Was bisher geschah
Die digitale Vorlage der Karte wurde zusammengestückelt, in Originalgröße gedruckt und anschließend ging es darum, den richtigen Stil zu üben, bis er weitgehend frei von der Hand ging. Und nun die Fortsetzung.....
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Three Shades of Black
Nachdem die Übung und Stilfindung abgeschlossen war, ging es zunächst darum, die Konturen der Landmassen auf das mit Schwarztee getränkte und getrocknete Papier zu übertragen. Eine Möglichkeit wäre gewesen, es mit einem Tageslicht- oder Diaprojektor aufzustrahlen und dann nachzuziehen. Das hätte aber erstmal die Hardware erfordert und wäre das Problem damit beseitigt gewesen, würde ich wohl andauernd meinen eigenen Schatten nachzeichnen und nicht die Karte. Ein Direktdruck auf das handgeschöpfte Papier käme nicht in Frage und eine Freihandzeichnung liegt mir nicht. Der alte Kopiertrick wurde schließlich angewandt – das Durchschlagspapier oder auch als Kohlepapier bekannt. So wurde die Kontur der großen Vorlage Stück für Stück auf das Originalpapier kopiert. Es galt aufzupassen, dass man das Kohlepapier nicht ständig mit der Hand andrückt oder gar scheuert, was am Ende zu unschönen dunklen Flecken auf dem rauen Büttenpapier zur Folge hätte. Der Übertrag glückte jedoch und schon wurde die einfache Linie mit einem schwarzen Fineliner zur Doppellinie verwandelt. Der Ursprüngliche Plan sah eigentlich vor, alles mit Tusche zu ziehen, doch bei früheren Erprobungen stellte sich heraus, dass die Papierstruktur nicht geeignet ist und die Tusche von den groben Fasern in alle Richtungen verläuft bzw. gesaugt wird. Noch nie hatte ich solche Krämpfe vom Zeichnen wie beim Nachziehen der Küstenlinien. Ruhiges Halten für weitgehend parallele Züge. Am Ende gelang es mir doch nicht und ich hab mich erneut damit abfinden müssen, dass ich eigentlich nur ein Anfänger war.
Wiederholungen
Ich habe sie nie gezählt, die Berge auf der Karte. Einzig jene aus Skyrim sind von der offiziellen Karte übernommen worden. Mir wurde schnell klar, dass ich hier zwar Positionen sämtlicher Kartenmerkmale hatte und dementsprechend beschriften könnte, doch in all den anderen Provinzen war mir das zu jenem Zeitpunkt nicht möglich. Ich hätte ein Problem, wenn ich alles Pi mal Auge hinzeichne und dann bemerke, dass ich keinen Platz für die Ortsnamen mehr übrig gehabt hätte. Die Motivation, die mir beim „Terraforming“ aufkam, war plötzlich verschwunden und die schwierigste Aufgabe rückte schneller heran, als mir eigentlich lieb war. Nun und wer hätte das gedacht - ich bin auch kein Kalligraph, also wie zum Geier stelle ich das am sinnvollsten an? Oder besser gesagt, wie stelle ich es so an, dass es am Ende wie Kalligraphie aussieht, egal als wie sinnvoll oder sinnlos sich die Methode entpuppt? Ich hatte noch nicht mal eine Schriftart gewählt.
Nun gut, es ist langsam offensichtlich, dass in diesem gesamten Projekt eigentlich nichts von vorn herein geplant wurde und so kam es andauernd zu solchen Situationen. Nach ein paar Stunden entschied ich mich für einen Font und druckte mir diesen aus. Nun kommt der Oberhammer. Die Schrift ist nicht geschrieben sondern ebenfalls gezeichnet. Tatsächlich mogelte ich mir für jedes Label ein paar Bleistiftlinien hin, zog die Kontur der Schrift nach und füllte die Buchstaben anschließend, wo es eben nötig war. Manchmal konzentrierte ich mich so sehr auf den Buchstaben selbst, dass ich vergaß, die Richtigkeit der Namen zu prüfen und so wurde mal aus einem „Forest“ ein „Forrest“, ein G zu einem D usw. Es fällt kaum auf aber „What you see can’t be made unseen“. Allerdings ging mir nie der Platz aus, nur weil ein Berg im Weg stand. Wie auch, wenn all die restliche Fläche blank war. Selbst nach dem Entfernen der Hilfslinien kann man noch leichte Überbleibsel dieser erkennen. Eigentlich nette Makel, die schön verdeutlichen, dass die Karte keiner digitalen Erschaffung entspringt.
Nach Beendigung der Label ging es wieder weiter mit allen Details außerhalb Skyrims. Hügel, Berge und Gebirge drum herum entsprangen meinem eigenen Bauchgefühl. Es ist schon klar, das High Rock mit Gebirgen übersät sein muss und das sumpfige Land Blackmarsh eben nicht. Grenzgebiete mit Bergketten sind auch aus den Spielen und anderen Karten bekannt. Für Summerset Isle überlegte ich mir z.B. das „Sunhold Valley“ als Tal zu zeichnen. Hammerfell, mit seinen offenen weiten Flächen, war hingegen ein Zuckerschlecken und wirkt daher etwas öde. Vielleicht hätte ich ein paar Dünen einzeichnen sollen.
Fortsetzung folgt.
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