Vorwort:
Es war gerade 19 Uhr, an einem Freitag den 22.07.2016, als ich gemütlich per Fernbedienung meinen Fernsehr, von nichts schlimmen ausgehend , angeschalten habe und direkt von allen deutschen Medien mit Meldungen wie "Anschläge in München?!" oder "Schießereien in München, mehrere Verletzte und Tote" überflutet wurde. Als dann am nächsten Tag (bzw irgendwann Mitternachts) rauskam, dass es ein 18 Jähiger Amokläufer war , bekam ich als Gamer natrülich direkt wieder Angst vor einer unsachlichen Killerspieldebatte in unseren geliebten deutschen Medien. Und als man dann auf seinem Rechner das Spiel "Counter Strike: Global Offensive" fand, war es mir und wahrscheinlich jeden anderen Gamer Deutschlands klar, dass dieses Thema wieder von den deutschen Medien aufgegriffen wird. Zuerst kamen lächerlich überzogene und fast schon satirisch wirkende Artikel der Bild mit Überschriften wie "Er spielte töten im Internet" und anschließend Diskussionsrunden von Hart aber Fair mit Christian Pfeiffer als Gast, einem 72 Jahre alten Kriminologen, der seit über 10 Jahren keine andere Erklärung für Amokläufe und Gewalttaten, die von Jugendlichen begannen wurden, als " Die bösen Killerspiele bringen Jugendlichen das Schießen bei" findet, und World of Warcraft mit Kriegsspielen wie Battlefield verwechselt. Somit habe ich dann auch direkt den Fernsehr ausgeschalten, als er das erste mal das Wort "Videospiele" in den Mund nahm, weswegen ich mich auf diese Diskussionsrunde in diesem Artikel auch nicht beziehen kann. Um die Artikel ansich geht es mir eigentlich auch garnicht, sondern viel mehr darum, wie unseriöus und herablassend in den deutschen Medien von uns Gamern und den Spielen geredet wird. Meiner Meinung nach ist es nämlich schon wichtig darüber zu diskutieren welche Folgen Gewalt in einem Medium auch haben kann , schließlich wirkt sich Gewalt bei jedem Menschen anders aus, und ist somit ein durchaus beachtbares Thema. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache mit welch schlecht recherschiertem Journalismus unsere deutschen Medien an dieses Thema ran gehen. In folgendem Artikel, werde ich nun versuchen zu erklären was wichtig an den Themen Gewaltspiele, Jugendschutz etc ist, und ich werde auch vorallem versuchen Leuten, die nichts mit dem Thema Gaming am Hut haben, zu erklären was der Reiz an Videospielen (hier vorallem von gewalthaltigen Videospielen) ist und wieso es vielen Millionen Spielern Spaß macht virtuelle Pixelmenschen zu erschießen.
Was sind "Egoshooter/Killerspiele" ?
Egoshooter sind Videospiele, die aus der Ich-Perspektive (Ego) gespielt werden, in denen meist das Erschießen von virtuellen Soldaten, Aliens, etc im Fokus steht. Die vom Spiel gewählte Perspektive der ersten Person soll dabei dem Spieler vermitteln wirklich die vom Spiel vorgegebene Figur zu verkörpern, an der Geschichte des Spieles teil zu haben und wirklich an den Schauplätzen des Spieles zu sein. Egoshooter erfreuen sich schon seit langer Zeit in der Videospielwelt eine hohe Beliebtheit. Die ersten und auch wegweisenden Vertretter dieses Genre waren dabei vorallem Wolfenstein 3d (1993, ist heute immernoch indiziert); Doom 1&2 (1993&1994); Quake (1996) und Half Life (1998). Alle dieser erwähnten Spiele haben vor allem eines gemeinsam. Sie waren alle samt hierzulande in der ungeschnittenen Version indiziert. Dies bedeutet, dass diese Spiele nicht beworben werden dürfen und nur "unter der Ladentheke" erworben werden dürfen. Falls sie mehr über die Indizierung von Videospielen nachlesen wollen kann ich ihnen vor allem den Artikel von Gigagames ans Herz legen. ( http://www.giga.de/spiele/gears-of-...a-liste-b-und-dem-prufungsverfahren-der-bpjm/)
Wieso macht es Spaß Pixel zu erschießen? (Beispiel Counter Strike )
Diese Frage lässt sich vermutlich so ganz pauschal garnicht beantworten, denn sowie jeder Spieler und Mensch eigen Geschmäcker besitzt so besitzt auch jeder Gamer andere Gründe wieso er welche Spiele spielt. Dennoch versuch ich es diese Gründe für viele außenstehende Menschen, die nicht verstehen können wieso so etwas Spaß macht, zu erleutern. Die Ego Shooter sind nämlich meistens auch Multiplayer Spiele, dass heißt diese Spiele werden mit anderen Spielern meist competetiv gespielt. Der competetive Aspekt ist ein wichtiger Punkt dabei, denn viele Leute wollen sich mit anderen oder ihren Freunden messen. Spiele wie Counter Strike verfügen darüber hinaus noch über eine große Taktische Ebene. Dort tretten jeweils ein 5er Team Antiterroristen gegen ein 5er Team Terroisten an. Bei der Hälfte der erreichten Rundenanzahl werden die Seiten getauscht. Die Terroristen haben das Ziel in einer vorgegebenen Zeit eine Bombe an einen der zwei , auf der Karte verteilten, Bombenplätze A oder B zu platzieren und explodieren zu lassen. Die Spieler der Antiterroreinheit müssen es jedoch am besten schon verhindern, dass die Terroristen es schaffen die Bombe zu platzieren. Falls es die Terroristen dennoch schaffen die Bombe zu platzieren, hat die Antiterroreinheit den Job die Bombe vor der Explosion zu entschärfen.
Falls die Terroristen es nicht schaffen vor Ablauf der Zeit die Bombe zu platzieren oder das gegnerische Team zu eliminieren gilt die Runde für das Team als gescheitert und die Antiterroreinheit gewinnt die Runde. Sowohl das Verhindern des Platzieren der Bombe als auch das Entschärfen der Bombe geht natürlich am leichtesten wenn man das gegnerische Team komplett ausschaltet, dennoch sind viel Absprache , Teamarbeit, und Taktik notwendig um erfolgreich in diesem Spiel zu sein. Einzelgänger kommen nicht weit. Den wer in einer Runde stirbt der bleibt auch tot und muss bis zum nächsten Rundenbeginn warten. Egoshooter mit Fokus im Einzelspieler liefern dafür meist eine gute Geschichte, tolle Spielmechaniken , schöne Spielwelten oder sonstiges was einem dazu verleitet das Spiel zu spielen. Auch Shooter brauchen wie jedes andere Medium oder Spiel einen gewissen Anreiz, denn niemand wirklich niemand spielt ein Spiel NUR um darin virtuelle Menschen zu töten. Es gibt viele Gründe wieso einem Shooter Spaß machen können, sei es die Geschichte, eine Welt zu entdecken, den eigenen Charakter zu verbessern und aufzurüsten oder wie eben erwähnt sich mit anderen messen. Man spielt vielleicht töten im internet aber man spielt nicht um im internet zu töten und das ist der entscheidende Unterschied.
Gewalt in Spielen ? Ein Tabu?
In jedem Medium gibt es Gewalt. Sei es Videospiel, Film, Buch oder auch Gemälde. Gewalt ist ein esenzieller Bestandteil unserer Welt/Gesellschaft und der Menschheit. Auch Bücher haben damals entsetzen ausgelöst die über Gewalt geschrieben haben oder sie gar geschildert haben obwohl es doch auch schon zu der Zeit Alltag war. Spiele sind Kunst, und Kunst darf prinzipiell erst einmal alles, ob einem dies dann gefällt liegt natürlich im Auge des Betrachters. Gewalt in Kunst kann abschrecken/warnen, informieren oder einem auch den Spiegel vors Gesicht halten, der Menschheit zeigen wie grausam sie ist oder war. Oft ist Gewalt auch so überzogen,übertrieben und überspitzt dargestellt, dass eigentlich nicht als ernstzunehemnd gilt ( Beispiel Film: Filme Von Quentin Terentino; Beispiel Spiel: Borderlands; Mortal Kombat ). Das Entwickeln von Spielen ist genauso ein kreativer Prozess wie ein Gemälde zu malen, ein Buch zu schreiben oder ein Film zu drehen, und somit sind Videospiele Kunst weswegen ich keinen Grund sehe wieso Spiele keine Gewalt beinhalten sollten. Gewalt in einem Medium wird erst dann gefährlich, wenn sie zur reinen Ergötzung des Konsumenten dient.
Ist unser Jugendschutz sicher?
Meiner Meinung nach nein. Wer ein Spiel ab 18 will der schafft es auch sich zu besorgen. Doch das ist mit allem so. Wenn ein Jugendlicher Zigaretten will schafft er es auch sie sich zu besorgen. Wenn ein Kind einen Film ab 18 sehen will oder ein Spiel ab 18 spielen will, ist auch dies ziemlich leicht. Das liegt allerdings eigentlich nur an dem Internet. Kinder können ohne weiteres ohne Altersprüfung durch Passnummer etc im Internet über sogenannte Paysafecards fröhlich Spiele ab 18 kaufen. Ob key, bei Steam oder im Xbox Store, der Jugendschutz von Spielen im Internet ist ein grundsätzliches Problem. Somit sind nämlich vor allem die unaufgeklärten Eltern meist nicht darüber informiert was ihre Kinder eigentlich Spielen. Die meisten Eltern die bezüglich Videospiele keine Aufklärung besitzen verbieten es ihren Kindern anschließend komplett oder vernachlässigen was ihr Kind alles so auf dem Rechner oder der Konsole hat. Nur die wenigsten Eltern sind, so wie es meine warn, gut informiert in Sachen Gaming und konnten somit selbst entscheiden ob ich für etwas reif genug war oder eben nicht. Videospiele haben somit in keistem Fall meine Entwicklung gestört sondern viel mehr gefördert. Ich habe Englisch gelernt, habe etwas über Geschichte erfahren und habe mich selber dazu motiviert, zwecks großem Interesse, mich durch Programmiersprachen durchzulesen. Dennoch bin ich strickt für eine Verschärfung des Jugendschutzes in Sachen Videospiele in Deutschland, allerdings ausschließlich auf die Online Dienste bezogen. Es darf NICHT möglich seien, dass Kinder und Jugendliche ohne Zustimmung oder Wissen der Eltern an Spiele rankommen können die für sie nicht geignet sind. Indizierungen und Zensierungen sind allerdings der falsche Regler dafür den man drehen sollte, denn damit bevormundet man nur die Erwachsenen und die, die Reif genug für solche Inhalte sind. Man sollte vielleicht gewissn Regeln festlegen, wie zum Beispiel, dass beim Online Kauf von Videospielen ab 16 und ab 18 über Pass das Alter bestätigt werden muss, dass wäre immerhin ein Anfang.
Aufruf an alle Leser und Gamer:
Alle, die jetzt noch nicht aufgehört haben zu lesen würde ich bitten , es zu versuchen diesen Artikel zu verbreiten! Mein Ziel ist es nämlich irgendwie auch die Massen zu erreichen! Es herrscht nämlich schon seit Jahren rießiger Aufklärungsbedarf in Sachen Gaming, denn die Leute, die vor 10 Jahren noch nichts mit Gaming am Hut haben , haben es heute, trotz stetig steigender Beliebtheit , immernoch nicht und bleiben seit Jahren dadurch resultierend auch unaufgeklärt und uninformiert , und wer sich nicht selber und eigenständig in die Gamingbranche reinliest, der wird dies wahrscheinlich leider auch immer bleiben. Das Phänomen Gaming muss verstanden werden, und zwar auch von den Leuten die damit sonst eigentlich nicht viel zu tun haben . Denn nur wer Aufgeklärt ist kann auch anfangen etwas zu akzeptieren und Toleranz zu zeigen, dies ist ein genereller Schwachpunkt unserer Gesellschaft! Nur wer die Warheheit kennt, lernt auch eines Tages sie zu akzeptieren. Somit rufe ich auch alle Gamer da draußen auf diesen Artikel zu verbreiten, ( tweetet den Artikel mit #FriedlichSpielen ) , ihn zu kommentieren etc! Ich freue mich sehr auf konstruktives Feedback und viele Spieler die mit mir und allen anderen versuchen endlich verstanden zu werden. Ihr könnt selber sachliche Artikel schreiben bezüglich andere Gamingthemen ( z.b Gamescom, E-Sport, etc. ) und wir versuchen als Community diese zu verbreiten und die Leute aufzuklären. Denn wenn alle aufgeklärt sind, dann wird es solch schlechten Journalismus , bezogen auf uns Gamer hoffentlich nicht mehr geben. Danke für alle die bis hier hin gelesen haben
Lg Chris ^^
"Killerspiele"- die Ursache allen Übels?
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