Heute mal Papierkrieger entfalten

Von Motoer · 14. Dezember 2018 ·
Ja. Auch Origami und Hack & Slay können kombiniert werden. Obs sinnvoll ist?
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    Origami! Ich hasse Origami. Unter anderem weil ich in sowas einfach unrettbar ungeschickt bin. Warum ich hier über Origami rede? Weil Book of Demons natürlich kein Diablo 1 Klon ist. Sondern ein Origami Papier Look Hack & Slay! In den tiefsten Keller unter der Kathedrale mit dem, der behauptet, es würde sich hier um ein Diablo Klon handeln.
    Vielleicht komm ich ja trotz des Origamis mit dem Spiel zurecht, weil auch die Skelett Krieger hier aus Papier sind und man so zum sagen Origami Gegner zerheckselt!

    Was es ist:

    - Hack and Slay (irgendwie)
    - Sammelkartenspiel (ein bisschen)
    - witzig

    Was es nicht ist:

    - super komplex
    - wahnsinnig spannend
    - sammelwütig machend



    Kaum in Tristram angekommmen ..... . Äääääääh. Quatsch. Aber ich gehe sowieso freiwillig in die untersten Keller der Kathedrale.

    So. Werden wir ernst:

    Alles, aber wirklich fast alles ist in Book of Demons von Diablo 1 geklaut. Was total gut ist. Denn die eigentliche Spielmechanik ist von einem Hack and Slay weit genug entfernt, um eben doch noch nicht das ungute Gefühl: "Na ja, aber mal ehrlich, das ist doch geklaut..." aufkommen zu lassen.

    Ok. Alle Charaktäre aus Tristram sind mit dabei. Die Gegner aus Diablo 1 sind am Start (sogar die Endgegner). Die Kathedrale ist am Start. Die Bottiche mit Mana- und Lebenspunkten sowie die Diablo UI sind am Start.

    Aber wir haben nur ein Papiermännchen, dass nur drei Animationen kann und sich ausschließlich horizontal und diagonal über eine 2-D Karte in schräger Draufsicht schieben lässt. Und alles ist eben in Papieroptik. Wenn Gegner auftauchen, clicken wir wild in Diablo Manier auf sie ein und das wars. Das wäre es genauer gesagt. Aber die Kunst in Book of Demons liegt in vielen Details und einigen äußerst originellen Design Ideen.

    So haben die Macher z.B. Sammelkarten mit aktiven und passiven Fähigkeiten mit in die Gruft geholt. Ein mächtiger Doppelschwertschlag kostet allerdings vom gesamten Manavorrat seinen nicht unerheblichen Anteil. Z.B. verbleiben von zwanzig Manapunkten dann nur noch 8. Der Rest ist für die Ausrüstung der Karte draufgegegangen.
    Sehr witzig ist auch der Kochtopf der Schankmaid. In dem landet so allerhand, was wir in der Gruft anclicken und wird dort zu mächtigen Geldgeschenken. Mana- und Lebenspunktenreserven und Karten zusammengebraut.
    Dann gibts noch ein paar Kleinigkeiten und ganz wichtig. Keine Story, die in Diablo ja auch noch nie eine große Rolle spielte.

    Aber eine Frage stellt sich mir dann doch. Ist dieses Kunstobjetk 17,59 (jetzt auf steam) - 21€ wert. Ich wills mal so sagen. So sehr ich über die Diabloanspielungen gelacht habe, so originell ich auch das Design finde, es hat mich nicht geflasht. Alles begeisterte mich nur kurz. Ich würde auf einen Sale warten. Hierbei muss aber berücksichtigt werden, dass ich kein Hack and Slay Spieler bin. Nato Symbole passen da einfach zu schlecht ins Genre!

    Dennoch gibts für das Spiel einen Thumb up. Wie es den auch für einen Van Gogh geben würde, obwohl ich mir keinen leisten wöllte. Denn Kunst muss honoriert werden.

    PS: In diesem Artikelchen wurde die Wortfolge "Book of Demons" viermal verwandt. Das Wort Diablo hingegen neunmal.

    PPS: Jetzt aber wirklich in die Gruft unter der Kathedrale.

    Über den Autor

    Motoer
    Er wurde 1976 in Süddeutschland geboren. Er pfadfinderte, spielte American Football, tauchte (was) und fuhr Schützenpanzer und zur See. Dann studierte er nach zwei Auslandseinsätzen warum die Menschen grundsätlich so hinter ihrem menschlichem Potential zurückblieben. Zeugte zwei Töchter und heiratete und lässt es sich seitdem in Ostdeutschland als Sozialarbeiter so richtig gut gehen.

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