Meine Probleme mit Star Wars Episode 8

Von Abubakur · 21. Dezember 2017 · Aktualisiert am 23. Dezember 2017 ·
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  1. WARNUNG!
    Dieser Beitrag enthält massive Spoiler zu Star Wars Episode 8 und sollte nicht gelesen werden, wenn man den Film noch sehen möchte.




    Viele Kritisieren die neuste Episode von Star Wars und das auch nicht völlig unbegründet. Im Grunde ist es ein guter Film, nur eben kein Star Wars mehr, wie man es bisher kannte. Weiterentwicklung oder Modernisierung der Reihe hin oder her, lassen sich einige Punkte nicht unter den Teppich kehren.

    Ich versuche zu erklären, welche Aspekte mich persönlich in Episode 8 am meisten gestört haben und hoffe, dass damit vielleicht die Fangreaktionen etwas verständlicher sind.



    Die Erste Ordnung.

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    Ed "Wollowitz" Sheeran bittet zu Tisch



    In Episode 7 saß ich bereits während des Films, mit wartendem Gesicht da, auf die Frage, wo plötzlich die Erste Ordnung her gekommen ist. Ich wartete vergebens.

    Man will mir doch nicht ernsthaft weis machen, dass nach diesem langen Krieg, zwischen Rebellen und Imperium, und den daraus folgendem Sieg für die Republik, eine solche Gruppe nicht bemerkt wird? Vor allem, eine solch gut ausgerüstete Truppe mit dieser Waffenstärke. Auf beiden Augen blind?

    Es ist klar, dass sich nicht alle Imperialisten ergeben haben und neu formieren, aber in diesem Ausmaße? Davon mal ab, dass die Star Killer Basis viel zu Overpowert gewesen ist.

    Darth Sidius hat auch auf einen Schlag, die alte Republik gestürzt, dieses aber Jahrzehnte im Voraus geplant. Ebenso die Rebellen haben Jahrzehnte benötigt, um gegen des Imperium zu siegen un dhier kommt mir nichts Dir nichts ein Gruppierung daher, die schwupps, die neue Republik vernichtet. Im Ernst?

    Weiter nerven diese dämlichen Nazi-Deutschland Vergleiche, denn soweit ich mich erinnern kann, ist das Imperium ans British Empire angelehnt.



    Auslöschung der Republik

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    I see the fire



    Nur, weil ich Pearl Harbor in Schutt und Asche lege, habe ich noch lange nicht den Sieg über die USA errungen. Wo sind die anderen Schiffe der Republik? Die Galaxis ist gewaltig und nirgends finden sich Verbündete?

    Selbst, wenn durch die Auslöschung in Episode 7, eine Panik ausgebrochen ist, wurde die Star Killer Basis dennoch, durch die Republik zerstört, was doch eigentlich zu einem Motivationsshub führen sollte. Es haben sich wohl sämtliche Schiffe, bis hin zum Outer Rim, um die paar Planten versammelt. Was auch sonst. Gibt ja auch nichts besseres zu tun, als z.B. imperiale Splittergruppen jagen!

    Aber auch die erste Ordnung scheint nun kaum noch Ressourcen zu haben. Es wirkt so , als wenn die gesamte Galaxie einen auf Schweiz macht und nur noch eine Handvoll sich eine der beiden Fraktionen angeschlossen haben. Das wirkt nicht nur unglaubwürdig, sondern auch unlogisch.



    Snoke.

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    I'm in love with the force in you



    Eines der größten Mysterien in Episode 7 und wir bekommen nichts, aber auch gar nicht über seinen Hintergrund zu erfahren. Das ganze fühlt sich an, wie bei Fluch der Karibik. In Teil 2 endete es mit einem riesigen (wahrlich riesiger Kraken) Cliffhanger, der in Teil 3 nur beiläufig erwähnt wird.

    Es ist mir gelinde ausgedrückt, auch herzlich egal, ob diese Geschichte in Büchern erzählt wird, hilft dem allgemeine Kinozuschauer nur wenig, wenn sie es nicht lesen. So was sollte zumindest im Film erwähnt werden.

    Ich bin gespannt, ob Episode 9 etwas Licht in diesen Abschnitt lässt (halte ich jedoch für unwahrscheinlich) oder ob es dazu auch noch Filme oder Serien geben wird (ebenso fragwürdig).



    Luke Skywalker

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    Over the temple of the hill



    Der Twist, dass Luke, nachdem er den starken Anstieg der dunklen Seite in Ben wahrnimmt, diesen töten wollte, hat mir sehr gut gefallen, aber wäre er nach seinen Erfolgen wirklich auf so eine unüberlegten, impulsiven Gedanken gekommen?

    Verdammte Axt, er hat Vader bekehrt und damit den Imperator besiegt und nun bekommt er Muffe-sausen, weil die dunkle Seite beginnt in Ben zu wachsen? Das hätte anders gelöst werden müssen. Das wirkt dermaßen charakterbrüchlig und man fragt sich, ob er aus den Ereignissen überhaupt etwas gelernt hat. Er müsste "der" Jedi sein, den im Grunde nichts erschüttern kann.

    Hinzu kommt, dass Luke nach Star Wars Logik bei dieser Aktion, auch wenn er sich anders entschieden hat, ziemlich fix mit dem Hogworts Express Richtung Dunkle Seite marschiert wäre.



    Es ist schade zu sehen, was Disney für Charakterbrüche zulässt (noch schlimmer Thor Ragnarok). Die Disney Company ist zwar auf Profit aus (oh wunder!) aber nicht dämlich.

    Ich hoffe, dass sie aus diesen beiden Werken (Ragnarok & Episode 8) etwas lernen. Denn sonst könnte Disney damit eine Menge Kundschaft verlieren und in die Belanglosigkeit abstürzen. Doch ich bin noch optimistisch, denn ein solch großes Konstrukt wie Disney, ist es nicht völlig egal, wie die Fans reagieren. Nach massiven Kritik bezüglich White Washing bzw. Polical Correctness bei den letzten Realverfilmungen, haben sie bestätigt, dass es in Mulan ausschließlich Asiatische Schauspieler geben wird.

    Ebenfalls reagierte Disney bei der Han Solo Verfilmung. Nachdem Schauspieler auf die merkwürdige Idee der Regiesseure, daraus eine Art Ace Ventura in Space zu gestalten, sich an die Produktion gewannt haben, wurden die beiden verantwortlichen Knalltüten gefeuert und von Vorne begonnen.



    Also abwarten und Teetrinken



    Star Wars ist tot, lang lebe Star Wars!

Kommentare

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  1. skydragon316
    Heute den Film auch gesehen, habe wenig erwartet und eigentlich auch wenig bekommen. Ein schöner Action-Streifen, aber wenn Star Wars-Feeling aufkam, dann zu aufgerückt.

    Dinge, die so hängen geblieben sind:

    - Schlachtschiffe und Flotten ohne Nahbereichsabwehr oder sich überlapenden Feuerzonen. Damit war, auch wenn Poe durch das Intro als der "Top Gun"-Oberpilot dargestellt werden sollte, vieles gelaufen. Raumschlachten ergeben in Star Wars einfach keinen Sinn.

    - In die gleiche Kerbe schlägt die "Verfolgung" der Flotte und das "Warten bis der Sprit ausgeht". Ist ja nicht so, dass die "erste Ordnung" nur ein Raumschiff hat, und nicht auf mehreren Vektoren auch den Weg abschneiden könnte... Aber wieder. Raumschlachten sind so sinnfrei...

    -Rey und Luke. Irgendwie war das gar nix. Die beiden Klicken überhaupt nicht. Luke funktioniert nicht als Obi-Wan, der vor sich hingrummelt und vor seiner Vergangenheit/Taten wegläuft. Außerdem ist er auch nicht der coole Typ, der jemand zuzwinkert und versucht als oberschlau und überlegen rüberzukommen. Das erinnert mehr an den jungen Anakin in Teil 2/3.

    -Rey/Kylo/Snoke. So viel Potential, so lausig verschenkt. Am Ende bleibt alles wie es ist. Kylo darf der Böse sein, Rey die Gute. Gerade da hatte ich mir ganz ehrlich für einen Moment im Kino eine ganz andere Richtung gewünscht. Rey und Kylo verbünden sich, und tatsächlich das Ende der Jedi und der Sith gemeinsam einläuten. Hätte sehr gut zu Lukes Prophezeiungen gepasst und mal das ewige Gut gegen Böse durchbrochen, was auch zu einem entsprechenden Ende der Saga hätte führen können. So bleibt alles beim alten. So frei im Gedenken an Revan oder Buddha hätte an der Stelle die Erkenntnis kommen können, dass nur das Gleichgewicht (Snoke sagt das ja sogar) persistent sein kann und letztendlich nur die dunkle und helle Seite der Macht gemeinsam Erfolg haben können. Ying und Yang eben. Wäre ein cooler Twist gewesen.

    -Rose und Finn im Casino. Völlig sinnentleert. Wirkte irgendwie mehr danach, eine Quotenasiatin in die Story zu schreiben, dass noch eine weitere "Minderheit" sich im Film wiederfindet. Völlig überflüssig, da es auch für den weiteren Handlungsbogen im Film wenig Sinn machte. Dazu noch der Hacker, der als Lando Carisian-Verschnitt den Opportunisten mimen darf, der das Geld statt seiner Ideale nimmt. Filmzeit ohne Nutzen verbraten, dafür eine Verfolgungsjagd.

    -Holdo-Demaro-Plot. Für mich das Highlight. Schönes Admiral-Soldaten-Verhältnis. Besonnenheit contra Draufgänger. Da hätte mehr Fokus drauf gehört. Erwachsene Charaktere, mit ihren Verschrobenheiten. Das hatte tatsächlich etwas Charme und fängt auch ein wenig den Guerillia-Kriegscharakter ein.

    -Hux ganz klar vom Anführer zum Sidekick degradiert. Finde ich auch Schade. Da hatte wohl ein PR-Team Angst, dass nationalistische Populistenrhetorik in den USA gerade keine gute Idee ist, wenn man als Disney-Konzern den falschen Leuten, nicht auf die Füße treten will.


    Das ist jetzt viel am Film rumkritisiert, aber man merkt einfach sehr stark den Disneyzugriff, der betriebswirschaftlich optimiert an die Sache rangeht, und dafür bereit ist, inhaltliche Qualität zu opfern.

    Zuerst das Casting, dass sehr viel Rücksicht auf Zielgruppen zu nehmen scheint. dann wird alles, was irgendwie politisch sein könnte, rausgestrichen. (Hux und Snoke waren die Bösen mit politischen Visionen, die einfach geopfert werden, um ja keinem auf die Füße zu treten.) Luke bekommt als Crowdpleaser sein Badass-Ende, anstatt als gebrochener Mann an seinen eigenen Idealen, welchen er nicht gerecht wird, zu scheitern, wie sich dass für den tragischen Held der griechischen Tragödie gehört. Außerdem wiederholt man die Formel der Filme 4/5/6 und ist nicht bereit eine neue Geschichte zu erzählen. Der ewige Kampf Gut gegen Böse in neuer Besetzung langweilt mich. Das habe ich eigentlich schon gesehen.
      1 Person gefällt das.
  2. Forsti - 13
    @Ritter des Herbstes

    Sorry, aber das alte EU hat da wesentlich absurdere Dinge gebracht, wie Super Sajayin Luke oder Machtexplosionen, die 10000 Stormtrooper auf einmal vaporizieren oder das Versenken eines Supersternenzerstörers in Coruscant nur mithilfe der Macht.
    Und ne. "Dem Tod trotzen" ist keine Sithspielerei. Tote wiederbeleben DAS ist eine Fähigkeit der dunklen Seite. Aber sich selbst oder andere zu schützen, dass ist eine Fähigkeit der hellen Seite und mehr macht Leia da nicht.

    Und "plötzlich aufgegangen"? In Episode 5 spürt Leia wo Luke ist und führt den Falken dort hin.
    In Episode 6 kennt Leia zuerst Lukes Gedanken und weiß das sie seine Schwester ist und spürt dann, dass er in Sicherheit ist.
    In Episode 7 spürt sie wie Han stirbt.
    Das ist nicht wirklich "plötzlich".
  3. Forsti - 13
    Sorry, aber da muss ich doch an einigen Stellen widersprechen.

    - Wo kam die Erste Ordnung bitte "so mir nichts dir nicht her"? Episode 7 spielt 30 Jahre nach Episode 6. Vorher ist ein "Jahrzehnte" brauchen sowohl für den Imperator, als auch für die Rebellion okay, aber hier nicht mehr? Wieso?

    - Das mit der Angst in der Galaxis fand ich nachvollziehbar. Man hat gerade die gesamte Regierung verloren und ist nun kopflos. All das spielt 3 Tage nach Episode 7, neue Führungspersonen werden noch nicht gefunden sein bzw. müssen sich erst ins Amt einlesen. Jetzt in einen Krieg einsteigen wäre also nicht wirklich ratsam.
    Dazu weiß man nichts über die Starke der erste Ordnung, da sie ja von den unbekannten Regionen heraus operieren (wird in Episode 7 auch im Scrolltext geschrieben).
    Die erste Ordnung auf der anderen Seite hat scheinbar noch viele Ressourcen, wie man im gut sehen kann. Wir sehen mehrere Sternenzerstörer, Snokes Schiff, was sogar einen Super Sternenzerstöter mickrig wirken lässt und einen Supersternenzerstörer. Dazu noch eine gewaltige Bodenarmee.
    Ich weiß also nicht, wie du auf "hat keine Ressourcen mehr" kommst.

    - Ja und der Imperator wurde in den Originalfilmen nicht anders behandelt. Man erfährt bei ihm ja nicht mal seinen Namen. "Palpatine" wurde erst durch Romane und die Prequels bekannt.
    Auch da verstehe ich diese 2 Maß nicht.

    - Sorry, aber wieso soll er damit direkt der dunklen Seite verfallen? In Episode 6 sehen wir ihn in Jabbas Palast den Machtwürgegriff nutzen. Er kann Darth Vader sogar nur durch die Machtrage besiegen. Er gibt sich am Ende ihres Duells vollständig der dunklen Seite hin und kann zurück kommen. Also ne, so einseitig ist Star Wars nicht.
    Und genau da ist aber auch der Punkt, warum Luke Ben fast umgebracht hätte. Ja, er hat Darth Vader bekehrt, aber auch erst nachdem er ihn fast umgebracht hätte. Erst als er seinen Arm sah und sich an seine Vision auf Dagobah erinnerte warf er sein Schwert weg. So "rechtschaffend gut" ist Luke nun mal nicht, wie du ihn hier darstellst.
    Er ist schon immer gefährlich nahe am Abgrund der dunklen Seite entlang gewandert. Bei Ben spürte er mal wieder diesen Zug der dunklen Seite.
    Und hat wieder wider sagt.
    Und war dann aber durch sein versagen gebrochen.
    Ich sehe das alles als absolut nachvollziehbar mit dem wie uns Episode 6 zurückgelassen hat.
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  4. duckydachozen
    Sehe ich auch so
  5. Hybris
    Doch, wenn Rose und Finn dort nicht den Typen aufgegabelt hätten, der später ihren geheimen Plan an die Erste Ordnung ausplaudert, wäre der Widerstand nicht so übel dezimiert worden und die finale Schlacht auf dem Salzplaneten hätte ganz vermieden werden können :ugly:
  6. Ritter des Herbstes
    Meine Lesart ist, dass dennen plötzlich und unerwartet (eventuell, auch wenn das sicher zynisch ist, nachdem Carrie Fisher gestorben ist) aufgegangen ist, dass Leia ja irgendwie auch eine Skywalker ist. Und die das irgendwie verwurschteln wollten.
    Trotzdem platzt die Szene türlich aus Logiklöchern noch und nöcher, unter anderem, weil das Themenfeld "Dem Tod trotzen" ja dunkelste Sithspielerei ist.
  7. Bakefish
    Ja, gute Punkte.
    Ich persönlich bin bei Teil 8 auch sehr zwiegespalten.
    SPOILERWARNUNG

    Die Schauspieler haben in meinen Augen sehr gute Arbeit abgeliefert und sich sehr viel Mühe gegeben. Leider, leider liegt das Problem aber nicht in deren Leistung, sondern im Drehbuch.
    Rey entwickelt sich in diesem Film kaum weiter. Sie geht gegen Luke teilweise komplett unter. Kylo Ren kriegt einfach nut etwas mehr Hintergrundgeschichte, das wars.
    Und dann noch die von dir angesprochenen Unlogiken. Ich sag nur, die Szene mit Leia im Weltall... wie war das möglich? Keinerlei Erklärung.
    Snokes Tod. Er konnte alles Mögliche kommen sehen, aber das Lichtschwert in den Wanst nicht? Merkwürdig.
    Das Schiff, das mit Lichtgeschwindigkeit durch das Monsterschiff jagt... warum hat man das nicht vorher beim Todesstern probiert?
    Auch die Szene mit Luke am Ende, als er sich auflöst... wie?
    Die ganze Szenerie mit dem Casino hat auch nicht wirklich zur Entwicklung des Films beigetragen.

    Einiges war gut gemacht, Lukes Entscheidung bzgl. des Todes von Ren konnte ich sogar etwas nachvollziehen. Selbst Yoda kann versagen, wie Teil 3 gezeigt hat. Dass Luke selbst dann Fehler macht, halte ich für umso wahrscheinlicher, weil er höchstens noch mit den Geistern einiger Jedi reden konnte (Yoda, Obi-Wan), also nicht "von Weisheit zugebombt" wurde. Und die Effekte waren auch mal wieder erste Sahne.
    Letztendlich ist es in meinen Augen ein mittelmäßiger Film... leider.
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