Crossbuy/Crossplay - Microsofts Friedensangebot

Von BR1Xde · 11. Januar 2017 ·
Kategorien:
  1. Ach, wie sehr habe ich mich doch einst über die katastrophale Präsentation der Xbox One geärgert. Kinect 2.0 war schon vor Release totgesagt und so auch zugrunde gerichtet, zum Fernsehen verwenden wir, wenn überhaupt, weiterhin am liebsten den Receiver, statt einer Konsole, und meine Xbox kann ich auch weiterhin auf Wunsch Offline stellen. Hätte einer der Männer auf der E3-Xbox-Bühne zuvor gewusst, dass ihre "Features" und Ankündigungen für die Tonne sein werden und man sich noch Jahre über die "TV" Präsentation lustig machen wird, hätte er sich wohl lieber schnell in den Tiefen der E3-Messehallen versteckt.

    Doch es ist viel passiert bei Microsoft. Meine ursprüngliche geringe Bindung, die nur durch meine Liebe zur Halomarke gehalten wurde, entwickelte sich durch gute Präsentationen, geliebte Features und gute Spiele zu einer wahren Begeisterung für die Marke Xbox. Eine Entwicklung die nicht viele mitgegangen sind, aber genug um die Xbox am Leben zu halten. Microsoft bleibt für manche Communitymitglieder der Teufel persönlich, was sich besonders an jüngsten Ereignissen bemerkbar macht.

    Microsoft gibt seine Exklusivtitel an Windows10-Nutzer raus. Und nicht nur das, Digitale Käufe ermöglichen wenig später die Nutzung einer einzigen Spielelizenz auf beiden Plattformen. Ein Schritt den man von Nintendo oder Sony in den nächsten Jahren nicht erwarten darf, der so manchen fast 300€ sparte, da man nun nicht zwingend auf eine Xbox angewiesen ist. Doch das markanteste Feedback das ich von der Community lesen konnte, waren Beschwerden über den schlechten Store, den teuren Preis und noch so manch andere Gemeinheit, die sich Micro$oft wohl ausgedacht hat. Das empfinde ich als verrückt. Dieses Unternehmen löst seit Jahren feste, spielerfeindliche Beständigkeiten, schmeißt besonders in diesem Jahr u.a. mit Forza Horizon 3 und Gears 4 ein paar echt dicke Fische auf den Markt und bekommt dafür nur Kritik? aus meiner Sicht unverständlich. Da werden Stimmen laut, man solle die Spiele auf Steam veröffentlichen, Preise drosseln und am besten gleich alle Marken verkaufen und das Spielegeschäft aufgeben.

    Das ist der Stand der Dinge. Ich glaube das es für jede dieser Aussagen logische Verteidigungsaussagen für Microsoft gibt.

    Da wäre zuerst der Wunsch einer Steamveröffentlichung. Dazu find ich muss man nicht viel sagen. Bei EA und Origin sind die Stimmen ja nun auch langsam verstummt. Microsofts Storeveröffentlichungen ergeben Sinn, da man dort über hauseigene Publikationsmöglichkeiten verfügt. Steam fordert eine Gebühr, welche den Preis nur in die Höhe treiben würde. Das der Store nicht gut läuft mag wahr sein, doch das kann man vom ursprünglichen Steam auch nicht behaupten. Der fehlende Release auf Windows 7 sollte gerade für Gamer verständlich sein, schließlich beenden die Konsolenhersteller alle eines Tages die Unterstützung ihrer älteren Systeme. Ich sehe keine Pflicht für Microsoft, das Betriebssystem zu unterstützen. Ich verlange ja auch keine PS2-Version von Uncharted 4, nur weil die PS2 ebenfalls von Sony ist. Durch das Gratisupgrade ist Win10 auch eine vergleichsweise günstige Angelegenheit, oder hat jemand hier schon einmal seine PS3 in eine PS4 verzaubert?

    Der aus meiner Sicht übertriebene Preis von oft 70€ ist der PlayAnywherefunktion zuzuschreiben, da leicht intelligente Xbox-Spieler ansonsten den Releasepreis ihrer Titel deutlich drücken könnten. Jedoch können fündige Sparfüchse abseits vom Store bei Amazon und verschiedenen Keystores bereits zum Release deutlich bessere Preise vorfinden. Auch die sind aus Sicht von PC-Spielern ordentlich, aus Sicht eines Konsoleros aber normal. Die sehen in der ganzen Sache schließlich nur den Pluspunkt einer Gratis PC-Version.

    Zum Schluss möchte ich noch auf die Angst, dass Microsoft den PC zu einem geschlossenen System machen wird, eingehen. Falls es euch noch nicht aufgefallen ist, Steam existiert auch in WIndows10 weiter so wie wir es kennen! Microsoft hat nichts verändert und lässt weiter alles zu, was Win7 auch zuließ. Um einen Microsofttitel zu spielen müsst ihr "nur mal kurz" in das geschlossene Storesystem, aus dem ihr für alle anderen Spiele jederzeit rauskönnt. Wer das nicht versteht bzw. erkennt hat selber Schuld. Er verpasst ein paar großartige PC-Titel.



    PS: Zu meinen Plattformen:

    Ich spiele auf dem PC unter Windows10 und manchmal Linux (Ubuntu), auf der XBox360, XboxOne und auf diversen Nintendokonsolen. Wen es interessiert, am meisten beneide ich die Playstationspieler um Uncharted und das bald erscheinende Horizon: Zero Dawn. Jedoch habe ich immer Wege gefunden auch diese Titel spielen zu können.

Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, melde dich einfach an und werde Mitglied!
  1. BR1Xde
    Darauf bin ich ja bereits eingegangen, die GOG-Fans verstehe ich fast noch, da sie sich so gegen DRM allgemein und nicht gegen eine bestimmte Plattform richten...

    Ich denke Microsoft ist selber schuld, wenn sie nicht eine auf PC-Spieler zugeschnittene Lösung anbieten. Zwar werden es alle keine 5€-Saletitel, wie auf Steam, aber dafür kann sich jeder PC-Spieler, der den Titel wirklich haben will, das Spiel holen, wenn es ihm das wert ist. Dass das Angebot existiert schadet uns ja nicht.

    Sweeneys Sorgen sind bei diesem Thema durchaus berechtigt, da Microsoft dem PC durch UWP und den erwähnten möglichen Ausbremsen durchaus seine markanten und geliebten Zuge nehmen kann. Doch er überschätzt die Macht von Windows. SteamOS war zwar nicht erfolgreich, aber trotzdem sitzen viele OS Windows im Nacken. Microsoft weiß, dass sie durch solche Aktionen schnell durch ein innovatives LinuxOS ersetzt werden können. Daher glaube ich werden sie weiter ein Ohr für die Entwickler haben müssen, ansonsten erleben wir halt eine PCrevolution...
      1 Person gefällt das.
  2. BR1Xde
    Danke, erster Beitrag, hat Spaß gemacht :D vllt werden es noch mehr...
      1 Person gefällt das.
  3. syntax error
    M$-Bashing gehört halt zum guten Ton.
    Außerdem fahren viele die ziemlich laut brüllen anscheinend eine Null-Toleranz-Politik in Sachen Steam. Alles was nicht auf Steam erscheint existiert für die nicht. Höchstens noch GOG. (Neben der anderen lauten Fraktion die NUR GOG kauft und alles Andere verabscheut)

    Xbox-Spiele im Windows-Store ist ja an sich ne coole Idee. Als Xbox-Besitzer bekommt man quasi noch eine kostenlose Version dazu.
    Als PC-only Besitzer guckt man allerdings in die Röhre bei den dort verlangten Konsolenpreisen. Da müssen die echt gute Geschütze auffahren damit die PC-Gamer das schlucken. Mit FH3 hat man ja auch tatsächlich ein großes Zugpferd im Moment. Mal sehen was da evtl noch kommt.

    Zu dem geschlossenen Windows System hätte man im Blog vielleicht nochmal auf die Äußerungen von Tim Sweeney eingehen können der die These wohl in die Welt gesetzt hat.
      2 Person(en) gefällt das.
  4. jan_w
    Playanywhere könnte ein Killerfeature sein. Imho hat sich das MS aus Angst vor Preisverfall allerdings selbst verbaselt. Für ein paar gut informierte Spieler mag das Konzept, so wie es ist funktionieren. Die Masse an Kunden würde man aber nur erreichen, wenn man es so simpel wie möglich hält, sprich:
    - *jedes* MS Spiel kommt für Win10 / XBox One
    - egal, ob man Retail oder Digital im Windows oder XBox Store kauft: es gibt nur *eine* Version, die überall läuft
    So wie es jetzt ist, ist es einfach zu kompliziert. Da haben die wenigsten Kunden Bock drauf, sich mit dem "Kleingedruckten" zu beschäftigen.

    Der Shop selbst ist auch so eine Sache: man kann einfach nicht den fünften (oder wasweißich wievielten) DRM-Shop etablieren, wenn man
    - Featuremäßig weit hinter der Konkurrenz liegt
    - keine Starken Marken als Zugpferde hat
    Ja, Gears of War und Forza sind sicher ganz gut, aber eben nichts im Vergleich zu Battlefield oder Assassins Creed. Und selbst da ist es ja eher so, dass die Mehrheit der Spieler Origin & Uplay als "notwendiges Übel" sehen und nicht als "tolle, weitere Shops" :-)

    Naja, über kurz oder lang wird wohl mein Windows 'ner PS4 oder XB1 weichen. Von "klassischen" PC-Genre-Titeln (Adventure/Strategie/RPG) kommt ein großer Teil mittlerweile auch für Linux, was ich hier ohnehin für die Arbeit brauche. Und für den Rest wird mir das am PC so langsam zu unübersichtlich/kompliziert - auch in Anbetracht der immer häufiger auftretenden miesen PC-Versionen.
      2 Person(en) gefällt das.
  5. Reddok
    Ich hoffe das wird der Beitrag der Woche!

    Es wird sich immer nur beschwert und beschwert...

    Keine Sau scheint zu begreifen, das Microsoft an dem Store, sowie anderen Systemen arbeiten kann... Steam wurde auch nicht von einem Tag auf den anderen besser.
      3 Person(en) gefällt das.
Top