Warum ich dankbar bin das es Konsolen gibt

Von Bethoniel · 10. Februar 2015 · Aktualisiert am 10. Februar 2015 ·
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  1. Immer wieder liest man über schlechte Konsolen Portierungen, oder das Konsolen die PC-Spiele zurückhalten. An beiden mag etwas dran sein, aber trotzdem finde ich das man den Konsolen unrecht tut. Wir als PC-Spieler haben durch die Existenz der Konsolen nicht nur einige Vorteile, ich denke auch das viele PC-Spieler ohne die Konsolen vielleicht gar nicht erst zu ihrem Hobby gefunden hätten. Wie ich darauf komme? Das möchte ich in diesem Blog erklären.



    Ohne Konsolen würde ich heute diesen Blog nicht schreiben



    Zunächst einmal muss ich etwas ausholen, also ab in die Zeitmaschine und in die Anfangszeit meiner "Gamer-Karriere" gereist. Angefangen hat bei mir alles mit einem Atari 2600. Alleine beim Gedanken an diesen besonders Ergonomisch geformten Controller fangen mir die Hände an weh zu tun. Was genau mein erstes Spiel war kann ich gar nicht mehr sagen. Alles was ich noch weiß ist, dass das Teil ursprünglich bei meinen Großeltern rumstand und ich es mir irgendwann ausleihen und mit nach hause nehmen durfte, damals war ich noch im Kindergarten. Space Invaders und Ms. PacMan gehörten zu meinen ersten Spielen. Da ich noch recht jung war durfte ich nie besonders lange am Atari sitzen, außerdem musste ich mir das Ding mit meiner Mutter teilen die Ms. PacMan bis zum erbrechen gezockt hatte. Nach einiger Zeit, ich weiß gar nicht mehr wie lange, wollten meine Großeltern den Atari wiederhaben, und so musste ich mich über viele Jahre erstmal ohne elektronische Medien beschäftigen. Mit 9 oder 10 Jahren habe ich dann meine erste eigene Konsole bekommen, einen Gameboy. Super Mario Land und Duck Tales waren da die ersten Spiele die ich zocken durfte. Ein oder zwei Jahre später, und meine Gameboy Spiele Sammlung auf zehn bis zwanzig Spiele vergrößert, habe ich dann einen Super Nintendo bekommen. Oh wie ich mich damals gefreut habe. Super Mario Land und Zelda gehörten zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Irgendwann hat dann mein bester Freund Secret of Mana bekommen, das Spiel das meine Zukunft als Gamer entscheidend geprägt hat, und welches für mich bis heute nicht nur DAS Rollenspiel ist, sondern auch das beste Spiel das ich jemals gespielt habe. Seit dieser Anfangszeit bin ich stolzer Besitzer von 2 Gameboys (Original und Pocket), eines Gameboy Advance, eines Super Nintendo, eines Nintendo 64, eines Nintendo DS, eines Nintendo 3DS, einer Playstation (1 bis 4), einer Xbox360 und einer PSP. Meinen ersten PC habe ich bekommen, da war ich 13 oder 14, meine ersten Erfahrungen mit PC-Spielen habe ich aber schon einige Jahre zuvor bei Freunden gemacht, in guter Erinnerung geblieben sind mir vor allem die Siedler 2 Partien per Splitscreen.

    Meine ersten Gehversuche als Gamer habe ich, wie man sieht, an Konsolen unternommen und ich denke so geht es vielen die sich heute als PC-Gamer bezeichnen. Mal ganz ehrlich, wie viele von euch haben Ihre eigene Gaming Historie mit Nintendo oder Sega Konsolen begonnen? Gerade Nintendo hat es wie keine andere Firma verstanden junge Menschen zum Gaming zu führen, und auch heute noch kann man sehen, das Nintendo sich in dieser Beziehung treu geblieben ist. Die Großzahl der Nintendo Konsolen sind, gerade weil sie Hardwaretechnisch sehr schwach auf der Brust sind, vergleichsweise günstig zu haben und damit gerade für Einsteiger interessant. Spiele mit Helden wie Mario oder Link, Nintendos Flagschiffe, zielen auch heute noch vorwiegend an Kinder. Ohne Konsolen, hätte nicht nur ich niemals zum Gaming gefunden, sondern außer mir auch Millionen andere nicht.



    Konsolen haben die Halbwertzeit von PC-Hardware verlängert



    Ein weiterer Grund weshalb ich dankbar bin ist hingegen viel banaler, weil finanzieller Natur. Immer wieder wird darüber gemeckert das die Konsolen Technisch veraltet sind, selbst die sogenannten Next Generation Konsolen, also aktuell die Playstation 4 und die XBox One sind in Sachen Hardware alles andere als auf aktuellem Stand. Das hat zwei gründe, zum einen das die Entwicklung einer Konsole viele Jahre in Anspruch nimmt, und dadurch einfach nicht mit Hardware die erst zum Release aktuell ist geplant werden kann (Nein, ich gebe meine Zeitmaschine nicht dafür her!). Der andere Grund ist, das die Konsole mit aktueller Hardware im Verkauf einfach viel zu teuer wäre. Dazu muss man wissen das eine Konsole in der Regel immer unter Wert, also unterhalb der Herstellungskosten, verkauft wird. Die reinen Hardwareverkäufe refinanzieren die Herstellungskosten meistens erst nach vielen Jahren. Das Geld verdienen die Firmen alleine mit den Kosten für die Lizenz die jeder Entwickler benötigt um ein Spiel auf einer bestimmten Konsole zu veröffentlichen, mit ein Grund warum Konsolenspiele im Schnitt 10 bis 20 Euro teurer als PC-Spiele sind. Man sieht also, die Hardware einer Konsole ist grundsätzlich bereits zu Release veraltet (verglichen mit dem PC). Der Grund weshalb die Konsolen die technische Entwicklung von PC-Spielen zurückhalten liegt aber nicht alleine an der Hardware, sondern daran, das der Marktanteil von Konsolen weltweit höher ist als der von PC-Spielen. Dies gilt gerade für Japan, einem der wichtigsten Märkte für Konsolen Spiele und traditionell das Land in dem die meisten großen Konsolen entwickelt wurden. Zur Erinnerung, die erste große nicht asiatische Konsole seit dem Atari vom Markt verschwunden ist war die XBox von Microsoft. Vorher haben sich Nintendo, Sega und Sony (alle drei sind japanische Firmen) den Konsolenmarkt quasi alleine aufgeteilt. Auch hat sich der Markt eigentlich erst seit dem auftreten von Microsoft zum gefühlten Nachteil für PC-Spieler verändert. Bevor Microsoft als Big Player im Konsolenmarkt aufgetreten ist, gab es bis auf wenige ausnahmen so gut wie keine Spiele die sowohl für Konsolen als auch für den PC erschienen sind, Konsolen übergreifend hingegen schon. Konsolen Portierungen waren also lange Zeit einfach kein Thema, schon alleine deshalb weil die großen Serien auf den Konsolen vorwiegend von den Konsolenherstellern selbst oder japanisch stämmigen Firmen entwickelt wurden. Westliche Firmen haben erst relativ spät im großen Stil in den Konsolen Markt gefunden. Das kleine Englische Entwicklerstudie RareWare (Donkey Kong Country, Banjo & Kazooie) ist das einzige westliche Studio das mir spontan einfällt das vor der XBox auf den Konsolen wirklich weltweite Relevanz im großen Stil hatte, und die waren damals noch zu 100 Prozent in der Hand von Nintendo. Erst als Microsofts XBox auf den Markt gekommen ist, wurden die Konsolen auch für die westlichen Entwickler, welche traditionell eher auf den PC fixiert waren, im großen Stil interessant. Verantwortlich dafür war zum einen das es für Microsoft wesentlich einfacher war hier Geschäftsbeziehungen aufzubauen, da man einfach vorhandene Connections nutzen konnte um Exklusivdeals auszuhandeln, als auch das Microsoft mit der XBox einfach den asiatischen Markt nicht in der Maße erreichen konnte wie die Konkurrenz aus Übersee, dies zeigt sich auch bis heute in den spielen die für die Konsolen veröffentlicht werden. Während die japanischen Konsolen viele Exklusivtitel haben die vorwiegend von japanischen Firmen kommen und auch größtenteils den japanischen Markt ansprechen, verhält es sich bei Microsoft so das deren Exklusiv Titel sich vor allem auf amerikanische und europäische Studios beschränken. Gut sieht man das an der Anzahl an J-RPGs, welche bei Sony und BigN Konsolen in größerer Zahl vorhanden sind als bei MS Konsolen.

    Nachdem wir jetzt also geklärt haben warum Konsolen Hardware veraltet ist und ab wann dies für PC-Spieler relevant wurde, möchte ich jetzt erklären warum ich das für uns PC-Spieler sogar als Vorteil erachte.

    Grundsätzlich ist es so das die PC-Spiele der Motor für die rasante Entwicklung im Bereich der Grafischen Oberfläche waren. Ohne PC-Spiele wäre der Computer auch heute nicht mehr als ein Arbeitsmittel. Die Entwicklung von der reinen Texteingabe hin zur GUI hätte es vielleicht bis heute noch nicht gegeben, mindestens aber hätte sie sehr viel länger gedauert. Selbst die ersten Grafikkarten wurden nur deshalb entwickelt weil die CPU alleine nicht mehr in der Lage war die Grafischen Anforderungen der PC-Spiele alleine zu berechnen (vereinfacht gesagt). Diese rasante Entwicklung im Grafikbereich, hat beim PC aber dazu geführt das die Halbwertzeit einer Grafikkarte etwa 2 Jahre betrug, danach war man an der oberen Grenze der Leistungsfähigkeit angekommen und musste ein neueres Modell kaufen. Dazu kam dann noch der PC selbst, denn man in etwas größeren Abständen erneuern musste. Da es heute aber Usus ist Konsolen Portierungen für den PC technisch nur in Ausnahme fällen zu überarbeiten, hat sich der drang alle zwei Jahre das neueste Grafikkarten Model zu kaufen stark verringert. Klar, das geht zulasten der Grafik, aber ganz klar zugunsten der eigenen finanziellen Situation, kann eine aktuelle Grafikkarte durchaus zwischen 300 bis 500 Euro kosten. Statt also alle 2 Jahre eine so hohe Summe auszugeben ist das dank der Konsolen jetzt nur noch mit jeder neuen Konsolen Generation, also alle 7 bis 8 Jahre zwingend notwendig. Aktuell erleben wir grafisch auf dem PC wieder einen Aufschwung, dank der neuen Konsolen Generation.



    Ohne Konsolen hätte ich einige großartige Spiele vielleicht niemals spielen können


    Ich habe es weiter oben bereits geschrieben. Secret of Mana war das Spiel das meine Jugend, und meine Zukunft als Gamer entscheidend geprägt. Überhaupt bin ich ein großer Fan echter JRPGs, ein Genre das auf dem PC leider kaum bis gar nicht vertreten ist. Zwar gab es bspw. mit Final Fantasy VII hier und da mal den Versuch das Genre auch auf dem PC zu etablieren, aber leider hat das nie wirklich geklappt. Lange Zeit gehörte neben Secret of Mana die Final Fantasy Serie zu meinen Lieblingsspielen. Mit Ausnahme der Final Fantasy MMOs und Final Fantasy XIII Lightning Returns habe ich alle Final Fantasy Teile gespielt (entweder im Original oder als Remake). Leider fährt Squareenix die Serie aber seit den MMO Ablegern, zumindest im Solo Bereich, regelmäßig mit Karacho gegen die Wand. Weshalb ich neue Teile mittlerweile mit sehr viel Vorsicht genieße. Andere Spiele, Kingdom Hearts beispielsweise oder auch die Tales of Spiele gehören für mich auch weiterhin in die absolute Top-Liga der JRPGs. Aber auch andere Spiele, wie zum Beispiel Fable 2 (der m.M.n. beste Teil der Fable Reihe) würde es ohne die Konsole vielleicht gar nicht geben. Gut, zugegeben, Fable war damals ein Exklusivdeal zwischen Lionhead und Microsoft, genauso wie die Mass Effect Spiele. Aber aktuelle Titel die dauerhaft Konsolenexklusiv sind und die mir gefallen sind leider etwas rar gesät. Nichts desto trotz gibt es gerade aus der Prä-Microsoft Ära einige Spiele Perlen die Konsolenexklusiv waren und die ich nicht missen möchte. Da wäre bspw. Mario Kart, Diddy Kong Racing (m.M.n. der beste Fun Racer den es für Nintendo Konsolen gibt). Oder Super Mario Land, The Legend of Zelda a Link to the Past und viele mehr würde es ohne Konsolen vielleicht gar nicht geben. Natürlich mag es Leute geben die das nicht bedauerlich finden würden, oder jene die die Spiele gar nicht kennen weil sie zu jung sind oder später mit dem zocken angefangen haben, trotzdem sind diese Spiele ein integraler Bestandteil meiner Gaming Historie den ich nicht missen möchte und ich denke so geht es auch anderen Gamern.

    Also, ich bin dankbar das es Konsolen gibt. Ich bin dankbar dafür das ich dank der Konsolen zum Gaming gefunden habe, ich bin dankbar dafür das ich dank der Konsolen nicht mehr alle 2 Jahre in neue PC-Hardware investieren muss und ich bin dankbar für viele schöne Stunden die ich mit Konsolen-Exklusiven Spielen verbracht habe.



    Zuletzt würde mich noch interessieren wie ihr zu dem Thema steht. Hat eure Gamer-Karriere auch mit Konsolen angefangen und wenn ja, mit welcher? Gibt es noch andere Gründe warum es gut ist das es Konsolen gibt, oder rede ich vielleicht völligen Humbug?

Kommentare

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  1. Scario
    Du solltest einen groooßen Unterschied machen zwischen alten Konsolen und neuen Konsolen. Die neuen Konsolen nähern sich schon so extrem dem PC an, das dadurch kaum noch eine Vereinfachung der Benutzung vorliegt, dieser zumindest immer kleiner wird. Gamepad und auf die Couch flakken? Kein Problem in der heutigen Zeit das per PC zu machen. Der Kaufgrund existierte damals zurecht, nimmt heutzutage aber völlig ab.

    "Ohne Konsolen hätte ich einige großartige Spiele vielleicht niemals spielen können".

    Wenn es keine Konsolen gäbe wären sämtliche Secret of Mana, Final Fantasy, Halo etc für den PC erschienen (auf denen sie ja auch entwickelt wurden), und jeder der daran Intresse hat, hätte alle Spiele spielen können.
    Die Sache mit den Exklusivtiteln gibt es nur "dank" Konsolen. Sony, Microsoft etc zahlt Geld dafür dass Entwickler Spiele nicht jedem zugänglich machen. Und das ganze wird mit zunehmender Anzahl Konsolen immer schlimmer (Rückwärtskompatibilität wird natürlich auch nicht gegeben, deswegen sollte man in den Augen der Konsolenhersteller am besten 4+ Konsolen zuhause rumstehen haben. (Wenn ich überlege, ich habe PS2/3 und ne Wii. Gäbe es nicht PCs mit Emulatoren würden immer noch ein SNES und N64 hier rumstehen - was mit PC dann auf 6 Plattformen kommt.
    Seien wir mal ehrlich, was war denn der Kaufgrund für deine letzte Konsole? Ein Exklusivtitel! Die sind nunmal Kaufgrund nr1 bei den Konsolen. Und ohne Konsolen gäbe es diesen Grund nicht mal. Das gibt einem schon zu denken.

    Das Konsolen, Spiele durch die geringe Flexibilität von Gamepads einschränken geben wir uns mal. Das führt immerhin auf der anderen Seite auch zu kreativeren Lösungen. Wenn man bedenkt das das geniale Kampfsystem von den neuen Batman spielen quasi dieselbe Mechanik wie ein Flappybird hat, ist das doch was^^.


    Insgesamt toller Beitrag - gerne mehr davon :)
  2. Jackhammer
    Das erste Videospiel, welches ich gespielt habe war Sokuban auf'm Rechner von einer Arbeitskollegin meines Vaters. Danach hat mein Vater ein NES von einem anderen Kollegen geborgt (mit 3 in 1 Spiel Mario Tetris und Fußball). Die erste eigene Hardware war dann der Gameboy gefolgt vom SNES (SOM forever ;) auch wenn's für mich kein Rollenspiel sondern mit Rollenspielelementen ist, aber das ist ansichtssache) und dem ersten eigenen Rechner (Dune 2). Hab aber trotzdem parallel noch N64 und Wii gekauft und Gamecube und Playstation von Kumpels geborgt.

    Die Konsolen sind ideal um mit Freunden ohne technischen Aufwand spontan was zu daddeln. Aber wenn's um die Möglichkeiten geht, die mir ein PC bietet, würde ich meinen Rechner gegen keine Konsole der Welt eintauschen wollen.
  3. Ryuzaki
    Auch ich habe meine ersten Spieleerfahrungen auf der Konsole gemacht. Anfangs noch eine Sega Mega Drive, folgten bald der erste Gameboy (und viele weitere danach ... Color, Advance, DS) sowie die PS1 und später die PS2.

    Als ich dann zu meinem 17. Geburtstag (ja ich weiß, ziemlich spät) einen eigenen Laptop bekam, war erst einmal Essig mit der Konsole. Sofort war ich von PC-Spielen angefixt und es gab einige Titel und Klassiker, die ich bis dato verpasst hatte und es jetzt nachzuholen galt.

    Mittlerweile bin neben dem PC auch wieder zur Konsole übergegangen. Es gibt Titel, wie Jump and Run, die ich lieber auf der Konsole spiele und andere, wie Shooter, bevorzugt am PC spiele. Auch finde ich es sehr angenehm, da ich den ganzen Tag in einem Büro am Schreibtisch arbeite, mich Abends gemütlich auf die Couch zu lümmeln und 1-2 Stunden zu zocken. :-)

    Grüße
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  4. Flori der Fux
    Also ich mag solche Blogs! Besonders, wenn sie nostalgische Erinnerungen wecken! Vermutlich sind wir so in etwa ähnlichen Baujahres, denn auch meine allerersten Berührungen mit Videospielen machte ich mit dem Atari 2600 eines Schulfreundes, auch so mit etwa 9 Jahren. Meine Lieblingsspiele waren Pitfall, Jungle Hunt, E.T. und Defender, davon konnte ich nie genug kriegen! Meine erste eigene Konsole war dann die kommerziell wohl wenig erfolgreiche Philips G-7000 mit weitestgehend nutzloser Folientastatur. Technisch war sie dem Atari unterlegen, aber ein paar schöne Spiele wie Pickaxe Pete und Killer Bees haben trotzdem viel Spaß bereitet. Wenn mein Onkel zu Besuch kam, brachte er ab und zu noch sein SEGA Master System mit, aber das war bei mir auch schon alles in Sachen Konsolen. Seit ich bei Freunden "echte" Heimcomputer wie den C16 oder C64 erleben konnte, mit denen man selbst Programme schreiben und auf Kassette oder Diskette speichern konnte, waren Konsolen bei mir unten durch und das Computerfieber ausgebrochen. Mein erster eigener Rechner kam mit 10 oder 11, ein MSX Computer von Sony. Später kamen Atari ST und Commodore Amiga dazu, und 1993 schließlich der erste PC. Über all diese Jahre habe ich mich nie wieder auch nur entfernt für Konsolen interessiert. Wozu auch, alles, was die konnten, konnten meine Rechner ja auch, und noch viel mehr und besser. Ich hatte jetzt in der "Neuzeit" zugegebenermaßen mal über den Erwerb einer gebrauchen PS2 nachgedacht, wegen Klassikern wie "Gradius 5". Und ja, es hat mich geärgert, dass es Titel wie Red Dead Redemption nicht für den PC gab. Aber wegen ein paar Spielen gleich eine Xbox kaufen? Nö. Ich habe inzwischen dank Steam ca. 50 bis dato unangetastete Spiele, die ich irgendwann mal zocken will. Das ist genug Stoff für die nächsten 2-3 Jahre... da kann ich auf eine Konsole für 1-2 Exklusivtitel auch verzichten. Dennoch kann ich gut verstehen, dass sich viele lieber eine Konsole als einen PC ins Wohnzimmer stellen. Gerade für Kinder und Senioren finde ich PC's noch immer viel zu umständlich und unsicher. Meine 65jährige Mutter spielt liebend gern an ihrem PC, ist mit vielen Details doch sehr überfordert. Steam, Origin, Uplay, für alles Kennwörter, welche Auflösung muss ich nochmal einstellen, was ist Antialiasing, was ist VSYNC, was tun, wenn ein Spiel nicht startet. Dann noch immer so lästige Dinge wie Virenschutz, Treiberupdates...und von Hardwareupgrades reden wir mal nicht erst. Eine Konsole kauft man einmal und hat dann Ruhe. Solange dafür Spiele entwickelt werden, muss man sich um Betriebssystemversionen und Hardwarevoraussetzungen keine Gedanken mehr machen. Für alle, die einfach keinen Bock auf Geschraube und Gebastel haben, natürlich ideal. Und vielleicht tragen Konsolen ja auf diese Weise dazu bei, dass zumindest Spiele für den PC etwas zugänglicher werden. Ich meine nicht einfacher, sondern zugänglicher. Z.B. dahingehend, dass ein Spiel zuverlässig die idealen Detail- und Auflösungseinstellungen vornimmt, um für jeden Rechner ein optimales Ergebnis auf den Schirm zu bringen, ohne sich erst durch Optionsmenüs wurschteln zu müssen. Ansonsten finde auch ich es schön, dass man sich dank der Konsolenports nicht mehr alle 2 Jahre in Unkosten für neue Hardware stürzen muss.
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  5. Takamisakari
    Dass die meisten Gamer auf der Konsole beginnen, ist nicht ungewöhnlich. Videospiele begannen auf Automaten, ehe sie dann den Weg über Konsolen in die Wohnzimmer fanden. Zu dem Zeitpunkt waren PCs im Privatgebrauch noch eine Seltenheit. Erst mit der stärkeren Verbreitung wurden auch Spiele dafür entwickelt.
    Darüber hinaus ist es normal, dass man als Kind für Videospiele eher eine Konsole statt eines PCs von seinen Eltern etc. bekommt.
    Deswegen kann man von Dankbarkeit in dieser Hinsicht nicht reden.
    btw: Mein Einstieg war das NES, das aber auch die einzige Konsole blieb. Hätten sich meine Eltern keinen PC angeschafft, dann würde ich heutzutage einem anderen Job nachgehen.

    Was passiert wäre, wenn die Konsolen längst vom Markt verschwunden (vom PC verdrängt) wären, kann man nur schwer erahnen.
    Wenn das Aufrüsten noch immer alle 2 bis 3 Jahre angesagt wäre, dann würden die Hardware-Hersteller deutlich mehr verkaufen und könnten deshalb günstigere Preise veranschlagen (da sich die Forschungskosten auf mehr verkaufte Einheiten verteilen).
    btw: Wer High-End-Hardware kauft, der braucht eine längere Zeit nicht aufrüsten.

    Die Technik wäre aber nicht schneller vorangeschritten. Die Entwickler hätten jedoch Spiele entwickelt, die im Schnitt höhere Anforderungen hätten. Hier kann man nun geteilter Meinung sein, ob das gut oder schlecht wäre. Wie wir aber zum Ende der LastGen gesehen haben, mussten zahlreiche Spiele mit Einschränkungen leben, weil sie sonst nicht mehr auf der LastGen lauffähig wären. Diese Einschränkungen haben die PCler dann zu spüren bekommen. Dabei hätten die meisten PCler sicherlich kein Problem damit gehabt, gäbe es eine PC-Version ohne die Einschränkungen und dementsprechend höheren Anforderungen, denn auf Grund der zahlreichen PC-Spiele hat der Großteil ohnehin einen tauglichen PC. Und das wiederum ist es, was auch hier das Argument der Dankbarkeit zerstört.

    Der letzte Punkt hat einen gravierenden Denkfehler. Wenn es keine Konsolen gäbe, dann wäre jedes Spiel auf dem PC lauffähig. Man hätte sogar viel mehr Spiele kennengelernt.
    Sowas wie die Steam-Boxen wäre bereits lange Realität, um den Wohnzimmer-Komfort zu bieten. Es hätte wahrscheinlich auch Auswirkungen auf die Betriebssysteme und Programm-Architekturen gehabt, wo Rechte eine größere Rolle gespielt hätten (Stichwort Jugendschutz/Kindersicherung).

    Als PCler musste ich natürlich dagegen argumentieren, aber das fiel hier mangels stichhaltiger Dankbarkeit-Argumente auch nicht schwer.

    PS: Der Beitrag strotzt nur so vor Schreibfehlern.
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  6. Sangez
    Ich bin ganz deiner Meinung. Auch ich habe damals meine ersten Erfahrungen auf der Konsole gemacht.
    Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, aber laut meinem Vater fing bei mir alles mit dem Atari an. Die erste Konsole an die ich mich erinnern kann, war für mich der GameBoy. Tetris und Super Mario Land waren meine ersten Spiele. Und wie gerne erinner ich mich noch daran, wie gerne ich mit Freunden abends unter Laternen stand und wir alle gemeinsam Pokemon gespielt haben.

    Ich sehe es genau wie du, ich bin auch nicht der Meinung, dass Konsolen dem PC schaden. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Es gibt für mich Spiele, die ich lieber auf dem PC spiele (Ego-shooter) und es gibt Spiele, die ich lieber auf der Konsole spiele (Sport/Rennspiele). Ich sehe es auch so, dass eine Konsole Gemeinschaftstauglicher ist, als ein Computer. Man setzt sich abends zu 3 oder 4 aufs Sofa, und schmeißt für ein paar Stunden die Konsole an. Mit einem PC geht das meiner Meinung nach nicht so gut^^.

    Ich werde weiterhin beides benutzen, sowohl den PC als auch eine Konsole. Und mit beidem habe ich meinen Spaß!
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