Film Jahresrückblick 2018 - Teil 1

Von Abubakur · 23. Dezember 2018 ·
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  1. Auch, wenn das Jahr 2018 noch nicht vorüber ist, war es für Kinogänger eine wahre Freude. Es gab viele Highlights aber auch ordentlich etwas für die Tonne.

    In meinem Jahresrückblick beleuchte ich in vier Episoden, die Tops, Flops, Überraschungen und Enttäuschungen aus diesem Jahr. Wie immer gilt: Selbst bei dem Verusuch objektiv zu bleiben, ist es eine (mehr oder weniger) rein subjektive Meinung.


    Des weiteren, wird es hier SPOILER zu lesen geben. Wer also sich den Spaß nicht nehmen möchte, sollte die Wertung des unbekannten Filmes einfach überspringen.

    Starten wie also mit den Produktionen, die meinen Erwartungen nicht stand halten konnten.


    Call Me By Your Name:

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    "Wenn wir hier fertig sind, passiert eine Überraschung."



    Worum geht’s?

    Der 17 jährige Elio (Timothée Chalamet), lebt mit seinen Eltern in Norditalien 1983, wo sein Vater, Professor für Archäologie, über antike Skulpturen forscht. Zu Besuch ist der 24 jährige Studenten Oliver (Armier Hammer), der Elios Vater bei den Forschungsarbeiten assistiert. Trotz anfänglicher Distanz seitens Elio, bildet sich schnell eine Freundschaft zwischen ihm und Oliver, aus der bald mehr entstehen.

    Warum eine Enttäuschung?

    Wie so oft bei oscarnominierten Werken, ist auch dieser einem großen Hype ausgesetzt, ähnlich wie einst Moonlight (2016). In keinster Weise wird Call Me By Your Name diesen auch gerecht.

    Die Familie Elios (inklusive er selbst und Oliver), ist so kultiviert und so intellektuell, sprechen zig Sprachen, wissen gefühlt alles, man möchte sich vor Scharm aus dem Fenster stürzen und während dessen im Strahl brechen.

    Die Liebelei zwischen Oliver und Elio soll sich latent aufbauen aber lässt einen so befriedigt zurück, wie Kartoffelschälen (selbst wenn der Film 1983 ins Kino gekommen wäre, hätte man damit wohl kaum wen hinter dem Ofen hervor gelockt.) .Hinzu kommt, dass wir eine Sex-Szene zwischen Elio und seiner Freundin zu sehen bekommen, aber als dann die beiden Hauptfiguren in Aktion geraten, wird die Kamera weggedreht und es folgt eine Überblende. Das sei mal so dahin gestellt.

    Aber...

    Chalamet und Hammer liefern eine gute schauspielerische Leistung ab. Auch handwerklich kann der Film überzeugen und verbreitet ein angenehmes Ambiente.



    Mamma Mia! Here We Go Again
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    "Mit James Bond an der Seite, wäre einiges nicht passiert."


    Worum geht’s?

    Fünf Jahre sind seit der Handlung des Vorgängers vergangen. Sophies (Amandy Seyfreid) Aufgabe ist es, das Hotel ihrer, mittlerweile verstorbenen Mutter Donna (Meryl, Streep), weiter zuführen. Dazu plant sie eine große Wiedereröffnungsfeier und lädt dazu 2/3 ihrer Väter Bill (Stellan Skarsgård) und Harry (Colin Forth), sowie Donnas Freundinnen Tanya (Julie Walters) und Rosie (Christine Baranski)ein. Hilfe dabei erhält sie von ihrem möglichen leiblichen Vater Sam (Pierce Brosnan), der nach der Hochzeit und seit dem Tod von Donna, ebenfalls auf der fiktiven Insel Kalokairi lebt. Doch klingt das alles einfacher als gedacht, denn Sophies Ehemann Sky (Dominic Cooper) erhält ein Jobangebot aus New York, welches er gerne annehmen möchte.

    In all dem Trubel wir in Rückblenden erzählt, wie die junge Donna (Lilly James) Sophies Väter kennengelernt hat und auf die Insel gekommen ist.

    Warum eine Enttäuschung?

    Während ich beim ersten Mamma Mia Film quasi lachend und tanzend aus dem Kino ging, wollte sich hier bei mir keine Stimmung aufbauen. Die Entscheidung Donna sterben zulassen überschattet den Film mit einer stetigen Melancholie und verdirbt mir in regelmäßigen Abständen den Spaß. Es ist kein Feel-Good-Movie, wie sein Vorgänger und mich hat nur die Frage beschäftigt, warum sich für diesen Schritt entschieden wurde.

    Gesanglich ist hier auch einiges im Argen. Ok, noch nie war ein Nichtsänger so charmant wie Brosnan, aber was ist bei Cooper los? Er hatte auch nie die beste Singstimme, kann im ersten Teil wesentlich mehr überzeugen.

    Die Erzählung wirkt zu gestelzt. Es macht den Eindruck, als habe man auf Teufel komm raus versucht, um restliche Abba Songs eine Handlung zu stricken. Leider klappt das nur sehr flach.

    Dann hat der Trailer so viel verraten, dass einem kaum etwas überrascht.

    Aber...

    Hervorzuheben ist Lilly James. Sympathisch, talentiert und wunderschöner Gesang. Es ist wahrlich eine Freude ihr zuzusehen und überstrahlt das restliche Ensemble.

    Eines der Highlights ist die Neuinterpretation von Waterloo, welche fantastisch Choreografiert und gesungen ist. Generell sind die Songs recht aufwendig inszeniert und machen Spaß. Ebenso schafft Meryl Streep es, sich mit ihrem 5-Minuten-Auftritt Oscarverdächtig zu machen.


    Pacific Rim: Uprising
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    "Power wer?"


    Worum geht’s?

    Zehn Jahre nach dem Sieg über die Kaijū und die Schließung des Breach (das Dimensionstor aus dem diese geschickt wurden), ist das Jaeger-Programm das mächtigste Verteidigungs-Programm der Welt und rüstet sich für eine eventuelle Rückkehr der Monster. Nun steht die Nächste Generation Jaeger-Piloten in den Startlöchern, u.a. Jake Pentecost (John Boyga), Sohn des aus dem ersten Teil verstorbenen Stacker Pentecost und wappnen sich für den Kampf.

    Unterstützung erfährt er durch Mako Mori (Rinko Kikuchi) und Nate Lambert (Scott Eastwood).

    Warum eine Enttäuschung?

    Hier hätte eine regelrechte „Revolution“ stattfinden können. Denn zu Beginn des Filmes, haben Pentacost und Lambert einen Disput, dessen Ursprung anfänglich nicht klar ist. Zu erst könnte man beinahe glauben, nachdem, wie sie sich verhalten, die beiden hatten einst eine Beziehung. Doch das wird schnell verstreut und nachher mit einer solch plumpen Situation klar gestellt, dass Lambert eben nicht auf Pentacost steht. Schade, denn es wäre nicht nur wirklich origniel gewesen. Es hätte zu Pacific Rim gepasst. Denn der Vorgänger hat bereits mit Klischees gespielt, um diese zu verwerfen.

    Allgemein wirkt die Fortsetzung recht Pfade und gelegentlich uninspiriert. Ebenso kann die CGI nicht immer überzeugen. Weiter bleibt der Verbleib des ehemaligen Hauptcharakters unklar.

    Aber...

    Auch wenn Boyga im Grunde Fin aus Star Wars mimt, macht er dennoch Spaß. Ebenfalls die restlichen neuen Figuren sind sympathisch. Sogar die typische nervige Naseweis-Göre (ernsthaft!). Die Action ist ordentlich und der dazugehörige Sound, lässt es richtig krachen.


    Solo:
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    "Du hast die Drachen vergessen?!"

    Wourm geht's?

    Die Vorgeschichte zum wohl berühmtesten Weltraumschmuggler Han Solo (Alden Ehrenreich), wie er zu diesem wurde, und wie er zukünftige Kameraden kennen lernte. Das alles in der vom Imperium-verseuchten Galaxie.

    Warum eine Enttäuschung?

    Rouge One hatte keine bekannte Hauptfigur und hat daher wunderbar funktioniert. Ein häufiges Problem bei Prequels, die sich auf einen Charakter eines anderen Filmes beziehen, ist die Tatsache, dass der Hauptfigur nichts ernstes passieren kann. Dennoch lässt sich so etwas spannend verpacken. Leider schafft Solo das über weite Strecken nicht. Und auch die Twists sind mäßig.

    Aber...

    Ein Twist ist der Hammer! Das gesamte letzte Viertel des Films lässt das vorherige beinahe vergessen. Hinzu ist es, wie bei Rouge One, erfrischend, keine Lichtschwert-Schwinger in einem Star Wars Film zu sehen.


    Jurrasic World - Das gefallene Königreich
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    "Wenn man Pierce Brosnan mal braucht, tanzt der auf einer griechischen Insel herum."

    Worum geht’s?

    Drei Jahre sind seit dem Desaster und des Schließung des Jurrasic World vergangen. Doch nun folgt eine erneute Katastrophe. Auf der Isla Nublar droht ein Vulkan auszubrechen. Soll die Menschheit die Dinosaurier retten? Nachdem aber der US-Senat sich gegen dieses Unterfangen ausspricht, wird Claire Dearing (Bryce Dalals Howard) beauftragt eine Expedition zu starten, um einige Exemplare, unter anderem Blue, die letzte Überlebende der Raptoren, zu retten. Dabei sucht sie erneute Unterstützung bei Owen Grady ( Chris Pratt).

    Warum eine Enttäuschung?

    Das liegt vor allem an der Trailer-Flut. Nichts, aber auch gar nichts war unvorhersehbar. In der Vorschau schon zu verraten, was nach dem Ausbruch geschieht, hat wahnsinnig viel Spannung genommen. Hätte ich in weiteren Trailer nicht gewusst, dass die Expedition dazu dient, die Dinos an Überreiche-Snobs zu verkaufen, wäre ich wahrlich überrascht gewesen. Auch wenn das alles ein wenig an Vergessene Welt (Jurrasic Park 2) erinnert.

    Hinzu kommt ein gekünstelter wie unnötiger Twist, der einem beinahe das Universum kaputt macht, auch wenn es eine logische Folge der DNA-Forschung ist. Mir fällt auch keine Höhepunkt ein, der nicht aus den Trailern bekannt war.

    Aber...

    Ohne Pratt und Howard, wäre das ganze Spektakel wohl noch langweiliger und die CGI ist vom feinsten.




    Auch, wenn sich diese Bewertungen lesen, wie die schlechtesten Filme des Jahres, konnte ich ihnen dennoch etwas abgewinnen. Meine Flops (Teil 3) beinhalten ganz andere „Meisterwerke“

    Damit wären die Filme, die am wenigsten meine Erwartungen entsprachen, abgefrühstückt. Im nächsten Blog beschäftige ich mich mit dem genauen Gegenteil. Filme denen ich unrecht getan habe und besser sind als erwartet.


    Cheerio!

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