANNO 1800 gibt es nicht. Allerdings könnte es durch Zusammenwachsen der Inseln und Einschienenbahnen mit Personenbeförderung irgendwann einen Ausgleich geben.

    · Der Klimarückwandel lässt sich nur gemeinsam erreichen, nicht durch einen einzelnen Spieler. Insofern hat das Spiel eher einen kooperativen Ansatz. Das sollte in einer Multiplayer-Version gut zum Tragen kommen.

    · Landschaften verändern sich durch den Klimarückwandel. Trockene Gebiete werden feuchter, südliche Inseln könnten wieder mit Regenwald bedeckt werden, die Arktis friert (wieder) zu.

    · Durch Absinken des Meeresspiegels vergrößert sich die nutzbare Fläche allmählich und ehemalige Inseln wachsen zu Kontinenten zusammen. Dadurch gibt es auch direkte Grenzen zu Konkurrenten. Durch falsches Handeln kann der Meeresspiegel aber auch wieder ansteigen! Dies erfordert erhebliche Anpassungen und ergibt völlig neue Spielelemente.

    Im Mai 2021

    Carhumalt

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