Faszination Horror

Von 8Lisa91 · 24. April 2014 · Aktualisiert am 29. April 2014 ·
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  1. Der Puls geht schneller, die Augen starren gebannt auf den Bildschirm, suchend nach Bewegungen in den Schatten. War da was? Kommt gleich der Erschrecker, den man schon so lange erwartet? Nein, noch nicht, erst um eine Ecke - und dann! Dann hat es einen erwischt.

    Egal ob Slender, die SCP-Reihe, Outlast, Cry of Fear (und und und...) - Horrorspiele erfreuen sich schon seit einiger Zeit hoher Beliebtheit. Das Genre scheint sich mehr und mehr auszuweiten und viele Titel sind bisher erschienen.

    Ich selbst bin über Slender darauf gestoßen, wegen einem Tipp eines Bekannten, der zugab, dass er dieses Indie-Spiel entsetzlich gruslig findet. Mich hat die Einfachheit des Horrors fasziniert, die hier erzeugt wird. Diese Bedrohung, die ununterbrochen hinter dir her ist. Du weißt, er ist immer da und du kannst ihn nicht abschütteln. Das Einfache ist oft unerwartet effektiv und so ist es auch bei diesem Spiel.

    Slender, das immer noch sehr beliebt zu sein scheint (das zeigen die etlichen Erweiterungen, die im WWW angeboten werden), ist aber nur ein Beispiel dieses Genres.

    Ganz vorne mit dabei ist auch Outlast. Es wird als schlimmstes Horrorspiel aller Zeiten beworben und ich muss gestehen, auch uns hat es mitgerissen. Alles fing letztes Jahr an, als ein Freund im Gruppenchat erwähnte, dass er ein neues Horrorspiel hätte, das so schlimm sei, dass er es nach nur (etwa) einer halben Stunde abbrechen musste, weil er es allein nicht mehr aushielt. In einer Spontanaktion erklärten wir uns dazu bereit, zu ihm zu fahren, es uns anzuschauen und so fanden sich schließlich sechs Leute bei ihm ein, um dem Charakter dabei zuzusehen, wie er in eine Nervenheilanstalt fährt. Man mag nun sagen, dass wir uns ein wenig sehr auf das Spiel eingelassen haben und dass der Fakt, dass wir das Spiel als Gruppe spielten, wohl die Stimmung anheizte, doch ich muss sagen, dass die Stunden, in denen wir um die Hauptfigur gebangt und mit der Handlung mitgefiebert haben, in denen wir in schrecklicher Erwartung vor dem Bildschirm (teilweise dann sogar vor dem Beamer) saßen und jeder einmal murmelte: "Gleich passiert was..." oder "Oh Gott, allein die Musik schon..." oder "Ich will da nicht rein...", dass diese Stunden mit zu den unterhaltsamsten und den nervenaufreibendsten zählen, die ich ins Lesen, das Zocken oder das Filme schauen - kurzum ins Geschichtenerleben - investiert habe.

    Fakt ist doch, dass so ein Horrorspiel einem mehr geben kann, als es ein Horrorfilm kann. Man kann sich in die Hauptfigur reinversetzen, man hat das Gefühl, dass dort nicht nur jemand anderes handelt, sondern vielleicht sogar ein Teil von einem selbst da zu entkommen versucht. Das schaffen nur die wenigsten Horrorfilme, vielleicht sogar keine. (Die haben wir dann übrigens immer "zur Beruhigung" nach einer Outlast-Session gekuckt ;) ).

    Völlig unnötig zu erwähnen ist wohl, dass ich mich schon sehr auf das DLC von Outlast freue, das am 06. Mai erscheint und das bei uns in großer Runde auf Beamerleinwand übertragen werden wird. Weiter haben wir auch schon "The Evil Within" und "Daylight" sicher auf unserer Liste stehen. Ich bin schon sehr gespannt, was diese Spiele bieten werden.

    Diese Faszination für den Horror hat mich in ihren Bann gezogen. Ich weiß selbst nicht genau, woher sie kommt. Vielleicht von der Anspannung, die man bei jedem Schritt fühlt, vielleicht von der Erregung, die einen überkommt, wenn man wieder einmal entkommen ist. Vielleicht ist es auch diese Neugier, die aufkommt, wenn man weiß, gleich passiert etwas, aber man nicht weiß, was genau.

    Vielleicht empfindet dies auch jede Person verschieden und manche lässt dieses Genre komplett kalt. Aber es ist schön, dass es dieses Genre gibt mit all seinen Facetten :)

    Über den Autor

    8Lisa91
    Schreiben, Kino, Games&Medien, Kultur

Kommentare

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  1. Gra
    Tierhorror macht mir nichts schlimmer sind Kinder, das beschäftigt auch mich Nächtelang.
    Horror, nunja Psychohorror und Thriller machen mir nichts aus aber z.B. F.E.A.R konnte ich nie zu Ende Spielen da hörte es einfach auf.
    Ich Persönlich möchte immer die Kontrolle über eine Situation behalten aber etwas das man z.B. nur hört aber nicht Zuordnen kann entzieht sich meiner Kontrolle und schon bringt man mich zum Gruseln, in Games jedenfalls.
    Hat jemand von euch schon mal die Metalischen klickgeräusche von Mardern gehört? Als ich das eines Nachts hörte verkroch ich mich nicht in der Decke sondern zog los um zu schauen was da ist, die Marder reagierten mit einem fast Kindsähnlichen Geschrei und waren weg.

    Das ich ein bischen empfindlich auf Horror reagiere liegt wohl an der Gegend in der ich Aufwuchs, auch am Tag gibt es dort viele Düstere Stellen und Orte, auch haben mache eine Schaurige Vergangenheit hinter sich da sie als Siuzidorte benutzt werden oder weil es schön Schaurige Geistergeschichten darüber gibt (so soll in einem jetzt abgerissenen Haus ein Kind geschriehen haben wenn man eine bestimmte Schranktüre Schloss ;) )
    Solche Geschichten hörte ich von klein auf und das eher Alte und Düstere Haus und die Düstere Gegend taten den Rest und Schwups hat man einen Menschen den man das Schaudern lehren kann.
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  2. badtaste21
    Ich bin weiß Gott kein Angsthase, habe ich mich in so mancher Gefahrensituation im real life bewiesen und behauptet, aber Horrorspiele/-filme gehen bei mir nicht wirklich. Insbesondere Tierhorror oder Kinder... sowas verfolgt mich oft nächtelang -.-

    Horrorspiele sind wohl deshalb intensiver weil man sich ja doch irgendwie aktiv im Geschehen befindet und selbst handeln muss wenn man attackiert oder gejagt wird. Bei einem Film kann ich mich notfalls ins Sofa kuscheln damit mir ein bisschen wohler ist und kann die Arme verschränken und mich voll darauf konzentrieren nicht zu erschrecken (auch wenn das nie klappt und immer eher das Gegenteil bewirkt, aber zumindest liegt dann keine Maus in der Ecke :P).

    Ich kann zwar die Faszination nachvollziehen, weil es eben so out of mind ist und habe bspw. Metro 2033 sehr gerne gespielt, aber ob ich Last Light noch anfange... ich weiß es nicht. Da ich eine ziemliche Angst vor großen Spinnen habe (und die entgegen zu vielen MMOs eben doch arg real wirken bei der Top-Grafik von Metro), obwohl ich mit gewöhnlichen Hausspinnen eig zurecht komme sofern sie nicht größer sind als eine 2€ Münze, kann ich glaube ich die Spinnenartigen Viecher aus Last Light dann doch nicht so ganz verkraften.

    Ansonsten mag ich Zombie Horror und Psychohorror eig ganz gerne. Eben nur in engen Grenzen. Da bin ich dann echt ein Angsthase wenns zu viel wird... hat dann auch einfach keinen Sinn. Schließlich will man ja gewissermaßen noch Spaß dabei haben und sich nicht zu einem psychisch gestörten Wrack machen XD.
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  3. OscarMayer2
    Ich schaue außer Horror Let's Plays eigentlich keine Let's Plays. Denn ich hab Amnesia schon wieder liegen lassen bevor die erste "Entität" überhaupt erscheint weil ich es nicht ausgehalten habe. Horrorfilme aller Art sind gar kein Problem, aber Spiele...furchtbar. So sehr sie mich faszinieren so fertig machen sie mich auch.
    Irgendwo (vielleicht sogar im GSPB) habe ich mal gelesen:
    "Amnesia ist Horror
    Outlast ist Terror"
    und ich kann nur zustimmen :)
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  4. Bakefish
    Oh ja... die war auch ganz schön gruselig... war aber nicht so schlimm wie bei Slender. Und in den Add-Ons... nee, das gehört nicht hierher :-)
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  5. Yeager
    Mir machte das Mädchen aus F.E.A.R. Angst, wie hiess sie noch, Alma? :)
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  6. Bakefish
    Sehr viele Horrorspiele habe ich bisher nicht gespielt. Slender und SCP-87-B (oder so ähnlich, den genauen Namen kenne ich nicht mehr). Slender hat mich beim ersten Spielen völlig verguselt, danach habe ich auch darüber nachgedacht, wie der Entwickler mit so simplen Mitteln so subtilen Horror erzeugen konnte. Immerhin wird ja nicht einmal wirkliche Gewalt o. ä. angedeutet.
    Das zandere Spiel... mit einem Freund gezockt, wir mussten, kurz nach dem Abtreten meines Charakters, erst einmal lachen... für etwa eine halbe Sekunde sah man das Individuum, welches meinen Tod verantwortete und es sah aus wie eine Grinsebacke im Taucheranzug. Oder so.
    Jedenfalls ist das mit dem Horror Geschmackssache. Eine Bekannte von mir findet Slender überhaupt nicht gruselig, ich schon. Sieht halt jeder anders.
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