Sind alle Gamer schwachsinnig?

Von chrizzo.de · 2. September 2015 ·
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  1. Seit geraumer Zeit schon beobachte ich mit Grausen die außerordentlich blödsinnigen Kommentare, Streitereien und Beleidigungen, die sich Gamer gegenseitig um die Ohren hauen. Auch Hasstiraden gegenüber Entwicklern, Publishern und Journalisten sind keine Seltenheit. Dabei drängt sich mir immer mal wieder die Frage auf, was eigentlich in diesen Köpfen vorgeht.

    Hi. Ich bin Chrizzo. Ich bin mittlerweile jenseits der 30 und zocke Videospiele seit den späten 80ern. Ich bin mit PC-Spielen großgeworden, den LucasArts-Adventures und "Commander Keen". Ich habe irgendwann auch mal einen Gameboy gehabt, bei Freunden SNES und später PlayStation gezockt. Bis heute spiel ich gern am PC, seit etwa einem Jahr besitze ich allerdings auch eine PlayStation 4. Am liebsten spiel ich nämlich große Single-Player-Triple-A-Blockbuster mit viel Story und Atmosphäre. Mir ging diese ganze Accountbindungskacke auf den Sender: Uplay für Assassin's Creed, Social Club für GTA, Steam für Batman, Games For Windows für... ach ja, die Spiele gehen jetzt ja alle nicht mehr. Darum spiel ich mittlerweile vieles auf der PlayStation 4. Warum erzähl ich das?

    Ein Thema, das von vielen Gamern viel diskutiert wird, ist Remastering und Remaking. Wobei "diskutiert" da eigentlich das falsche Wort ist. Eigentlich werden einfach nur wüste Beleidigungsstürme auslöst, überwiegend gegenüber Publishern und Entwicklern, die es wagen, ihre Spiele für die neue Konsolengeneration neu aufzupolieren! Aber warum genau ist das eigentlich so schlimm? Es gibt sie, die Menschen wie mich, deren erste Spielkonsole die PS4 ist. Das können PC-Umsteiger sein, Kids die gerade zum 8ten Geburtstag ihre erste xbox bekommen haben oder Leute, die gerade einfach das Gaming für sich entdecken. Was ist so schlimm daran, wenn Firmen wie Naughty Dog ihre großartigen Spiele der letzten Generation, deren Spiellogik (also KI, Steuerung etc.) und Assets (also Grafiken, Modelle, Soundeffekte, Sprachaufnahmen etc.) fertig auf den Computern liegen, für die nächste Generation der Spieler neu aufpolieren? Ich zum Beispiel habe nie eine PS3 besessen, ich habe mich riesig gefreut, "The Last Of Us" spielen zu können - ein Meisterwerk! Und ich freu mich auf die "Uncharted"-Neuauflage!

    Ich verstehe, dass man sich als Spieler, der schon länger dabei ist, auch neue Spiele wünscht. Aber als Programmierer weiß ich, wie groß der Unterschied zwischen der Entwicklung eines neuen Programms und der Aufarbeitung eines älteren Programms ist. Ich meine: Die Grafiken sind fertig, die Logik ist fertig, man muss jetzt bei der Optimierung ein Bisschen frickeln, ein paar hübsche neue Shader und Lichteffekte einsetzen, die Texturen (die eh in deutlich höherer Auflösung vorliegen als wir Spieler sie je zu Gesicht bekommen) mal eben neu rendern... das kann ein kleines Team machen, 10, 20 Leute eines großen Studios, zack, fertig. Während die anderen 60 schon am Nachfolger bauen, oder am nächsten großen Hit, kann man mit geringem Arbeitsaufwand ein Spiel für alle zugänglich machen, die das Spiel verpasst haben. Wem tut das weh? Es ist völlig schwachsinnig, sich wegen sowas aufzuregen oder zu streiten, aber Gamer reden sich in Rage.

    Und Remastering ist ja nicht das einzige Streitthema. Das nächste, größte und nervigste Thema sind die Konsolen selbst. PC Master Race? Pony Fanboys? Seid ihr noch ganz richtig? Es liegt in der Natur des Menschen, sein Verhalten zu hinterfragen und Bestätigung zu suchen, ganz klar. Wer etwas gekauft hat, vor allem etwas so teures wie einen Gaming-PC oder eine Konsole, der möchte sich natürlich sicher fühlen, er möchte das richtige getan haben. Das Problem ist: Bei der Wahl eines Spielzeugs gibt es kein "richtig" oder "falsch", weil jedes Gerät Vor- und Nachteile hat. Der PC zum Beispiel glänzt durch technische Überlegenheit, geißelt die Spieler aber mit nervigen Registrierungs- und Accountbindungsmechanismen. Konsolen erlauben Weiterverkauf von Spielen, dafür sind die Spiele im Neupreis etwas teurer, weil die Konsolenhersteller eine Abgabe fordern - damit verdienen sie ihr Geld. Außerdem gibt es da noch Exklusivtitel: Wer gern Strategiespiele spielt, wird um einen PC nicht herumkommen. Single-Player-Exklusivtitel sind vor allem auf der PlayStation weit vorne. Aber die gigantische Fangemeinde von "Halo" oder den großartigen "Gears Of War"-Spielen schwört selbstverständlich auf die xbox! Und jetzt? Muss man sich deswegen anscheißen wie im Kindergarten? Muss man sich deswegen hassen, provozieren und anpöbeln? Was bringt euch das eigentlich? Statt anderen zu erzählen, wie scheiße ihr das findet, was die haben, spielt doch lieber mit dem, was ihr selbst habt! Ich hätte garkeine Lust, meine Zeit damit zu vergeuden, "Halo"-Spielern zu sagen, dass ich ihr "Halo" blöd finde und ihnen echt was entgeht, weil sie "The Last Of Us" nicht spielen können. In der Zeit könnte ich einfach nochmal "The Last Of Us" durchspielen. (Naja, oder "The Order: 1886", das ist kürzer.)

    Und dann sind da noch die Vorbesteller. Oh, die Vorbesteller, die blöden, blöden Vorbesteller! Also, versteht mich nicht falsch, mir gehen DLCs auch richtig krass auf den Sack. Ich mag das ganze Konzept nicht, ich hab meine Spiele gern altmodisch auf einem Datenträger, so dass ich auch ohne Internet spielen kann. Und diese albernen Vorbesteller-DLCs mit Kostümchen und Missiönchen können die sich von mir aus gern sonstwo hinstecken. Aber warum fetzt man sich darum, wer jetzt was davon bekommt? Und wieso geschieht es den blöden Vorbestellern dann immer Recht wenn irgendwas schief geht? Was haben die euch denn getan? Bei mir kommt es immer ein Bisschen darauf an, um welches Spiel es geht. Bei manchen Spielen bestell ich mir Collector's Editions vor, nicht wegen der blöden Ingame-Goodies, sondern wegen schönen Sammelfiguren - ich hab 'ne ganze Vitrine voll mit sowas. Und jetzt? Bin ich deswegen jetzt ein schlechter Mensch der die Gaming-Industrie zerstört? Immerhin bezahl ich für das Spiel, statt es zu klauen oder auf die Verramschung beim Steam-Sale zu warten.

    Das erste PC-Spiel, das ich mir selbst gekauft hab, hat knapp 100 Mark gekostet. Super-Nintendo-Spiele haben damals sogar circa 120 bis 140 Mark gekostet. Diese Spiele sind damals von kleinen Teams entwickelt worden, irgendwas zwischen 5 und 30 Personen. Heute sind die Ansprüche größer: Ein Orchester soll den Soundtrack einspielen, Voice-Acting wird gefordert, in allen Sprachen, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch, Japanisch... und kein Ende. Allerfeinste Grafiken und Charaktermodelle, professionelle Autoren sollen die Stories schreiben - und die Preise haben sich auch durch die Einführung des Euros kaum verändert: Neue PC-Spiele kosten 45 bis 50 Euro, Konsolenspiele 60-70. Aber der Gamer regt sich auf! Zu teuer! Die beuten uns aus! DLCs sind Abzocke! Der Gamer wartet auf den Steam-Sale und kauft das Spiel für 5 Euro. Dem Gamer ist scheißegal ob die Programmierer bezahlt werden, unter was für Bedingungen sie arbeiten müssen, hauptsache, er kann sein scheiß Geld behalten. Der Gamer sollte sich mal an die eigene Nase packen, statt Vorbesteller anzupöbeln, deren Geld letzten Endes die Produktion der teuren Blockbuster überhaupt erst möglich macht. Ich meine, letzten Endes ist es ja jedermanns eigene Entscheidung, wieviel Geld er für etwas ausgeben möchte. Warum muss man sich da so angiften?

    So manch ein Gamer führt in der leidigen Vorbestellerdiskussion dann an, er würde auf Reviews warten, er sei ja schlau, viel schlauer als der dumme Vorbesteller. Und es sind dann ironischerweise die gleichen Gamer, die im nächsten Atemzug die Journalisten mit ihrem Gepöbel belästigen: Wie könnt ihr es wagen, das Spiel so gut/schlecht zu bewerten? Meine Meinung ist eine ganz andere! Ihr seid gekauft, korrupt, bestochen. Nun, ja, vielleicht ist das manchmal so. Weiß ich nicht. Bin kein Journalist. Vielleicht sind diese doofen Journalisten aber auch einfach nur Menschen. Vielleicht sind sie einfach nicht unfehlbar. Vielleicht fallen ihnen manche Bugs nicht auf. Vielleicht gefällt ihnen auch einfach ein Spiel, das dir nicht gefällt. Vielleicht ist ihnen egal, dass der Vorgänger anders war, vielleicht finden sie die Unterschiede gut. Und wenn diese Journalisten alle so blöde, gekaufte Betrügerschweine sind, warum willst du überhaupt auf ihre Reviews warten, bevor du ein Spiel kaufst? Warum sind die Vorbesteller so doof, ein Spiel zu kaufen, ohne darauf zu warten, was die vermeintlich korrupten Spielemagazinbetreiber ihnen indoktrinieren? Die Argumentation hinkt, merkste selber, ne?

    Und dann ist da noch die Länge der Spiele. Auch so ein Thema, bei dem ich den ganzen Hass nicht nachvollziehen kann. Ich hatte, wie Eingangs gesagt, einen Gameboy. Mein zweites Spiel (das erste war "Tetris") war "Super Mario Land". Das Spiel hat vier Welten, jede Welt hat drei Level. Für jeden Level gab es ein Zeitlimit, das lag glaub ich bei 400 Sekunden, also so circa sechseinhalb Minuten. Man startet das Spiel mit zwei Extra-Leben (das heißt man hat drei Versuche). Das kann man jetzt ausrechnen: 3x4=12, 12x6,5=78 - macht also 78 Minuten. Für die zwei Extraleben kann man jetzt noch 13 Minuten drauflegen. (Ich vernachlässige jetzt mal, dass man im Spiel weitere Leben finden kann, das spielt für meine Rechnung keine große Rolle.) Ich habe mit "Super Mario Land" etliche Stunden meines Lebens zugebracht und es bis heute nicht ein einziges Mal durchgespielt, es war mir damals als Kind viel zu schwer. Worauf ich hinauswill: Viele Spiele aus der goldenen Zeit sind eigentlich verdammt kurz. Sie haben uns nur lange beschäftigt, weil wir sie immer wieder und wieder und wieder und wieder und wieder gespielt haben. Wie "Monopoly", das man einmal kauft und immer wieder mal rauskramt.

    Und dann kommt auf der PlayStation 4 ein Spiel wie "The Order: 1886" heraus und alle rasten aus! Die Entwickler sind scheiße, weil das Spiel ist kurz, abzocke, nur 8 Stunden, ein Speedrunner machts in 5! Die Journalisten sind auch alle scheiße weils ihnen auch noch gefällt, das Scheißspiel. Und alle die es gekauft haben sind sowieso scheiße, weil sie diesen Betrug unterstützen, allen voran natürlich die doofen Vorbesteller, haha, Vorbesteller, ihr Trottel! Nun, ich habs nicht vorbestellt. Ich habs aber gekauft. Und durchgespielt. Fünfmal bis jetzt. Und es war jedes Mal geil. Steampunk-Shooter meets Arthus-Saga, Werwölfe und Nikola Tesla? Ich bin dabei! Und jetzt? Bin ich jetzt ein Idiot, weil ich Spaß an einem Spiel hab und es wieder und wieder und wieder erleben möchte? Wurde ich jetzt abgezockt, wurde mir was weggenommen? Ich hab mit "The Order: 1886" viel mehr Zeit verbracht als mit diesem beschissenen "Watch_Dogs", das zwar ewig lang, aber vor allem auch langweilig ist. Meine Meinung. Muss man nicht teilen. Geschmäcker sind wie Arschlöcher: Jeder hat eins. Und das ist auch absolut kein Grund, sich anzukacken und rumzupöbeln, lasst die Leute doch spielen, was sie wollen. Ich quatsch euch ja auch nicht damit voll wie sterbenslangweilig ich MOBAs und sowieso generell diese ganzen E-Sports-Sachen finde. Und Online-Kartenspiele, was fürn Quatsch! Aber wenns euch Spaß macht, ich gönns euch, von Herzen, ehrlich, ist doch euer Ding! Müssen wir uns deswegen anpupen?

    Ich könnte ewig so weitermachen. Online-Zwang bei "Diablo 3" damals: Warum sich streiten? Wer keinen Online-Zwang will solls halt nicht kaufen, isn Online-Spiel, macht alleine doch sowieso keinen Spaß. Minitransaktionen... nein, okay, das gönn ich euch, die kommen aus der Hölle und müssen verboten werden. Aber der Hass auf "Call Of Duty"/"Battlefield"/"Assassin's Creed"-Serienausschlachtung - warum? Spielt die Scheiße doch einfach nicht! Ich spiels auch nicht, ich hab nach "Assassin's Creed: Brotherhood" so die Hucke vollgehabt, dass ich keinen Teil mehr angerührt hab. Und diese Multiplayer-Ballerei ging mir schon immer am Arsch vorbei. Aber wems Spaß macht, bitte! Wer jedes Jahr ein neues FIFA braucht, gönn dir! Was geht mich das an? Warum soll ich Leute dafür beleidigen? Und warum sind Leute, denen "Bloodborne" zu schwer ist und die lieber was leichteres spielen wollen schlechtere Menschen?

    Wie gesagt, ich könnte ewig so weitermachen. Aber ich bin müde. Dieser Text ist sowieso viel zu lang, vermutlich lesen ihn nur maximal drei Leute, einer davon der arme Admin, der ihn prüfen muss. Aber vielleicht hab ich ja Glück. Vielleicht liest ja eine dieser Hasskappen den Artikel und merkt mal, was fürne Scheiße er (oder sie) den ganzen Tag lang von sich gibt. Ich würde mich freuen. Ich denke nämlich, Gamer sollten viel mehr zusammenhalten. Am Ende haben wir ein gemeinsames Hobby. Und wir alle profitieren gleichermaßen vom großen wirtschaftlich lukrativen Konsolenmarkt für den große Triple-A-Titel geschraubt werden wie von der viel schnelleren technischen Entwicklung am PC. Wir profitieren von kurzen und langen Spielen, von Indie-Einflüssen und den großen Publishern die gigantische Projekte stemmen. Denn nix von alldem würde ohne das andere so existieren, wie es nunmal ist. Also warum nicht gemeinsam das Hobby genießen? Warum immer so viel Hass? Sind wir Gamer alle schwachsinnig? Ich denke nicht, dass wir das sind. Aber ich denke, wir müssen uns mehr Mühe geben, das zu beweisen.

    Über den Autor

    chrizzo.de
    Wenn Chrizzo nicht gerade Rap-Songs aufnimmt, sich mit verteilter Künstlicher Intelligenz beschäftigt oder Spiele auf der Global Game Jam bastelt, dann spielt Chrizzo gern storylastige Single-Player-Videospiele auf PC und Playstation. Chrizzo diskutiert auch gern. Und Chrizzo hat wahnsinnig gern Recht, das ist ein Hobby von ihm.

Kommentare

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  1. virtual_elvis
    Danke für den Blog :)

    Ich wundere mich auch oft über die unglaublichen Kommentare zu Gamingnews, -artikeln und in Foren. Teilweise ist das kaum auszuhalten und haarsträubend mit welchen Argumenten, dahergeplapperten "Fakten" und ausgesprochener Miesepetrig-, Unverschämt- und Respektlosigkeit miteinander umgegangen wird.

    Das ist ja ein umfassendes Phänomen, aber in den Gamestar News ist es oft besonders anschaulich ;)

    Es ist schade, das sich Leute bekriegen, die alle dasselbe Hobby haben ... diese Engstirnigkeit ist schon bedauerlich. Um so mehr freut man sich, wenns doch mal zu einer Konstruktiven Diskussion kommt.
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  2. syntax error
    Was ? Du bist vom PC auf eine PS4 umgestiegen ? VERRÄTER ! Dich sollte man steinigen !


    Ahem... hust..


    Okay, Spaß beiseite ;)
    Das Angesprochene sind ja Luxusprobleme, quasi normaler Forum-Umgangston. Was mir aber richtig auf den Zeiger ging, weil es auch in der Presse gerne thematisiert wurde und damit auch evtl nicht-Gamern aufgefallen ist das ist die unselige Gamergate-Diskussion, Sarkeesian und so. Oder in ähnlichem Ton die kurze Diskussion über Bezahl-Mods bei Steam. Und dann liest man in der Presse regelmäßig von Morddrohungen und übelsten Beschimpfungen (Geh sterben ist noch das Harmloseste) und ich dachte mir irgendwann nur: Wenn das Gesocks die Community sein soll die mein Lieblingshobby vertritt dann möchte ich nicht (mehr) dazugehören ! Man muss sich ja wieder schämen ein Gamer zu sein. Und das nachdem man die unselige Killerspieldebatte langsam überwunden hatte und man sich wieder trauen durfte öffentlich zuzugeben ein Gamer zu sein.
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  3. Lorenzo Virzi
    Hi, ich versuche dir mal an Hand ein Paar Beispiele zu erklären worum es hier geht, zumindest soweit ich es verstanden habe.
    Also los gehts:

    Bsp 1 wie es sein sollte /könnte:
    Hi (hier Name einfügen) , also meiner Meinung nach....

    Bsp 2 wie es oft der Fall ist:
    Du Spasst hast doch gar keine Ahnung und was ist das für ein bescheurter Name, du kannst doch nicht ganz sauber sein.

    Bsp 3 wie es sein sollte /könnte:
    Naja, also Ubi hätte es lieber so machen können dann hätte ich das Spiel bestimmt gekauft aber so lieber nicht.

    Bsp 4 wie es oft der Fall ist:
    Die Vollpfosten von UbiDreck könnten nicht einmal Ihre eigene Schiesse Programmiern, die gehören alle abgeschossen....

    Natürlich kannst du / Ihr deine Meinung äussern und es ist meiner Meinung nach erwünscht, denn so entstehen tolle Gespräche und Bekanntschaften. Aber doch bitte auf einer Art und weise die Menschlisch ist.

    Aggressiv ja ok, von mir aus, aber doch nicht beleidigend, was soll das bitte.

    Eine Überschrift muss oder sollte Provokant sein, denn nur so bekommt der eigentlich Beitrag oder sonst was, Aufmerksamkeit und weckt das Interesse der Leute. Ob die Provokation dann negativ oder positiv war, liegt an einem selber.

    Mansche kommen her, lesen den Beitrag nur zur hälfte und setzen sich dann überhaupt nicht mit dem Thema auseinander und hinterfragt selber nach,weder Warum noch wieso. Hauptsache irgendawsa geschrieben.

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  4. chrizzo.de
    Ich habe deinem Kommentar mal einen Daumen hoch gegeben. Warum? Weil ich Artikel, Postings, Beiträge, nicht danach bewerte, ob jemand der gleichen Meinung ist wie ich, sondern ob er einen konstruktiven Beitrag zur Diskussion leistet. Ich gebe aber zu, dass mich "Daumen" auf Gamestar nicht besonders interessieren. Ich finde es manchmal eher peinlich, wenn in einem Kommentarthread unter einer Newsmeldung Leute Beiträge editieren und fragen: Wieso hab ich jetzt rote Daumen bekommen? Aber sei es drum.

    Nun, ich kann nicht für dich sprechen, aber ich bin kein Sensationsreporter, nein. Ich bin Wissenschaftler, Softwareentwickler, Musiker und, neben vieler weiterer Dinge, auch Zocker. Und ob ich etwas auch weniger provokant sagen kann ist eine Sache, ob ich es weniger provokant sagen will eine andere. In diesem Fall habe ich mich bewusst und mit voller Absicht für die emotionale Schiene entschieden.

    Ich glaube ehrlich gesagt, dass es andersrum ist. Ich glaube, du hast meinen Beitrag nicht verstanden. Dass es durchaus gute, sinnvolle Argumente gibt, mit denen man den derzeitigen Vorbesteller-Wahnsinn kritisieren kann und auch muss, das habe ich weder verleugnet noch thematisiert. Es ist überhaupt nicht Gegenstand meines Artikels. Wie ich im Artikel gesagt habe, bestelle ich selten Spiele vor. Eigentlich mach ich das nur bei Spielen, bei denen ich als Sammler die physikalischen Goodies einer etwaigen Collector's Edition haben möchte. Ich muss nix vorbestellen, was ich ggf. am Release-Tag (oder später) im nächstbesten Saturn, Media Markt etc. kaufen kann, nachdem die ersten Meinungen im Netz sind. Die ganzen virtuellen Goodies beeinflussen mein Kaufverhalten nicht - ich möchte der Industrie ebenfalls nicht das Gefühl geben, sie könnten mich mit diesem Quatsch beeindrucken.

    Davon ab: Ich allein bin nicht die Zielgruppe. Die Zielgruppe ist größer und breiter gefächert. Während ich oft lieber die "Basisversion" eines Spiels spiele, weil mir Bonusinhalte am Arsch vorbeigehen, kaufen andere die teuerste Variante, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. Wieder andere kaufen es garnicht, weil sie kein unvollständiges Spiel wollen. Ich find alle drei Gedanken total nachvollziehbar. Es ist durchaus denkbar, mit diesen Spielern friedlich darüber zu diskutieren. Es ist auch cool, Kritik an den Herstellern zu äußern und zu sagen: Ich kauf das nicht, mir ist diese Verkaufsstrategie zuwider. Aber der Ton macht die Musik. Und der Ton ist, worüber ich in meinem Blogpost spreche. Ich verstehe, dass man als Spieler sagen möchte: Das Spiel kauf ich nicht, mir missfällt was der Hersteller da macht. Was ich nicht verstehe ist, warum man die Leute, die es anders sehen, als "Konsumschafe" beschimpfen, die Hersteller beleidigen muss etc. Selbst wenn ich dir zustimme, selbst wenn ich, wie du, ein Spiel nicht kaufe, weil mir der Vorbestellerzirkus zu blöd ist oder ich keinen Bock auf Day-One-Patches und Online-Accountbindung oder sonstwas habe, selbst dann hast du noch lange nicht das Recht, einen Spieler zu beleidigen, der das Spiel in der Deluxe-Digital-Online-MP3-Soundtrack-Version gekauft hat. Seine Prioritäten sind halt andere, das ist seine Sache. Du kannst aber versuchen, mal nett mit ihm zu reden, vielleicht könntest du ihn ja überzeugen, wenn du einen vernünftigen Umgangston wählen würdest.
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  5. chrizzo.de
    Oh, bitte entschuldige, da habe ich dich missverstanden. Deine Meinung zu Minecraft lass ich einfach mal so stehen, ich stimme dir zu.

    Warum ist das schlimm? Also, ich verstehe, dass dir das nicht gefällt, klar. Mir gefallen ja auch viele Spiele und Sequels nicht. Aber warum ist das schlimm, wenn ein Spiel als Remake veröffentlicht wird, das dir nicht gefällt? Du musst es doch nicht spielen! Klar, wenn Spiele "leichter" werden, weil die Spieler das so wollen, ist das blöd für dich, wenn du "schwere" Spiele magst. Aber dass der Markt sich ändert und du aus der Zielgruppe herausrutscht, ist ja für dich sicher auch kein Grund, die Entwickler oder die Zielgruppe zu hassen und zu beleidigen. Wenn ich ein Remake scheiße finde, dann spiel ich es nicht. Und wenn andere das lieber spielen statt das Original, ist das doch deren Sache, oder nicht?
  6. Tsabotavoc
    So. Ich hab dem Blog mal nen Daumen runter gegeben. Warum?

    Erstens: Deine Überschrift provoziert mich. Auch wenn du das zum Schluss klarstellst ärgert mich die Überschrift. Du könntest das weniger provokant auch hinkriegen. Wir sind keine Sensationsreporter.

    Zweitens: Dein Blog zeigt mir das du über Marktdynamik nicht genug nachdenkst. Ich selber störe mich nicht an Vorbestellern. EA und Ubisoft sollen von mir aus soviele Farcrys und Battlefields machen wie sie wollen.

    Dennoch sollte dir klar sein das sich viele daran stören das Spiele nur noch unfertig verkauft werden oder unvollständig. Wer das "volle" Spiel will muss eine Vielzahl von DLCs kaufen. SimCity schießt diesbezüglich den Vogel ab.

    Würden sich diese Dinge nicht verkaufen würde es sie nicht geben. Konzerne gehen immer soweit wie die Kunden es ihnen erlauben. Und Videospieler erlauben sehr sehr viel.

    DRMs, Day One DLCs, kurioseste digitale CEs... vieles war vor 10 Jahren undenkbar. Anderes war standardmäßig im Spiel statt extra berechnet zu werden.

    Und darum geht vielen Spielern die Galle hoch. Weil diese Praktiken immer und immer wieder und weiter unterstützt werden. Und damit bin ich bei...

    Drittens: Ich denke du hast das Problem nicht in seiner Gänze verstanden. Ich kann dir nur in Teilaspekten zustimmen.
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  7. TheVG
    Nicht dass du meine Kritik falsch verstehst, ich verpauschalisiere ja nichts, sondern fasse Tendenzen und Mehrheitsmeinungen zusammen. Wenn du Minecraft ansprichst, finde ich, ist das ein krasser Gegensatz zu den sonstigen "Grafikhuren"-Argumenten, weil hier das Spiel alles bietet, was man mit Grafik nicht auffangen kann bzw. muss. Ich gebe zu, ich habe das Game nicht gespielt (wg. mangelnder Zeit und Interesse), finde es aber genial, ein Spielprinzip so frei zu gestalten, dass einem der Look geradezu egal ist. Im Grunde basteln die Leute ihre Welten ja selbst, und das sieht teils sehr imposant aus. Das ist also genau das, was konträr zur heutigen Machart von Spielen läuft.

    Beim Remaken meinte ich auch eher die Modernisierung von Spielen auf heutigen Standard, wenn es letztlich im Detail so umarrangiert wird, dass es völlig aus dem Originalrahmen fällt. Spieleserien ist da noch eine Nummer schlimmer, weil Teil 1 mit Teil 5 zum Beispiel gar nichts mehr gemein hat (da fällt mir spontan Hitman oder die Thief-Reihe ein). Damals echt schwer, heute fast schon auf Mainstream-Story-Modus geschaltet, das Spielen fällt dabei fast aus der Rolle.
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  8. -zwecki-
    Basierend auf meiner eigenen Erfahrung würde ich behaupten, dass das zum Großteil am Alter liegt. Wenn ich mich mal mit mir selbst vor 5 Jahren vergleiche - ich bin im Moment knapp 25 -, dann fällt auf, dass ich heute einfach deutlich ruhiger und gelassener bin als früher. Heute sehe ich das im Grunde genau wie du, wobei ich mich immer noch manchmal dabei ertappe, wie ich mich unnötig über andere Menschen aufrege, obwohl ich doch eigentlich weiß, dass jeder seinen eigenen Geschmack hat. Das passiert mir allerdings eher beim Thema Filme (mir gehen die ganzen Marvel-Filme langsam auf den Sack).

    Sei es drum, guter Blog-Eintrag!
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  9. chrizzo.de
    Ich empfinde das ehrlich gesagt nicht als "wettern" und würde mich auch nicht als verbittert bezeichnen. Es ist viel mehr so, dass ich seit über 25 Jahren großen Spaß an Videospielen habe und mich darüber wundere, warum so viele andere so verbittert sind. ;)

    Aber sag mal, was für einen Artikel hättest du dir denn gewünscht? Also, wie hätte ich mich denn "wirklich" damit auseinandersetzen können?
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  10. chrizzo.de
    Auch hier glaube ich, dass man das nicht pauschal sagen kann. Spiele waren früher oft einfach schwieriger. "Super Mario Land" (1989) habe ich oben schon erwähnt. "Prince Of Persia" (1989) hatte ein Zeitlimit von 60 Minuten. Der Wiederspielwert lag allein darin, dass das Spiel so unerträglich schwer war, dass man es wieder und wieder probieren und auswendig lernen musste. Und natürlich darin, dass man es einfach nochmal spielen wollte, weil die Auswahl nicht so groß war und man als Kind viel mehr Zeit hatte. Ich bin, wie oben gesagt, nur noch wenige Stunden davon entfernt, 31 Jahre alt zu sein. Und es gab damals wie heute Spiele, in die ich etliche Stunden versenkt habe. "Fallout 3" (2008) hat mir so gut gefallen, dass ich seinerzeit sämtliche Games-For-Windows-Live-Achievements gesammelt habe, ich habe locker über 200 Stunden im Ödland der Hauptstadt verbracht. "The Last Of Us" habe ich Ende 2014 gekauft und bis jetzt mindestens vier Mal durchgespielt. "Batman: Arkham City" habe ich sicher mindestens sechs bis acht Mal, "Batman: Arkham Knight" schon zwei Mal durchgespielt, an "GTA V" sitze ich gerade zum dritten Mal. Ich spiel diese Spiele mehrmals durch, weil sie geil sind, weil ich die Geschichte nochmal erleben, die Missionen nochmal spielen möchte. Genau wie ich auch als Kind schon manche Spiele mehrmals durchgespielt hab, weil sie mir Spaß gemacht haben und ich das einfach nochmal erleben wollte. Ich denke, der große Unterschied ist, dass der Markt so riesig ist und uns dank Steam Sales und aufdringlicher Werbung so viele Spiele aufdrängt, dass man sich oft nicht die Zeit nimmt, ein Abenteuer nochmal zu erleben, weil man mit dem Zocken kaum noch dem Angebot hinterherkommt. Ich halte mich u.A. deswegen von solchen Sales auch lieber fern, ich kaufe Spiele als bewusste Entscheidung, lieber mal alle 2 Monate eins zum Vollpreis als jede Woche fünf für'n paar Cent. Aber auch das kann ja jeder machen wie er möchte. Ich glaube jedenfalls, dass Wiederspielwert im Auge des jeweiligen Spielers liegt. Ich habe Freunde, die schwören auf Multiplayer-Spiele und empfinden bei Single-Player-Spielen den Wiederspielwert zu gering, sie zahlen dafür keinen Vollpreis. Bei mir ist es andersrum: Ich finde Multi-Player-Clients total uninteressant, weil man repetativ immer den gleichen Quatsch macht, Runde für Runde für Runde, und investier mein Geld lieber in eine epische Geschichte die ich, wie ein gutes Buch oder einen guten Film, immer mal wieder reinziehen möchte. Wer was warum mehrmals erleben möchte ist jedem selbst überlassen, finde ich.
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