eSport bei Olympia?!

Von MaRuGan · 15. März 2015 · Aktualisiert am 15. März 2015 ·
Kategorien:
  1. [​IMG]

    Dieses Jahr hat der eSport, in Form der ESL One Katowice, wieder einmal bewiesen, wie weit der elektronische Sport inzwischen ist, was Zuschauerzahlen und Atmosphäre angeht.

    Diese Atmosphäre. Wow!

    Dieses Event - bei dem Spiele wie: Counter Strike: Global Offensive, StarCraft 2 und League of Legends gespielt wurden - zeigte wieder, dass doch dieser spezielle Sport durchaus Olympiareife besitzt. Aber nicht nur anhand den Tatsachen, welche oben genannt wurden, sondern auch was Spannung und Sportsgeist betrifft. Zum Beispiel beim CS:GO - Finale saß in den letzten entscheidenden Runden niemand mehr auf den Sitzen. Selbst mir als Außenstehender ging das so. Nicht nur, weil ich absoluter eSport-Fan bin, sondern weil das Publikum, welches sich in der randvollen(!) Arena versammelte, und die Moderatoren eine elektrisierende Wirkung hatten. Teilweise saß ich mit Gänsehaut und Herzklopfen vorm Rechner und fieberte mit.

    Mehr Zuschauer, als beim FC Bayern

    Auch in Sachen Zuschauerzahlen war dieses Event absolut überragend. Allein beim CS:GO-Finale waren 900.000 Spectator Ingame dabei. Dazu kommen noch 400.000 Twitch-Viewer und die Zuschauer, die Live im Stadion dabei waren. Also kommt man insgesamt, in Sachen Viewer auf über 1,3 Millionen, was ein absoluter Spitzenwert ist. Selbst ein Bundesligaspiel vom FC Bayern München erreicht diese Zahl bei weitem nicht und das ist immerhin einer der größten Fußballvereine der Welt. Einfach beeindruckend!

    Diese Zahlen zeigen aber auch, dass der eSport immer mehr Zulauf findet. Immer mehr Leute spielen nicht nur Spiele, wie Dota 2, LoL oder StarCraft, sondern schauen sich außerdem noch professionelle Spieler an. Nicht nur Übertragungen von Turniere stehen bei den Leuten hoch im Kurs, auch immer mehr schaue sich ihre Idole an, wie sie trainieren. Zum Beispiel Danil "Dendi" Ishutin, der wohl bekannteste Dota 2-Spieler, hat auf Twitch inzwischen über 260.000 Follower und mehr als 35 Mio. Views.

    Lebensunterhalt verdienen durch zocken

    Mittlerweile kann man "eSportler" auch sehr gutes Geld verdienen. Eben nicht nur durch Preisgelder, sondern auch durch Twitch/YouTube Einnahmen kommt einiges zusammen. Die Spieler der großen Teams haben zum groß Teil sogar Verträgen, wie bei in "richtigen" Sportarten eben auch.

    Kehrseite der Medaille

    Doch wie bei jeder anderen Sportart auch, denken Manche, dass sie sich einen unfairen Vorteil verschaffen müssen, sei es durch Cheats, Spionage - ja, sowas gibt es wirklich - oder andere Dinge. Das ist natürlich ein fader Beigeschmack, weil man sich bei Spielern, welche konstant Spitzenleistungen bringen, nie sicher seien kann, ob sie wirklich hart für ihren Erfolg trainiert haben, oder ob sie einfach ein Cheat nebenher laufen haben. Aber das gibt es leider nun mal in jeder Sportart.

    Fazit: Meine Meinung zum Thema: "eSport als olympische Disziplin" ist, dass es durchaus denkbar und auch gut wäre, wenn man zukünftig neben Leichtathletik und Fußball, auch Counter Strike und League of Legends sehen würde, denn damit würde man vor allen Dingen die jüngere Generation ansprechen, denn wenn man mal ehrlich ist, ich glaube nicht, dass der Großteil der Zuschauer Schaft, bei einer Olympiade, aus jungen Zuschauern besteht. So etwas würde die Olympischen Spiele wieder anschaulich machen.

Kommentare

Um einen Kommentar zu schreiben, melde dich einfach an und werde Mitglied!
  1. I3aum
    Weil beim Tontauben schießen so viel körperliche aktivität nötig ist? Daher gewinnen auch immer die fetten Ammies.
  2. Kunkka
    Entschuldigt, aber ich bin ich doch ein wenig anderer Meinung.
    Olympia ist für Sportarten gedacht, obwohl die Bezeichnung E-Sports vermittelt das es sich um eine Sportart handelt, ist es tatsächlich keine Sportart sondern ein Pc-Spiel. Sport hat meiner Meinung nach immer etwas mit körperlicher Betätigung zu tun, da zählen aber die Maus bewegen und Tasten zudrücken nicht zu. Denkbar wäre eine neue Art von Olympia zu etablieren wie z.B. E-Olympics oder ähnliches. Außerdem gibt es im E-Sports auch ein anderes Problem, es ist nicht wie Boxen oder Schwimmen, die Disziplinen im E-Sports sind nicht konstant und werden immer wieder durch neue und andere Spiele ersetzt. In 8 Jahren wird wahrscheinlich kaum noch einer CS:GO spielen, maximal wäre diese Disziplin also 2x bei Olympia vertreten bis sie ersetzt würde.

    Es ist nichts als Wunschdenken und läßt wichtige Faktoren einfach unberücksichtigt. Ich bin auch Gamer und höre so etwas nicht gerne, aber man muss auch mal realistisch sein und um ein-zwei Ecken mehr denken.
    Die Unterschiede zwischen einen "echten" Sportler und einen E-Sportler sind einfach zu gravierend um beide über den selben Kamm zu scheren.

    Man bedenke auch, wie z.B. Counter-Strike für etliche Amokläufe verantwortlich gemacht worden ist und als Sündenbock herhalten musste.
    Ein Teufel werden die Olympia Verantworlichen machen und ein Spiel, indem es darum geht andere Menschen abzuschießen, offiziell anzuerkennen als Olympia-Sportart. Die unwissenden Massen wissen eben nicht, das dieser Aspekt irrelevant für die Spieler ist und ehr den Wettkampfgedanke dahinter relevant ist.



      2 Person(en) gefällt das.
  3. RedPuma
    "waren 900.000 Spectator Ingame dabei. Dazu kommen noch 400.000 Twitch-Viewer [...] Also kommt man insgesamt, in Sachen Viewer auf über 1,3 Millionen"

    Das stimmt nicht ganz. In der Ingame-Anzeige werden Twitch und GOTV Zuschauer addiert. Es sind also insgesamt 900.000 gewesen, also ca 400k Twitch und 500k GOTV.
  4. Flopi
    Solltest Du jemals selbst eine dieser Sportarten ausgeübt haben, dann weißt Du bestimmt was ich mit "fordernd" meine. Die Leute rennen ja nicht ohne Grund in ein Finessstudio und nicht ins nächstgelegene Internetcafe. Ansonsten übe doch einmal eine Runde dieser Sportarten aus und vergleiche das mit einer Stunde Computerspielen, bei welcher Aktivität wird Dein Körper wohl mehr beansprucht? Eine Merkmal von (meiner Meinung nach) vernünftigen olympischen Sportarten ist es, dass Athleten oftmals ein jahrelanges Training, möglichst früh beginnend, brauchen um überhaupt ansatzweise konkurrenzfähig zu sein. Computerspielen lernt man in ein paar Tagen, meinetwegen Monate um auch was zu gewinnen aber das ist einfach kein Vergleich zum Leistungssport.

    Es hat natürlich auch was mit Talent zu tun, richtige Sportarten zeichnen sich davon aus, dass es Menschen gibt denen eine Aktivität von Anfang an einfach mehr liegt als anderen. Computerspielen kann jeder lernen, was für ein Hobby ja ganz nett ist, aber sicherlich keine olympische Herausforderung darstellt.

    Computerspielen ist einfach keine körperliche Betätigung, und deswegen auch kein vernünftiger Sport. Aus demselben Grund sehe ich Schach nicht als Sport an. Natürlich ist es eine Herausforderung und bemerkenswert wie gut einige Menschen dadrin sind, aber ist es wirklich Sport? Denksport vielleicht. Computerspiele sind und bleiben eSport, nicht mehr und nicht weniger. Keines davon sollte bei Olympia sein, nicht weil sie einzeln betrachtet nicht spannend sind oder eine Herausforderung darstellen können, sondern weil sie einfach nicht das sind, was zu olympischen Spielen gehört. Immerhin sind Computerspiele in bester Gesellschaft.

    Ich versteh einfach nicht wieso einige immer mehr aus den Spielen machen wollen als sie sind. Es ist ein Hobby, eine Abwechslung für zwischendurch. Meinetwegen ist es auch Kunst oder ein eSport, kann auch verstehen wieso es Turniere und Weltmeisterschaften gibt. Aber es ist nicht olympisch. Und das ist auch gut so.
  5. HAL9000
    Obwohl mich diese Sportarten nicht sonderlich interessieren, kann ich nicht verstehen, in welcher despektierlichen Art Du ihnen den Leistungscharakter aberkennst. Insbesondere Reiten, Segeln als auch Motorsport sind sehr anspruchsvoll, was die körperlichen Voraussetzungen angeht. Beim Schießen ist es vielleicht nicht so offensichtlich, aber denk mal daran, dass der Schütze sich in einen Zustand der absoluten inneren Ruhe unabhängig der äußeren Einflüsse versetzen muss, was sowohl mentale als auch körperliche Fitness erfordert.

    Wer keinen Respekt anderen Sportarten gegenüber aufbringt, kann es meiner Meinung auch nicht fordern, dass die Eigene respektiert wird. Grundsätzlich denke ich auch, dass esport einen Status wie Schach haben sollte. Nicht olympisch, aber anerkannt.


  6. dAslAmA
    Ich bin definitiv dafür. Auch wenn ich selbst noch nie wirklich ESports Partien angesehen habe.
    Ich könnte mir vorstellen, dass das in naher Zukunft olympisch wird, wenn dann in den Ausschüssen in 20 Jahren Leute sitzen, die mit PC Spielen usw. aufgewachsen sind.
  7. Geron1985
    Also von eSport bei Olympia halte ich mal so gar nichts. Bei Olympia geht es um körperliche Betätigung, um körperliche Höchstleistungen.

    Aber mal eine Frage: Wie kommst du darauf, dass ein Bundesliga-Spiel von Bayern München "bei weitem" nicht an die Zuschauerzahlen von eSport-Turnieren heran käme? Am 10. Spieltag z.B. haben auf Sky 1,5 Mio. Menschen Bayern gegen Dortmund geschaut. Dazu kommen noch die 70.000 Zuschauer im Stadion, also sind wir bei 1,57 Mio. Dann nicht zu vergessen eine hohe Dunkelziffer an Zuschauern über diverse Live-Streams. Insgesamt kann man da also locker mit 1,8 Mio. Zuschauern rechnen. Und dann darfst du nicht vergessen, dass wir hier nur von Zuschauern innerhalb Deutschlands sprechen. Die Bundesliga wird aber noch in 207 weiteren Ländern übertragen.
    Dazu muss man dann auch noch die Zuschauer der "Sportschau" rechnen, die eben kein Sky-Abo haben. In der Saison 2013/14 haben jede Woche durchschnittlich 5,14 Mio. Menschen die Bundesliga in der Sportschau verfolgt.
    Die Gesamtzuschauerzahl eines Bundesligaspiels von Bayern München dürfte also im (unteren) zweistelligen Millionenbereich liegen, und damit etwa 10-mal so hoch, wie ein komplettes eSport-Turnier.
    Und dann sollte man auch die Menschen nicht vergessen, die die Bundesliga ganz altmodisch im Radio verfolgen...
  8. Forsti 13
    @EnthronedX

    Naja Schießen, Segeln oder Reiten hat jetzt auch nichts mit "gut trainierten Körpern" zu tun und sind auch keine Leistungssportarten. Trotzdem sind sie olympisch.
    Ja sogar Motorbootfahren war einmal in der Olympiade dabei.

    @cloudchaser001

    Beim Reiten ist das Pferd im Mittelpunkt und beim Segeln das Boot. Bei letzterem sehe ich generell selten Menschen sondern hauptsächlich Boote.
  9. Forsti 13
    @3941

    Was für eine Körperbeherrschung braucht man bitte beim Reiten oder Segeln? Und in wie fern hat Tontaubenschießen mehr Körperbeherrschung nötig als E-Sport? Die Hand-Augen-Koordination ist alles was da wichtig ist. Ebenso beim E-Sport.
    Bzw. bei einem der Schießbewerbe geht es nur um Reaktion. Auch wieder: Das ist beim E-Sport nicht anders.

    @Flopi

    Definiere "fordernd".

    @Feverr

    Oh nein. Sakrileg. Verbrennt die Ketzer, die nicht lieber bei den Holzbällen bleiben. :rolleyes:
    Man kann sein "Argument" aber auch echt ins lächerliche ziehen.
    Und sorry, aber wo bitte ermutigt einen Reiten, Trampolin, Schießen, Golf, Segeln, Curling oder Rodeln mehr zu "sportlichen Aktivität" als E-Sport?

    @Bugofen

    Und du hast einen Beleg dafür das es die vorherrschende Meinung ist?
  10. HouseMD
    Ja, es ist nötig. Obwohl wir eine der führenden Industrienationen sind, haben wir Deutschen einen ungeheuren Schiss vor Technik, Computern und allem, was noch dazu gehört. Wirtschaftlich gesehen wird uns das bald zum Verhängnis werden und kulturell schneiden wir uns da auch ins eigene Fleisch. Länder, in denen eSports als eine eigene Sportart anerkannt wurde, erlebten dadurch eine kulturelle Bereicherung. Auch zeigt es, dass "die Alten" Verständnis für Entwicklungen der Jugendkultur haben und neue elekrtonische Entwicklungen, die an die Jugendszene gekoppelt sind, unterstützen.
    Und das haben wir leider nicht. Geraed wenn es um eSport in Deutschland geht, zeigt der Olympische Spportbund mal wieder, wie unflexibal, konservativ undrückständig das Denken in Deutschland ist. eSports ist eine Entwicklung, die Deutschland wie auch andere Entwicklungen verpennt.

    eSports muss ja nicht gleich olympisch werden. Aber allein die Anerkennung als offizielle Sportart würde vieles leichter machen und voranbringen, vor allem die Unterstützung von professionellen Spielern in und aus Deutschland wäre schon eine gute Sache.

    Ich finde auch nicht, dass die körperliche Ertüchtigung DER ausschlaggebende Faktor sein muss. Es ist doch naheliegend, dem eSport einen Sonderstatus zuzugestehen wie eben auch Schach. Bei Olympia will beides niemand sehen, das ist auch okay und ich finde auch, dass eSports nicht olympisch sein muss. Aber eine offiziell anerkannte Sportart sollte es dennoch sein, damit angehende Profispieler ählich oder gleich unterstützt werden wie konventionelle Sportler. Man muss mit der Zeit gehen.
      3 Person(en) gefällt das.
Top