Warum ich GoG als beste Plattform empfinde

Von Bakefish · 15. Februar 2016 · Aktualisiert am 16. Februar 2016 ·
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  1. Gleich vorweg: Das hier soll keine Werbung sein und auch keine direkte Diskussion über den Sinn bzw. Unsinn von DRM, nein. Es soll lediglich meine Meinung aufzeigen, warum ich der Ansicht bin, dass gerade GoG DIE Plattform der Zukunft sein sollte und nicht Steam. Und gleichzeitig soll es auch die Leser etwas zur Diskussion anregen.

    Als ich kürzlich meine GoG-Bibliothek mal wieder um einen Titel erweiterte, gingen mir einige Gedanken zu dieser Plattform durch den Kopf.

    In zwei Jahren feiert GoG sein zehnjähriges Jubiläum und kann dann auf eine Geschichte zurückblicken, die wirklich eine Klasse für sich darstellt. Angefangen hat alles als eine kleine, merkwürdige Plattform, die alte Spiele ohne Kopierschutz rausbringt. Doch nach so einiger Zeit ist daraus noch wesentlich mehr geworden. Sei es die Möglichkeit, alte und funktionsuntüchtige Spiele auf GoG kostenlos neu zu erhalten (leider noch nicht mit so vielen Titeln im Programm), sei es GoG Crossplay, womit Spieler von allen Plattformen aus zusammen zocken könnten, die Möglichkeit DRM-freier Filme, ein vollkommen optionaler Client namens GoG Galaxy und noch so einiges mehr. Und nun schaffen es mittlerweile auch immer mehr aktuelle Titel auf die Seite. The Witcher 3 dürfte da immer noch das Beispiel sein, welches mit Abstand die meiste Aufmerksamkeit auf die Seite ziehen konnte. Doch nicht nur die Spiele des Betreibers CD Project Red selbst sind hier vertreten. Telltale Games hat seine Spielereihen zur Verfügung gestellt, mittlerweile tummeln sich zahllose Indies auf der Seite.

    Und dennoch ist die Seite immer noch zu vielen Leuten nicht bekannt. Und noch immer ziehen viele Leute die Augenbrauen argwöhnisch hoch, wenn man von DRM-freiem Zocken spricht. Jammerschade. Denn an sich ist mir GoG mittlerweile um ein Vielfaches sympathischer geworden als Steam.

    Was genau ist es, was mir an der Seite so gefällt? Dass sie Kopierschutz, den ich über alles verachte, ablehnen? Naja, ist mir schon wichtig, aber nicht das einzig Wichtige. Nein, das ist es an sich nicht. Der sympathischste Aspekt der Seite ist einfach ihre Offenheit und Akzeptanz gegenüber allen anderen Formen.

    Nehme ich da mal als Beispiel GoG Galaxy. Der Client ist eigentlich etwas, das gerade bei einer Seite wie GoG völlig ungewöhnlich erscheinen mag. Bei „Client“ müssen die meisten Zocker natürlich gleich an Steam oder die furchtbaren Äquivalente seitens EA oder Ubisoft denken. Doch der Himtergedanke ist, dass Galaxy durchgängig freiwillig bleibt. Niemals wird man zu irgendwas gezwungen, es bleibt einem völlig freigestellt. Richtig toll ist dabei jedoch, dass der Client einem nicht die ganze Zeit unter die Nase gerieben wird á la kostenloses Upgrade auf Windows 10. Auf der Hauptseite wird man freundlich auf den Client hingewiesen, das wars auch schon. Keine nervigen Pop-Ups, keine weitere Werbung an jedem erdenklichen Ort. GoG weiß, dass viele der Nutzer nicht mal daran denken würden, sich noch einen Client auf die Platte zu holen und lässt es deshalb, unnötig Werbung zu machen. Man akzeptiert es einfach von Grund auf, dass jeder seine eigenen Vorstellungen vom Zocken hat. Der eine Typ fährt eben auf Achievements und Statistiken ab, der andere lädt das Spiel runter, installiert und zockt es und fertig ist. Jeder, wie er will. Und keiner wird irgendwie für seine Ansicht gegeißelt.

    Anderes Beispiel: Das bereits erwähnte GoG-Crossplay. Es wäre doch ein Traum. Steam, Origin, GoG, alle zusammen an einem Spiel sitzend. Ich könnte mein geliebtes Star Wars Battlefront 2 also auch mit Kumpels auf Steam spielen? Oder das bald erscheinende Shadow Warrior 2 im Koop mit Kumpels auf Steam? Meine Fresse, wat ´ne geile Idee. Das Kalkül dahinter ist wunderschön. GoG hegt gar nicht die direkte Absicht, den anderen Plattformen direkt was auf die Mütze zu geben, man akzeptiert einfach, dass es da auch „Konkurrenten“ gibt und lebt einfach damit. Und unterstützt sie gewissermaßen sogar noch.

    Das ist diese Mentalität, die genau das darstellt, was doch eigentlich jeder PC-Spieler haben möchte. Es ist völlig egal, welche Art von Plattform ich benutze, es ist egal, ob ich auf Achievements stehe oder nicht, ob ich die Spiele von Galaxy verwaltet haben möchte oder nicht, ich kann in jeder Hinsicht darauf vertrauen, dass GoG mir die beste Spielerfahrung geben möchte. Jeder bekommt gleich viel vom Kuchen ab, ganz gleich, welche Ansichten vom Zocken man da hat.

    Und genau deshalb ist GoG zu meiner absoluten Lieblingsplattform geworden, die nun immer größer und größer wird und auch immer mehr Mitglieder zählen darf. Man ist mit dieser Seite in der Tat sehr viele Risiken eingegangen. Wenn das Spiel DRM-frei zu haben ist, könnte es sich natürlich gleich im Internet verbreiten (hat es übrigens auch). Ein 30-tägiges Rückgaberecht? Da besteht doch das Risiko, dass ich das Spiel kaufen, kopieren und dann wegen „Unzufriedenheit“ zurückgeben könnte, nur um dann die Kopie zu zocken (interessante Frage nebenbei: Ist das dann eine Raubkopie?), ohne dass ich Geld dafür bezahlt habe? Das Risiko geht man ein. Aber es funktioniert anscheinend. Denn trotz der auf Tauschbörsen erhältlichen Versionen ist die Seite massiv angewachsen.

    Das gesamte Konzept von GoG könnte eine riesige Zukunft haben. Und dennoch bin ich mir sicher, dass GoG niemals den Umfang von Steam erreichen wird. Leider. Das hat mehrere Gründe.

    Zum einen ist die Diskussion mit dem Kopierschutz ein Problem? Weshalb? Greifen wir mal kurz die momentane Aufmerksamkeit auf die Kopierschutzverschlüsselung auf, welche uns unter dem Namen Denuvo bekannt ist. Bis jetzt hat Denuvo erfolgreich das Erstellen von Raubkopien bei diversen Spielen verhindern können (und ja, mir ist bewusst, dass die kleine Bird Sister von 3DM jetzt anderes behauptet hat, doch solange ich da keine Beweise sehe, gehe ich noch vom Gegenteil aus). Nun kriegen die Hersteller endlich das, was sie verdient haben, ohne die ganzen bösen Raubkopierer, sagen die einen. Wird überhaupt keinen Effekt auf die Verkaufszahlen haben, bei all den Sales und Keystores, sagen die anderen. Ich hingegen sage: Wie will man das denn bitte feststellen?

    Man weiß doch bis heute nicht, wie oft Spiele überhaupt raubkopiert werden. Man weiß nicht, wie oft dieses x-beliebige Spiel auf der und der Tauschbörse runtergeladen wird und selbst wenn man es wüsste, darf man nicht vergessen, dass die gezogene Raubkopie dann auch oft an Freunde oder Bekannte weitergegeben wird. Man rechnet hier also mit Zahlen, die man überhaupt nicht bestimmen kann. Wie oft sich Just Cause 3 weiterverkauft hätte, wenn man es geknackt hätte, weiß man nicht, eben weil es (noch) nicht geknackt wurde. Und hätte man es früh geknackt, hätte man nicht sagen können, wie oft es sich mit unknackbarem Denuvo verkauft hätte. Sicher, sollten die durchschnittlichen Spieleverkäufe jetzt explosionsartig in die Höhe schießen, wäre die Schlussfolgerung, dass Raubkopien eben doch die Verkäufe gedrückt haben, durchaus berechtigt. Aber da Denuvo meiner Ansicht nach sowieso bald wieder umgangen wird, bleiben die Zahlen letztendlich doch unverändert.

    Inwiefern wirkt sich das auf GoG aus? In der Hinsicht, dass es immer Leute geben wird, die der Ansicht sind, dass ihre Verkäufe darunter leiden werden, wenn sie eine DRM-freie Variante an den Mann bringen wollen. Jeder Kopierschutz wird irgendwann wieder geknackt, denn was wir gebastelt haben, kriegen wir auch irgendwie wieder kaputt. Die Thematik wird sich niemals ändern. Und somit auch die Debatte zwischen DRM-Befürwortern und DRM-Gegnern nicht.

    Die zweite Tatsache, dass GoG niemals den Stand von Steam erreichen wird, ist in gewisser Hinsicht sogar für mich nachvollziehbar. Ich mag den Aktivierungszwang von Steam verteufeln, wie ich will, die Grundidee hinter Steam ist allerdings sehr edel. Alles läuft über eine Plattform, alles wird über ein Zentrum gesteuert. Doch diese Grundidee haben EA und Ubisoft mit ihren eigenen Plattformen praktisch kaputtgeschlagen. Origin und Uplay leben eigentlich fast ausschließlich von den hauseigenen Marken wie Battlefield, Far Cry, Need for Speed und weiteren. Sollten EA und Ubisoft jetzt (warum auch immer) auf die Idee kommen, all die aktuellen Titel auf GoG zu hieven, schneiden sie sich damit ins eigene Fleisch. Denn ich bin sicher, dass ein nicht allzu geringer Teil der Zocker damit diesen Plattformen auf ewig den Rücken kehren und doch lieber zu GoG laufen wird, dort, wo es zumindest weniger Zwänge gibt als drüben bei den Konkurrenten. Die Sache mit den Verkaufszahlen spielt dabei auch kaum eine Rolle. Der Trend wird wohl eher noch sein, dass noch mehr dieser Plattformen aus dem Boden schießen (beispielsweise seitens Bethesda oder Square Enix).

    Alles in allem ist das wirklich schade, denn GoG schlägt mit seiner Denkweise genau den richtigen Weg ein. Vielleicht darf ich ja irgendwann auch mal hoffen, dass es noch mehr AAA-Titel auf die Seite schaffen oder zumindest Crossplay noch erweitert wird.

    Was sagt ihr dazu? Wie steht ihr zu GoGs Politik? Wie seht ihr die Zukunft dieser Seite? Findet ihr sie besser als andere Plattformen? Kommentare sind ausdrücklich erwünscht. Lob und Kritik dürfen dabei auch gerne mit rein.

    Über den Autor

    Bakefish
    Schwimmen, viiiiele Bücher, Zocken, Radfahren, Leichtathletik, die Natur genießen.

Kommentare

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  1. Wowa
    Nun, ich finde GoG wird genauso wie du es sagst leider niemals die Größe von Steam erreichen, aber mir gefällt trotzdem GoG besser als Steam. Weil man wirklich keine zwänge hat, das Design ist freundlich und der Client optimal.

    Für mich ist GoG die beste Plattform und sie ist dieses Jahr immer aktueller geworden, fast jedes Spiel was von einem Indie-Studio kommt und auf Steam ist, findet man auf GoG. GoG hat auch jetzt sogar Early Acces und zwar handverlesenen und das ist einfach in meinen augen klasse! Wozu eine zuverbuggte Early Acces Version spielen...

    Mein Lob ist dein Schreibstil und der Vorwort, ich mag DRM nicht, aber genauso wenig wie ich die Kinopreise mag... muss ich damit einfach leben.
    Obwohl ich nur zwei Filme bei GoG gekauft habe, da ich ein Filmliebhaber bin sie mir aber ungern nur Online kaufe.

    Kritik: Gibts keine Beitrag war solide und (sehr) gut.
  2. Bakefish
    @Lurtz: Ja, Galaxy ist noch in schlechtem Zustand. Und leider tut sich da momentan noch nicht sehr viel. Allerdings kann sich das ja immer noch ändern.
    Dass GoG allerdings seine Prinzipien derart in den Sand setzen wird, glaube ich persönlich nicht. Gerade beim DRM dürfen sie sich da keine Scharmützel erlauben, denn ich schätze mal, dass ein Großteil der Spieler gerade wegen des NICHT vorhandenen Kopierschutzes regelmäßig auf der Seite unterwegs ist. Sollte man das jetzt einfach mal so sein lassen, käme das einem Verraten aller Prinzipien gleich und würde das Vertrauen in die Seite mit einem Schlag zerstören. Was GoG sich nicht leisten kann.

    @TheVG: Japp, gerade as Laufen älterer Spiele klappt hier wunderbar. Immer wieder schön.

    @RXD: Das ist alles reine Ansichtssache.
    Gerade mit jüngeren Spielen komme ich einfach nicht mehr klar. Oft zu sehr vereinfacht, keine wirkliche Seele mehr zu erkennen, abgespeckt. Was ist so schlimm daran, dass man evtl. eine Bedienungsanleitung braucht? Dass das ein paar Minuten an Zeit frisst? Wenn das Spiel selbst für Stunden begeistert, machen die paar Minuten den Kohl auch nicht fett.
    Und dass man sein produkt schützen will, mag nachvollziehbar wirken. Du klammerst hier aber aus, dass sehr oft nicht die Raubkopierer, sondern die legalen Besitzer unter dem Kopierschutz leiden (siehe Sim City). Denuvo ist da die erste Kopierschutzverschlüsselung, die (noch) dagegen anhält und von welcher man nicht viel mitbekommt. Doch auch hier wird bald die Mechanik, mit der das umgangen wird, gefunden worden sein.
    Es ist auch egal, inwieweit die Plattformen Ressourcen oder sonstigen Aufwand fressen. Es ist das Prinzip, dass ich bereits 60 Euro im Laden für das Spiel auf den Tisch gelegt habe und mich nun nochmal im Internet irgendwo anmelden muss, um dann letztendlich mein Spiel zocken zu können. Wozu?
  3. RXD
    Auch wenn ich mit einigen deiner Ansichten nicht übereinstimme, ist es ein sehr interessanter Beitrag.

    Für mich ist (und bleibt) GOG.com allerdings primär... nein, eigentlich ausschließlich eine Plattform für Nostalgie. Wenn ich mal wieder Lust auf Planescape: Torment, Dungeon Keeper, Syndicate oder ähnliche Titel habe, die es sonst nirgendwo gibt, dann greife ich auf GOG.com zurück.

    Allerdings werden meine Besuche dort seit nun mehr knapp 1 1/2 Jahren immer seltener. Zum einen interessieren mich die ganzen kleinen Indie-Titel nicht.
    Ich spiele grundsätzlich lieber aktuelle Spiele wie Rise of the Tomb Raider, Star Wars Battlefront, etc..
    Diese jeweils aktuellen Ableger einer früheren Serie spielen sich einfacher, intuitiver, entspannter. Die Steuerung ist nicht überbelegt und eingängiger. Man muss nicht auf zig-tausend Kleinigkeiten achten, sondern man kann nach ca. 5 Minuten meistens einfach drauf los spielen.

    Aus der früher oft genannten Einarbeitungszeit, ist eine Eingewöhnungszeit geworden. Nicht selten reicht ein kurzer Blick in´s Tastenbelegungsmenü, oft ist nicht mal mehr das notwendig.
    Und ich finde das wunderbar. In diesen Auspack-Videos wird immer wieder bemängelt, dass es keine Anleitung mehr gibt. Ich sage: Gott sei Dank ist sie nicht mehr notwendig.

    Neben den älteren Serien, die durch aktuelle Nachfolger "ersetzt" werden, kommen dann z.B. Spiele wie Pillars of Eternity auf den Markt, die es in meinen Augen dann auch gänzlich überflüssig machen, mir zum (mittlerweile) siebten Male Baldur´s Gate und Konsorten auf die Platte zu ziehen. PoE verknüpft das wohlige Gefühl der "alten Zeiten" mit einer Spielbarkeit, die annähernd den Komfort aktueller Titel bietet.

    Was das Thema "DRM" angeht, so muss ich gestehen, dass mich das in meinem Leben eigentlich noch nie wirklich gestört hat. Ich war schon immer ein "Original"-Liebhaber. Selbst als Schüler habe ich keine einzige Raubkopie besessen. Das höchste der Gefühle war, dass mal ein Kumpel auf meinem 286er Dune 2 installierte. Es gefiel mir, flog umgehend von der Platte und ich sparte mein Taschengeld, half im Haushalt mit, und verdient mir so über knapp 3 Monate die 94DM, die das Spiel damals kostete. Voller Stolz stand damals dann die Pappschachtel auf meinem Nachttisch. ;-)

    Und auch heute stört es mich in keiner Weise, dass die Hersteller/Vertreiber über diverse Methoden versuchen, ihre Produkte zu schützen. Ich kann es nachvollziehen. Wäre ich einer davon, ich würde es nicht anders machen. Wer mein Produkt haben will, der soll dafür zahlen. Punkt.
    Auf meinem Rechner sind demenstprechend Steam, UPlay und Origin sowie der Blizzard-Launcher installiert. Na und? Viele Ressourcen fressen die nicht. Und speziell bei EA hat man nach dem daneben gegangenen Start von Origin ordentlich an Ruf und Erscheinungsbild gearbeitet. Mir wäre es manchmal lieber, wenn Steam ein Stück weit mehr wie Origin aussehen würde und aufgebaut wäre. Aber sowas ist wie immer Geschmackssache.

    Fazit: GOG.com vertritt sicherlich eine tolle Grundidee. Mir persönlich ist diese aber nicht wichtig. Ältere Spiele werden von GOG.com sehr fein überarbeitet, so dass man nicht stundenlang herumfrickeln muss, bis Spiel xyz auch auf dem eigenen, aktuellen Betriebssystem läuft. Durch meine Vorliebe für aktuelle Spiele sowie immer mehr Titel, die bei mir alte Lieblinge einfach ersetzen, nutze ich GOG.com nur noch äußerst selten. Dungeon Keeper, Master of Orion II oder die Larry-Spiele haben bei mir noch die Status, dass es kein aktuelles Spiel gibt, dass mir besser gefällt.
    Der Rest läuft bei mir eben über die bekannten und genannten Portale der Großpublisher.
  4. TheVG
    Ich empfinde GOG auch als ideale Plattform, gerade für alte Spiele, die man sonst mühsam über Dosbox manuell lauffähig bekommen müsste. Hier ist alles schon automatisiert und läuft meist ohne Einschränkung.

    Mit dem Umstand, dass man bei GOG Installationsdateien mit sich "herumschleppt" und Steam dir eher das Recht zum Besitz des Titels bzw. zum Download des Spiels zuspricht, habe ich so oder so keine Probleme. Steam ist bei (z)weitem das unkomplizierteste Portal, deswegen rechtfertigt es mMn den Erfolg umso mehr.

    Noch erwähnenswert ist, dass GOG so ein wenig diesen Randgruppencharme versprüht. Sie sind bestimmt kein Monster wie Steam, aber stellen sie sich kaum verändert dar als noch in den früheren Tagen, als sie noch 30 Spiele im Angebot hatten. Steam ist da etwas kühler und unpersönlicher, dafür aber mordseffektiv.
  5. Lurtz
    Sehr schöner Beitrag. Besonders diesen Absatz finde ich sehr gelungen, denn darum geht es wirklich beim PC-Gaming:
    "Das Kalkül dahinter ist wunderschön. GoG hegt gar nicht die direkte Absicht, den anderen Plattformen direkt was auf die Mütze zu geben, man akzeptiert einfach, dass es da auch „Konkurrenten“ gibt und lebt einfach damit. Und unterstützt sie gewissermaßen sogar noch.
    Das ist diese Mentalität, die genau das darstellt, was doch eigentlich jeder PC-Spieler haben möchte. Es ist völlig egal, welche Art von Plattform ich benutze, es ist egal, ob ich auf Achievements stehe oder nicht, ob ich die Spiele von Galaxy verwaltet haben möchte oder nicht, ich kann in jeder Hinsicht darauf vertrauen, dass GoG mir die beste Spielerfahrung geben möchte. Jeder bekommt gleich viel vom Kuchen ab, ganz gleich, welche Ansichten vom Zocken man da hat."

    Das Paradoxe ist: Obwohl ich dir in jedem Punkt zustimme, kaufe ich Titel, die es auf beiden Plattformen gibt, dennoch meist lieber bei Steam.
    Das hat zum einen weiche Gründe, wie die Beliebtheit von Steam und dass ich alle meine Titel tatsächlich gerne in einer Bibliothek habe.
    Aber es hat auch harte Gründe. Was die Communityeinbindung angeht, mit Freundeslisten, Profilen, dem Teilen von Screenshots und sogar Streams, Steam macht das alles sehr leicht. Da kann GOG einfach nicht mithalten und da das alles bei GOG auch freiwillig ist, wird es dort womöglich nie so wie bei Steam genutzt werden.
    Zudem ist Galaxy, so gut die Grundidee auch ist, leider seit Monaten in einem schlechten Zustand und da tut sich auch kaum was. Ja, als Spielestarter funktioniert Galaxy ganz ok, aber es bietet bisher im Grunde leider keinen Mehrwert. Steam dagegen unterstützt mich oftmals in meinem Spielerlebnis.

    Skeptisch sehe ich in der Zukunft nur, dass man bei GOG weiter wachsen möchte und dafür auch schon einige Prinzipien, die man mal hatte, geopfert hat. Ich hoffe dass sie nichts an der DRM-Ablehnung ändern werden, aber gänzlich ausschließen würde ich es auf Dauer nicht mehr.
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