Der Umgang mit (den) Großen - Ein offener Brief

Von llah · 28. Juli 2015 · Aktualisiert am 28. Juli 2015 ·
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  1. Vorbemerkung: Dies ist ein Leserbrief, welcher auch an [email protected] geschickt wurde. Er erscheint in leicht angepasster Form auch in diesem Blog. Da er im Original von mehreren Personen unterzeichnet wurde, ist im Text selbst immer der Plural gewählt, um dem Rechnung zu tragen.



    Sehr geehrte Redaktion, liebe Community

    wir haben diese Zuschrift verfasst, weil wir zu einer Problematik bzw. einer Vorgehensweise Stellung nehmen wollen, die uns sowohl in Ihrem Printprodukt als auch auf Ihrem Onlineauftritt vermehrt aufgefallen ist. Konkret geht es hierbei um den Umgang mit großen Publishern und deren Projekten, insbesondere um die Firma Electronic Arts. Es ist Ihnen sicherlich bekannt, das Electronic Arts im Allgemeinen sowie die vom Unternehmen vertriebenen Produkte im Speziellen keinen sehr guten Ruf bei Videospielern genießen. Diesen Umstand haben Sie bereits in der Ausgabe 02/14 sowie auch online im Report „Im Reich des Bösen“ thematisiert. Klare Aussagen zur Entspannung oder Entlastung der Situation kamen zwar von den befragten Entwicklern und Branchenkennern, nicht jedoch von einem Vertreter Ihrer Publikation. Als neutrales Medium ist es selbstverständlich Ihr gutes Recht, gewisse Äußerungen unkommentiert zu lassen und somit auch Ihre eigene Meinung zu verschweigen. In Ihrer täglichen Berichterstattung haben wir jedoch zunehmend das Gefühl, dass diese Neutralität, zumindest implizit, immer mehr in den Hintergrund tritt, um auf der populistischen und natürlich sehr polarisierenden „Anti-EA-Welle“ mitzuschwimmen. Lassen Sie uns diesen Eindruck durch eine kurze Analyse Ihrer Meldungen und Berichte zum Spiel „Star Wars: Battlefront“ untermauern.

    Am 14.06.2013 berichteten Sie in den News davon, dass das neue „Star Wars: Battlefront“ ein kompletter Reboot der Serie sei und nicht als Fortsetzung vergangener Spiele anderer Entwickler, also keinesfalls als „Star Wars: Battlefront 3“, verstanden werden möchte. In unseren Augen ein guter und richtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Fans und Interessierten sofort klar wird, was das neue Spiel nicht ist – nämlich „Star Wars: Battlefront 3“. Dies war insbesondere deswegen wichtig, weil es möglichen Erwartungshaltungen einen klaren Rahmen gibt. Genauer: Zu diesem Spiel existieren keine Vorgänger, deswegen sind auch Vergleiche mit vorherigen Spielen ähnlichen Namens nicht unbedingt zielführend. Nichtsdestoweniger taucht in entsprechenden Newsmeldungen vom 22.08.2013 sowie vom 16.10.2013 der Name „Star Wars: Battlefront 3“ weiterhin als Bezeichnung für diesen Titel auf und schürt somit unterschwellig Hoffnungen, dass ein direkter Zusammenhang bzgl. Inhalten etc. bestehe (womit Sie Ihrer eigenen Meldung bereits widersprochen haben). Selbst in den News am 29.10.2014 behaupten Sie weiterhin, das Spiel habe ursprünglich „Battlefront 3“ geheißen. Am 20.04.2015 schreibt Dimitry Halley dann eine Kolumne nach der ersten größeren Präsentation des Shooters. Titel: „Das wird kein Battlefront 3“.

    Alleine dieser Titel suggeriert bereits, dass irgendwann die Möglichkeit bestanden hätte, dass „es“ ein „Battlefront 3“ werde. Aber, wie oben bereits erwähnt: Bereits zwei Jahre zuvor wurde diese Möglichkeit dezidiert ausgeschlossen. Was ist also das Resultat und die Wirkung eines solchen Titels? Enttäuschung, die dann in Wut auf Electronic Arts resultiert. In den Kommentaren wird das sofort deutlich, ein User schreibt: „Die nächste Enttäuschung. Ich habe auch auf ein Battlefront 3 gehofft.“, ein anderer: „Gibt es ernsfthaft keine Menschen bei denen die Erwartungen nach der Ankündigung durch EA astronomisch hoch gesunken sind?“ (sic). Dieser Auszug der eher harmloseren Kommentare zeigt bereits, was durch suggestive Überschriften ausgelöst wurde – ein Irrglaube, dessen Folgen sich ungerechtfertigterweise auf Electronic Arts entladen.

    Doch es gibt auch noch andere Beispiele einer unserer Meinung nach nicht völlig wertfreien Berichterstattung, die wir hier in Auszügen vorbringen wollen. Nach der Bekanntgabe der Tatsache, dass sich „AT-ATs“ nicht frei durch die Spielwelt bewegen können (Meldung am 21.04.2015) wird diese Tatsache immer wieder in anderen, teils nicht dazu im Bezug stehenden Meldungen verwendet, zum Beispiel am 07.05.2015 oder am 12.05.2015. Vor allem die Formulierungen in diesen Meldungen lassen oft darauf schließen, dass „gebundene“ AT-ATs eine großes Manko wären, dass es wettzumachen gelte, obwohl DICE eine klare Begründung für das Vorgehen angegeben hat. Der verantwortliche News-Autor Tobias Ritter schreibt hierzu: „Während die AT-ATs auf Schienen laufen, sind Schneegleiter und der Millennium Falcon direkt nutzbar.“ Auch sein süffisanter Eröffnungssatz, „Nach der Bekanntgabe von allerlei Dingen, die in Star Wars: Battlefront nicht enthalten sein werden, hat sich das Entwicklerstudio DICE nun offenbar eines Besseren besonnen.“, versäumt nicht die Gelegenheit, noch einmal alle Leser daran zu erinnern, wer hier eigentlich der Feind ist.

    Am 11.05.2015 erschien dann ein Artikel, der die Kritik von DICE an negativer Berichterstattung thematisierte. Der Tenor dieses Artikels ist, dass Neuigkeiten, die vom Entwickler bekannt gegeben werden, automatisch in ein negatives Licht gestellt würden. Exemplarische Beispiele derartiger negativer Berichterstattung werden in der Meldung genannt. Die Ironie, die dadurch entsteht, dass Ihr Medium teilweise dieselben negativen Überschriften verwendet hat (z.B. „Kein Zielen per Kimme und Korn“) entgeht den Verantwortlichen – nicht aber der Community, die in den Kommentaren auf diesen Umstand hinweist. Konsequenzen gibt es keine, bereits am 02.06.2015 erscheint erneut ein Artikel mit dem Titel „Star Wars: Battlefront - Charakter-Individualisierung mit Grenzen“.

    Als letztes Beispiel möchten wir noch die Vorschau von Dimitry Halley erwähnen, die im Rahmen der E3 entstand. Bereits im Untertitel wird ein negativer Eindruck vermittelt, „warum sich die Schlacht von Hoth nicht wie eine Schlacht anfühlt.“ ist da zu lesen. Auf vielfache Anmerkungen von Usern, die darauf hinweisen, dass die Atmosphäre im Gegensatz zur Meinung des Autors sehr wohl einen positiven Eindruck vermittle, entsteht ein „Klarstellungsvideo“. An sich ein sehr löblicher Schritt, bloß: dieses Video wird kaum beworben. Stattdessen erscheint bei jedem neuen Artikel zur Thematik „Star Wars: Battlefront“ ein hilfreicher Link mit dem Text: „Was Sie noch interessieren könnte: Warum sich die Schlacht von Hoth nicht wie eine Schlacht anfühlt“. Man könnte noch einige weitere Beispiele, wie den Umgang mit der aktuellen Berichterstattung über die stattfindende Alpha-Testung hervorstreichen, in der ein fehlender Pressezugang (der übrigens alles andere als eine Selbstverständlichkeit in Alpha-Phasen ist) als Manko dargestellt wird und dann User-Meinungen auslöst, die sich wie folgt lesen: „Was mich viel stutziger mscht ist folgende Info: ‚Die Presse wird vom Event ausgeschlossen.‘ Das bedeutet nichts gutes für die Qualität und Umfang. Wenn das Ding so toll ist wie DICE und EA behaupten ist der Verzicht auf potentielle positive Werbung denkwürdig.“ (sic)

    Doch Sie haben sicher schon verstanden, worauf wir hinauswollen – auf relativ grundlose Negativmeldungen über Produkte, die mit dem Publisher Electronic Arts zusammenhängen. Andere Beispiele gefällig? Zum Release von Battlefield 4 gab es eine groß angelegte Diskussion über die Wertung, die vielen Fans des Multiplayer-Teils zu niedrig angesetzt war. Im Forum Ihrer Seite wurde daraufhin von der Redaktion beschwichtigt: Wenn man die wegen des Einzelspieler-Modus abgezogenen Punkte wieder addieren würde, käme man auch auf die gute Bewertung, die der hervorragende Multiplayer verdient habe. Als sich Johannes Rohe dann in Ausgabe 01/15 zu einem Kontrollbesuch aufmacht und Battlefield 4 einen „miserablen Veröffentlichungszustand“ attestiert, widerspricht er damit nicht nur eigenen Aussagen der Redaktion sondern legt in seinem Meinungskasten auch noch die Worte bereit, die die Community nur in die Kommentare posten muss: „miserabel, Frechheit, …“.

    In seiner Kolumne zu den Höhe- und Tiefpunkten der Pressekonferenzen auf der E3 nennt Michael Graf am 16.06.2015 Electronic Arts als einen seiner Tiefpunkte und schreibt: „Die EA-Pressekonferenz (hatte) den Unterhaltungswert einer Telekolleg-Wiederholung, angeführt vom unverschämt nichtssagenden Trailer zu Mass Effect: Andromeda. Wenn ihr nichts zu zeigen habt, dann zeigt's eben nicht!“ Nun, wie soll ein neues Spiel denn sonst zum ersten Mal offiziell angekündigt werden, wenn nicht mit einem Render-Trailer, der kurze Szenen und einen Titel verrät? (Übrigens: Geschenkt, dass bei „Mass Effect“ dasselbe passiert wie bei „Battlefront“: Obwohl längst klar ist, dass es nicht „Mass Effect 4“ heißen wird, wird es als ebensolches betitelt.) Aussagen wie die hier zitierte sind sicher gute Parolen, die man sich vorsagen kann, wenn man gerade wieder dem Beißreflex gegen Electronic Arts folgt, aber eines sind sie sicher nicht: fair.

    Sie sehen, wir könnten vermutlich noch weitere Beispiele vorbringen, doch lassen Sie uns zu unserem Anliegen kommen: Werden Sie sich der Verantwortung, die Sie als eines der größten Spielemedien Deutschlands tragen, bewusst. Natürlich, wenn etwas schief läuft, wie die Probleme beim Launch von „SimCity“ oder, als jüngstes Beispiel, von „Batman: Arkham Knight“, dann haben die Spieler das Recht, über diese Probleme informiert zu werden. In diesem Rahmen ist auch Kritik an den jeweiligen Verantwortlichen mehr als gerechtfertigt. Alles was jedoch nicht eindeutig ein Versagen der jeweiligen Firma ist (und dazu gehört jegliches Produkt, das sich noch nicht einmal auf dem Markt befindet), sollte auch entsprechend neutral behandelt werden, insbesondere wenn es sich um einen Fall wie Electronic Arts handelt. Selbstverständlich ist es einfach, mit dem Strom zu schwimmen, aber es wäre bedeutend verantwortungsbewusster, auch einmal eine Lanze zu brechen und damit vielleicht nicht dem Konsens der Community sondern Tatsachen zu folgen. Abschließen möchte ich mit einem Zitat, das von Ihrem Kollegen Michael Obermeier stammt. Angesprochen auf Frage, welcher Publisher sein Lieblingspublisher sei, antwortet er, dass es Electronic Arts sein müsste, denn diese Firma hätte die meisten seiner Lieblingstitel produziert. Denken Sie bitte über dieses Zitat nach und Sie werden seinen Wahrheitswert erkennen – berücksichtigen Sie diesen auch bitte!

Kommentare

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  1. Metalveteran
    Da ich nicht weiss, wie gerne hier Vergleiche mit anderen (Online-)Magazinen gesehen werden (könnte man ja schliesslich als Werbung bzw. gezieltes gebashe verstehen) sollten die User, der der GS "BILD"-Niveau vorwerfen, einfach mal die journalistische Qualität von PCG und Eurogamer genauer beurteilen und dann vergleichen.

    Es mag nur mein objektiver Eindruck sein, aber dort sind mir in letzter Zeit häufiger Artikel aufgefallen, deren journalistische Qualität zu wünschen übrig lässt. Mal scheint jemand von seinem Job immer mehr gelangweilt zu sein (vllt wurde auch der Urlaub gestrichen, k.A.), und mal ist die Qualität der Artikel von der Tagesform des Schreibers abhängig.

    Unter Objektivität und Neutralität verstehe ich: wenn es was zu loben gibt wird gelobt, wenn es was zu kritisieren gibt, dann gibt's halt Kritik. Letztere sollte natürlich immer konstruktiv sein, was aber auch nicht immer so leicht ist.

    Die Leistung von PCs steigt immer mehr, ausgenutzt wird davon aber nur ein Bruchteil. Weil die Publisher ihre Spiele nunmal immer mehr auf Multi-Plattform optimieren. Aus wirtschaftlichen Gründen ist das natürlich mehr als sinnvoll.
    Da deswegen aber immer mehr Spiele "beschnitten" und vercasualisiert werden sollte eine Redaktion, bei der die PC-Spiele schon immer einen höheren Stellenwert als die Konsolenversionen hatten, durchaus vermehrt Kritik äussern. Von mir aus auch jeden Tag! Auch wenn das den Konsoleros nicht passt. Dafür passt es "uns PC Zockern" nicht, das wir bei den meisten Multi-Plattform-Spielen nur XBone-Buttons sehen und im Hintergrund locker ne DVD rippen können (natürlich nur die eigenen! ;) ) Die Qualität einer PC-Umsetzung zeichnet sich halt nicht nur durch den Umfang des Grafikmenüs aus.

    [Zusatz: das trifft natürlich nicht auf alle Multiplattform-Titel zu! Spontan fällt mir "Project Cars" ein, dessen Grafikqualität fast proportional zur verfügbaren Leistung skaliert. Aber es gibt halt leider mehr Negativ- als Positivbeispiele. EA hat eigentlich immer mehr Multiplattform-Titel auf dem Markt als andere Publisher, deswegen kann man schnell sagen "Ach ja... EA mal wieder..." bzw. "Warum hackt ihr schon wieder nur auf EA rum?"]
  2. TillKill


    ÄÄÄÄhhhhhhhh nein! ich habe nicht gesagt "muss" von EA sein, das Wort "wahrscheinlich" hast du wohl übersehen. Und 2. hast du meine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen. Vllt hättest du noch die nächsten 2-3 Sätze in dem Zitat unterbringen sollen. Denn so ist dein Kommentar völlig unbrauchbar! Dieser offene Brief setzt sich zwar kritsch mit der Berichterstattung Gamestars auseinander, aber nicht mit EAs Anteil. Im Brief wird es so dargestellt, als würden die Redakteure das Spiel negativ beurteilen, was aber laut dem Autor nichts mit dem Zustand des Spiels selbst zu tun hat sondern mit der verzerrten Darstellung der Redakteure. Oder kurz gesagt. Das game ist geil, nur die Redakteure reden es schlechter als es ist. Und das ist schon ziemlich undifferenziert. Klar kann was Dimi schlecht an Battlefront findet, ein anderer gut finden. Dann aber muss man sich überlegen ob man die Gamestar als Pressesprecher EAs haben möchte oder als Redakteure mit eigener Meinung, die ja auch wichtig ist angesichts des sperrlichen Zugangs zum game durch die community. Übrigens vom Spiegel, die Zeit etc. wünsch ich mir indes keine Meinungsschwangere Berichterstattung.
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  3. JohnnyTommy
    Hast schon Recht, die Überschriften sind nicht immer gut gewählt und enthalten manchmal sogar falsche Information die im Text komplett anders dargelegt werden.
    Jedoch finde ich, dass gerade deine Beispiel mit SW:BF fast immer gut von der GS gewählt worden sind. Sie nennen das Kind beim Namen.
    Gerade beim AT-AT/XWing/KimmeKorn Thema ist es ein "Feature" was den meisten Fans sauer aufstößt und das darf auch gerne mal etwas reißerisch Angekündigt werden.
  4. TatzyXY
    Der Brief sagt in keinster Weise, dass die Gamestar nicht mehr kritisch sein darf gegenüber EA. Kritik ist weiterhin gewünscht aber halt da wo sie berechtigt bzw. fair ist, lediglich darum gehts. Ich weiß echt nicht warum sich hier einige Leute über den Brief aufregen, der Brief spricht valide Punkte an die auch mir in den letzten Monaten aufgefallen sind.

    Mal ein paar kleine Beispiele:

    Gamestar Titel: Star Wars: Battlefront - AT-ATs können sich nicht frei bewegen
    Besserer Titel wäre: Star Wars: Battlefront - DICE entfernt endlich unfaire AT-ATs aus dem Spiel

    Außerdem ist noch nicht bekannt, ob die AT-ATs in allen Modis auf Schienen laufen.

    oder

    Gamestar Titel: Star Wars: Battlefront - Zuerst auf der Xbox One spielbar
    Besserer Titel wäre: Star Wars: Battlefront Beta auf der Xbox One spielbar

    Mit der Überschrift von der Gamestar könnte man meinen, dass das Game früher für die Xbox One rauskommt, was aber so nicht stimmt, es kommt auf allen Plattformen am selben Tag raus.

    oder

    Gamestar Titel: Star Wars: Battlefront - Y-Wings können nicht gesteuert werden
    Besserer Titel wäre: Star Wars: Battlefront - Y-Wings können nicht in allen Modis gesteuert werden

    Mit der Überschrift von der Gamestar könnte man meinen, dass die Y-Wings im Spiel nicht steuerbar sind. Im Text des Artikels befindet sich aber dann auf einmal dieser Hinweis: "Demnach können die Spieler die Y-Wings in bestimmten Spielmodi lediglich zur Unterstützung herbeirufen."

    oder

    Gamestar Titel: Star Wars: Battlefront - »Wir wollten nie ein Battlefield daraus machen«
    Besserer Titel wäre: Star Wars: Battlefront - Komplett anderer Entwicklungsprozess als bei den Battlefield-Teilen

    Mit der Überschrift von der Gamestar könnte man meinen, dass sie es aber nicht geschafft haben und es nun doch ein BF mit Star Wars Skin geworden ist. Dies weiß bisher niemand, erst wenn es raus kommt, warum also so eine Überschrift?!

    oder

    Gamestar Titel: Star Wars: Battlefront - DICE hatte zunächst Angst vor der Aufgabe
    Besserer Titel wäre: Star Wars: Battlefront - DICE geht mit großen Respekt an die Entwicklung

    Mit der Überschrift von der Gamestar könnte man meinen, dass das Projekt zu groß für DICE sei und sich übernommen haben. Im Text wird dann aber klar, es geht eher um Respekt als um Angst vor der großen Star-Wars Marke. Schließlich sagt DICE ja auch: "...für DICE hätte sich mit Start Wars so etwas wie einen Traum erfüllt."

    oder

    Gamestar Titel: Star Wars: Battlefront - PlayStation 4 ist die Lead-Plattform
    Besserer Titel wäre: Star Wars: PlayStation 4 ist auch bei Battlefront die Lead-Plattform

    Die Gamestar Überschrift befeuert mir den Konsolen-Krieg zu sehr. In der Spielebranche ist es völlig üblich das die PS4 die Lead-Plattform ist. Nur weil eine Konsole die Lead-Plattform ist bedeutet es nicht, dass die PC-Version schlecht wird.

    oder

    Gamestar Titel: Star Wars: Battlefront - Kein Zielen per Kimme und Korn
    Besserer Titel: Star Wars: Battlefront - Große Auswahl von Visieren, Kimme und Korn passt aber nicht zum Setting.

    Mit der Überschrift von der Gamestar könnte man meinen, dass das Zielen lediglich nur mit einem Fadenkreuz möglich wäre, was so aber nicht stimmt. Es gibt natürlich auch Visiere.


    Ich bin kein Redakteur daher könnte man so einige Überschriften sicher noch viel besser wählen aber ich glaube es sollte nun klar geworden sein, worum es im Leserbrief ging. Die Gamestar hat hier wenn vielleicht auch ungewollt Meinungsmache betrieben durch "Clickbait-Titel".

    Was bei der Bild-Zeitung seit Jahren gut funktioniert möchte ich eigentlich ungern bei Gamestar sehen aber ich kann auch verstehen, dass sie die Klicks brauchen, schließlich muss der Laden ja auch bezahlt werden.

    Aber aus Spieler Sicht sollten wir doch alle übereinstimmen, dass die Überschriften ein wenig zu offensive gewählt sind. Im Text wird dann ja meist alles richtig gestellt was in der Überschrift aber zweideutig behauptet wurde.
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  5. HawkS73
    Mit SW: Battlefront ist so ein bisschen wie mit Battlefield: Hardline.

    BF: Hardline sollte kein Battlefiled sein, sondern eben ein Polizei v Verbrecher Szenario werden. Der Name „Battlefield“ ist hier eigentlich nur eins: PR Zugpferd. Denn wenn Umfragen vor Release und die Beta Tests eins ganz klar aufgezeigt haben: das Interesse am Cops vs Criminals Szenario war gering. Die Meinung der Betatester ging von „zu viel BF in BF:H“ bis „zu wenig BF in BF:H“ und zeigt bereits das auf, was in vielen Tests dann gesagt wurde: das Cop v Criminals Szenario wird nicht richtig ausgenutzt, vieles in BF: H fühlt sich wie der kleine Bruder von BF4 an.

    Star Wars: Battlefront, nun wenn eines mal sicher ist, dann das SW:Battlefront seine Existenz dem baldigen Release von SW Ep7 verdankt. Ohne den Film würde es das Spiel wohl nicht geben, soviel zumindest verrät das nie fertig gestellte „echte“ SW: Battlefront 3.
    Da DICE SW: Battlefront macht hat man mehr oder weniger eine „Build in Fansbase“ was den online Multiplayer angeht, mit SW hat man die SW Fanbase. Die BF Fanbase lockt man mit BF Spielmechaniken. Ob da nun Tickets runter zählen, oder ein ATAT Walker einen Weg in Zeit X lang läuft, erreicht er sein Ziel heißt es „Game Over“, ist optische Makulatur.

    Die SW Fan locket man mit … nun zum einen dem SW Setting. Damit lockt man alle SW Fans, auch jene die bisher keine MP-Shooter zocken. Als separaten Anreiz für jene gibt’s es die Missionen wo man gegen Bots kämpft. Zum anderen mit dem „Battlefront“ Namenszusatz, mit dem man die – Jahre lang auf eine Fortsetzung wartenden – Battlefront Spieler locken möchte.

    Jetzt zu sagen, das man SW: Battelfront weder mit den alten Battlefront Teilen noch mit Battlefield vergleichen sollte, ist meiner Meinung nach sehr blauäugig. Selbstverständlich MUSS man das neue Battlefront mit dem alten Teilen und ähnlich gelagerten Spielen vergleichen. Battlefront nutzt gängige Spiel-Mechaniken die sich in anderen MP Shootern finden lassen. Wiegesagt ob der ATAT da läuft und auf seinem Weg etwas aufgehalten wird, oder Tickets / ein Countdown runter zählt, ist nur eine optische Variation derselben Spielmechanik. Wenn zudem der Name bereits existierender Spiele verwendet wird, muss es sich mit eben jenen Spielen messe, egal ob Reboot oder nicht.

    Eher im Gegenteil, wenn es ein Reboot ist muss es sich mMn doppelt mit den Vorgängern vergleichen lassen um eine Frage zu beantworten: ist es genauso gut, besser, oder schlechter?

    Dieses isoliert betrachten "weil Reboot" ist ein Stück sich selbst belügen. Sieht man gut an den neuen JJ Star Trek Filmen. Sie sind zwar unterhaltsam und füllen eine PopCorn Abend sehr gut aus, aber das Herzstück von ST – die Interaktion der Charakter- schafft er nur mangelhaft darzustellen, weil im heuten Hollywood alle 10min eine Action Sezen kommen muss und genau so sind die beiden JJ ST Filme inszeniert. Für sich genommen als SciFi Film funktionieren die JJ Star Trek gut bis sehr gut. Als Star Trek Filme, die sich mit den anderen Filmen und vor allem den Serien vergleichen lassen MÜSSEN funktionieren sie sehr viel weniger gut.
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  6. Domidragon
    Einigen Stellen kann ich da schon zustimmen. Aber im grossen und Ganzen etwas überhäuft. Klar wurde ich auch von EA oft enttäuscht. Aber sie machen auch gute Spiele. BF4 ist immernoch eines meiner Lieblings BFs, auch wenn viele es schlecht finden. Ich finde es vor allem zu Zeit besser als viele andere BFs damals.
    Battlefront ist so eine Sache. Da kann die Gamestar nicht viel, wenn nur solche Meldungen kommen. Gibt das nicht, gibt jenes nicht, wurde nicht realisiert, wird auch nicht gemacht.

    Die Gamestar muss sich nur an einem Punkt an der Nase nehmen:
    Die Titel einiger Artikel sind teilweise wirklich unterste Schublade. Vlt. 5min länger überlegen bei einem Titel, dann gibts auch was gutes draus.

    Und in einem Punkt kann ich dem Brief gar nicht zustimmen:
    Die eigene Meinung der Redakteure sind immer als solche markiert und bekanntgegeben. Diese zu kritisieren, auf diese Art, finde ich etwas unfair. Denn es ist eine eigene Meinung und die ist mir persönlich wichtiger, als eine Zahl am Ende eines Tests.
    Ich kenne die Redakteure, weiss wer welche Vorlieben hat und kann mich entsprechend vergleichen. Wenn Michael etwas gefällt, weiss ich, mir gefällt dies auch. Oder wenn er etwas bemängelt, weiss ich, wieso er es wohl bemängelt. Oder was Andre fasziniert an einem Spiel, mir aber gar nicht zusagt. Dann hat das Spiel vlt. eine 90er Wertung, weil es ansich ein sehr gutes Spiel ist, aber durch die eigene Meinung der Redakteuere kann ich besser abschätzen, ob es auch für mich ein gutes Spiel ist... Und das ist schlussendlich das, was ich wissen will.
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  7. Rexaka
    Ich finde die Berichte über EA nur gerechtfertigt. Wollen wir mal ehrlich sein. Wenn die Pleite gehen würden wäre es Schade um einige Spiele Reihen aber vermutlich wäre es das beste.
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  8. MPeter271
    Wenn EA will dass alle positiver über sie denken und schreiben müssen sie einfach besser werden was Qualität und Auftreten angeht. Es gibt ja genug Fakten was alles falsch gelaufen ist, daher erstmal an die eigene Nase fassen und nicht freie Medien wie GameStar dann wegen deren Kritik kritisieren. Finde das sieht eher aus wie ein beleidigtes Kind als ein ernsthaftes großes Unternehmen. Das ist für mich eher eine Bestätigung dass EA immer schlechter wird als ein positives Zeichen.

  9. chewlacca
    Im Bezug auf Battlefront kann ich die oben genannte Kritik nicht nachvollziehen. Letztendlich sind wir alle Fanboys und Spieler. Und wir Spieler haben nun mal NUR! Den Vergleich mit den bisherigen Battelfront Spielen. Da ist es doch klar das man sich an einem vorherigen Spiel (gleiches Genre, gleich Name, nämlich Battlefront) orientiert. Und da gab es einfach mehr spielerische Freiheiten! Zudem kann man immer nur das Bewerten was man gerade sieht. Sicherlich mag es vom Game Design richtig sein, den AT AT nicht frei steuern zu dürfen, aber im ersten Moment hört sich das nach Einschränkung an. Und diese wurde von der Gamestar bewertet.
    Das die Gamestar zu EA kritisch ist, nun ja EA hat einiges getan um sich seinen Ruf zu verdienen. Mir persönlich ist es lieber wenn ein "neutrales" Spiele Magazin zu kritisch! ist, als dass wenn Spiele hoch gelobt werden.

    Bei der Gamestar habe ich den Eindruck das bei den Berichten und Tests, noch eine persönliche Note dazukommt, das macht ein gutes SpieleMagazin aus! Und dann darf man ruhig auch mal kritischer sein, als es vielleicht notwendig ist.
  10. JackMcGregor
    Es ist allgemein unmöglich neutrale Artikel zu schreiben. EA hat sehr sehr viel Mist gebaut (auch erkennbar an den Negativauszeichnungen aus Amerika). Die Redakteure finden die Machenschaften auch nicht gut. Für mich reicht in Punkto Neutralität vollkommen aus, eine klare Linie (in diesem Fall eine negative) leich erkennen zu lassen, aber andere Meinungen zu aktzeptieren und zu respektieren. Ich aktzeptiere diesen Brief als eine Art Kontrollmittel, um eine zu einseitige Berichtserstattung zu verhindern, aber ich teile die negativen Einstellungen und bin daher auf der Seite der Redakteure, die diese Einstellung teilen.
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