Durchschnitts Roadtrip-Fast and Furious 7-Filmkr.

Von Gisty 13 · 21. April 2015 ·
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  1. Vor ein paar Tagen war ich im Kino nebenan, um mir den siebten Teil der Fast and Furious Reihe anzuschauen. Aber was erwartet mich dort? Im Vorhinein habe ich mir wieder einen klassischen Autofilm vorgestellt. Das war es auch irgendwie… nur mit fliegenden Autos…

    Achtung Spoiler-Gefahr! Ich muss im folgenden Text leider auf den einen oder anderen Story-Aspekt hinweisen. Falls ihr euch den Film noch ansehen möchtet, solltet ihr nur bis zum Absatz „Klischeebepackt“ lesen. Das Fazit ist dafür auch wieder spoilerfrei!



    Durchschnittstechnik

    Bevor ich zum wirklich interessanten Teil komme, erwähne ich noch den ein oder anderen technischen Aspekt. Der Film erfüllt eigentlich das was ich mir, von der technischen Seite her, erwartet habe: Er bringt nichts Herausragendes mit, hält aber trotzdem mit dem aktuellen Durchschnitt mit. Das Wichtigste: Die Motorensounds klingen einwandfrei und sind sehr gut vertont. Das sollte ein Film, in dem es hauptsächlich um Autos geht, auch erfüllen.

    Die Bildqualität ist ebenfalls im guten Mittelfeld. Einen großen Pluspunkt bekommt der Film von mir durch seine grandiosen Spezialeffekte. Vor allem die Explosionen sind sehr gut gelungen. Das haben anscheinend auch die Entwickler gemerkt und haben solche Effekte auffallend oft eingesetzt. Stören tun sie aber nicht.



    Klischeebepackt

    Teure Wägen, ein Autofestival, Frauen mit wenigen Klamotten, muskelbepackte Herren, ein übermächtiger Bösewicht, extreme Luxuspartys und mehr Frauen mit wenigen Klamotten... Muss ich noch fortfahren? All diese Zutaten mixt man zusammen und dann entsteht ein sehr klischeehafter Autofilm… mit Frauen mit wenigen Klamotten. Aber kommen wir nochmal zu den teuren Wägen zurück. Die werden nämlich regelmäßig von der Gang zerstört und dann gibt’s natürlich wieder neue, ebenfalls sündteure Autos. Da fragt man sich: Wo haben die Typen das Geld dafür her?

    Zum typisch, übermächtigen Bösewicht möchte ich auch noch etwas sagen: Der wurde nämlich, meiner Meinung nach, richtig gut getroffen. Meine Lieblingsszene: Der Geheimdienst stürmt das Gebäude, in dem sich der Bösewicht aufhalten soll. Dort finden sie ihn auch, er sitzt entspannt am Tisch und genießt sein Mittagessen. Ansonsten ist er ebenfalls sehr klischeehaft gestaltet. Ob er am Ende plattgemacht wird oder nicht, verrate ich hier nicht, falls ihr euch den Film noch selbst ansehen möchtet.



    Geschwindigkeit: 400 km/h, Realismus: 0

    Einen ganz klischeefreien Film werdet ihr ja nicht erleben, auf Realismus solltet ihr allerdings auch nicht setzen. Dafür habe ich mehrere Beispiele: Einmal rollt einer unserer Helden einen ziemlich steilen Hang hinunter und überschlägt sich ca. 10 Mal, ohne zu übertreiben. Bitte nicht nachmachen liebe Kinder: Normalerweise überlebt man so etwas nicht. Aber unser Held steigt am Ende des Hanges von selbst aus dem völlig zerrissenen Wagen aus und sagt noch: „Zum Glück hatten wir die zusätzliche Panzerung eingebaut!“ Klar, die Panzerung war´s…

    Ein weiteres Beispiel: Unsere Helden springen aus dem Flugzeug, mit Fallschirmen versteht sich…in Autos! Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich die Wägen rückwärts aus dem Laderaum des Fliegers fahren sah. Wo jedes normale Auto durch die unglaublich hohe Fallgeschwindigkeit, oder spätestens durch den harten Aufprall zerfetzt wird, werden unsere Helden nur ein wenig durchgeschüttelt. Vielleicht war´s ja wieder die Panzerung… Kurz vor dem Boden werden die Fallschirme gezogen und die Autos landen genau auf dieser einzigen Straße, die durch das dichte Waldgebiet verläuft. Wahrscheinlich einfach gut getimt…

    Ein letztes Beispiel noch: Unsere Helden stehlen sich auf einer Party ein 3,5 Millionen teures Fahrzeug… das auf dem Hausdach eines Wolkenkratzers steht! Zuerst verläuft noch alles gut, aber dann taucht plötzlich der Bösewicht auf und alles wird hektisch. Unsere Helden fahren mit dem Auto vom Dach, springen in den danebenstehenden Wolkenkratzer und schließlich in den dritten wo sie zum Stillstand kommen. Zufällig treffen sie jedes Mal eine Glaswand, durch die das Auto durchbricht. Natürlich!



    Die Story: Mit allen Emotionen


    Das alles darf man aber nicht falsch verstehen. Es ist keineswegs ein schlechter Film. Das kann ich auch im folgenden Punkt gut erklären. Die Story verläuft nämlich fehlerlos und führt einen auch noch recht gut durch den Film.

    Der Bösewicht wird uns ganz am Anfang vorgestellt und wir sehen auch gleich, was der so draufhat. Immer wieder taucht er plötzlich an irgendwelchen unerwarteten Stellen im Film auf und bringt Chaos mit sich. Dieser Aspekt bringt Würze ins Spiel und lässt den Film durchgehend spannend bleiben. Dass die Gegner übermächtig sind und von einer recht bescheidenen Truppe letzten Endes besiegt werden, mag zwar unrealistisch sein, macht alles aber noch um einiges spannender.

    Aufgepeppt wird der Film auch durch den einen oder anderen witzigen Kommentar der Charaktere. Diese werden nicht zu oft eingesetzt und auch nicht in unpassenden Situationen. Sie zerstören also nicht die Atmosphäre oder die Spannung. Das macht viele Charaktere auch sympathischer und zeigt, welche Figuren ernst bleiben und das Sagen haben.

    Auch wichtig ist die Bindung zu den Helden, die sehr gut funktioniert. Bald hat man auch einen Lieblingscharakter und man möchte natürlich nicht, dass dieser umkommt. Durch die vielen brenzligen Situationen ist es gar nicht so einfach die Nerven zu behalten und als am Ende einer der Charaktere fast stirbt, bekomme ich beinahe einen Herzkollaps. Diese Bindung wird zu manchen Helden vor allem durch seine Verbindung zu seiner Familie hervorgerufen, was ausgezeichnet funktioniert.



    Fazit: Super Story mit vielen Realismusfehlern

    Eines muss man sagen: Die Story haben die Entwickler des Films sehr gut getroffen, die Charaktere sind ebenfalls abwechslungsreich und spannend. Vor allem der Bösewicht ist gut getroffen. Allerdings muss man sich auf einige sehr klischeehafte Aspekte vorbereiten.

    Technisch liegt das Spiel im Durchschnitt: Kräftige Motorensounds und gute Spezialeffekte beeindrucken.

    Ein Problem sind für mich aber die vielen Realismusfehler. Die Beispiele, die ich oben erwähnt habe, sind nämlich noch längst nicht alle.

    Allgemein ist es ein durchschnittlicher Film, der aber trotzdem hohe Spannung bietet und auf jeden Fall auch für einen weiteren Nachfolger gemacht ist. Ich würde mir einen wünschen, vielleicht lernen die Entwickler aus dem ein oder anderen Fehler und uns wird ein perfektes Fast and Furious 8 geliefert. Fast and Furious 7 erreicht in meiner Filmskala immerhin durchschnittliche 3 von 5 Filmsternchen.



    Habt ihr den Film auch gesehen und wollt mitdiskutieren? Schreibt doch eure Meinung zum Film in die Kommentare ;)



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