Der Wahnsinn mit der Tamriel Karte III

Von darthmop1 · 2. März 2018 · Aktualisiert am 5. März 2018 ·
Kategorien:
  1. Was bisher geschah

    Die digitale Vorlage der Karte wurde zusammengestückelt, in Originalgröße gedruckt und anschließend ging es darum, den richtigen Stil zu üben, bis er weitgehend frei von der Hand ging. Und nun die Fortsetzung.....

    Jetzt eigenen Blog oder Spieletest bei GameStar veröffentlichen: Die besten Beiträge werden mit freier Spiele-Auswahl bei GOG.com für 60 Euro belohnt!

    Three Shades of Black

    Nachdem die Übung und Stilfindung abgeschlossen war, ging es zunächst darum, die Konturen der Landmassen auf das mit Schwarztee getränkte und getrocknete Papier zu übertragen. Eine Möglichkeit wäre gewesen, es mit einem Tageslicht- oder Diaprojektor aufzustrahlen und dann nachzuziehen. Das hätte aber erstmal die Hardware erfordert und wäre das Problem damit beseitigt gewesen, würde ich wohl andauernd meinen eigenen Schatten nachzeichnen und nicht die Karte. Ein Direktdruck auf das handgeschöpfte Papier käme nicht in Frage und eine Freihandzeichnung liegt mir nicht. Der alte Kopiertrick wurde schließlich angewandt – das Durchschlagspapier oder auch als Kohlepapier bekannt. So wurde die Kontur der großen Vorlage Stück für Stück auf das Originalpapier kopiert. Es galt aufzupassen, dass man das Kohlepapier nicht ständig mit der Hand andrückt oder gar scheuert, was am Ende zu unschönen dunklen Flecken auf dem rauen Büttenpapier zur Folge hätte. Der Übertrag glückte jedoch und schon wurde die einfache Linie mit einem schwarzen Fineliner zur Doppellinie verwandelt. Der Ursprüngliche Plan sah eigentlich vor, alles mit Tusche zu ziehen, doch bei früheren Erprobungen stellte sich heraus, dass die Papierstruktur nicht geeignet ist und die Tusche von den groben Fasern in alle Richtungen verläuft bzw. gesaugt wird. Noch nie hatte ich solche Krämpfe vom Zeichnen wie beim Nachziehen der Küstenlinien. Ruhiges Halten für weitgehend parallele Züge. Am Ende gelang es mir doch nicht und ich hab mich erneut damit abfinden müssen, dass ich eigentlich nur ein Anfänger war.

    [​IMG]



    Wiederholungen

    Ich habe sie nie gezählt, die Berge auf der Karte. Einzig jene aus Skyrim sind von der offiziellen Karte übernommen worden. Mir wurde schnell klar, dass ich hier zwar Positionen sämtlicher Kartenmerkmale hatte und dementsprechend beschriften könnte, doch in all den anderen Provinzen war mir das zu jenem Zeitpunkt nicht möglich. Ich hätte ein Problem, wenn ich alles Pi mal Auge hinzeichne und dann bemerke, dass ich keinen Platz für die Ortsnamen mehr übrig gehabt hätte. Die Motivation, die mir beim „Terraforming“ aufkam, war plötzlich verschwunden und die schwierigste Aufgabe rückte schneller heran, als mir eigentlich lieb war. Nun und wer hätte das gedacht - ich bin auch kein Kalligraph, also wie zum Geier stelle ich das am sinnvollsten an? Oder besser gesagt, wie stelle ich es so an, dass es am Ende wie Kalligraphie aussieht, egal als wie sinnvoll oder sinnlos sich die Methode entpuppt? Ich hatte noch nicht mal eine Schriftart gewählt.

    [​IMG]

    Nun gut, es ist langsam offensichtlich, dass in diesem gesamten Projekt eigentlich nichts von vorn herein geplant wurde und so kam es andauernd zu solchen Situationen. Nach ein paar Stunden entschied ich mich für einen Font und druckte mir diesen aus. Nun kommt der Oberhammer. Die Schrift ist nicht geschrieben sondern ebenfalls gezeichnet. Tatsächlich mogelte ich mir für jedes Label ein paar Bleistiftlinien hin, zog die Kontur der Schrift nach und füllte die Buchstaben anschließend, wo es eben nötig war. Manchmal konzentrierte ich mich so sehr auf den Buchstaben selbst, dass ich vergaß, die Richtigkeit der Namen zu prüfen und so wurde mal aus einem „Forest“ ein „Forrest“, ein G zu einem D usw. Es fällt kaum auf aber „What you see can’t be made unseen“. Allerdings ging mir nie der Platz aus, nur weil ein Berg im Weg stand. Wie auch, wenn all die restliche Fläche blank war. Selbst nach dem Entfernen der Hilfslinien kann man noch leichte Überbleibsel dieser erkennen. Eigentlich nette Makel, die schön verdeutlichen, dass die Karte keiner digitalen Erschaffung entspringt.

    [​IMG]

    Nach Beendigung der Label ging es wieder weiter mit allen Details außerhalb Skyrims. Hügel, Berge und Gebirge drum herum entsprangen meinem eigenen Bauchgefühl. Es ist schon klar, das High Rock mit Gebirgen übersät sein muss und das sumpfige Land Blackmarsh eben nicht. Grenzgebiete mit Bergketten sind auch aus den Spielen und anderen Karten bekannt. Für Summerset Isle überlegte ich mir z.B. das „Sunhold Valley“ als Tal zu zeichnen. Hammerfell, mit seinen offenen weiten Flächen, war hingegen ein Zuckerschlecken und wirkt daher etwas öde. Vielleicht hätte ich ein paar Dünen einzeichnen sollen.

    Fortsetzung folgt.

Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, melde dich einfach an und werde Mitglied!
  1. darthmop1
    Soeben gesehen und muss sagen, das sieht richtig klasse aus.
    Es war auch schon die Überlegung, Stadtumrisse im Detail darzustellen aber ich stelle mir Tamriel als recht große Landmasse vor. Eine Stadt in klaren Umrissen darzustellen gäbe mir dann das Gefühl, dass es sich hier und dort um Metropolen handelt und das hätte mir persönlich nicht zum Konzept gepasst.
    Ornamente waren mir zu diesem Zeitpunkt viel zu hoch, weshalb ich es daher sein ließ. Sowas würde ich vielleicht in Betracht ziehen, wenn ich wieder eine Karte in diesem Stil machen sollte.

    Bei den Bäumen weiß ich genau, was du meinst ;)
  2. Sir Hurl
    Ich habe damals auch solche Karten gezeichnet für das LARP. Auf meinem Profil ist ein nicht fertiger Teil als Hintergrundbild zu sehen.
    Es gibt einige Karten, die als Inspiration dienen können.
    So sollte man Städte und besondere Orte nicht einfach nur als Punkt in die Karte eintragen. Was recht gut aussieht ist ein Kreis, mit Verschnörkelungen, einer gezeichneter Schriftrolle mit dem Stadtnamen und innerhalb des Kreises ein kleines Bild der Stadt bestehend aus ein paar Hütten, einer Mauer oder ähnliches.
    Sehr organisch wirken kleine Kringel für Wälder. Einfach ganz viele Kringel zeichnen und in der Masse hast du den eindruck eines Waldes. Um den Wald noch plastischer erscheinen zu lassen, eignen sich kleine Striche an den Flanken des Waldes (als Baumstämme), die man aus der Perspektive des Betrachters sehen kann. Dabei aber daran denken, dass man keine Striche (Baumstämme) sieht, wenn das Laub der Bäume (die kleinen Kringel) die Sicht verdecken. Bin gespannt, wie die Karte aussehen wird. Die Färbung des Papiers ist schon mal sehr gelungen.
    Je nach Eigentümer der Stadt eignen sich als Verziehrung Drachen, Ritterhelme, o.ä.
      1 Person gefällt das.
  3. TasmanianDevil
    Hammer! Sehr beeindruckend!
      1 Person gefällt das.
  4. Tumlu
    Die Schrift sieht schon mal sehr gut aus. Ich bin gespannt wie die Karte am Ende aussieht.
      1 Person gefällt das.
Top