Little Witch Academia - Harry Potter aus Japan?

Von Reddok · 16. Oktober 2017 · Aktualisiert am 20. Oktober 2017 ·
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    Cooler Screenshot! Eine Mischung aus Stardrew Valley und Harry Potter? Super! Und erst diese liebevolle Pixelgrafik, welche meine durch stundenlanges Zocken, die Arbeit und den ein oder anderen Serienmarathon geschundenen Augen ...


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    Moment mal! Diese Schuluniformen... das Aussehen der Figuren, erinnert mich an etwas.


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    Oh ja richtig! Little Witch Academia. Das neueste Werk von Animationsstudio Trigger und eine der neueren Animationsserien, die sich Netflix diesen Sommer gesichert hat. Und nein, ich werfe Chucklefisch hier keine dreiste Kopie vor. Zwei der drei Figuren sehen zwar ziemlich ähnlich aus (von dem was der Pixellook hergibt), aber einer könnte ein Junge sein, und die Grünhaarige sieht sowohl vom Aussehen als auch vom Charakter her komplett anders aus.
    Ich würde ja sagen, dass ich diese oberflächliche Ähnlichkeiten als Vorwandt benutze, aber eigentlich brauche ich keinen. Diese Serie ist super. Okay vielleicht nicht unbedingt jedermanns Sache, da sie schon recht kindisch ist. Vor allem wenn man sie mit Triggers letzter Serie, "Kill la Kill" vergleicht, auch wenn da Enthauptungen und sonstige unfreiwillige Amputationen recht ... interessant dargestellt worden. Ich sag nur "Plop!".

    Warum so spät? Nun, ich wollte mir die Serie vorher nochmal anschauen, um Screenshots zu machen und sicher zu gehen, keinen Müll zu labern.

    Harry Potter?


    Schule für Hexereien? Check.
    Verbotener Wald? Check.
    Alte Zauberfamilien? Check.
    Magische, musikalische Untermalung? Check.
    Muggel? Check. Mehr oder weniger.

    Und schon hören die Gemeinsamkeiten auf. In der Welt der Serie gibt es keine Zauberer, nur Hexen. Desweiteren ist allen Nicht-Hexen bekannt, dass es Magie gibt. Allerdings ist die vorherrschende Meinung, dass Magie nicht mehr Zeitgemäß ist. Auch die Heldin der Serie, Atsuko Kagari, genannt Akko, könnte nicht unterschiedlicher von Harry Potter selbst sein. Sie wird nicht von ihren Verwandten eingesperrt, um ihre magischen Kräfte unter Verschluss zu halten. Nö, sie besucht eine Zaubershow ihres Hexen-Idols, Shiny Chariot. Sie setzt sich in den Kopf, eine Hexe zu werden, obwohl sie keinerlei magische Kräfte hat. Egal! Sie übt trotzdem, indem sie mit einem Besen vom Dach springt.

    Zu ihrem Glück hat ihre Zauberschule, Luna Nova, ein kleines Finanzierungsproblem. Weshalb die Schule gezwungen ist, jeden Schüler zu nehmen, den sie kriegen kann. Da sie die erste aus einer Familie ohne Hexentradition ist, hat sie es nicht leicht. Das geht schon vor der Einführungszeremonie los, als Akko verzweifelt nach eine Bushaltestelle sucht, die sie zur Luna Nova bringen könnte. Sie wird von dem weiblichen Crabbe und Goyle-Paar ausgelacht, welche schnurstracks mit ihren Besen über die Autobahn- T'schuldigung, Leylines Richtung Schule düsen. Zum Glück trifft Akko auf ihre zukünftigen Freundinnen und Zimmerkameradinnen Lotte und Sucy. Letztere ist recht schadenfreudig und lässt auch später kaum eine Gelegenheit aus, Akko zu ärgern. Gemäß ihrer Natur sind Giftpilze und -tränke ihr Fachgebiet. Lotte hingegen ist ein zurückhaltender Bücherwurm; Geister sind ihre Leidenschaft. Das einzige, worin Akko wirklich gut ist, ist Ärger anzuziehen, tollpatschig, absolut talentfrei und lernresistent zu sein. Akko's eigentlicher Schuhlalltag entpuppt sich erstmal langweiliger als gedacht, da erstmal Theorie und alte Sprachen angesagt sind. Oder Hexenphilosophie mit einer Fischlehrerin. "Crabbe" und "Goyle" kleben an einer Person, die ich als eine Mischung aus Hermine und Malfoy beschreiben würde. Hochnäsig und besserwisserisch, aber weniger fies - Diana hat allen Grund sich für etwas besseres zu halten.

    Im Gegensatz zu Harry Potter (oder anderen Fantasy-Welten mit Magie), wird hier häufiger auf andere Art und Weise mit Magie umgegangen. Beispiele gefällig? Die Luna Nova schuldet einem Drachen Geld; dieser, anders als Smaug, sitzt nicht auf einen Berg von Schätzen, sondern ist ins Aktiengeschäft eingestiegen. Das alljährliche Besenrennen wird per Livestream übertragen und eine Hexe entwickelt ihre eigene (magische) App für Smartphones, die Stress abbauen soll. Aber schon vorher benutzen Hexen Internet mit Glaskugeln. Es gibt sogar einen Mecha-Kampf... Ansonsten finden sich noch ziemlich viele Anspielungen auf andere Werke: Es gibt eine Inception-Folge (Allerdings nur mit einer Traumebene... oder?), die sogar eine Anspielung auf Silent Hill hat. Außerdem eine Folge, die sich um eine Buchreihe dreht, die den Namen Nightfall (Twilight) trägt, deren Autor immer ein Fan ist (Fifty Shades of Grey). Aber wie für Trigger üblich gibt es auch viele kleinere Eastereggs. Bin mir ziemlich sicher bei den Hüten der neun alten Hexen einen Hut aus Disney wiederzuerkennen. Vermutlich sind die Restlichen auch Anspielungen auf irgendwas.

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    Kein Twillight-Fan? Einfach mal die Bildersuche anwerfen. Das Twilight-Logo hat die selbe Schriftart.

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    Oben: Little Britain!? Links unten: Pyramidheads aus der Inception-Folge. Zum Glück benutzen sie das Hinrichtungswerkzeug vorerst nur für Gemüse. Rechts unten: Hulk und Ironman in der ersten Szene von Kill la Kill.

    Meinung

    Die Serie legt stark los. Die meisten ersten Folgen zählen für mich zu den Highlights der Serie, vor allem das Besen-Wettrennen, mit dem ersten Auftritt von Constanze Amalia von Braunschbank Albrechtsberger (Dieser Name wird witzigerweise im Verlauf der Serie kürzer); oder Sucy's Reaktion auf die Meldung, dass Akko auf einen Besen 'fliegt': "Das sind doch Fake-News!" Ansonsten gibt es zwischendrin noch einige gute Folgen, aber besonders in der zweiten Hälfte (die Netflix als Staffel 2 bezeichnet), gab es meiner Meinung nach einige Längen, aber nichts was man nicht aushalten könnte. Die Story ist jetzt auch nicht so Mindblowing, aber gut. Sie hat einen netten Twist, der allerdings recht vorhersehbar ist. Man hat schon lange vor der Auflösung genug Hinweise, die darauf hindeuten (was meiner Meinung nach großartig ist). Wie wir aber von Marco wissen: Es ist nicht (nur?) die Überraschung, die einen Twist großartig macht, sondern die Figuren, denen die Überraschung widerfährt. Und Little Witch Academia hat auf jeden fall genug unterschiedliche Charaktere, mit denen man sich anfreunden kann. Selbst die, die einem am Anfang unsympathisch sind! Habe ich schon den Humor erwähnt? Der Humor, der diesmal nicht mit Pantyshots (Akko's recht kurzer Rock schafft es sogar, die Schwerkraft zu besiegen - Magisch!), sondern mit ulkigen Gesichtsanimationen untermalt wird, ist einfach nur klasse. Die musikalische Begleitung, die einfach zauberhaft ist? Ich wünschte mir nur, es gäbe nicht so viele Rückblenden zu Akko's Zaubersprüchen...

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    Diakko ist mein Ship. Leider wurde Diana nur von einer magischen Biene gestochen. Welche ziemlich heiß aussieht, zumindest für ein Insekt.

    Die deutsche Version kann man meiner Meinung nach ohne Probleme schauen. Würde sogar sagen, dass diese fast auf Ohrenhöhe der Originaltonspur liegt. Moment mal, ich glaube die Sub-Gestapo klopft an meine Tür. Okay, wer sich von Untertiteln ablenken lassen möchte, sollte auf japanisch schauen.

    Wenn man schon ein Netflix-Abo und kein Herz aus Eis hat (oder gar keines), sich nicht davor fürchtet, später Kinderserien vorgeschlagen zu bekommen, ist Little Witch Academia durchaus mal einen Blick wert. Der Zeichenstil mag sehr kindisch aussehen, aber meiner Meinung macht der Humor das wieder Wett. Und wer weiß, vielleicht lernt der eine oder andere ja noch was dabei.

Kommentare

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  1. DanieD00
    Passiert mir auch nach ner Rezi, dass ich den Text noch zig mal durchlese und verbessere. :D Ich werde mir beides mal am Wochenende anschauen.
  2. Reddok
    Freut mich, dies zu lesen :D Ich hoffe, dass es dir auch so gefällt wie mir. Kill la Kill kann ich auch nur empfehlen.

    Edit: Oh Mann... Obwohl ich mir meinen Text zig mal durchlese, finde ich immer wieder (Tipp-)Fehler. Das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Ich hoffe jetzt habe ich alle erwischt.
  3. DanieD00
    Interessanter Blog, ich hab ja auf Twitter schon öfter von LWA gehört, fand die aber bisher nicht besonders interessant. Jetzt, wo ich deinen Blog gelesen habe, sollte ich mir am Wochenende mal ein paar Folgen anschauen. Ist insofern ein Wunder für mich, da ich ansonsten eigentlich nur sehr wenige Serien sehe, die einzige, die mich noch interessieren würde, wäre Kill La Kill. Komisch. Hab sonst immer nur Teen Titans und Teen Titans Go gesehen und darüber geschrieben, wenn auch auf einer seperaten Seite.

    Wie gesagt, danke für den Blog, ich schau mir LWA mal an. ^^
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