Ein Lied der Vorhersehung inmitten der Unvorhersehbarkeit in Game of Thrones

Von swagkultur · 28. April 2019 ·
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  1. Als einige unserer allerliebsten Serienfiguren vermutlich ein letztes Mal gemeinsam am Kaminfeuer sitzen, zieht Podrick mit dem Lied Jenny of Oldstones mal wieder was aus seiner Trickkiste. Dabei besinnt er sich nicht einfach nur darauf die Stimmung aufzulockern oder die Gemüter zu besänftigen, nein, das Lied erzählt auch eine konkrete Geschichte, nämlich die die das Lied von Eis und Feuer überhaupt erst möglich machte. Ein Lied von einer nicht zu erschütternden Liebe zwischen zwei Personen die nie füreinander bestimmt waren, die politischen Interessen ihrer Häuser zurückließen und sich auf ihre Liebe besinnten, welche jedoch unvorhersehbarer Weise den Mad King und alle darauffolgenden Ereignisse innerhalb der Serie ins Rollen brachten.

    Das Lied lässt zurückbesinnen, es steht für die Anfänge von allem und für die bleibende Hoffnung für die es nun zu kämpfen gilt. So ist auch das Musikvideo mit vielen emotional aufgeladenen Szenen der Serie bestückt. Zwar leiht der talentierte Podrick dem Lied im Musikvideo nicht mehr seine Stimme - dafür bleibt ihm ja immer noch der Serienmoment - doch wird sein Fehlen durch Florence + the Machine gekonnt aufgewogen.


    "Was man nicht für die Liebe tut"

    Vielleicht gibt es einen alternativen Zeitstrahl in dem Duncan Targaryen - zu seiner Zeit der rechtmäßige Erbe des Königs Aegon V Targaryan - nicht auf seinen Thronanspruch verzichtet, bis ans Ende seiner Tage glücklich und vereint über die sieben Königslande regiert und somit das "Game of Thrones" verhindert. Wir leben jedoch in einem Zeitstrahl, wo Duncan sich für die Liebe und gegen den Thron entschied, somit das Recht auf seinen Bruder Aerys II. Targaryen übertrug, welcher sich später als Mad King auszeichnete. Für die Liebe bedeutet in diesem Fall: für Jenny of Oldstones. Jenny of Oldstones machte wohl einen liebevoll exzentrischen Eindruck auf ihre Mitmenschen, so behauptete sie von der Blutlinie der langverschollenen Könige der "First Men" abzustammen und pflegte engen Kontakt zu einem Kind des Waldes, welches ihr die Prophezeiung des Azor Ahai aka "The prince that was promised" aka das Lied von Eis und Feuer mitteilte. Als Duncan beim Reisen auf Jenny traf, verliebten sie sich, Duncan verzichtete auf den Thron und die Geschehnisse nahmen ihren Lauf. Der irre König drohte einen fürchterlichen Völkermord zu begehen, wurde jedoch durch Jaimes Königsmord unterbunden. Roberts Rebellion erfolgte und Haus Baratheon besetzte den eisernen Thron. Dann erfolgt ein kleiner Zeitsprung und wir befinden uns an der Startlinie der Serie. König Robert Baratheon beruft Ned Stark zu seiner Rechten Hand und Jaime Lannister sieht sich dazu gedrängt etwas für die Liebe zu tun.




    Mit Aerys II. Targaryen kam also ein irrer König an die Macht. Ist dies nun eine Kritik am Handeln für die Liebe oder viel mehr an die Erbmonarchie? Sollte Daenerys sich in ihrem beharrlichen Vorhaben nun gefährdet sehen? Sollte sie weiterhin darauf beharren oder es aufgeben nur weil sie nicht mehr rechtmäßige Erbin ist? Sollte Jon auf seinen Anspruch verzichten, wie es einst Duncan Targaryan tat? Für die Liebe? Weil er sich selbst nicht als König sieht, sondern nur als jemand der versucht das Richtige zu tun? Doch zeichnet das nicht einen guten König aus? Macht das Handeln des Nachtkönigs aus dessen Sicht nicht auch Sinn? Will er den Menschen vielleicht einfach nur ihre Unfähigkeit, im Einklang mit sich selbst und der Natur zu leben, unter die Nase reiben? Den Eisernen Thron zerstören und anschließend mit Jon und Daenerys auf ihren Drachen in den Sonnenuntergang reiten? Mein Kopf. Weiterhin bleibt alles ziemlich unvorhersehbar, doch durch das Lied wird man im Nachhinein vielleicht sagen können, dass das doch alles gut Sinn gemacht hat, vielleicht sogar vorhersehbar war. Dass es nicht um den Thron geht, sondern um die Liebe. Oder eben Krieg, Zerstörung und die Vernichtung der Menschheit, um eine neue Rasse und Weltkultur um die White Walker zu errichten. Ach, am Ende wird schon alles gut gehen. Oder? Vielleicht stellt sich der Nachtkönig auch als recht sympathischer Zeitgenosse heraus, diesen Twist hat Game of Thrones schon einige Male gebracht. #TeamNightKing Chaotic Good. Wohl eher nicht.







    Quellen: https://awoiaf.westeros.org/index.php/Jenny_of_Oldstones Titelbild: ©HBO

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