Doom Eternal - Harder, Faster, Stronger

Von Bakefish · 29. April 2023 ·
Wenn wir schon bei Doom sind, solls auch mit Doom weitergehen. Viel Spaß beim Lesen!
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  1. Der Doom-Reboot von 2016 schlug ein wie eine Bombe. Mit brachialer und knallharter Action, astreinem Metalsoundtrack und vielen Hommagen an die Originaltitel konnte das Entwicklerstudio id Software sowohl alt als auch jung überzeugen. Kritik gab es dennoch; das Glorykillsystem wurde gemischt aufgenommen, viele Waffen fühlten sich underpowered an und generell spielte sich der Reboot mit seinen sehr arenaartigen Leveln etwas repetitiv.
    Doom Eternal aus dem Jahre 2020 wollte sich nicht nur der Kritik annehmen, sondern auf die schnelle und kompromisslose Action noch einen draufsetzen. Einige Jahre nach dem Release kam ich endlich in den Genuss des Nachfolgers. Warum dieser ein superfetziges Spiel ist und seinen Vorgänger teilweise sogar überbieten kann, lest ihr nun in der folgenden Rezension.
    Wichtig: Wenn ihr im folgenden Text nicht gespoilert werden wollt, solltet ihr mindestens den Vorgänger gespielt haben.


    Schweigen ist Gold


    Wir erinnern uns: Der Doomslayer hat am Ende des Vorgängers die Hölleninvasion auf dem Mars erfolgreich verhindern können, wurde anschließend jedoch von Samuel Hayden in Stase versetzt, um dessen Plänen, die Hölle weiterhin als Energiequelle anzuzapfen, nicht im Wege zu stehen.
    Seitdem sind einige Jahre vergangen. Die Hölle hat es in der Zwischenzeit geschafft, den UAC-Konzern zu korrumpieren und die Erde zu überrennen. Die Situation sieht nicht gut aus; ein Großteil der Menschheit ist ausgelöscht und niemand kann sich den Dämonen und ihrer Anführerin, einer mysteriösen Gottheit namens „Khan Makyr“, entgegensetzen.
    Außer besagtem Doomslayer. Der ist nämlich widererwacht und hat nur ein Ziel: Den Dämonen aufs Härteste in den Hintern zu treten. Und ganz nebenbei noch die Menschheit zu retten. Doch der Makyr weiß von der Gefahr, welche ich verkörpere und versucht, mir so viele Steine wie möglich in den Weg zu schieben…
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    Von solchen Zwischensequenzen gibt es nun deutlich mehr als noch im Vorgänger.


    Doom Eternal erzählt die Geschichte seines Vorgängers nahtlos fort. Begriffe wie Argent Energy oder Namen wie Samuel Hayden sind geläufig, es werden jedoch einige weitere Charaktere und Schauplätze eingeführt. Nicht zuletzt gibt es im Nachfolger einige unerwartete Wendungen und Twists, welche völlig neue Sichtweisen auf bisher Bekanntes geben. Im Fokus steht aber (mehr als jemals zuvor) der Doomslayer selbst. Eternal nimmt sich sehr viel Zeit, die Hintergrundgeschichte und Motive des Slayers an den Tag zu legen. Damit wird der Held zu einer erstaunlich tiefgründigen Figur. Das ist für einen Shooter wie Doom gar doppelt ironisch, spricht der Doomslayer im gesamten Spiel doch (fast) kein einziges Wort.
    Generell macht Doom Eternal einen aberwitzigen Spagat. Auf der einen Seite ist die Geschichte dramatisch, schon fast episch erzählt. Andererseits sind der Plot und die Erzählweise häufig völlig überzogen dargestellt. Der Doomslayer diskutiert nicht, er macht einfach. Und seine Methoden sind manchmal fragwürdig, doch überaus effektiv. Beispiel: An einer Stelle muss der Slayer eine Stadt im Kern des Mars erreichen. Dahin führt kein einfacher Weg. Bis der Slayer merkt, dass auf einer Mondbasis des Mars eine seeeehr große Kanone installiert wurde. Nur zur Abwehr natürlich. Der Plan: Ich ballere damit einfach ein fettes Loch in den Mars. Noch Fragen?
    Cutscenes und Audiologs untermauern die Handlung mit interessanten Hintergrundinformationen, für den ruhigen Moment zwischendurch gibt es außerdem diverse Textfragmente zu finden, welche Geschichten zur Hölle, den Dämonen oder zum Slayer selbst erzählen.
    Doom Eternal erzählt seine Geschichte großartig. Ich lache und fiebere mit und erlebe ein Epos, wie ich es von einem Doom nie erwartet hätte. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es dennoch: Das Spiel schmeißt mich zu schnell rein. Woher hat der Doomslayer sein Raumschiff? Wie konnten VEGA und der Doomslayer überhaupt reaktiviert werden? Diese Fragen werden niemals beantwortet. Auch das durchgängig hohe Erzähltempo überforderte mich anfangs etwas, in der ersten Stunde hätte das Spiel in meinen Augen vom Gas gehen müssen. Das ist jedoch Kritik auf einem sehr hohen Niveau, ansonsten wurde ich von der Geschichte exzellent unterhalten.


    Oh Gott, ich werde alt.


    Geschichte schön und gut. Doch Doom Eternal ist immer noch ein Shooter. Wie spielt es sich nun?
    Auf den ersten Blick nicht viel anders als sein Vorgänger. In Egoperspektive bewege ich mich durch lineare Level, von Ort A nach B. Die Level öffnen sich zwischendurch jedoch immer wieder für Kämpfe oder Platform-Einlagen (dazu später mehr).
    Das Waffenarsenal des Doomslayers hat sich nur gering verändert. Mit Schrotflinte, Plasmagewehr oder Raketenwerfer bratze ich den Dämonen auf die Schnauze. Dabei kann ich viele Waffen wieder mit Aufsätzen modifizieren. So funktioniere ich die Schrotflinte vorübergehend in einen Granatwerfer oder eine Art Dauerfeuerknarre um. Kennt man bereits.
    Das Erste, was als Unterschied auffällt, ist die gestiegene Gegnervielfalt. Klar, Imp, Cacodemon oder Mancubus hat man schon so gesehen, doch Doom Eternal führt nun eine ganze Menge von Gegnern „wieder neu“ ein. Nun muss ich mich auch mit Gegnern wie dem Pain Elemental, Arachnotron oder Arch-Vile herumschlagen, welche man von Doom 2 kennt. Und dann gibt es noch komplett neue, teils sehr zähe Gegner wie den Doomhunter oder Marauder, welche viel austeilen und auch eine ganze Menge einstecken können. Der Clou ist, dass viele Gegner nun Schwachstellen besitzen. Zum Beispiel kann ich das Plasmageschütz des Arachnotron mit einem gezielten Schuss zerstören und ihn so (zumindest aus der Ferne) unschädlich machen. Und wenn ich den Schild des Doomhunter zerstören will, muss ich dafür mein Plasmagewehr einsetzen. Das Spiel zwingt mich also, immer wieder durch mein Waffenarsenal zu wechseln.
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    Den Mancubi kann ich die Kanonen zerschießen. Dadurch werden sie deutlich ungefährlicher.


    Doom Eternal spielt sich sehr schnell. Ich muss ständig in Bewegung bleiben, Deckung suchen bedeutet den Tod. Gesundheitsregeneration oder Sprinten gibt es nicht, neu ist eine Funktion zum Dashen. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch im Detail.
    Um einen Kampf zu bestreiten, brauche ich Gesundheit, Munition und Panzerung. Gesundheit bekomme ich durch Glorykills. Indem ich Gegner mit der Kettensäge durchsäbele, gelange ich an Munition. Und wenn ich mit einem Flammenwerfer, der an meiner Schulter montiert ist, Gegner anzünde und dann beschieße, lassen sie Panzerung fallen. Ja, es gibt vereinzelt noch Items wie Rüstungen oder Medikits in den Leveln verstreut, doch bekomme ich den Großteil der Items nur durch Kills. Das zwingt mich immer wieder, mich direkt ins Geschehen zu stürzen.
    Ein Beispiel: In einem Kampf blaste ich einen Mancubus mit meinem Raketenwerfer in Stücke. Der Hellknight ist jedoch zu schnell für die gemächlichen Raketen, also wechsle ich zum Maschinengewehr und ballere ihn damit zu Klump. Mit der Doppelschrotflinte ziele ich auf einen nahen Zombie, aktiviere den daran befestigen Greifarm und ziehe mich an ihn heran, bevor ich ihn mit der Kettensäge filettiere. Au weia, ein Baron of Hell. Ich ziehe die Minigun und knalle ihn ab. Uff, haufenweise Gegner, ich modifiziere meinen anmontierten Granatwerfer von Splitter- zu Eisgranaten um und feuere eine Granate ab. Zack, für kurze Zeit sind mehrere Gegner eingefroren. Ich ziele mit dem Flammenwerfer, zünde die gefrorenen Dämonen an und schicke eine Rakete hinterher. Etliche Gegner zerbersten, ich sammele die gedroppte Panzerung auf.
    Das war nur ein Ausschnitt eines normalen Kampfs. Ich muss zwischen meinen Waffen wechseln, ständig in Bewegung bleiben, meine Stats im Auge behalten, geschickt kombinieren und Feinde nach und nach ausschalten. Der sich daraus ergebende Flow ist unbeschreiblich. Jeder Kampf ist hochintensiv, das Adrenalin ballert auf Anschlag. Es dauert ein Weilchen, sich mit allen Items vertraut zu machen, doch die Lernkurve ist steil. Und trotz allem Stress fetzt es einfach. Das Gunplay ist absolute Sahne, die Waffen fühlen sich im Vergleich zum Vorgänger viel mächtiger und tödlicher an. Ich fühle mich nicht wie der Doomslayer, ich bin der Doomslayer.
    Dennoch: Doom Eternal ist gnadenlos. Als jemand, der Shooter schon seit langer Zeit spielt, drehte ich nichtsahnend den Schwierigkeitsgrad auf die zweithöchste Stufe (hier gibt es noch keinen Permadeath). Das rächte sich. Lange habe ich in einem Shooter nicht mehr so viel Dreck gefressen wie in Doom Eternal. Und selbst auf den niedrigeren Schwierigkeitsgraden ist das Spiel kein Zuckerschlecken. Um dauerhaft bestehen und überleben zu können, muss ich das Gameplaysystem komplett verinnerlicht haben. Es ist hart, doch wenn ich einen besonders schweren Kampf gemeistert habe, fühlt sich das einfach gut an. Ein Pluspunkt: Kämpfe finden in Doom Eternal zwar weiterhin in eher geschlosseneren, arenaartigen Arealen statt, sind aber etwas aufgelockert worden. Auch zwischendurch treffe ich nun auf Gegner.
    Ein paar Kritikpunkte habe ich trotzdem. Einerseits hätte ich mir mehr neue Waffen gewünscht. Die bisherige Waffenauswahl ist zu bekannt und selbst viele Aufsätze sind recht einfallslos vom Vorgänger übernommen worden. Mods für das originale Doom wie „Project Brutality“ zeigen hier, dass mehr möglich gewesen wäre. Auch sind die Reaktionsfenster im Spiel recht knapp bemessen. In meinen Augen manchmal etwas zu knapp. Manchmal kam es beispielsweise vor, dass ich einen Gegner per Glorykill erledigte, aber sofort danach selbst umgelegt wurde, ohne auch nur reagieren zu können. Gerade auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit Permadeath ist das ein No-Go.
    Dennoch: Das Kämpfen in Doom Eternal fetzt. Es ist rasend schnell, erbarmungslos und haut einfach auf die Zwölf. Genau das wollte ich haben!


    Vom Doom Slayer zum Doom Slayerer.


    Ewiges Geballere ist das eine, doch mit der wachsenden Gegneranzahl und dem ansteigenden Schwierigkeitsgrad ist es mit ein paar neuen Waffen nicht getan. Doom Eternal wartet an dieser Stelle mit entsprechenden Upgradesystemen auf.
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    Ein schweres Maschinengewehr kann man nur noch durch eine Sache verbessern: Aufsetzbare Mikroraketen!


    Durch Töten von Gegnern, Entdecken von Secrets und anderen Dingen erhalte ich Weapon Upgrade Points, mit welchen ich die Waffenmods verstärken kann. Hin und wieder finde ich in den Leveln Kristalle, mit welchen ich meine Gesundheit, Panzerung und Munitionskapazität erhöhen kann. Spezielle Runen schalten passive Boni frei, beispielsweise laufen Glory Kills dann schneller ab. Und zuletzt finde ich immer wieder sogenannte Praetor Suit Points, mit welchen ich meinen Anzug upgrade. Damit verringern sich beispielsweise die Abklingzeiten für meine Granaten.
    Im Vorgänger ging mir der ganze Upgradeklimmbimm ziemlich auf die Nerven. Zu abhängig war das Spiel von diesen Fähigkeiten, zu sehr war ich darauf konzentriert, Geheimareale ausfindig zu machen und nach neuen Upgrades zu suchen. Das hat dem Vorgänger zu sehr das Gas rausgenommen. In Doom Eternal jedoch verbringe ich wesentlich weniger Zeit nach der Suche mit Upgrades, viele Ressourcen werden mir quasi entgegengeworfen. Dadurch spielt sich der Nachfolger wesentlich rasanter und „schlanker“, ohne jedoch in eine durchgängige 250-km/h-Orgie zu verfallen. Meiner Meinung nach werden die Upgrades dadurch nicht viel sinnvoller, weil das Grundprinzip des Kämpfens bereits gut genug funktioniert. So aber ist die Mechanik viel angenehmer ins Spiel integriert und sogar durchaus motivierend. Eine deutliche Verbesserung!


    Nach Super Mario hatte ich aber nicht gefragt


    Doom Eternal bringt auch ein vollkommen neues Gameplayelement ins Spiel. Und zwar in Form von Platformingelementen.
    Immer wieder verbringe ich Zeit in Leveln damit, von Plattform zu Plattform zu hüpfen, dashen und auch zu klettern. Diese Passagen werden im Laufe der Zeit immer anspruchsvoller, sodass weniger Spielraum für Fehler bleibt. Sobald ich eine Stelle verpatze und in einen Abgrund stürze, werde ich einfach auf einen Anfangspunkt zurückgesetzt und verliere etwas Gesundheit.
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    Irgendwie macht das bei Super Mario mehr Spaß.


    Auf der einen Seite ist die Idee hinter diesen Passagen nicht schlecht. So schnell Doom Eternal auch sein mag, durchgängig kann es nun mal nicht auf die Tube drücken. Und prinzipiell bietet das Spiel auch gut funktionierende Grundelemente, damit diese Platformingpassagen gut funktionieren. Die hohe Laufgeschwindigkeit und das Dashen sind hierfür perfekt geeignet.
    Warum sind diese Passagen dann trotzdem nervig? Ein Grund dafür ist, dass die Passagen häufig unübersichtlich sind. Oft bin ich mitten in einer solchen Sequenz, weiß dann aber nicht mehr, in welche Richtung ich mich weiterbewegen muss – und stürze in die Tiefe. Das führt häufig dazu, dass solche Passagen in Trial and Error ausarten. Und da Gesundheit im Spiel ein wertvolles Gut ist, fühlt sich das Ganze umso ärgerlicher an. An manchen Stellen fühlen sich die Passagen außerdem nervig in die Länge gezogen an, als hätte man hier die Spielzeit strecken wollen.
    Prinzipiell habe ich nichts gegen solche Passagen und die Grundidee stimmt hier auch. Insgesamt aber hapert es bei der Umsetzung. An dieser Stelle büßt das Spiel also Punkte ein.


    Goth Metal


    Atmosphärisch und stilistisch macht Doom Eternal einen ganzen Sprung nach vorn. Galt ich, der Doom Slayer, im Vorgänger noch als knallharter, mysteriöser, gar undurchschaubarer Protagonist, werde ich nun zur letzten Rettung der Menschheit, ja des ganzen Universums hochstilisiert. Ich bin nicht badass, ich bin eine solche Legende, dass mich der Teufel höchstpersönlich fürchtet. Ein Song des Spiels nennt es passend „The only thing they fear is you“.
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    Stahl trifft Goth. Willkommen in Doom Eternal!


    Apropos Song, auch Doom Eternal lunzt richtig rein und serviert mir eine astreine musikalische Mischung aus Djent-angehauchtem Metal, Chormusik und Technoelementen. Das passt nicht nur zum kompromisslosen Doom-Slayer-Grindset, es unterstreicht die rasant-brachiale Action des Spiels auch aufs Allerfeinste. Selten habe ich mich bei Kämpfen so aufgeputscht gefühlt wie in diesem Spiel. Und die Musik trägt definitiv ihren Teil dazu bei.
    Auch der optische Stil hat eine deutliche Entwicklung durchgemacht. War der Vorgänger noch stark von hochtechnologisiertem Sci-Fi-Klimmbimm der Marsbasis beeinflusst, bringt Doom Eternal nun starke gothische Einflüsse hinzu. Riesige stählerne oder steinerne Bauten, wie sie imposanter nicht sein könnten, durchzogen von Elementen wie Totenschädeln, Feuer und Statuen. An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, als würde ich gerade ein Raumschiff aus Warhammer 40K durchlaufen. An sich kann ich mit einer solchen Optik nicht viel anfangen, aber das ist Geschmackssache. Zum Grundambiente des Spiels passt es. Auf einer Sache beharre ich aber: Der Raketenwerfer sieht einfach hässlich aus. Da könnt ihr sagen, was ihr wollt.


    Eine himmlische Performance


    Doom Eternal wird mit einer weiterentwickelten id-Tech-Engine befeuert, genauer gesagt der id-Tech-7-Engine. Diese läuft nun vollständig auf der Schnittstelle Vulkan.
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    Vegetation in Doom? Mal ganz was Neues!


    Die rein optische Qualität hat sich im Vergleich zum Vorgänger nur geringfügig weiterentwickelt. Ja, Texturenschärfe, Partikeleffekte und allgemeiner Detailgrad sind verbessert worden und das Spiel macht optisch generell einen sehr überzeugenden Eindruck. Auch sehr schön: Die optische Abwechslung ist durchgängig hoch. Egal, ob verwüstete Erde, polare Landschaften, die Hölle oder verlassene, von Vegetation überwucherte Festungen, es ist für jedes Auge was dabei.
    Viel wichtiger war mir an dieser Stelle aber die Performance. Und hier merkt man, dass bei id Software wirklich Profis am Werk sind. Doom Eternal mag nicht das allerhübscheste Spiel sein, doch es sieht gut aus und liefert dafür eine wahnsinnige Performance ab. Selbst mit meiner angestaubten GTX 1070 konnte ich das Spiel in FullHD mühelos auf maximalen Grafikdetails spielen, ohne jemals unter 60 fps zu kommen.
    Auch weitere Aspekte überzeugen. Die Steuerung ist sehr gut durchdacht und prima für Maus und Tastatur ausgelegt worden. Es ist offensichtlich, dass beim Spieldesign viel Fokus auf den PC gelegt wurde. Und technische Probleme fielen mir auch (fast) keine auf. Ja, ich habe eine gepatchte Version gespielt, aber ein so gut funktionierendes, ja geradezu bugfreies Spiel findet man heutzutage nur noch selten. Hut ab, id Software!


    Fazit


    Viele, viele Male bin ich in diesem Spiel draufgegangen. Denn ja, Doom Eternal hat mir vorgezeigt, was für ne Lusche ich in Ego-Shootern bin. Es kennt keine Gnade. Wenn man nicht schnell handeln und reagieren kann, wenn man nicht in der Lage ist, es mit zahllosen Gegnern gleichzeitig aufzunehmen und dabei diverse unterschiedliche Ressourcen im Auge zu behalten, dann wird man von Dämonen gefrühstückt.
    Doch hat man erst einmal den Bogen raus, ergibt sich daraus ein unglaublicher Flow. Sobald man das Spielprinzip wirklich verstanden hat, hält einen nichts mehr auf. Das Gunplay und der Soundtrack sind fetzig, es gibt zig neue Gegner und Angriffsmechaniken… und dann auch noch eine richtig gut erzählte Story! Ja, man braucht eine Frusttoleranz, doch wenn man weiß, wie man vorzugehen hat, dann fühlt es sich umso befriedigender an.
    Ein paar Kleinigkeiten gibt es aber doch zu bemängeln. Wirklich neue Waffen gibts nicht, die Platformingpassagen nerven auf Dauer und an manchen Stellen ist das Spiel etwas zu unbarmherzig. Alles in allen hat mich Doom Eternal aber wirklich überzeugt und es ist ein famoser Nachfolger geworden, welcher viele Aspekte seines Vorgängers noch ein wenig übertrumpfen kann. Daher gebe ich dem Spiel insgesamt 87 Punkte.
    Velleicht versuche ich mich doch nochmal an den DLCs hierzu… auch, wenn die noch mehr Schmerz und Leid mit sich bringen werden.

    Endwertung: 87/100 Punkten

    Positive Aspekte:

    + Cool erzählte Story
    + Brachiale Action mit sehr vielen interessanten neuen Elementen
    + Großartiges Gunplay
    + Viele neue Gegner
    + Entschlacktes, motivierendes Upgradesystem
    + Schick designte und optisch abwechslungsreiche Level
    + Geiler Soundtrack

    Negative Aspekte:
    - Waffen größtenteils direkt vom Vorgänger übernommen
    - Nervige Jump-n-Run-Passagen
    - Zu kurze Reaktionsfenster bei Kämpfen

    Weitere Details:
    Spielzeit: ca. 15 Stunden für einen Durchlauf
    Bugs: Kaum, manchmal ein paar Glitches, mehr nicht
    Schwierigkeitsgrad: Eher schwer, auch für Einsteigende

    Über den Autor

    Bakefish
    Moinsen, ich bin der Bakefish und Community-Moderator. Abgesehen davon fleißiger Rezensent und Typ mit privatem Leben, über das ich garantiert nix in dieser Angabe schreiben werde.
    Diese Angabe ist sowieso sinnlos und auch optional. Insofern hätte ich den oberen Absatz nicht schreiben müssen. Und das hier auch nicht. Lest ihr das immer noch? Hört auf damit und lest meine Blogbeiträge!11elf!
    manfred4281 und belerad gefällt das.

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