Der normale Tag eines Amokläufers.

Von streaker · 2. August 2011 · Aktualisiert am 5. August 2011 ·
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  1. Hallo, das ist mein erster Blog deshalb weiß ich nicht genau ob sowas hier rein gehört, aber wollte diesen Text einfach mal veröffentlichen und ein paar Meinungen dazu hören :)
    Das Spielverhalten der Protagonisten ist bewusst übertrieben und Counterstrike wird mit Absicht genannt da es mMn der bekannteste Shooter unter Nichtgamern ist und weil es sich dumm anhört "sein lieblings Shooter" an Stelle eines Namen zu schreiben.
    Ich habe versucht die Welt eines möglichen Amokläufers so zu zeigen wie ich sie mir vorstelle und wie sie von der Öffentlichkeit nie gesehen wird. Was meint ihr dazu ?

    Marcels Wecker piepst, Er öffnete träge ein Auge. Der Wecker zeigte 6 Uhr an aber das störte Marcel nicht, immerhin hatte er die Nacht sowieso durch gemacht um noch möglichst lange mit seinen Freunden übers Internet zu zocken. Was ihn störte war das Heute wieder Montag war und er seine Mathematikarbeit schreiben würde. „Oh, Mann“ brummte er und stand aus seinem Stuhl auf, der PC lief noch, Counterstrike und ICQ waren geöffnet. Marcel fragte sich, wie lange er wohl geschlafen hatte, aber seine Mutter unterbrach seinen Gedankengang als sie zum Frühstück rief. Marcels Vater und sein älterer Bruder saßen schon am Küchentisch, seine Mutter stand am Kühlschrank. „Morgen“ sagte Marcel lustlos. Keine Antwort. Sein Vater sah von seiner Zeitung auf „Hast du für die Arbeit gelernt?“, fragte er kalt „Ja“, log Marcel. Sein Bruder sah ihn heimtückisch an. Er war mit einem Mädchen aus Marcels Klasse zusammen, einem sehr hübschen Mädchen. Sieh mochte Marcel genauso wenig wie sein Bruder. Von den beiden hatte sein Vater erst das mit der Arbeit erfahren. Marcel setzte sich und biss in seinen Toast. Seine Mutter kam an den Tisch und setzte sich ebenfalls. „Marcel, wenn das mit Mathe wieder so mies läuft, dann gibt es richtig Ärger“, sagte sie bedrohlich. Marcel antwortete nicht, das schien ihm das beste zu sein. Er aß schnell auf und ging ohne ein weiteres Wort nach oben ins Bad, duschte sich und ging in sein Zimmer. Der PC lief immer noch und Marcel dachte auch nicht daran, ihn auszuschalten. Schnell noch „jetzt Schule“ und „kein Bock auf Mathe“ bei Facebook gepostet und dann spielte er eine kurze Runde Counterstrick, das lenkte ihn ein bisschen von der Prüfungsangst ab, dann machte er sich für die Schule fertig.

    In der Schule hatte Marcel keine Freunde und das war auch gut so, fand er, die Jungs in seiner Klasse waren alle wie geklont, jeder zog sich an und verhielt sich wie die anderen und die meisten Mädchen gingen nach dem Motto „Nutig ist besser“ und versuchten Gürtel wie Röcke zu tragen. Nur Lena war anders, sie war süß und nett und eigentlich war sie die einzige Person in Marcels Real Life, die er mochte und die ihn mochte, zwar nicht so sehr wie er sie, aber immerhin redete sie freundlich mit ihm. „Hey Marcel!“, rief sie ihm mit einem Lächeln zu, doch bevor er antworten konnte. Hatte sie sich wieder zu ihrer Freundin umgedreht, trotzdem konnte Marcel es sich nicht verkneifen auch zu lächeln. Die Mathearbeit war eine Katastrophe, Elias, der neben Marcel saß, schaute ihn wütend an, er hatte sich wohl neben Marcel gesetzt in der Hoffnung dass er den Stoff beherrschen würde, nach dem Motto „Ein Freak wie der muss Mathe können“, aber Fehlanzeige Marcel konnte nur auf ein paar Punkte für seinen richtig geschriebenen Namen hoffen. Nach der Arbeit war Marcel frustriert und wollte eigentlich den Rest der Stunden Schlaf nachholen, aber zuerst musste er sich von dem ebenfalls frustrierten Elias mal wieder anhören, wie scheiße er doch sei und dass er ja nicht mal eine Freundin hätte. Das störte Marcel gar nicht mehr, jedenfalls nicht mehr so wie früher. Jetzt dachte er nur noch daran, nach Hause zu kommen und vielleicht endlich mal den Mut zu finden. Lena in ICQ anzuschreiben. Den Lehrer störte es nicht, dass Marcel mal wieder eingeschlafen war melden tat er sich eh nie.

    Nach der Schule ging Marcel nach Hause, beziehungsweise nachdem er seinen Ranzen aus dem Müllcontainer geangelt hatte. „Idioten“ murmelte er immer wieder vor sich hin, bis er vor der Haustür stand. Keiner war da, das munterte ihn ein bisschen auf. Er machte sich etwas zu essen und ging in sein Zimmer. Der PC lief immer noch, die Rolläden waren noch unten, die Pizzaschachteln und Colaflaschen der letzten Tage lagen mehr oder weniger geordnet an der Tür.Marcel setzte sich wieder an den PC und schaute erst mal in ICQ vorbei, aber Lena war noch nicht on dafür aber Floof. Marcel kannte seinen echten Namen nicht und Floof kannte Marcel nut als Airstrike, aber das hatte beide nie gestört. Sie Chatteten ein wenig und dann forderte Marcel Floof zu einem Counterstrike-match auf, das er auch gewann. Das war etwas, das Marcel gut konnte Spiele spielen, es machte Spaß, mit einem Freund zu spielen. Die Hausaufgaben, die er in der Schule mitbekommen hatte, hatte er längst vergessen, das kleine Duell zwichen den beiden hatte sich zu einer 8-Mann-Schlacht ausgeweitet und alle kannten und mochten sie Marcel oder besser gesagt Airstrike. Es war schon fast Mitternacht, als Marcel nach gut 9 Stunden Dauerzocken wieder Lena in den Sinn kam. Schnell schrieb er den anderen „Sorry, Freundin will chatten“ und beendete das Spiel, Er konnte gerade noch ein „Ja ja, is kla Airstrike“ lesen. Natürlich war Lena immer noch nicht on oder vielleicht schon nicht mehr, bei dem Gedanken wollte Marcel seinen Kopf gegen die Tischplatte hauen. Sein Magen knurrte, er hatte das Abendessen ganz vergessen. Leise ging er in die Küche und aß ein Brot, seine Familie schlief anscheinend schon, keiner hatte ihm „Gute Nacht“ gesagt. Aus dem Zimmer seines Bruders konnte er dessen reden hören, wahrscheinlich telephonierte er mit seiner Freundin,aber der Gedanke an seinen Computer ließ ihn nicht träumen und er ging weiter. In seinem Zimmer lief der PC immer noch und Marcel klickte auf das Counterstrike-Symbol und suchte das Spiel, in dem die anderen immer noch spielten und Floof schrieb „NA Airstrike, war doch nur die Mama, die chatten wollte ?“ Marcel antwortete nur mit „Ja ja“, denn er wusste, dass Floof ihn nur etwas aufziehen wollte. Um 5 Uhr, als nur noch 3 Leute mit Marcel spielten, schrieb er „Gute Nacht“ und verließ das Spiel. Durch die Ritzen seiner Rolläden waren die ersten Sonnenstrahlen zu sehen, er schloss kurz die Augen. Der Wecker piepste Marcel öffnete träge ein Auge. Es war 6 Uhr, der PC lief immer noch.

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