Far Cry 4 - Teilreview

Von -zwecki- · 20. November 2014 · Aktualisiert am 20. November 2014 ·
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  1. Da es zu Far Cry 4 verständlicherweise noch keinen Test von Gamestar gibt, möchte ich meine ersten Eindrücke zu dem Spiel mit euch teilen.

    Es geht wieder los
    Nach der gut inszenierten Intro-Sequenz dürfen wir unser Alter Ego auch das erste Mal richtig steuern. Es bleibt allerdings gar nicht soviel Zeit, sich einzuarbeiten, da wir nach kurzer Erkundung des Gebäudes in dem wir beginnen, zunächst erstmal flüchten müssen. Dabei sind wir nur Beifahrer im Fluchtwagen und schießen auf die Feinde, die sich uns in den Weg stellen. Die Ortskundigenfahrt hat jedoch ein abruptes Ende und anschließend dürfen wir uns das erste Mal frei bewegen.

    Im Osten nichts Neues

    Wer den Vorgänger gespielt hat, wird sich sofort prima zurechtfinden. Wir laufen ein paar Meter und treffen sogleich auf die ersten Gegner. Da wir nichts als ein Messer dabei haben, sind uns die Wiedersacher natürlich technisch überlegen. Allerdings haben uns die Kollegen noch nicht entdeckt. Far Cry 3 Spieler wissen nun natürlich sofort, was zu tun ist. Wir lenken die Jungs mit einem Stein ab und schalten einen per Messer-Takedown aus, anschließend schnappen wir uns seine Waffe und säubern das Gebiet.

    Das alles fühlt sich sehr vertraut an. Ich bin die ersten paar Meter gelaufen und war bereits wieder zu der Killer-Maschine geworden, die Jason Brody nach Abschluss seines Abenteuers in Far Cry 3 war.

    Innovationsarm heißt nicht innovationslos

    Ein paar subtilere Neuerungen finden sich dann aber doch auch abseits der neuen Spielwelt. So findet man sehr zeitig im Spiel einen Enterhaken und kann sich einen Wingsuit samt Fallschirm kaufen. Neuerungen, die angesichts der gebirgigen Landschaft logisch erscheinen. Man kann den Enterhaken allerdings nur an dafür vorgesehen Stellen benutzen.

    Außerdem gibt es ebenfalls relativ früh im Spiel eine Mission, die den Spieler raus aus der eigentlichen Karte ins Himalaya-Gebirge führt. Ob es solche Ausflüge noch öfter geben wird, vermag ich an dieser Stelle noch nicht zu sagen, ich gehe allerdings stark davon aus.

    Ebenfalls neu ist das Karma-System. Ab und an, eigentlich sogar ziemlich Häufig, trifft man auf sogenannte Karma-Ereignisse. So kann man beispielsweise die Rebellen unterstützen, die in der Nähe gegen die Royal Army kämpfen. Ein anderes Mal werden Zivilisten von wilden Tieren angegriffen und rufen um Hilfe.

    Schließt man ein solches Ereignis erfolgreich ab, gewinnt man Karma-Punkte und steigt im Karma-Level auf. Mit einem höheren Karma-Level kann ich mir beispielsweise verbesserte Rebellen-Unterstützung im Shop freischalten. Achja, im Kampf kann ich meine Rebellenfreunde zur Hilfe rufen, das ist ebenfalls neu.

    Um mein Karma zu erhöhen, kann ich auch Mani-Mühlen finden und drehen oder ich erlege Tiere auf "saubere" Art und Weise, statt sie mit Blei vollzupumpen, was mir im Übrigen auch die doppelte Ausbeute einbringt.

    Ansonsten beschränken sich die Neuerungen dann aber auf das Offensichtliche, das heißt beispielsweise auf die Spielwelt, die Story, die Charaktere, die Waffen, die Tiere und die Fahrzeuge.

    Nicht neu, aber gewohnt gut

    Vieles vom Gameplay von Far Cry 3 findet man genauso oder sehr ähnlich auch im vierten Teil der Reihe wieder, so zum Beispiel die Verbesserung der vorhandenen oder das Freischalten gänzlich neuer Fähigkeiten des Protagonisten nach Levelaufstiegen, das Jagen und Häuten von Tieren, die Verwendung der Beute zur Verbesserung der eigenen Ausrüstung und das Herstellen von Spritzen aus Pflanzen.

    Die erwähnten Spritzen kann man anfangs allerdings nur verwenden, um sich zu heilen. Erst durch Freischalten neuer Fähigkeiten kann Ajay, so heißt der neue Held, auch andere Spritzen herstellen und verwenden.

    Bei den Perks gibt es zwei verschiedene "Wege". Den Weg des Tigers und den des Elefanten. Der Tiger lernt unter Anderem neue Takedowns, schnelleres Nachladen oder das Führen und Nutzen einer Waffe beim Leichen wegziehen, der Elefant dagegen Dinge wie höhere Gesundheit, höhere Feuer- und Explosionsresistenz, das Herstellen von Spritzen oder aber das Reiten der namensgebenden Dickhäuter. Man muss sich hierbei allerdings nicht für einen Weg entscheiden, sondern kann beide parallel ausbauen.

    Déjà-vu

    Kommen wir zur Story. Im Grunde versucht eine Gruppe von Rebellen einen wahnsinnigen Oberbösewicht zu stürzen und das Land zu befreien. Das klingt stark nach Far Cry 3. Die Unterschiede findet man eher in den Details. So sind wir nicht zufällig mit unseren Freunden auf einer Insel gelandet, sondern unser Held ist in seine alte Heimat zurückgekehrt, um die Asche seiner Mutter zu verstreuen. Dabei wird er jedoch schnell in den Konflikt zwischen den Rebellen des goldenen Fades und der Regierung hineingezogen.

    Innerhalb der Rebellen findet auch noch ein kleiner Machtkampf statt. Amita und Sabal prügeln sich um den Anführer-Posten. Ab und an bekommen wir sogenannte Entscheidungsmissionen. Hierbei sind Amita und Sabal unterschiedlicher Auffassung, was das Missionsziel angeht und wir müssen uns für eine Variante entscheiden. Damit bestimmen wir auch, wer bis zur nächsten Entscheidungsmission das Sagen hat.

    Sehr schnell haben wir uns bei den eigenen, aber auch bei den feindlichen Leuten einen Ruf erarbeitet. Erstere feiern uns, letztere fürchten uns. Dabei müssen wir wie im dritten Teil feindliche Außenposten und neuerdings auch Festungen, welche deutlich besser bewacht werden, übernehmen. Nach der Übernahme stehen uns wie gewohnt einige, teils durchaus spaßige Nebenaufträge zur Verfügung.

    Indem wir möglichst viele Außenposten in unseren Besitz bringen, schwächen wir die dazugehörige Festung. Allerdings sollten wir uns dabei nicht allzuviel Zeit lassen, denn solange die Festung noch in Feindeshand ist, kann die Royal Army die lokalen Außenposten auch wieder zurückerobern.

    An übernommenen Außenposten dürfen wir das Minispiel "Außenposten-Meister" starten. Hierbei müssen wir den Außenposten noch einmal übernehmen und bekommen für erledigte Gegner Punkte. Nach Abschluss bekommen wir je nach Punktzahl eine gewisse Menge Geld gutgeschrieben.

    Nicht, dass man wirklich Geldmangel bekommen würde. Mir ist es anfangs eher passiert, dass ich in meiner Geldbörse keinen Platz mehr hatte. Indem man diese dann aber mithilfe von Tierfellen vergrößert, kann man dem Problem beikommen.

    Im Laufe des Spiels werden in den Shops immer wieder neue Extras und Waffen freigespielt. Die meisten Waffen werden bei Storyfortschritt verfügbar. Anschließend kann man entweder geduldig sein und warten, bis man diese Waffe bei einem Gegner gefunden hat, womit man sie kostenfrei verfügbar hat, oder man legt im Shop etwas In-Game-Währung auf den Tisch, um sie sofort nutzen zu können.

    Hat man eine Waffe im Besitz, kann man sie modifizieren. Neben verschiedenen Aufsätzen darf man auch neue Muster für die Schießeisen kaufen. Neben den normalen gibt es auch Spezialwaffen. Diese kann man durch bestimmte Errungenschaften im Spiel freischalten und sie kosten deutlich mehr als die Standardkost. Bei diesen Waffen kann man die Aufsätze nicht modifizieren, lediglich das Muster lässt sich ändern.

    Technik

    Nach dem Disaster von Assassins Creed Unity war damit zu rechnen, dass das neue Far Cry auf dem PC performancetechnisch eher mies laufen würde. Das ist zwar auch eingetreten, dennoch ist es längst nicht so schlimm. In meinem PC sind eine GTX 570, ein i5 2500k und 8GB DDR3 RAM verbaut und das Spiel läuft mit mittleren Details und einer Auflösung von 1600 x 900 flüssig. Bei einer Auflösung von 1920 x 1080 (FullHD) kommt es selbst bei niedrigen Details zu kleinen Rucklern.

    Ich habe das Gefühl, dass die Performance deutlich besser sein könnte und hoffe, Ubisoft patcht hier noch etwas nach, ähnlich wie es ja bei Watch_Dogs gemacht wurde. Allerdings ist es wohl längst nicht so kritisch wie bei Unity.

    Neben einer erzwungenen Mausbeschläunigung, die sich aber in den XML-Dateien des Spiels deaktivieren lässt, sind mir ansonsten bisher keine weiteren Probleme aufgefallen.

    Fazit

    Ich komme nun schon zum Fazit. Da ich das Spiel noch nicht durchgespielt habe, kann ich mir kein finales Urteil erlauben. Weil ich mit meinem System auch nicht mit Ultra-Settings und höchster Auflösung spielen konnte, werde ich zur Grafik auch nur soviel sagen, dass es selbst mit meinen Einstellungen gut aussieht.

    Im Großen und Ganzen macht Far Cry 4 nicht wirklich viel neu. Es fühlt sich durch und durch an wie der Vorgänger, nur eben mit neuem Setting. Nun bleibt es jedem selbst überlassen, zu entscheiden, ob er das gut oder schlecht findet.

    Ich selbst habe bisher riesigen Spaß mit diesem Spiel gehabt und es ist nicht abzusehen, dass der Spielspaß irgendwann abreißt.

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Kommentare

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  1. Janquar
    Klingt für mich danach, als müsste ich ein Vollpreisspiel kaufen, das ich mit FarCry 3 doch schon einmal besssen habe.

    WIll das jetzt nicht mit unserem Daily CoD vergleichen, aber warum sollte ich das kaufen, wenn alles wie im alten Teil ist?

  2. Ryuzaki
    Klingt nach einem "gewohnt" guten Spiel. Werde es mir auf jeden Fall zulegen, sobald ich dafür etwas Luft habe.

    Mich würde noch die Qualität der Nebenmissionen interessieren. In FC3 waren viele der Quests in gerade mal fünf Minuten erledigt und mir inhaltlich zu belanglos (gehe zu Person X und erstatte anschließend Person Y Bericht). Auch haben sich die Aufgaben in den Missionen zu schnell wiederholt.
    Ich würde mir wünschen, dass Ubisoft hier nachgebessert hat.

    Grüße
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