Die Mär vom MSO (Massive Singleplayer Online)

Von Soldier224 · 30. Mai 2017 · Aktualisiert am 30. Mai 2017 ·
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  1. Immer wieder werden MMorpgs die Wert auf Story legen sofort mit Singleplayerspielen gleichgesetzt und das Kürzel MMO in Frage gestellt. Sei es bei Swtor, Lotro oder auch TESO. Ich werde vorzugsweise TESO als Beispiel nehmen, da ich es im Moment spiele und WoW den entweder gehassten oder geliebten Branchenprimus zum vergleichen nutzen, was ja immer wieder sehr viele sehr gerne tun.

    Sicherlich ist das ganze zum Teil sehr subjektiv aber ich fordere auch nicht, dass man meine Meinung teilt. Es ist viel mehr etwas zum Nachdenken.

    Aber stimmt denn nun der Vorwurf dass bsp. TESO ein Solospiel ist?

    Im Grunde nicht. Denn wenn man ehrlich vergleicht kann man nicht entdecken was Spiele wie WoW oder Rift mehr bieten in Sachen MMO Content.

    Was hat denn WoW z.B. grob (heißt ich liste nicht jede Kleinigkeit auf) im Gruppenbereich zu bieten?

    Instanzen (in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden), Raids (in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden),Schlachtfelder (1Team vs. 1Team),Arenen, Worldbosse, Etwaige kleinere Gruppenaktivitäten (darunter einige die kaum noch genutzt werden), Erfolge für die man eine Gruppe braucht, Community Events.

    Was hat TESO zu bieten?

    Gruppenverliese (Normal u.Veteran) dasselbe wie Instanzen, Prüfungen (Normal u. Veteran) dasselbe wie Raids, Schlachtfelder (mit Morrowind dem Addon 4v4v4), Cyrodiil als riesiges Schlachtfeld mit Belagerungsmaschinen und Burgen, Worldbosse, Etwaige Gruppenaktivitäten, Gruppen Erfolge, Community Events.

    Wo liegt also der große Unterschied bei dem Angebot im MMO Bereich?

    Na...na...? Richtig im Grunde scheint er nicht existent. Er zeigt sich erst, wenn man betrachtet wieviel von was geboten wird.

    Aber hier muss man deutlich das Alter in dem Fall mit vergleichen. Hätte TESO genauso viel Zeit wie WoW gehabt, hätte auch TESO schon einen größeren MMO Bereich haben können.

    Und noch ein Unterschied tut sich auf, der Unterschied der wohl am meisten für Irritationen sorgt, nämlich das Spiele wie Lotro, Swtor und TESO viel Wert auf die Story legen.

    So kann man sich sehr viel Zeit im Singleplayercontent lassen um die Geschichten zu genießen. Und manche kommen da wohl auch nicht heraus und übersehen dann die Gruppenaktivitäten.

    Es gibt bei TESO wirklich eine Vielzahl von Aktivitäten die man Solo bestreiten kann, so dass durchaus auch Leute die nichts mit den MMO Inhalten anfangen können, einiges an Zeit im Spiel lassen können.

    Aber nur weil man das kann heißt das automatisch, dass man den MMO Bereich für nicht existent einstufen kann?

    Und mal Beiläufig: Bietet WoW nicht auch einiges für Solisten?

    Gerade das neue Addon, ich habe es nicht gespielt (also das Addon, WoW hingegen habe ich gespielt damals und zwar ausgiebig) also steinigt mich wenn ich was falsches sage, scheint doch gerade ebenso auf den Zug aufzuspringen bei denen die genannten Spiele und TESO seit ihrem Release mit fahren.

    Aber auch früher, als ich WoW spielte, konnte man in WoW viel Solo questen, auch wenn die Quests nie so spannend erzählt worden sind zum Großteil wie es Swtor, Lotro oder TESO tun. WoW hatte auch schon immer viele Dayli Reihen die man solo abgrasen konnte mit hier und da ein paar optionalen Gruppenquests.

    Und doch tun manche Spieler so als hätten Spiele wie TESO kein MMO Content und WoW nur MMO Content. Die Grundlegenden großen Unterschiede findet man aber ganz woanders und die tun in dieser Diskussion nicht wirklich viel beitragen.

    Aber was man durchaus anknüpfen kann ist die Frage ob ein MMorpg überhaupt Solocontent braucht oder was ein MMorpg für eine Bedeutung hat.

    Und die lässt sich ziemlich unterschiedlich beantworten. Bei der Bedeutung von MMorpgs spielt bei vielen wieder WoW eine Rolle. Das hat dazu geführt dass Konkurrenten auch es schwierig hatten im Genre Fuß fassen bzw. den Mut zu fassen was neues auszuprobieren meiner Meinung nach.

    Dabei müsste doch MMorpg einfach genau für das stehen was die Abkürzung ursprünglich wider gibt.

    ,, Massive Multiplayer Online Rollenspiel Game.“

    Viele Spieler spielen ein Rollenspiel zusammen. Der Name sagt nicht wie. Man könnte auch Stundenlang in einem Spiel an anderen Spielern vorbeispielen. Solange man anderen begegnen kann, sich helfen (miteinander interagieren) und vllt. Items tauschen wird das „zusammenspielen“ schon erfüllt.

    Und ja Solocontent braucht ein MMO. Für einige Spieler sieht der Tag so aus, dass man sich einloggt ein paar Inis geht und vllt. 1-2 mal die Woche wirklich raidet. Aber ich denke viele Spieler hätten lust längere Zeit auch mal in einem Spiel verbringen zu können. Wenn man dann laufend warten muss auf andere Spieler oder warten muss bis die Gilde den Raid öffnet, würde sich schnell langeweile auftun, mir zumindest, daher braucht man auch etwas zu tun was man alleine tun kann und Abwechslung ohne ständig auf jemand anderen direkt angewiesen zu sein. Und gerade Vielspieler sind aus meiner Sicht diejenigen die das Geld da lassen, nicht die, die 2 Abende die Woche einen Raid besuchen.

    Warum also kommt immer wieder das Argument Spiele wie Swtor und TESO würden nur Solisten ansprechen oder gerade jene. Warum wird der MMO Bereich so verschwiegen und so oftmals schlecht dargestellt?

    Übersehe ich etwas?

    Ist es der Drang andere Spiele schlecht zu machen um eigene Spiele Zu „schützen“?

    Warum tun sich selbst einige Zeitschriften die neutral berichten sollten manchmal so schwer mit Einordnungen?

    Letztlich werden bei diesen Fragen jeder zu einer eigenen Antwort kommen oder vllt. Schon seine Antwort haben.

    Meine eigene lautet: Wenn ein MMorpg als Solospiel betitelt wird, dann ist das einfach nur ein Totschlagargument, das man nicht entkräften kann selbst wenn die Fakten einen unterstützen. Denn hier müsste man mit demjenigen immer auf der Basis von Eindrücken diskutieren die subjektive sind. Und jetzt könnt ihr eure Mistgabeln und Fackeln rausholen.

    Mfg.

Kommentare

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  1. Soldier224
    TESO ist nicht instanziert. Es gibt Phasing. Heißt ab einer gewissen Spieleranzahl in einer Phase, öffnet sich die nächste. Es ist ein Megaserver. Phasen statt mehrere Server. Man könnte Phasen auch Instanzen nennen aber ich denke dass mit "instanziert" eher was anderes gemeint ist, wenn nicht dann verbessere mich. Du kannst jedenfalls überall Spieler treffen, mit ihnen interagieren und auch etwas gemeinsames erleben.

    Die MMO´s früher hatten Server. Die hatten eine bestimmte Anzahl an Spielern verkraftet dann waren sie dicht. Megaserver scheinen ja das neue Konzept zu sein. Ich glaube jedenfalls nicht dass die Server jetzt so einen großen Unterschied zum phasing darstellen.

    Swtor hat zu TESO noch einen großen Unterschied. Es hat sehr schlauchige Level und ist kein richtiges Open World spiel.

    Ich stimme dir zu, wenn du mit verwässert meinst dass viele MMO´s immer einfacher werden. Und selbst Gruppenaufgaben lassen sich immer einfacher meistern. Ich war bei WoW damals aktiv als die Gruppenquests aus dem Spiel entfernt worden waren. Ich will auch nicht Werbung für TESO machen aber in TESO gibt es durchaus noch Aufgaben, normale Quests, die man Solo nicht so einfach meistern kann. Und es bleibt auch hoffentlich noch eine Weile so. Natürlich gibt es immer Spieler die auch damit keine Probleme haben und natürlich ist man irgendwann auch stärker, aber es war auch im Ur WoW der Fall das man ausgelevelt andere z.B. durch Instanzen ziehen konnte. Wobei in TESO das Level skaliert was so seine Vorteile hat. (und Nachteile für den ein oder anderen)

    Der Schwierigkeitsgrad ist natürlich eine legitime Diskussionsgrundlage und ein Argument. Allerdings wie du schon andeutest sind da Spiele wie WoW nicht viel besser. Werden aber oft als besser dargestellt. Und in WoW konnte man auch zu Classic Zeit mit einem Priester solo den Content erleben. Bei Everquest habe ich nicht so die Erfahrung.
  2. Ritter des Herbstes
    Die Debatte ist doch so alt und müssig wie das Genre.
    Oder, nein, eigentlich so alt wie WoW.
    Und da ist der Wurm in deiner Argumentation: Schon WoW ist nicht mehr so ganz Fisch oder Fleisch.
    Nun hab ich Teso (was so offensichtlich dein Baby ist, ich hab angst, dem Thema überm Kopf zu streicheln) auch nur über die Presse verfolgt, und werf mal den Punkt in den Raum, der da eigentlich das Argument draus macht: Das Das Ding scheint in seiner "Openworld" ja quasi durchgehend instanziert zu sein.
    Womit es sicher weder das erste noch das einzige ist, ich erinnere mich da z.B. an The Secred World oder das erste Guildwars.
    Der eigentliche Punkt ist, dass das Urkonzept des MMORPG sich nunmal im Mainstream verloren hat.
    Heute muss halt jede Rolle auch Solofähig sein- frag mal nen Everquest Spieler, wie viel Spaß sein Priester solo gemacht hat; Der wird die Frage nichtmal verstehen- und jeder von überall auf alles zugriff haben.
    Das kann man halt finden wie man mag, imho sind MMOs ab dem Zeitpunkt, wo man diese "Verwässerung" merkt aber schwer zu ertragen.

    Abschließend sei gesagt, dass die Assoziation zum Singleplayerspiel gar nicht immer verkehrt ist.
    Swtor z.B hat die Geschichte andersrum aufgerollt: Das MMO mit Quests wie ein Singleplayerspiel. Das war damals verdammt cool.
    Meine Wahrnehmung bei Teso war eher, dass sich da viele mehr Singleplayer-TES und weniger Stangen-Themepark-MMO drunter vorgestellt hatten.
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