Stalker 2 kommt - und was erwarte ich?

Von Nebensache · 18. Mai 2018 ·
Kategorien:
  1. S.T.A.L.K.E.R. 2 kommt – und was erwarte ich jetzt?



    Die Ankündigung ist da und alles was wir haben ist ein Schriftzug. Trotzdem kommen beim Gedanken an Strelok und Co Erinnerungen hoch, gute und schlechte. Da frag ich mich, was genau erwarte ich denn eigentlich von einem Teil 2? Besonders wo dieser eigentlich Teil 4 ist.

    Wer die Spiele rund um das AKW nicht kennt, bekommt zunächst mal eine kurze spoilerfreie Zusammenfassung, alle anderen können den folgenden Abschnitt gerne überspringen.


    Der erste Teil, Shadow of Chernobyl, basierte auf dem Buch „Picknick am Wegesrand“ von den Strugatzki-Brüdern, sowie auf dem daran angelehnten Film „Stalker“. Ohne Gedächtnis werden wir hier wach, mit nur wenigen Infos außer dem Tattoo auf dem Arm das uns den Namen Gezeichneter einbringt. Auf der Suche nach einem Typen namens Strelok bewegen wir uns in der „Zone“ einem Sperrgebiet am AKW. In der sehr großen Spielwelt können wir uns dann relativ frei bewegen, gehen von Mission zu Mission, immer auf der Suche nach „Strelok“. Was das Spiel so besonders macht, ist aber die Welt an sich. Nur wenige Spiele konnten eine so gute Atmosphäre erzeugen, sei es bei den am Lagerfeuer sitzenden Stalkern, den weitläufigen Gegenden bei Wind und Wetter inklusive Licht und Schatten, oder den dunklen Katakomben. Je nachdem wie wir uns anderen gegenüber verhielten, welcher Fraktion wir beitraten, welche Missionen wir annahmen und welche nicht, hielt das Spiel sieben(!) verschiedene Enden für uns bereit. Weit vor dem Ende bereicherte das Spiel unsere Russischkenntnisse bereits um wichtige Phrasen wie “Waffe runter“. Abgesehen von den Dialogen in Schriftform sprachen sämtliche NPCs um uns herum nämlich lediglich russisch.

    Clear Sky setzte uns zeitlich vor dem ersten Teil in einem ähnlichen Zustand wieder in der Zone aus. Teilweise in bekannten Gebieten, teilweise in neuen entschieden wir uns für eine Fraktion und erlebten die Zone mit all ihren Herausforderungen erneut.


    Call of Pripyat versetzte uns in geheimer Mission nach Pripyat, die Stadt nahe des AKW, zu Aufklärungszwecken. Mit „handgemachten“ Missionen war C.o.P. in dieser Hinsicht der beste Teil. Reparatur- und Handelsmöglichkeiten waren hier ebenfalls mehr vorhanden, alle Gebiete waren neu, gehörten jedoch trotzdem zur „Zone“.

    Lost Alpha zeigte uns vor kurzem sogar in der Director's cut edition, wie S.o.C. eigentlich geplant war, bevor man es sehr unfertig auf den Markt warf. Größer, schöner und mit mehr Möglichkeiten und Feinheiten wie der Notwendigkeit zu essen, trinken und schlafen, sowie einem noch größeren Gebiet, lohnt sich dieses übrigens kostenlose Spiel auch heute noch, sofern man bezüglich Abstürzen und ähnlichen technischen Macken gegenüber sehr frusttolerant ist.

    Für mich waren die S.T.A.L.K.E.R. Spiele nicht nur aufgrund ihrer Atmosphäre ein Highlight.

    Auch die Spielweise, angefangen vom drohenden Übergewicht, über das Abwägen zwischen Freund und Feind, dem richtigen Riecher für die richtige Ausrüstung, den Dialogen mit den anderen Zonenbewohnern, der Entscheidungsfreiheit, … hach, das könnte jetzt erst mal so weitergehen. Aber klar, zumindest der erste Teil war ohne die entsprechenden Patches unspielbar, technisch war die Reihe nie fehlerfrei und so konnte Stalker auch zur Frustquelle werden. Trotzdem hat die Reihe bis heute sehr viele Fans und eine sehr fleißige Modderszene.


    Und da die Serie auch mich trotz aller Macken in ihren Bann gezogen hat, war die Freude natürlich groß, als ich die Meldung gelesen habe, dass S.T.A.L.K.E.R. 2 kommen wird. Auch wenn noch keinerlei Informationen über den Inhalt bekannt sind und Spekulationen somit totale Zeitverschwendung wären.



    Wenn ich aber über die Umstände nachdenke, kommen allerdings auch Zweifel auf. Mit GSC Gameworld soll Teil 2 aus der gleichen Schmiede stammen, wie schon die ersten drei Teile, mit Sergiy Grygorovych ist auch einer der Entwickler wieder mit an Board, er selber stellte die Ankündigung bei Facebook ein (lt. Golem.de). Verfolgt man Kommentare und Foren ist aber auch nachzulesen, dass viele der an den Spielen beteiligten Leuten mittlerweile bei 4A Games, oder bei Vostok Games arbeiten. Das muss gar nichts heißen, kann aber ein Zeichen dafür sein, dass S.T.A.L.K.E.R. 2 mit dem neuen Team auch in eine neue Richtung geht. Aber selbst wenn, wie schlimm wäre das?



    Schon wieder durch die Zone?



    Clear Sky spielt zur Hälfte in den gleichen Arealen wie schon Shadow of Chernobyl, Call of Pripyat spielte in anderen Teilen der Zone. Hat man also alle Teile gespielt, kennt man die Zone, sagen wir mal sehr gut. Auch die sehr fleißige Modderszene, die immer wieder die Grafik aufhübscht, Missionen erweitert usw. kann die Gebiete der einzelnen Teile neu verbinden, unterm Strich bleibt es aber die Zone. Und spätestens nach Lost Alpha DC liest man immer wieder, dass einige der Spieler wohl auf einen weiteren Besuch in immer der gleichen Welt gerne verzichten würden. Dem schließe ich mich an. - Wo aber soll S.T.A.L.K.E.R. 2 spielen, wenn eben nicht in „DER Zone“? Vielleicht in dem Gebiet rund um ein anderes AKW? Mit anderer Flora und Fauna, anderen Gegnern?



    Was ich persönlich hoffe ist, dass Abnutzung und Handling der Waffen verbessert werden, Gegnertypen die abstrus hohe Munitionsmengen wegstecken können muss ich persönlich nicht haben. Dialoge weiterhin selber lesen wäre O.K., aber wenn die Stalker auf die man trifft nicht immer nur russisch reden würden, wäre ich doch sehr dankbar. Auf nutzbare Fahrzeuge verzichte ich gerne, wenn das ständige Hin und Her wegfällt. Ansonsten darf man sich bei GSC gerne an Lost Alpha DC orientieren. Battle royal, Multiplayer, etc. braucht meiner Meinung nach kein Mensch in einem S.T.A.L.K.E.R.-Spiel.



    Gibts noch mehr Ideen?

Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, melde dich einfach an und werde Mitglied!
  1. Nebensache
  2. Hanksnow
    Wann soll es denn kommen ?
Top