Warum Google Stadias Preisstrategie ein Segen für uns Spieler ist

Von Dekatelon · 6. Juni 2019 · ·
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  1. Ich hatte mir heute Abend den Livestream zu Google Stadia angeschaut und bin wie viele andere auch erstmal über das Preismodell gestolpert.

    Wie? Ich soll 10€ im Monat zahlen, nur damit ich ein paar Gratisspiele bekomme und mir den Rest dazukaufen muss? Klingt nicht nach einem guten Preismodell...

    Doch dann habe ich mir etwas Zeit genommen überlegt, welche Vorteile sich daraus ergeben:

    - Günstiger Einstiegspreis:
    Dadurch, dass nur wenige Spiele in Stadia Pro kostenlos enthalten sind, halten sich die Basiskosten in Grenzen. Die Infrastruktur dürfte für den größten Teil der Basiskosten verantwortlich sein. Ich bezweifle sogar, dass Google mit den 10€ überhaupt Gewinn macht. Wahrscheinlicher ist, dass der Gewinn durch Umsatzanteile der verkauften Spiele entstehen soll.​

    - Auftreten gegenüber Publishern:
    Google tritt nicht als Streamingservice auf (welcher nur temporäre Lizenzen für seine gesamte Kundschaft kauft), sondern als Vertriebsplattform, wie beispielsweise PSN/PS+. Dadurch ist es deutlich leichter neue Spiele für die Plattform zu bekommen, da es kein festes Budget gibt, das die Auswahl einschränkt. Letzten Endes handelt es sich hierbei um PS+ in teurer.
    - Du zahlst nur das, was du nutzt:
    Ein großes Problem vieler Streamingplattformen, und allen voran Amazon Prime, ist, dass die Kunden immer für Inhalte mitzahlen, die sie gar nicht nutzen. Bei Amazon ist dieses Problem besonders ausgeprägt, da hier sogar mehrere Plattformen in ein Bundle gepackt wurden. Das heißt, dass die Kunden für ganze Plattformen zahlen, die sie gar nicht nutzen. Hätte Google sich zu diesem Schritt entschieden, dürfte der Anfangspreis mindestens bei 25€ liegen, um zumindest ein akzeptables Spieleangebot mit einzukaufen. Das ist eine Hemmschwelle, die die wenigsten bereit gewesen wären, zu zahlen.​

    - Spielzeit ist nicht alles:
    Das ist meiner Meinung nach sogar der wichtigste Punkt: Im Vorfeld zu Google Stadia gab es die Diskussion darum, wie sich die Plattform monetarisiert. Die Befürchtung war, dass ein klassischer Streamingdienst Spiele belohnt, die sich in die Länge ziehen, da die Einnahmen aus den monatlichen Beiträgen der Nutzer kämen und die Spiele mehr Geld bekommen, die schlichtweg mehr gespielt wurden. Durch die Entscheidung gegen das Modell verhindert Google schon von vornherein den nächsten Trend, um uns um unser Geld zu bringen. Da ist mir das klassische Kaufmodell lieber​


    Ob Google Stadia einen guten Start hat, oder nicht, hängt maßgeblich davon ab, ob sie es schaffen, ihr Monetarisierungsmodell an die Spielerschaft zu verkaufen. So, das waren meine 2 Cent. Sollte ich noch Aspekte vergessen haben (sowohl positiv, als auch negativ), lasst es mich wissen, und ich freue mich auf eine angeregte Diskussion

Kommentare

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  1. kraenk
    Ein Segen für uns Spieler?

    Man muss die Games trotzdem kaufen und besitzt sie nicht einmal. Wenn man aufhört monatlich zu zahlen, kann man nur noch auf 1080p zocken. Man kann die Spiele nicht verkaufen, ist abhängig von der Internetqualität und Googles Servern, hat Lag, verminderte Sound und Grafikqualität...

    Wo ist das bitte ein Segen für irgendwen?

    PSNow bietet 700+ Spiele für 14,99 im Monat. GamePass 200+ für 10,-

    Entschuldige, aber ich sehe den Vorteil einfach nicht, wenn ich die Spiele auch noch kaufen muss. Wenn überhaupt hätte ein Leih-System Sinn ergeben. Ich bin übrigens schockiert, dass das nicht Googles Konzept ist.

    XCloud und ein modernisiertes PSNow werden mit Stadia zu diesen Konditionen den Boden aufwischen.
      RAZORLIGHT gefällt das.
    1. Der_Vampyr
      "Wo ist das bitte ein Segen für irgendwen?"

      Es ist ein Segen für diejenigen, welche weder PC noch Konsole kaufen wollen um ein Spiel zu spielen. Sowie für alle Mac und Linux User. Für diejenigen mit einem aktuellen PC oder Konsole ist das natürlich nichts.

      "PSNow bietet 700+ Spiele für 14,99 im Monat."

      Im schlimmsten Fall bezahlt man bei sowas dann aber auch 695 Spiele die man nie spielen wird. Außerdem MUSS man dafür eine Konsole kaufen.
  2. Evers
    Ich seh hier 2 große Probleme die leider überhauptnicht angesporchen werden, bzw. nur ganz kurz angerissen werden.

    1.) Ich muss trotzdem die 10 Euro Abogebühren zahlen, heißt ich zahle nicht nur was ich nutze, sondern ich zahle die 10 euro und muss dann zusätzlich nochmal bezahlen für die Sachen die ich wirklich nutzen würde, dies wiederspricht ganz eindeutig deinem Punkt 1 und deinem Punkt 3. Deine Preisargumente und das es dann plötzlich 25€ kosten würde kann ich ehrlichgesagt nicht nachvollziehen und sehe die Zahl eher aus der Luft gegriffen um das irgendwie zu Rechtfertigen. Aber eine Begründung warum es plötzlich 25€ kosten sollte kannst du nicht wirklich liefern, genausowenig Belege für deine Begründung das Google mit den 10 Euro verlust machen wird (was ich sehr sehr stark bezweifel).

    2.) Was passiert wenn Stadia floppt und eingestellt wird? Denn diese möglichkeit gibt es auch und gerade Google hat gerade in dem Bereich nicht viel vorzuweisen. Wenn man sich andere groß angekündigte Google Projkete anschaut (z.B. Google Glass), die wurden stark vermarktet und dann blieb der erfolg aus und es wurde mehr oder wneiger eingestampft. Auch dies ist bei Stadia möglich. Das Risiko bei z.B. Steam, GoG, Uplay, Origin, usw. ist hier sehr gering da dies sehr etablierte Marken sind die Jahre bestand haben. Was ist aber nun wenn ich bei Stadia nen Spiel kaufe und dann in einem Jahr (oder vll nen bischen mehr/weniger) stellt google fest das es sich nicht lohnt und stampft es ein. Was passiert dann mit meinen Spielen die ich für Stadia gekauft habe? Sind die dann für immer verloren? Obwohl ich zusätzlich zum Kaufpreis auchnoch jeden Monat extra zahlen musste?

    Gerade Punk 2 finde ich hierbei besonders problematisch.
    1. View previous replies...
    2. Evers
      1.) Wenn Uplay aber bloß eine Lizenz für Stadia verkauft, dann bringt mir dies nichts wenn die Platform Stadia nichtmehr verfügbar ist weil Google entschieden hat das es nicht profitabel ist. Das Risiko liegt hier nicht bei Uplay.
    3. Evers
      2.) Du hast ja weiter die Lizenz für Stadia, wenns das aber nichtmehr gibt ist die relativ nutzlos, aber das ist nicht das Problem von uplay. Wenn Sony sich entscheidet die PS4 nichtmehr zu produzieren, kann ich trotzdem meine Lizenzen auf meiner PS4 weiternutzen, das selbe gilt natürlich für alle anderen wie PC, Xbox, usw. auch. Bei Stadia sieht es eben anders aus.
    4. Der_Vampyr
      Könntest du recht haben. Oder auch nicht. :)
      Habe nicht die Zeit nun genau nachzuschauen wem was gehört und bei wem man es kauft und wer genau zulässt das ich spiele. Theoretisch könntest du ja von z.B. Ubisoft nen Key bekommen für dein gekauftes Spiel, falls Stadia dicht machen sollte.
      Das sind aber sehr theoretische Probleme, welche ich zumindest bei einer Entscheidung für oder gegen Stadia nicht sehr stark gewichten würde, eben weil wir diese Gefahr fast überall haben. (Seit es Steam gibt)
  3. Jonas555
    Aber nur um das zu verstehen, bisher gibt es doch fast kein spiel bei Google Stadia, was doch heißt ich zahle die 10€ um Vollpreisspiele zu streamen. Und aktuell ist ein F2P Spiel in dem Abo. Also bevor da nicht content geliefert wird, falls ich das richtig verstnaden haben sollte, sehe ich das als nicht lobenswert, sondern viel eher kritikwürdig, denn für die 10€ habe ich doch aktuell effektiv gar nichts. Ich meine das Zitat mit "ein paar Gratisspiele". Es sind doch bisher nicht einmal 3. Und PS+ bietet für 13€ oder so sehr viel Content. Klar nicht aktuell aber viele Perlen.

    Also ich verstehe doch bisher gar nicht, wieso das Modell positiv betrachtet wird. ICh habe das Gefühl ich habe etwas nicht verstanden.

    Für die 10€ kannst du dir heutzutage überall übrigens mit 0% Finanzierung einen PC oder PS4 holen. Klingt quatschig, aber bevor ich das Abo zahle?!
      IronsteffL gefällt das.
    1. Der_Vampyr
      Für 10€ bekommst du aber keinen PC der dir 4k 60fps liefert, außer du finanzierst den über 10 Jahre. So ein PC kostet locker 1000€ aufwärts und das ist das Argument, warum 10€ im Monat gerechtfertigt sind.

      Du musst halt keinen PC kaufen. Und wenn du nach 5 Monaten kein Bock mehr hast, dann kündigst du das Abo und hast keinen PC an der Backe den du dennoch ab bezahlen musst.
    2. Kraallo
      Es gibt ein Basis Modell bei dem du monatlich nichts zahlst für 1080p/60fps einfach nur das Spiel für Stadia kaufen, die 10€ sind quasi ein Ps+/Origin access Service + 4k/hdr/60fps .

      Man bekommt Destiny 2 mit allen Addons(Forsaken) + das kommende 35€ Addon , also nicht die F2p Version.

      Später sollen noch mehr Spiele aufgenommen werden und "kostenlos" zur Pro Variante hinzugefügt werden. (Es ist halt der Start eines neuen Services)

      Der Blog lässt paar wichtige Infos aus...
  4. Der_Vampyr
    Grundsätzlich stimmte ich dir zu. Lediglich bei dem Punkt "Du zahlst nur das, was du nutzt" sehe ich das Problem, dass man natürlich auch zahlt, wenn man nicht spielt. Ähnlich wie z.B. bei einem WoW Abo oder dergleichen.
    Hier kommt es dann auf die Flexibilität des Abos an.

    Ein gewaltiger Vorteil, welcher nicht direkt mit dem Preis zu tun hat ist die Systemunabhängigkeit. Jeder Mac und Linux User kann nun Zocken ohne sich ein PC oder Betriebssystem dafür besorgen zu müssen.
      IronsteffL gefällt das.
    1. Dekatelon
      Tatsächlich ist es so, dass du gekaufte Spiele auch ohne Abo spielen kannst. Dann aber nur in Full HD. Wäre das nicht der Fall, hast du natürlich recht.
      Der_Vampyr gefällt das.
    2. Der_Vampyr
      Da hast du natürlich recht. Grundsätzlich ist aber denke ich der 4k Part der USP, denn einen Rechner für FullHD kann man sich recht leicht hinstellen.
      Und es kommt dann natürlich noch drauf an, was in den 10€ später an Games inbegriffen sind. Da könnte google durchaus das eine oder andere Schmuckstück einkaufen um die Abozahlen zu steigern. :)
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