Destiny 2

Von Miles__Teg · 1. Dezember 2017 · Aktualisiert am 1. Dezember 2017 ·
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  1. Destiny 2



    Mein Eindruck zu Destiny 2. Ich schreibe mit Absicht keinen Test, da ich Destiny nicht durchgespielt habe und nicht weiter spielen werde. Wie ich dazu komme, möchte ich hier darlegen und vielleicht ergibt sich ja auch aus der Diskussion noch etwas ungeahntes Spielpotential.



    Zur meiner Hintergrundgeschichte als Spieler:

    Ich habe mit Doom 2 den 1st Person Shooter für mich entdeckt (damals schon im KooP gespielt und läuft auf meinem Smartphone butterweich in 4k…scnr). Das letzte Doom war mir leider auf Dauer zu eintönig, jedoch hat sich für mich tatsächlich Wolfenstein als Shooter Standard etabliert. Ich mag die Mischung aus Story, Welt und Shooter Gameplay. Weitere Spiele, die ich sehr schätze und die wichtig für meinen Eindruck zu Destiny sind, sind „The Division“ und „Grim Dawn“ sowie „Diablo3“.

    Man sieht also durchaus, dass loot-getriebenes („seichtes“) Gameplay und Shooter mit knackigem Gunplay durchaus Spielelemente sind, die ich sehr schätze - und daher war ich neidisch auf die Konsoleros, als es Destiny gab. Es schien DAS Spiel für jemanden wie mich zu sein - Endlich ein Wolfenstein mit Loot-Sucht Spirale!

    Da ich es nie selbst spielen konnte, enthalte ich mich jedes Urteils zur Destiny 1 vs. Destiny 2 Debatte, aber ich werde auf einen Punkt zu sprechen kommen müssen.

    Nach der Einordnung meinerseits nun zu Destiny 2:

    Ich habe bei Erreichen von Level 6 aufgehört. Daher wird es keine relevanten Spoiler geben. Tatsächlich offenbart sich schon bei der Ankunft im ersten „Gebiet“ (der Europäischen Todes Zone), der Kern des Spieles und man weiss schnell, was einen beim Weiterspielen bis maximal Level dann erwartet. Und sobald ich dies erkannte, war die Faszination (ich hatte ja nur ein paar Stunden ein „neues“ Spiel gespielt!) im Grunde gestorben. Ein für mich durchaus schockierender Befund. Aber ich kann ziemlich genau darlegen, wie es zu dieser Entscheidung kam.

    Loot

    Gleich das Wichtigste an einem Loot-Shooter, ICH WILL BEUTE! Als Diablo Spieler weiss ich: „Hirnloser Grind“ kann eine attraktive Kern-Gameplay Mechanik sein. Und in Destiny 2 gibt es Loot, oh ja. Sogar ziemlich viel und auch „wertvollen“ Loot gleich zu Beginn. Also zocken, looten, neu ausrüsten und wieder rein in die Schlacht - herrlich…eigentlich. Denn trotzdem kam kein guter Flow zustande und ich habe anfangs gerätselt warum. Bis man dann drei gleiche Waffen im Inventar hat und erkennen muss - die SIND ja wirklich GLEICH! Immer die gleichen Waffeneigenschaften und, da ich neu war, immer ein bisschen mehr Schaden, aber ansonsten immer das Gleiche. Und dasselbe gilt für Rüstungen mit dem entsprechenden Rüstungslevel. Man klickt also hirnlos auf den höheren Wert - der Rest ist sowieso egal. Das ist furchtbar enttäuschend und viel zu einfach, sogar für einen Diablo3 Spieler! Später gibt es Sets, klar. Aber sobald man eines auf maximalem Level voll hat, warum noch spielen? Die Jagd auf den God-Roll mag im Grunde blödsinnig sein, aber ich mag es, wenigsten die Wahl aus verschiedenen Eigenschaften zu haben, um meinen Spielstil zu optimieren. Dies bietet Destiny 2 so überhaupt nicht.

    Gameplay

    Tja, das allseits geliebte und über den Klee gelobte Gunplay. Ja, es ist ok - aber keinesfalls mehr! Ich kann die allseitigen Lobeshymnen nicht nachvollziehen. Um ehrlich zu sein, das Gunplay eines Doom 2 (die Älteren werden sich erinnern), macht mir heute noch mehr Spass, da es sich VIEL präziser anfühlt. Auch Wolfenstein ist da, meiner Meinung nach, weiter und das liegt auch am Zusammenspiel mit der Steuerung. Die Steuerung in Destiny 2 ist ok, aber keinesfalls ein neuer Standard an Präzision und Zugänglichkeit. Zum Beispiel: Der Doppelsprung ist einfach Quark - macht eine Art Jetpack (Hallo Elex) oder halt einen normalen Sprung. Das Doppelgehüpfe spart nur Treppen in den Levels. Es war anfangs durchaus lustig, paar Leute in den „Public Events“ an der gleichen Kante „rumhüpfen“ zu sehen - aber irgendwann ist es eher traurig und man fragt sich, was das dann eigentlich spieltechnisch bewirken soll. Und man merkt: nichts.

    Story

    Die Story wurde auf Youtube als Clickbait bezeichnet. Und jetzt verstehe ich es endlich - leider. Der Hüter (Gottgleicher Alien) wird in einer epischen Attacke vom Oberbösewicht geknackt und das Licht wird aus den Wächtern (Guardians) „gezogen“. Ersetzt Hüter durch Yoda, Licht durch „die Macht“ und Wächter durch „Jedi“ und ihr wisst, wie die ganze Sache aufgebaut ist. Und man stelle sich vor, jemand entführt Yoda und entzieht den Jedis die Macht! Wow…Mega Sache oder? Was muss das für ein Bösewicht sein und was könnte man für eine Heldengeschichte über das Zurückgewinnen der Macht…des Lichtes in einem epischen Feldzug schreiben!

    Aber das passiert nicht…bevor ich Level 2 erreicht habe, war ich wieder ein Jedi…ähm, Guardian. Mit allem was dazu gehört. Spiel also vorbei - geschafft. Das Licht lag einfach in ner Ecke in Deutschland rum. Wer hätte das gedacht, was? Mehr Ernüchterung in Sachen Storytelling geht fast nicht und das nach 30 Minuten.

    Wow…

    Technik

    Nuja, die Grafik ist durchaus hübsch anzuschauen, aber als PC Spieler misst man ALLES an Crysis. Und naja…Bombe ist anders. Aber für ein Multiplayerspiel ist es schon schön anzuschauen. Nur Standards werden auch hier nicht gesetzt. Was mich aber wirklich auf die Palme gebracht hat, waren die Ladezeiten. Ernsthaft. Im Jahr 2017! UND ICH HABE SPIELE VON DATASETTE AUF MEINEM C64 GESTARTET!

    Spiel wird geladen … Startmenü … Ladebildschirm … Charakterwahl… Ladebildschirm… Operatorbildschirm… Ladebildschirm … Flieger stürzt Richtung Erde … Ladebildschirm (also Flieger fliegt herum) usw. Irgendwann steht man dann im Zielgebiet und ist bei seinem Lieblingshandyspiel 5 Level weiter…auch schön.

    Ich vergleiche hier einfach mal mit The Division (selbe SSD, ähnliches Spiel, Internet auch Dasselbe) und das geht DEUTLICH zügiger, da den ersten Gegner wegzunatzen! Auch in Destiny selbst gibt es ständig irgendwelche Ladepausen. Vor Zwischensequenzen. Und beim Gebietswechsel. WENN MAN DURCH EINE OFFENE TÜR GEHT (EDZ…Signalbooster Mission). Usw…

    Um es kurz zu machen: Dafür, dass es grafisch nichts reisst, dauert der ganze Kram zwischendurch einfach viel zu lange! Mit 32 GB Ram darf sowas nicht passieren. Das ist wie der Storybeginn - einfach lächerlich.



    Fazit

    Und dann steht man dann in der Gegend rum, während andere Lvl 20 Spieler die immergleiche Mission starten und beenden („Endgame“ zusammen mit Lvl 4 Spielern…*seufz*) und klickt sich lieblos durch seine Zahlen im Rucksack. Man hat eine Rüstung im Inventar, die man erst beim nächsten Level anziehen kann. Man stellt fest: ...ich hab die gleiche Rüstung ja eh schon…nur mit 5 Punkten weniger Rüstung und stellt sich die Frage: Will ich das weitermachen? Wozu?

    Ausserdem hätte ich gerne die gleiche Waffe, aber mit Energieschaden und einem grösseren Magazin, aber das wird es nie geben. NIE. Ausrüstung mit verschiedenen Effekten gab es in Destiny 1 . . . warum fehlt das hier eigentlich?



    Ich habe für mich entschieden, dass es einfach nichts gibt, was mich in diesem Spiel motiviert, weiterzumachen. Und ich werde keine weitere Zeit an dieses Spiel verschwenden, denn meine Zeit zu spielen ist nun mal begrenzt. Das Spiel ist auch schon zulange auf dem Markt, als dass ich hier viel Neues erzählt habe. Ich habe aber MEINE GANZ PERSÖNLICHEN Hauptgründe für diese Entscheidung hier mal dargelegt und hoffe auf eine kleine Diskussion. Was sind eure Gründe weiterzumachen? Warum habt ihr aufgehört? Bis wann habt ihr gespielt usw. Ich lerne ja auch gerne noch dazu.



    Grüsse und möge das Licht stets mit euch sein...

    Miles

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