Meinung: Warum Assassin's Creed Valhalla falsch verstanden werden kann

Von Onsche · 15. November 2020 · ·
Kategorien:
  1. Für den einen funktioniert Assassin's Creed Valhalla richtig gut, für den anderen so gar nicht. Und obwohl sich Assassin's Creed Odyssey und Assassin's Creed Valhalla so ähnlich erscheinen, ist die Diskrepanz für den aktuellen Ableger größer den je. Doch warum ist das so? Was macht ACV so anders bzw. wird es vielleicht nur falsch verstanden?

    [​IMG] 2


    Kurz gesagt, für mich persönlich funktioniert Assassin's Creed Valhalla diesmal hervorragend und trotzdem kann ich den Test von Dimi ein stückweit nachvollziehen. Auch wenn ich sagen muss, dass auch für mich die Wertung in Relation gerade zu Odyssey ebenfalls etwas zu hart nach unten ausfällt. Ich muss mir Valhalla zudem auch nicht schöner Reden als es ist, da ich es von Ubisoft bekommen habe und somit keinen Kauf rechtfertigen muss. So oder so kann ich aber die Entscheidung von Dimi bezogen auf Assassin's Creed Valhalla vollkommen akzeptieren und gerade weil ich diese Akzeptanz habe, kann ich vielleicht mit einem anderen Blickwinkel erläutern warum ACV eventuell anders wahrgenommen werden kann.

    Ich denke Valhalla ist ein Ableger der schon anfänglich falsche Erwartungen schürte. Der Titel bietet zu einem Großteil genau das was er soll, nur steckt all dies hinter einer Fassade die mit Beginn von Orgins und Odyssey aufgebaut wurde. Ich kann Dimis Test durchaus nachempfinden. Die Schatzsucherei ist zuweilen richtig nervig, die Nebenquests nahezu immer irrelevant und das man jetzt Fähigkeiten finden statt erlernen muss zeugt auch nicht gerade von guten Spieldesign (nicht das ich davon explizit Ahnung hätte).

    Gerade wenn man direkt von Origins und insbesondere Odyssey kommt, wird einem ACV erstmal komisch vorkommen. Das ist auf den ersten Blick eigenartig. Valhalla gibt sich so viel Mühe Fans von Odyssey zu bekommen dass es letztlich einen falschen Eindruck vermittelt und es sich unnötig schwer macht. Ja für Komplettisten dürfte ACV die Hölle werden, auch das Schiff ist völlig nutzlos geworden und Nebenmissionen können wie gesagt fast immer ignoriert werden.

    https://www.youtube.com/watch?v=f2VxzM9jXnU

    Und trotz oder gerade wegen dieser Unzulänglichkeiten ist Assassin's Creed Valhalla großartig bzw. hebt wieder Stärken hervor die in der Reihe schon einmal wichtig waren. Valhalla wurde vollkommen entschleunigt und das in jeder Hinsicht. So ist Klettern wieder wichtiger. Ihr müsst nun achten wie und wo ihr klettert. Es gibt auch nicht gefühlt alle 50 Meter einen Heuhaufen für den obligatorischen Leap of Faith. Das herkömmliche runterklettern wird von euch zwischendurch gefordert und weil Eivor keine automatische Heilung hat, müsst ihr gut überlegen wie ihr unbeschadet runter kommt. Kämpfe gibt es natürlich auch genügend, aber mit herausgenommenen Tempo. Viele Konflikte können wieder umgangen werden dank Stealth und der versteckten Klinge. Ihr könnt grundsätzlich genau so viel offene Kämpfe führen wie in Odyssey, eine Voraussetzung für den Fortschritt ist das in Assassin's Creed Valhalla aber nicht mehr.

    Im grunde kann ich jedem Spieler'in nur einen Tipp geben für Valhalla: Spielt vorzugsweise die Hauptkampagne! Die Stärke von ACV liegt nun woanders. Eivor und dessen/ihre Geschichte ist sehr viel emotionaler als gedacht. Ja Odyssey ist ausufernd und hatte nicht selten tolle Nebenquests. Trotzdem, die Spielmechanik in Griechenland wurde ausgereizt bis zum, sorry, Erbrechen. Daraufhin wird man reichlich mit Kram belohnt, was in den nächsten 10 bis 15 Minuten dann schon gar keine Bedeutung mehr hatte. Im Wikinger-Abenteuer wurde der Fokus jedoch auf die Story verschoben. Befriedigt mich die Schatzsuche in Valhalla? Nein! Werde ich viel mit Items überschüttet? Nein! Lohnt es sich die Events auf der Karte abzuarbeiten? Nein! Klar, ihr werdet links und rechts einige Orte und Sammelkram verpassen wenn ihr der Story stark folgt. Nur verpasst man wirklich was wenn es nicht relevant ist? Ich für meinen Teil habe nach Abschluss der Kampagne nichts von dem Sammelzeug vermisst. Gerade weil ACV in punkto Erzählung abliefert ist keine Reue von verpassten Gelegenheiten notwendig.

    Fazit:
    ACV tut wirklich sehr viel dafür "Open Worldig" (schönes Wort) zu sein und könnte somit zu leicht missverstanden werden. Vielmehr tut der Titel so als gäbe es genau so viel zu tun wie in Odyssey und dabei wäre das gar nicht notwendig gewesen. Eigentlich ist ACV wieder mehr Action-Adventure mit Story-Fokus als die beiden vorherigen Ableger. Weshalb sich Assassin's Creed Valhalla eher selbst im Weg steht obwohl es so verdammt cool ist.

    Über den Autor

    Onsche
    Mein Name ist Johannes und ich betreibe seit 2011 das Spieleportal GamersHeavenTV.eu und dazu läuft parallel mein gleichnamiger YouTube-Kanal. Da ich eine recht schwere Behinderung habe resultiert sich daraus das ich nur mit einer Hand bzw. zwei Fingern spielen kann. Demnach werden von mir alle Texte und Videos die ich auf YouTube oder auf meinem Gameportal veröffentliche einhändig gespielt bzw. geschrieben.
    Kigosh und Kalnasir gefällt das.

Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, melde dich einfach an und werde Mitglied!
  1. 2Mensch
    Die Story ist halt auchnicht so wahnsinnig gut, je nachdem was da noch so kommt... Stattdessen gibt es eine Menge popkulturelle Referenzen als "World Events" getarnt ("Smack my bishop"... Haha..ha...).
    Mit Wikingern hat das alles wenig zu tun und über die Raids/ Festungen reden wir lieber nicht...

    Da war das letzte Mittelerde Spiel in jeder Hinsicht besser und GoT hat sich die neuen AC einmal angeschaut und dann alles besser gemacht.
    Unity von vor 7 Jahren wischt mit AC:V den Boden auf was die Inszenierung angeht...
Top