Der Puls geht schneller, die Augen starren gebannt auf den Bildschirm, suchend nach Bewegungen in den Schatten. War da was? Kommt gleich der Erschrecker, den man schon so lange erwartet? Nein, noch nicht, erst um eine Ecke - und dann! Dann hat es einen erwischt.
Egal ob Slender, die SCP-Reihe, Outlast, Cry of Fear (und und und...) - Horrorspiele erfreuen sich schon seit einiger Zeit hoher Beliebtheit. Das Genre scheint sich mehr und mehr auszuweiten und viele Titel sind bisher erschienen.
Ich selbst bin über Slender darauf gestoßen, wegen einem Tipp eines Bekannten, der zugab, dass er dieses Indie-Spiel entsetzlich gruslig findet. Mich hat die Einfachheit des Horrors fasziniert, die hier erzeugt wird. Diese Bedrohung, die ununterbrochen hinter dir her ist. Du weißt, er ist immer da und du kannst ihn nicht abschütteln. Das Einfache ist oft unerwartet effektiv und so ist es auch bei diesem Spiel.
Slender, das immer noch sehr beliebt zu sein scheint (das zeigen die etlichen Erweiterungen, die im WWW angeboten werden), ist aber nur ein Beispiel dieses Genres.
Ganz vorne mit dabei ist auch Outlast. Es wird als schlimmstes Horrorspiel aller Zeiten beworben und ich muss gestehen, auch uns hat es mitgerissen. Alles fing letztes Jahr an, als ein Freund im Gruppenchat erwähnte, dass er ein neues Horrorspiel hätte, das so schlimm sei, dass er es nach nur (etwa) einer halben Stunde abbrechen musste, weil er es allein nicht mehr aushielt. In einer Spontanaktion erklärten wir uns dazu bereit, zu ihm zu fahren, es uns anzuschauen und so fanden sich schließlich sechs Leute bei ihm ein, um dem Charakter dabei zuzusehen, wie er in eine Nervenheilanstalt fährt. Man mag nun sagen, dass wir uns ein wenig sehr auf das Spiel eingelassen haben und dass der Fakt, dass wir das Spiel als Gruppe spielten, wohl die Stimmung anheizte, doch ich muss sagen, dass die Stunden, in denen wir um die Hauptfigur gebangt und mit der Handlung mitgefiebert haben, in denen wir in schrecklicher Erwartung vor dem Bildschirm (teilweise dann sogar vor dem Beamer) saßen und jeder einmal murmelte: "Gleich passiert was..." oder "Oh Gott, allein die Musik schon..." oder "Ich will da nicht rein...", dass diese Stunden mit zu den unterhaltsamsten und den nervenaufreibendsten zählen, die ich ins Lesen, das Zocken oder das Filme schauen - kurzum ins Geschichtenerleben - investiert habe.
Fakt ist doch, dass so ein Horrorspiel einem mehr geben kann, als es ein Horrorfilm kann. Man kann sich in die Hauptfigur reinversetzen, man hat das Gefühl, dass dort nicht nur jemand anderes handelt, sondern vielleicht sogar ein Teil von einem selbst da zu entkommen versucht. Das schaffen nur die wenigsten Horrorfilme, vielleicht sogar keine. (Die haben wir dann übrigens immer "zur Beruhigung" nach einer Outlast-Session gekuckt ).
Völlig unnötig zu erwähnen ist wohl, dass ich mich schon sehr auf das DLC von Outlast freue, das am 06. Mai erscheint und das bei uns in großer Runde auf Beamerleinwand übertragen werden wird. Weiter haben wir auch schon "The Evil Within" und "Daylight" sicher auf unserer Liste stehen. Ich bin schon sehr gespannt, was diese Spiele bieten werden.
Diese Faszination für den Horror hat mich in ihren Bann gezogen. Ich weiß selbst nicht genau, woher sie kommt. Vielleicht von der Anspannung, die man bei jedem Schritt fühlt, vielleicht von der Erregung, die einen überkommt, wenn man wieder einmal entkommen ist. Vielleicht ist es auch diese Neugier, die aufkommt, wenn man weiß, gleich passiert etwas, aber man nicht weiß, was genau.
Vielleicht empfindet dies auch jede Person verschieden und manche lässt dieses Genre komplett kalt. Aber es ist schön, dass es dieses Genre gibt mit all seinen Facetten
Faszination Horror
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