Key-Reseller: Wie meine Oma mit G2A reich wurde!!!

Von Misie Gaming · 3. Oktober 2016 ·
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  1. ODER: Ist G2A sch schei.png ?

    Nach Anschuldigungen eines Indie-Entwicklers Ende Juni 2016 standen Keyreseller in einem schlechten Licht. Eine »von Betrugsfällen getriebene Industrie« würde von diesen Seiten gefördert werden und damit den Entwicklern erheblich geschadet, G2A hat jedoch darauf reagiert und Verbesserungen vorgestellt – ihr kennt die Geschichte.

    Kurz danach haben CounterStrike-Gamblingseiten das Aufsehen erregt und um Reseller wurde es still in den Medien, genau darum werfen wir heute – über drei Monate später – einen kurzen Blick auf die aktuelle Situation bei dem wohl bekanntesten Spieleschlüssel-Anbieter. Nachfolgend wird euch meine Großmutter (professionelle Gelddruckerin seit über 88 Jahren) erklären, wie ihr selbst ganz einfach eine Menge Kohle mit Keyselling-Seiten verdienen könnt! (100%* sicher** und risikofrei***)

    oma.jpg
    Und ja, meine Oma ist noch immer so knackig wie in den Fünfzigern – nur eben fünfzigmal reicher!


    Was ist dieses G2A?

    Wer gerade krampfhaft versucht die Abkürzung zu entziffern, dem sei hiermit geholfen. G2A steht für… steht für… ähm… steht als Alternative zum Steam-Store da. Die Spiele werden am Ende trotzdem über Steam aktiviert (seltener auch bei Uplay, GOG, usw.), jedoch bieten diese Keys nicht direkt die Hersteller oder Steam, sondern Zwischenhändler an. Generell kann man Seiten wie G2A und den Konkurrenten Kinguin auch als Second-Hand-Laden sehen, nur nutzen sich (uneingelöste) Spielekeys nicht mit der Zeit ab.

    Generell hätte jeder mit wenigen Klicks einen Account erstellt haben können um selbst Games zu verticken. Hier steht bewusst »hätte haben können« in der grammatikalisch korrekten Konjunktiv-II-Plusquantumperfekt-Vergangenheitsform, denn dies war ein Kritikpunkt den sich G2A zu Herzen nehmen wollte und mittlerweile geändert hat. Ein neuer Verkäufer muss erst seine Telefonnummer prüfen lassen (um von beeindruckenden Angeboten direkt über das Festnetz zu erfahren) und einen Social-Media-Kanal verlinken (um auf Facebook und Co. für seine Keys und natürlich G2A selbst zu werben). Wer, wie meine weise Großmutter, schon einen Account besitzt, benötigt diese Verifikation nicht. Um aber mehr als 10 Schlüssel verkaufen zu können, muss man wiederum den Support anschreiben und deren Quellen angeben.

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    Verifikation: Neuanmeldung links; mehr-als-zehn-Schlüssel-Verkaufsoption rechts


    Was ist G2A*Direct?

    Das Programm ist seit dem 29. Juli diesen Jahres im Einsatz und bietet Entwicklern, neben bis zu 10% Umsatzbeteiligung, viele lohnende Vorteile. Willst auch DU und dein Team davon profitieren, dann meldet euch einfach per Mail an [email protected] und DU erhältst noch heute deine persönliche Gratis-Broschüre! (nur digital einsehbar und nur solange der Vorrat reicht)


    Beim ersten Besuch von G2A wurde mir auf der Hauptseite gleich von G2AssteriscDirect mitgeteilt. Nach dem Klick auf die dortige Infobox leitete es mich nach g2a.com/g2adirect weiter. Hier das unbearbeitete Beweisfoto (Okay, zwei Kleinigkeiten sind gepaintet, aber nicht die Tabelle!):

    g2a1.png
    Tabelle: recht leer hier. Ob wohl kein Publisher mit denen arbeiten will oder wollen die bei G2A doch nicht 10% abdrücken?

    Ergänzung: Nach rund einem Jahr wurde die Tabelle doch endlich gefüllt, soweit ich gesehen habe, gibt es dort aber nur unbekannte Indieentwickler/-publisher. Naja.


    Egal, wir wollen verkaufen, wie kommt man jetzt an Keys?

    Um Keys auf G2A verkaufen zu können, reicht es jedenfalls nicht sich einfach ein paar Ziffern auszudenken… Moment, da meine Großmutter noch nicht bereit ist, geht es geschwind auf passwordsgenerator.net um sich einen »Schlüssel« erstellen zu lassen. Vielleicht noch authentische Bindestriche einschieben und man kann sich ein Spiel auf G2A aussuchen und seinen Zufallscode dazu anbieten. Naja, also bevor es für potenzielle Käufer online geht, wird dieser Key erst kontrolliert, da wird dann schon herauskommen, dass alles nur aus dem Generat… halt! Ehe ich den Mund zu voll nehme, sehe ich dies:

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    Fake-Key: Keine Panik, noch ist ja nichts verkauft


    Heißt das G2A winkt einfach Keys ohne Überprüfung durch?

    Pardon, wie lautet deine Frage? Bin gerade abgelenkt, denn der Random-Key war aktuell billiger als die Konkurrenz und ist soeben verkauft worden! Nun gut, spätestens der Käufer wird reklamieren, dass Limbo nicht funktioniert.

    Solange er damit noch beschäftigt ist, gehen wir gemeinsam ein paar Absätze zurück; hier wurde der Vergleich zum Second-Hand-Laden erwähnt, jedoch wird G2A viel häufiger (auch von ihnen selbst) mit dem deutlich näherliegenden eBay gleichgesetzt. Dank dem eBay-Käuferschutz sind hier Kunden bei den meisten Zahlungsoptionen vor Betrug abgesichert. Da bei G2A ebenfalls ordentlich Abgaben durch die Anzeige und den Verkauf anfallen, müsste hier ein Käufer natürlich auch abgesichert sein… oder?

    Doch plötzlich wurde mir eine negative Bewertung verabreicht und unterstellt ich hätte einen invaliden Key in Umlauf gebracht. Warum hat unser »Versuchskaninchen« nicht erst Kontakt aufgenommen? Frechheit!

    Nun gut, ich werde ihn jetzt kontaktieren, sagen, dass alles nur ein soziales Experiment Prank war und er gefälligst lachen soll, aber auf jeden Fall sofort einen funktionierenden Schlüssel bekommt. Denn ich habe nicht umsonst Limbo gewählt. Im Humble Store konnte man sich nämlich vor einer Weile Gratis-Keys dazu sichern und da habe ich gleich mal für ein paar Freunde zugegriffen. Noch ordentliche drei Stück blieben über, also kann er ja ruhig eines hab… Augenblick mal, kann es sein, dass man überhaupt keinen Kontakt miteinander aufnehmen kann? Ach, und einen Support gibt es auch nicht für den Limbo-Käufer. Naja, immerhin wird mein Durchschnittsrating erst nach zehn Votings angezeigt.

    — Das sanfte Heulen einer schrulligen Melodie ist leise in der Ferne zu hören. —


    Was ist mit G2A Shield?

    Na klar, für Käuferschutz muss man extra zahlen, wie unverschämt, aber ein Euro pro Monat ist doch nicht viel. Also gleich mal ausprobieren; zuerst ein teureres und bei der Gelegenheit auch trendigeres Spiel aussuchen (aber nicht übertreiben, doppelt so wertvoll sollte genügen), wieder 15 zufällige Ziffern generieren und dann einfach hoffen der Nächste hat Shield aktiviert. Der zweite Fake-Key wird durchgewinkt, mittlerweile nichts Neues, nun auch gekauft, ah, und endlich kommt die Beschwerde des Käufers, damit hat er wie erwartet Shield aktiviert!

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    Mein Schlüssel soll nicht funktionieren, pah. Ich habe nun 72 Stunden Zeit darauf zu reagieren, als Antwort könnte ich zum Beispiel wählen, dass ich ihm einen Ersatz gebe oder die Bestellung komplett zurücknehme. Da wir aber gerne den Support erwecken möchten, tue ich unschuldig und wähle die Option der Käufer soll doch bitte gefälligst den Key nochmal auf Steam probieren. Hierbei verknüpft G2A auch gleich die PDF »Steam-Key-Aktivierung für Vollpfosten«.

    In einem optionalen, auf 300 Buchstaben begrenzten Feld, kann man auch noch einen Kommentar anfügen, hier wird aber auch gleich darauf hingewiesen, keine E-Mailadresse oder sonstige Kontaktmöglichkeit anzugeben, dies würde eh nur herausgefiltert werden. Nach dieser Antwort ist es aber auch trotz Shield nicht möglich unseren Kunden Numero 2 zu erreichen und ihn in den Plan einzuweihen, G2A ist wohl kein Freund der Kommunikation.

    Recht so, 2 Tage müssen wir jetzt höchstens warten, das ist die Frist die nun unserem armen Schildjungen bleiben. Er wird sein Geld danach aber höchst wahrscheinlich sofort zurückbekommen. Was uns währenddessen ins Auge springt ist der gezahlte Betrag von 2,78€, dieser ist – falls ich mich nicht verrechnet habe – 56ct teurer als er ursprünglich angeboten wurde. Dies bedeutet mein Garry’s Mod Angebot wurde als sogenannte »Selected Offer« ganz oben auf der Verkaufsseite angezeigt. Der zufallsgenerierte Produktkey wurde also auch noch beworben (wobei natürlich die 56 Zusatz-Cent bei G2A verbleiben). Zusätzlich dürfte angezeigt worden sein, wie viele andere Leute sich aktuell dieses Produkt anschauen, damit man auch ja gleich zuschlägt und nicht erst unnötig lange nachdenkt. Zeit ist ja bekanntlich Geld. Nebenbei muss man sich 14 Tage bis zur Gutschrift der verkauften Artikel gedulden.


    Wie lange muss denn noch auf eine Antwort gewartet werden?

    Schön, du bist ja immer noch da! Aber eine Nachricht kam noch nicht an und die 48 Stunden sind schon rum. Somit wurde mir von G2A eine Gewinnmail geschickt und bestätigt, dass mein Schlüssel doch korrekt war, hab ich ja gleich gesagt. Shield hat dem Erwerber somit hier nichts genutzt.

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    Des Weiteren wurde ich motiviert an einer Umfrage teilzunehmen um den Kundenbetreuer und -support zu bewerten. Komisch, wo ich doch mit niemandem von denen in Kontakt getreten bin.

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    Umfrage: Nächste Bestellung? Das würde doch einen Einkauf meinerseits voraussetzten

    Bevor jetzt geschrien wird, dass ja Wochenende war (am Abend des 5.8. bis 7.8.) und der Käufer selber schuld ist, wenn er mal zwei Tage nicht am Rechner sitzt, habe ich es gerade mit dem nächsten Key erneut versucht und es abermals mit einem Schildträger zu tun. Erneut bekomme ich die Benachrichtigung des Resolution Centers und erneut wird mir 48 Stunden später gratuliert.

    Bis heute habe ich noch keine negative Bewertung von irgendeinem der beiden Käufer erhalten. Yeah, G2A Shield, Yeah!


    Wurde damit den Entwicklern geschadet?

    Wird Kritik an Resellern ausgeübt und darüber in den Medien berichtet, beschwert sich meist ein Publisher darüber, dass jene mit dem unerlaubten Weiterverkauf Profit einstreichen. Da meine drei Kunden hingegen keinen Produktschlüssel zu irgendwelchen Spielen erworben haben, sondern randomisierte Zahlen und Buchstaben erhielten, trifft dies nicht zu. Lediglich diesen Erwerbern wurde geschadet, indem sie Geld an G2A und besonders deren Shield ohne Gegenleistung gezahlt haben.

    Gleiches gilt, wenn man einen legitimen Produktschlüssel anbietet und diesen einfach selbst schon verwendet hat. Ein Schild wird hier erneut nichts nützen. Zumindest hoffe ich, dass sich wenigstens meine beiden mit dem zusätzlich gezahlten Käuferschutz etwas verarscht vorkommen und danach nun G2A meiden. Vorher sollten sie aber natürlich nicht vergessen Shield zu deaktivieren, ansonsten zahlen sie endlos. Wenigstens ist dies schnell erledigt *HUST*

    Jedoch wird man auf diese entwicklerfreundliche Betrugsmasche schnell an Grenzen stoßen, da man nicht nur negative Reviews ernten sollte und vermutlich auch ein paar Screenshots bearbeiten müsste, um überhaupt mehr als zehn Mal zu verkaufen.

    — Die entfernten Geräusche – Sirenen!? – werden langsam immer greller und aufdringlicher. —


    Wann kommt denn deine Oma?

    Na wenn man vom Teufel spricht, hier ist sie:

    Hallöchen, ihr dürft mich Großmutti nennen. Ich werde heute endlich auspacken und jedem von euch damit ermöglichen mindestens 10.000€ im Monat mit G2A und Kinguin zu erwirtschaften, steuerfrei versteht sich. Aber einen kleinen Investitionsbetrag benötigt ihr natürlich, denn im ersten Schritt müsst ihr eine Kreditkartennummer erwerben (nicht eure eigene!). Also schaut man sich auf dem AlphaBay Market oder ähnlichen Seiten um und holt sich eine für ein paar Dollar. Achtung, das Dark Net könnt ihr nur mit Tor betreten, ich hoffe ihr wisst wie das geht… man, Männer und Technik, tse. Damit könnt ihr nun auf beispielsweise irgendwelchen Bundleseiten originale Keys kaufen. Manchmal hab ihr leider einfach Pech und die Fieslinge merken, dass es eine gestohlene Karte ist, aber lasst euch davon nicht unterkriegen.

    Nun müsst ihr diese Schlüssel einfach auf den Reselling-Seiten zum günstigsten Preis anbieten und irgendwelche nichtsahnenden Sparfüchse werden euch die schon aus den Händen fressen. Bis die Publisher von den Kreditkartenfirmen das Geld wieder abgenommen bekommen, chillt ihr schon auf eurer Privat-Yacht. Selbst wenn, wie damals bei Ubisoft und Far Cry 4, die Keys nachträglich ungültig geschalten werden, müsst ihr ja nun eh keine Angst mehr vor G2A Shield und deren Support haben – da hatte mir im Gegensatz zu denen ja mein Ex öfters geantwortet. Außerdem haben kleine Indieentwickler nicht die nötigen Mittel, um einfach alle einzelnen betrügerisch-gekauften Schlüssel zu identifizieren.

    Natürlich könnt ihr auch im Steam Store ein Spiel als Geschenk kaufen und dann über die Verschenken-Option im Inventar einfach auf G2A anbieten. Sobald es verkauft wurde könnt ihr die Bestellung stornieren und Steam wird dieses Gift beim Empfänger einfach deaktivieren. Hier ist lediglich wieder die Wahrscheinlichkeit merklich höher eine schlechte Bewertung einzustecken.



    Aber Großmutti, wie kannst du nur so gemein sein?

    Entschuldigung, aber ich bin es wieder, der Enkel. Sie kann leider nicht antworten, da ich diese hinterhältige Hexe gerade in den Ofen gestoßen habe. Ich möchte euch jedoch warnen, falls ihr gerade nebenbei euren G2A-Wahrenkorb befüllt, auch wenn die Keys in 99% der Fälle funktionieren oder sogar manche davon legal bezahlt wurden, stammen die meisten nicht von einem Milliardär mit Langeweile, der diese für den Vollpreis kauft und aus lauter Jux und Tollerei viel billiger weiterverkauft. Wurdet ihr beim Lesen des Texts meiner Grußmutter sauer, dann wisst ihr wenigstens welchen Platz ihr meiden solltet, ansonsten bezahlt ihr die Falschen und gerade kleine Entwicklerstudios werden sich zurecht weiterhin beschweren.

    Der eingangs erwähnte Protest von TinyBuild ist kein Einzelfall. Schon TotalBiscuit hatte vor Jahren das Kriegsbeil gegen G2A, Kinguin und andere Keyreseller ausgepackt. Und Ed Key, einer der beiden Entwickler des Indie-Geheimtipps Proteus, zog hier den perfekten Vergleich zu illegalen Downloads:

    »Der einzige Unterschied [zum Raubkopieren] besteht darin, dass sie (Kinguin) Geld kassieren für etwas das The Pirate Bay umsonst anbieten würde.«

    Das heißt jedoch nicht, dass das andere der beste Weg ist. Es ist klar, dass sich kaum jemand alle Spiele direkt immer zum Vollpreis leisten kann, aber das verlangt auch niemand von einem. Durch den Boom der Indieindustrie gibt es nun unzählige Games, so dass Publisher schon nach kurzer Zeit ihre Spiele in Sales und Bundles zu extrem günstigen Preisen herausschmeißen, man darum locker auf ein Lieblingsspiel zum Vollpreis sparen kann und alles andere Interessante früher oder später sowieso zum »G2A-Preis« bekommt. Daher eigentlich nicht auf Reseller angewiesen sein sollte. Nochmals, es kann nicht oft genug gesagt werden, haltet euch fern von G2A und Kinguin, die beide in Hong Kong registriert sind um rechtlichem Ärger und Steuern aus dem Weg zu gehen.

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    Darüber hinaus verbietet beispielsweise Humble Bundle ausdrücklich die dort erworbenen Produktschlüssel irgendwo weiterzuverkaufen, denn im Gegensatz zu materiellen Gütern sind diese Limitierungen rechtsgültig, für einen Verkäufer entfallen Lagerhallen, Versandkosten und Angst vor Beschädigung oder Abnutzung der Spielelizenzen, daher diese Regelung. Nur in Deutschland herrscht ein Sonderfall, hier ist – etwas überspitz gesagt – die Trennung zwischen Digital und Real (äquivalent zur Killerspieledebatte) kaum mehr als ein Unterschied der Wörter. Als österreichischer Leser wäre der Verkauf von Bundlekeys über G2A jedoch eine Straftat.


    Gibt es keine Alternative zum Vorbestellen für den Vollpreis?

    Vor dieser Frage sollte erst einmal geklärt werden, wie der Preis auf Steam zustande kommt. Hierbei verdienen die Macher für jede über den dortigen Store verkaufte Kopie einen Anteil von 70%, ganze 30% des Geldes behält Steam für sich. Dieser Prozentsatz ist fix, in einem Sale bekommt also der Publisher weiterhin sieben Zehntel des reduzierten Preises.

    Über Steamworks hingegen können Entwickler und Publisher Keys zu ihren Spielen generieren und das sogar gratis! Eigentlich nichts Besonderes, denn wenn sie diese an bekannte Youtuber für Reviews und Giveaways abdrücken erwirtschaften sie damit nun auch überhaupt nichts. Darum haben besonders die mittel- bis AAA-großen Publisher Stores unter eigenem Namen über die sie ihre Steamworks-Schlüssel anbieten. Zusätzlich geben sie diese jedoch noch an Retail-Händler (digital, sowie in einer Box) und Bundle-Seiten weiter. Achtung, dies sind hiermit authorisierte Händler, während G2A als Key(re)seller zu bezeichnen ist, der nicht weiß, ob ihre angebotenen Schlüssel wirklich funktionieren.

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    Wird also ein Deus Ex: Mankind Divided im Square Enix Online Store für 49,99€ angeboten, dann geht (fast) alles an diese Firma. Nehmen wir einen offiziellen, digitalen Einzelhändler, dann verdient das Deus-Ex-Team meist nur mindestens 70 Prozent dieses Vollpreises, also geringstenfalls so viel wie am direkten Kauf über Steam. Jedoch muss der Verkäufer nicht auf 30 Prozent Gewinnbeteiligung setzten, sondern kann einen konkurrenzfähigeren, reduzierten Preis machen. Damit wird also der Steamstore unterboten, ohne dass Square Enix weniger verdient. Hat der Händler guten Kontakt zum Publisher, kann aber auch wirklich ein guter Rabatt erreicht werden, wenn sich der Entwickler doch mit minimal weniger Einnahmen zufrieden gibt um das Angebot schließlich noch attraktiver zu machen. Am meisten verdienen Publisher aber natürlich weiterhin mit ihrem eigenen Laden oder gleich ihrem eigenen Download-Portal.


    Woher weiß ich, ob ein Händler legitim ist?

    Nur selten geben Publisher an, welche Einzelhändler zertifiziert sind (Ubisoft ist beispielsweise eine der wenigen Ausnahmen). Und auch dann können jene die Schlüssel noch an weitere Händler verteilen, was das ganze erschwert. GreenManGaming (GMG) war damals zu Witcher 3 Zeiten stark in der Kritik, da sie einen 22% Vorbestellerrabatt boten (wobei die Reaktion von CD Projekt Red auch als PR-Aktion durchgehen kann) und dann zu Release nicht alle Käufer versorgt werden konnten. Da sie nicht in direktem Kontakt zu den Polen standen, konnten sie auch nicht einfach weitere Schlüssel anfordern, obwohl die bisher in Umlauf gebrachten Keys sauber waren.

    Ein sehr guter Weg Betrüger zu erkennen ist jedoch der Preis. Da 70% des Vollpreises nicht unterschritten werden können, sollte man bei solch unglaublichem Preis etwas stutzig werden. Mit der Fertigstellung dieses Blogs habe ich leider etwas getrödelt, schauen wir uns trotzdem die verschiedenen Vorbestellerpreise (Stand August) zum aktuellen Deus Ex Teil an:

    • G2A: -27%
    • Kinguin: -35%
    • MMOGA: -27%
    • DLGamer: -30%
    • GMG: -25%
    • Gamesrocket: -14%
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    Über den Preis auf Kinguin braucht man nicht mehr reden; bei den oberen drei Kandidaten finden sich jedoch zusätzliche Rabattgutscheine leicht im Netz. MMOGA müsste also Verluste beim Verkauf von diesem Spiel machen!? Gleiches gilt für den Händler über G2A, abzüglich des Anteils für das Verkaufen des Produktes auf G2A kann er nur Schulden bei Square Enix machen (wenn sie denn ihren Anteil bekommen würden). Achtung, da oftmals eine Lüge diesbezüglich herumkursiert, erwähne ich es hiermit deutlich: Händler bekommen keinen Mengenrabatt von Publishern, dies ist lediglich eine von G2A erfundene Ausrede. Und mittlerweile ist Deus Ex sogar schon für 40% weniger als bei Steam zu haben.

    Deutlich logischer erscheint dagegen der Preis bei Gamesrocket und GreenManGaming. Hier verringert sich einfach die eigene Gewinnspanne, das Entwicklerteam würdet ihr aber genauso gut unterstützen wie bei einem direkten Kauf über Steam, obwohl ihr euch damit etwas Geld spart. Nur DLGamer macht etwas stutzig, da sie hier nichts verdienen würden. Unterstellen möchte ich nichts, besonders da das operieren aus Québec für sie spricht, jedoch ist das Spiel dort vergriffen und der Preis (zumindest in Dollar) um ganze 35% reduziert.

    In der Hoffnung dieses Mysterium zu klären, habe ich Galileo den Support von Square Enix kontaktiert. In einer Antwort-Mail wird sich entschuldigt, gesagt, dass sie noch nie mit DLGamer gearbeitet haben und auf eine Seite mit den offiziellen Verkäufern hingewiesen. Nur ist dort leider für die digitale PC-Version lediglich Steam und der Square Enix Online Store verlinkt. Schade, da sie es ja auch im Humble Store anbieten (wie schon mehrere Spiele-Pakete) ist diese Liste unvollständig.

    Etwas deutlicher sind hier Blizzard und GOG, beide arbeiten auch mit Produktschlüsseln (bei letzterem sieht man diese aber sehr selten), jedoch verbieten sie den digitalen Weiterverkauf ausdrücklich. Gleiches gilt auch für Ingame-Objekte wie CS:GO Skins und FIFA Coins. Gehen wir also auf Gamesrocket und sehen, dass man dort die neue WoW Erweiterung kaufen kann, ist der Laden damit eine illegale Bude. Falsch! Zuhören, ich habe doch erst gesagt, dass Deutschland eine Sonderbehandlung bekommt. Ändern wir die Nationalität auf beispielsweise Französisch, verschwinden diese Spiele. Versucht man dasselbe auch bei MMOGA, wird man wohl leider enttäuscht sein, hier handeln sie in anderen Ländern wohl nicht besonders gesetzestreu.

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    Gamesrocket: kein WoW für Amerikaner (links), Ausnahme des Vertriebes in Deutschland (rechts)

    Ein letztes deutliches Anzeichen gegen den Kauf ist das Anbieten von russischen Spielelizenzen. Auf Kinguin bekommt man den Hinweis doch bitte einen sowjetischen VPN zu verwenden um darüber sein super günstiges Game ohne Probleme aktivieren zu können. Und auf eBay bieten einem Leute einen Account mit dem Spiel an, welches ursprünglich mit russischer Währung gezahlt wurde. Hier findet sich Mankind Divided für die Hälfte des normalen Preises. Zudem verleihen Privatpersonen ihren Account oder verkaufen das mit Deus Ex verknüpfte Profil nach dem Durchzocken einfach weiter. Alles Dinge für die man zwar eher vom Blitz getroffen wird als das Steam einen erwischt, man aber trotzdem davon Abstand halten sollte.


    Und was mache ich jetzt mit all meinen Spielekeys die ich nicht selbst brauche?

    Bieten Grafikkartenhersteller zusätzlich ein Gratiscoupon für einen aktuellen Titel an oder bindet auch Gamestar Spiele in ihr »Plus«-Angebot ein, so bekommen die Entwickler hier deutlich weniger. Dennoch wird damit erreicht, dass einerseits Leute an ein Spiel kommen, das sie womöglich nicht interessiert hätte und daraufhin sogar DLCs oder weitere Teile der Reihe kaufen werden. Und andererseits erweckt der GPU-Schmied mehr Interesse für sein Produkt. Kümmert einem die Aktion eher weniger, kann man gerne diese Codes an Freunde verschenken oder gegen Games aus ähnlichen Aktionen tauschen.

    Weil diese Schlüssel hingegen nie für das Retail-Geschäft gedacht waren und nur daher so billig beigelegt werden können, haben die nichts auf G2A zu suchen. Genauso wenig wie ihr. Selbst ein einzelner Käufer könnte euch als Verkäufer trollen, indem sich dieser Shieldnutzer ausdenkt euer in Wirklichkeit funktionierender Key sei invalide. Denn G2A behält es sich in den Nutzungsbedingen vor bei so einem Fall einfach euer aktuell dort befindliches Guthaben einzuziehen. Es scheint fast so, als dass von Fall zu Fall ausgewürfelt wird, ob gerade Käufer oder Verkäufer recht haben.

    Nochmals zurück zu dem Kreditkartenbetrug, obwohl G2A sich bemüht nicht selbst die Finger zu beschmutzen, heißen sie doch jene Diebe gerne willkommen. Neue Maßnahmen lediglich gegen falsche Keys werden hier auch nichts helfen. In dem Gedanken beispielsweise EA zu ärgern (weil das gewünschte Spiel schon wieder genauso ist wie der letzte Teil aus dem Vorjahr) und daher bei einem Keyseller zuzugreifen, ist nicht nur Falsch wegen den schon genannten Gründen, sondern schadet auch seriösen Verkaufsplattformen. Wie ein YouTuber von manchen Händlern erfahren hat, steigt die Anzahl der Käufe mit gestohlenen Kreditkarten ins Exorbitante. Falls das nicht gemerkt wird, ist das Problem nun, dass das zugehörige Bankunternehmen bei dem »charge-back« des Geldes eine erhebliche Gebühr verlangt (ca. $30.000 bei 1341 Mal Natural Selection 2) und daher extrem viel Aufwand in das frühzeitige Filtern von betrügerischen Kartenzahlungen fließen muss.

    Insgesamt belohnt man bei einem solchen Kauf also G2A, den Händler der den Publisher nicht bezahlt und den ursprünglichen Dieb der Kreditkarte. Hingegen verletzt man die Entwickler, deren offizielle Verkaufsparter und alle loyalen Käuf… Ach was sage ich da bloß, ist doch alles erlogener Quatsch, kann halt nicht jeder glücklich sein, buhu, mir doch egal, solange die Keys doch funktionieren, ich will jetzt auch Schlüssel-Millionär werden und deale darum weiterhin auf G2A, ha!

    — Das Kreischen der Sirenen ist inzwischen verstummt, ebenso wie die qualerfüllten Laute aus dem Ofen. Doch schon strahlt beißendes Blaulicht durch die kaputten Kellerfenster. Die in den Pfützen reflektierenden Strahlen verschmelzen zu einem unnatürlichen, blendenden Riss, welcher die mondlose Dunkelheit spaltet. Unzählige dumpfe Schritte von schwerbewaffneten Einheiten stampfen durch die Nässe der Nacht, vollendet in einer bebenden Wucht, ausgelöst durch das niedertreten einer massiven Tür… meiner Tür. —

    Verflucht! Sie kommen auf mich zu. Wie konnten die mich finden, hat meine Großmutter da drinnen etwa Empfang gehabt? … Halt, ich wollte doch gar nichts Böses machen, ich bin doch unschul…

    g2a_ende.png

    *, ** und ***: Auf KEINEN Fall selbst machen!!! Gleiches gilt für jeglichen anderen Betrug!
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Kommentare

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  1. deagle65
    Bei eingelösten Keys -> Ticket aufgemacht und mit Screenshots belegt das der Key schon eingelöst ist. Steam juckt es selber einen scheiß die Keys legal oder illegal sind. Da muss der Publisher schon von alleine an Steam rantretten. Das gilt übrigens auch für nicht EU Keys. Sprich so lange der Publisher keinen anstallten macht, wird Steam keinen Finger krümmen, den Key zu löschen.
  2. Tsabotavoc
    @Macro82: Ich wünschte ich könnte es so sehen wie du. Meine Erfahrung ist, das viele "Kunden" darauf pfeifen ob eine Quelle legal, illegal oder einfach nur unseriös ist. Solange der Preis stimmt.

    Im Schnitt bekomme ich einmal im Monat von jemandem eine Reparaturanfrage für eine Anlage die ihren Besitzer überaus günstig über eine dubiose Gebrauchtmaschinenbörse gefunden hat. Diese setzt sich zusammen aus gestohlenem, kaputtem und nicht geeignetem Equipment.

    Wenn der Kunde dann von mir ein Angebot bekommt ist der Katzenjammer natürlich groß. Letztendlich hat das aber auch was mit Hausverstand zu tun. Wenn ich bei einem Händler nur die Hälfte oder noch weniger des regulären Preises zahle muss ich eine gesunde Skepsis mitbringen.

    Ach und die "Kunden" die mir anbieten ich könnte Ihnen doch gewisse Dinge schwarz (also unter der Hand ohne Steuer und ohne Firma) machen sind auch nicht ohne. Und das sind am Ende des Tages genau die, die auf solche Betrüger reinfallen. Mein Mitleid hält sich schwer in Grenzen.
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  3. Tsabotavoc
    Großartiger Artikel der auf amüsante, spannende und informative Art auf die Machenschaften von Kinguin und Co. eingeht.

    Ich gebe zu: Ich habe noch nie einen Steamkey woanders als auf Steam oder im Gamestop erworben. Nicht weil ich Angst habe vor der Polizei sondern simpel deshalb weil Steam wirklich mehr als genug Möglichkeiten bietet günstig an die Spiele die man mag zu kommen. Es ist doch dauernd was im Sale und meine Wunschliste ist ein komfortables Tool für diese "Jetzt noch nicht..."-Titel.

    Erst unlängst habe ich bei Libro (einem österreichischen Laden für Spiele, DvDs und Büroartikel) Farcry Primal um 20 Euro erworben. Legal. Sicher. Und fair für alle Beteiligten.
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  4. Matt Gore
    @HAL9000: Guter Punkt! Ein Unterschied ist jedoch, dass man gebrauchte Spiele nicht vorbestellen konnte und das wohl der Punkt ist bei dem am meisten Umsatz erwitschaftet wird.

    @Marco82: Ich würde jetzt die meisten Publisher nicht als Unternehmen sehen, dass dich einfach ausnehmen will. Im Endeffekt müssen sie ja auch ihre Mitarbeiten und Rechnungen zahlen können, THQ ist jetzt nicht aus Spaß pleite gegangen. Aber klar, Keystores schaden weniger den großen, sondern eher kleinen Indiedevs. Natürlich sind 70€ für ein Spiel aus dem MS-Store sehr viel, anstatt irgendwelche Kreditkartenbetrüger zu bezahlen, kann man aber auch warten, bis es auf Steam für kaum mehr die Hälft erscheint (Beispiel Quantum Break).
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  5. HAL9000
    Einen Punkt würde ich gerne noch in die Diskussion einfließen lassen: Diese Keysellerei ist meiner Meinung nach auch eine Folge der Vernichtung des Gebrauchtmarktes auf dem PC. Die ganzen Argumente gegen (legales) Keyselling lassen sich im Grunde auch gegen den Gebrauchthandel anwenden:

    - Wer gebraucht kauft, unterstützt den Publisher nicht
    - Beim Gebrauchtkauf kann das Medium nicht funktionieren
    - Gebrauchthändler existieren im Schatten der Publisher und verdienen an ihnen vorbei etc..

    Wenn man sich das überlegt, ist mein Mitleid den Publishern gegenüber sogar noch geringer. Richtet vernünftige Online-Marktplätze ein, wo im Schutze der Plattform Keys getauscht werden dürfen.
    Auf Steam/Origin/Uplay/GoG etc. wäre es ein Leichtes, Lizenzen gegen Geld und von mir aus Gebühr an den Betreiber zu verschieben. Das wollen die Publisher aber auch nicht, obwohl genau das auf den Konsolen im physischen Handel tagtäglich und völlig legal passiert. Da kann mir auch keiner erzählen, was die PC-Ler für Schweine sind, dass sie Keys kaufen. Ähnlicher "Schaden" dürfte durch den Gebrauchtmarkt bei den Konsolen entstehen.
    Aber auch im Konsolenmarkt werden ja seit einiger Zeit diesbezügliche Geschütze in Form von DLCs/Seasonpasses/Preoder-Boni/Ultimate-Editions etc. aufgefahren, die unter anderem dazu dienen, das alleine lauffähige Medium im Gebrauchtmarkt zu entwerten.
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  6. Ritter des Herbstes
    Schon klar, darum steht ja hinter jeder Erwähnung von Russland irgendwas Blödes in Klammern.
    Wobei die Frage, ob wirklich "fast alle" Keys aus Ländern mit gar keinem Bruttosozialprodukt (Russland und Brasilien, um mal zwei zu nennen von dennen ich halt weiß, dass Spiele da faktisch nichts kosten) das Schloss dran haben, mir zumindes nicht so ganz klar ist.

    Das geht natürlich alles mehr oder minder komplett an deinem eigentlichen Thema vorbei, sprich dem Kreditkartenbetrug und den Fakekeys. Aber da fehlt mir trotz der beruflichen Nähe zum Steuerbet...DER SORGE, OB VATER STAAT NICHT ZUVIELE STEUERN EINZIEHT die kriminelle Energie zu.
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  7. Matt Gore
    Hat mir G2A leider nicht erlaubt, vom Limbo-Typ habe ich nur den ersten Buchstaben der Mailadresse sehen dürfen und die Shield-Nutzer wurden mir nur als "Buyer" vorgestellt. Nach dem gewonnen Konflikt war es dann nicht mehr möglich ihnen das Geld zurückzuzahlen. Wie gesagt, hoffentlich erkundigen sie sich wenigstens zu G2A und meiden es in Zukunft.

    @Ritter des Herbstes: Da mittlerweile fast alle Keys aus Russland einen Region-Lock besitzen, ist dein Beispiel vermutlich nur möglich, wenn Accounts verkauft werden oder die Schlüsselherkunft gekennzeichnet ist. Ob MMOGA dann oft auf Kreditkartenbetrug setzt, weiß man leider nicht.
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  8. Ritter des Herbstes
    Uhm, ich glaub fast, ich hab richtig zitiert, aber vielleicht so halb falsch interpretiert. Was ich meinte ist, dass S.m.W MMOGA und Co (absolut ohne Werbegedanke genannt, ist im Zweifel halt mein Seller) die Keys in Russland (eben nicht mehr), Brasilien oder Taiwan (?) kauft (ob jetzt im Retail oder online sei mal dahingestellt, ich wär mir tatsächlich gar nicht so sicher, ob grade RU einen nennenswerten Retail hat) und sie dann halt weiterverkauft.
    Und das ist halt imho erstmal nichts anderes als z.B. der Marktständler macht, der einmal im Monat in die Türkei fährt, da Kleidung, Töpfe und hastenichgesehen kauft und es hier für das Doppelte, aber immer noch unter Diskounterpreis auf dem Markt in Köln Deutz abstößt.

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  9. HAL9000
    Hast Du eventuell die falsche Passage zitiert? Die Norm auf den Keysellerseiten dürfte nach meiner Einschätzung das beschriebene Verkaufen von eingescannten Retailspielen aus günstigeren Regionen sein. Moralisch finde ich das Thema ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist es nicht viel mehr als ein Import, den man früher im Retailmarkt auch aus denselben Gründen durchgeführt hat (günstiger / uncut).
    Wenn das Spiel natürlich irgendwo so günstig ist, dass der Hersteller durch die Verluste in reicheren Ländern zukünftig davon absieht, es überhaupt zu diesem Preis in ärmeren Ländern anzubieten, wäre das aus meiner Sicht schon problematisch. Allerdings stehen dem Hersteller für diesen Fall Regionlocks zur Verfügung, die ja auch teilweise bereits genutzt werden. Die Tatsache, dass die Locks nicht überall eingesetzt werden, sagt mir, dass sich selbst dieses Modell anscheinend noch lohnt.
    Zu dem rechtlichen Aspekt in Deutschland habe ich ja bereits geschrieben, dass sich zumindest der Händler auf ganz dünnem Eis befindet.

    @notJoeDavis666
    Ja, zwischen den Keys kann man eigentlich gar nicht unterscheiden. Der Prozess zur Generierung ist ja auch identisch, deswegen gab es ja kürzlich den Unmut bei Steam.
    Mir tun halt wirklich die Käufer von Deinen Keys etwas leid, auch wenn es nicht viel Geld und damit verscherzbar war. Dass Du damit gezeigt hast, wie besch... es bei G2A läuft, ist immerhin etwas wert. Ich hätte es nur besser gefunden, wenn Du es irgendwie die Möglichkeit gegeben hätte, den Käufern im Nachgang doch noch die richtigen Keys zu geben.
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  10. Matt Gore
    @Voigt: Danke! Aber da es der Blog diesmal nicht in den News-Ticker geschafft hat, kommen ja verhältnismäßig wenig Klicks zusammen.
    MMOGA würde ich aber in Zukunft meiden. Sitz von MMOGA:
    MMOGA Ltd.
    16/F Kowloon Building
    Nathan Road 555, Kowloon
    [Hong Kong]
    Wahrscheinlich wurde es auch GameStar irgendwann zu dubios, weshalb sie jetzt von Gamesrocket gesponsort wurden.

    @HAL9000: Ich wüsste auch nicht, dass man zumindest einen rein digitalen von einem Retailkey aus der Box unterscheiden könnte, da zumindest bei Spielen beide von Steamworks stammen und selbst Steam mit ihrem neuen Reviewsystem hier nicht trennen können.
    Das mit den Selbstversuchen tut mir Leid. Dass man mit der Steam-API keine Keys aktivieren lassen kann (und dadurch auch prüfen), hatte mir ein Freud erst im nachhinein mitgeteilt, trotzdem ist es dann komisch, wiese sie ein extra "Checked"-Feld haben, wo man ja Syntax direkt bei der Eingabe prüfen kann. Und einen so unkompetenten Support für Shield-Nutzer hätte ich wirklich nicht erwartet. Die ein bis zwei Euro Schaden werden aber hoffentlich alle überleben.

    @Ritter des Herbstes: Ich kann leider nur so schreiben, kommt einfach automatisch :D
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