Kommende Rollenspiele für jeden Geschmack - Teil 2: Fantasy

Von LittleRose · 25. April 2020 ·
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  1. Liebe Mitabenteurer,

    herzlich willkommen zu Teil 2 der kommenden Rollenspiele, von denen eine oder andere vielleicht noch nicht gehört hat. Natürlich kann es immer sein, dass einem etwas entgeht. Auch hier handelt es sich um Spiele, von denen ich in den großen Spielezeitschriften noch nicht viele Berichte gesehen habe. Davon gibt es zwar noch mehr, aber ich musste eine Vorauswahl treffen, also findet ihr hier nur die, die ich für interessant halte. Es steht euch aber frei, in den Kommentaren Ergänzungen vorzunehmen. Ich kann ja leider nicht alles kennen, was es so gibt oder bald geben wird.

    Auch hier gilt wieder, dass ich beim Kampfsystem einen Unterschied zwischen einfacher Echtzeit und Action mache. Bei Ersterem werdet ihr wohl einfach nur auf die Gegner klicken müssen, bei Letzterem müsst ihr wie bei The Witcher 3 oder den Elder Scrolls etwas mehr tun.

    Heute komme ich auch bedeutend schneller zum Punkt und fange jetzt einfach an:



    Koi Unleashed von Wild Grip
    Kampfsystem: Pausierbare Echtzeit
    Early Access: Nein

    Nach Shadow of the Road aus dem gestrigen Beitrag kommt nun noch ein Ausflug ins feudale Japan, aber diesmal wunderschön gemalt und mit japanischer Folklore durchsetzt. Damit ist es für mich eindeutig Fantasy.

    In Koi Unleashed stranden wir auf einer seltsamen Insel, auf der japanische Fabelwesen ein ganz normaler Anblick sind. Wir haben hier eine vierköpfige Party, die sich in pausierbarer Echtzeit regelmäßig mit eindrucksvoll dargestellten Bossen misst, die allesamt verschiedene Phasen haben. Auch die Interaktion unter den Partymitgliedern soll sehr wichtig sein und sich sogar auf den Kampf auswirken.

    Wenn Koi Unleashed nicht noch in letzter Sekunde verschoben wird, können wir schon ab dem 29. April von Steam aus schiffbrüchig werden.



    Last Epoch von Eleventh Hour Games
    Kampfsystem: Echtzeit
    Early Access: Ja

    Dieses klassische Action-Rollenspiel befindet sich derzeit im Early-Access und sieht erstmal nach nichts Besonderem aus. Abgesehen vielleicht davon, dass sie laut Trailer 110 verschiedene Skilltrees eingebaut haben. Ja, mir ist bei der Zahl auch erstmal schwindlig geworden. Wer soll sich denn da zurechtfinden? Vielleicht hilft es, dass jeder Skill seinen eigenen Baum hat. Außerdem sind die Skills, auf die man Zugriff hat, davon abhängig, welche der 15 Klassen man spielt.

    Was dieses Spiel wirklich interessant macht, ist die eingebaute Zeitreisemechanik. Jawohl, wir begegnen den ganzen Gilden im Spiel nicht nur in der Gegenwart, sondern können auch in die Vergangenheit reisen und so den Lauf der Geschichte verändern. Mit etwas Glück wird das Spiel bald fertig. Bis dahin müssen sich diejenigen, die wie ich nicht gern unfertige Spiele kaufen, wohl noch gedulden.



    The Waylanders von GATO STUDIO
    Kampfsytem: Pausierbare Echtzeit
    Early Access: Nein

    Gut, von diesem Spiel haben einige mit Sicherheit schon gehört. Für alle anderen gibt es jetzt diesen Eintrag.

    The Waylanders ist zum Teil von der keltischen Mythologie inspiriert. Andererseits ist die Gesellschaft voller Werwölfe, unsterblicher und sterblicher Menschen, Goblins etc. Es gibt natürlich auch Elfen- und Feenwesen wie die Tuatha de Danaan, die von den Menschen als Götter verehrt werden. Leider läuft das erste Treffen mit ihnen nicht so gut, weshalb unser Hauptcharakter beinahe stirbt und aus seiner Zeit gerissen wird. So geht es von der Hochzeit der Kelten direkt ins finstere Mittelalter, wo statt der alten Religion nun das Christentum vorherrscht. Dort sitzen wir aber nicht fest, sondern können zwischen beiden Zeitaltern reisen, um herauszufinden, was denn genau passiert ist und wie wir alles wieder in Ordnung bringen können. Dabei sollen unsere Entscheidungen beeinflussen, welches Ende wir zu sehen bekommen. Für einen Wiederspielwert ist also gesorgt.

    Natürlich haben wir auch hier eine Party, mit deren Mitgliedern wir uns unterhalten und anfreunden können. Mit einigen ist sogar eine Romanze möglich. Also ist in The Waylanders alles enthalten, was wir von klassischen Rollenspielen seit Bioware und Black Isle gewohnt sind.




    Realms Beyond: Ashes of the Fallen von Ceres Games

    Kampfsystem: Rundenbasiert
    Early Access: Nein

    Realms Beyond mag ebenfalls dem einen oder anderen Spieler schon bekannt sein, aber meiner Meinung nach kann man es nicht oft genug erwähnen. Die Entwickler haben sich Großes vorgenommen, und ich hoffe von ganzem Rollenspielerherzen, dass sie sich nicht übernommen haben.

    Wenn sie alles umsetzen können, was sie geplant haben, erwartet uns eine riesige Welt mit mehreren Kontinenten, in der jedes Land eine eigene Geschichte und jedes Volk seine eigene Kultur hat. Die Rassen, die diese Welt bewohnen, dürften allen hinreichend bekannt sein, sind sie doch aus Dungeons & Dragons übernommen. Das hat seinen Grund: Bei dem verwendeten Regelwerk handelt es sich um eine angepasste Variante von SRD 3.5, der kostenlosen Version des D&D-Regelwerks.

    Wie sich die Welt politisch entwickelt, hängt von euren Entscheidungen in den vielen Quests ab. Ihr erfahrt zwar in den seltensten Fällen sofort, welche Konsequenzen eure Taten haben, aber ihr könnt viel später in ein Land zurückkehren, um zu sehen, was sich dort so getan hat. Ihr seht euer Wirken also trotzdem nicht erst im Abspann.

    Diese umfangreiche Welt dürft ihr mit einer komplett selbsterstellten Party erkunden, die bis zu sechs Mitglieder haben kann. Diese Helden reisen aber nicht einfach locker von A nach B als würden sie nur eben die Post aus dem Briefkasten holen. Sie müssen essen, trinken und schlafen.

    Realms Beyond wird ein Spiel für Fans von Mikromanagement, die bereit sind, ein paar Monate in derselben Welt zu bleiben.



    Weird West von WolfEye Studios
    Kampfsystem: Echtzeit
    Early Access: Nein

    Gut, dieses Spiel wurde schon auf der letzten E3 aufgefallen vorgestellt. Weil Publisher Devolver Digital aber nicht gerade für Rollenspiele bekannt ist, ist es dem einen oder anderen vielleicht doch entgangen.

    Weird West verbindet Dark Fantasy und Western. Eine interessante Mischung, wie ich finde, weshalb das Spiel ganz weit oben auf meiner persönlichen Wunschliste steht.

    Viel ist noch nicht über Weird West bekannt, aber laut Steamseite kann man mit einem oder mehreren Charakteren losziehen und seinen eigenen Weg durch diese noch gefährlichere Version des Wilden Westens suchen. Dabei könnt ihr zwischen allerlei für einen klassisches Westernsetting üblichen Aktivitäten wie der Kopfgeldjagd oder der Goldsuche bis zum Banküberfall nachgehen.



    Corven – Path of Redemption von Lycantic
    Kampfsystem: Pausierbare Echtzeit
    Early Access: Nein

    Die Entwickler sind große Fans von Ultima und hätten gern eine Fortsetzung dazu gemacht. Leider dürfen sie das nicht. Also haben sie beschlossen, einen ideellen Nachfolger zu entwickeln, der die gleiche Inspirationsquelle nutzt wie sein Vorbild: Mythen und Sagen.

    Die Spielwelt soll sehr interaktiv werden. Ihr könnt alles einstecken, was nicht festgenagelt ist. Das dürfte so ziemlich alles sein, was in eure Tasche passt. Lasst euch bloß nicht erwischen.

    Es kann sich sogar lohnen, hier und da einen Felsen zu verschieben. Man weiß ja nie, ob man darunter nicht ein Loch findet, das in eine Höhle führt. Die Entwickler haben schließlich so einige Geheimnisse in der offenen Welt versteckt.

    Die Party, mit der ihr unterwegs seid, ist leider sehr klein, denn euer Hauptcharakter darf nur zwei Begleiter haben. Also geht es zu dritt nur mit Karte, Kompass und Tagebuch ausgerüstet ins Abenteuer. Questmarker gibt es ebenso wenig wie Frage- oder Ausrufezeichen über den Köpfen von NPCs. Wer auf solche Hilfsmittel lieber verzichtet, darf sich also freuen.

    Nun muss sich nur noch zeigen, ob es auch ein Grund zur Freude ist, dass die Entwickler Richard Garriott höchstselbst als Berater gewonnen haben. Wollen wir hoffen, dass er aus seinen Fehlern bei Shrug of the Avatar gelernt hat oder zumindest keine schlechten Ratschläge gibt.

    Ein Gutes hat sein Mitwirken auf jeden Fall: Lord British hat nicht nur einen Gastauftritt in Corven, er wird sogar ein wichtiger Bestandteil der Hauptquest sein. Ganz wie in alten Zeiten.



    Aeolwyn’s Legacy von Dungeonbytes (ursprünglich Brrapp Games)
    Kampfsystem: Rundenbasiert oder Echtzeit
    Early Access: Nein

    Erinnert ihr euch an Spiele wie Wizardry oder Might and Magic? Das Rollenspiel, nicht das Strategiespiel. Hier haben wir ein ganz klassisches RPG, in dem ihr eure Party aus der Egoperspektive steuert. Wie bei M&M könnt ihr auch hier jederzeit zwischen Runden- und Echtzeitkämpfen wechseln. Wenn euch aber die Sci-Fi-Elemente in den eben genannten Spielen gestört haben, solltet ihr vielleicht erst die Demo spielen, denn eine der auswählbaren Rassen ist der Automat.

    Und worum geht es nun? Überall in Laryndor entstehen Geheimgesellschaften, die sich gegen die Monarchie verschworen haben. Jede verfolgt dabei auch eine ganze Menge anderer Ziele. Manche von ihnen könnten sogar alles Leben auf der Welt auslöschen, wenn sie Erfolg haben. In diesem Dschungel aus Geheimniskrämerei und Intrigen muss sich eure Party nun zurechtfinden. Aber Vorsicht: Was der einen Partei gefällt, könnte andere verärgern. Und die gehen dann gegen die Helden vor.

    Leider wird das Spiel wohl noch eine Weile brauchen bis es fertig ist.

    Eine Warnung an alle mit Motion Sickness: Wer das Headbobbing in Spielen erfunden hat, muss ein ausgemachter Sadist sein. Hoffentlich kann man die Wackelkamera später ausstellen.



    Archaelund von 4 Dimension Games
    Kampfsystem: Rundenbasiert
    Early Access: Ja

    Noch ein Spiel nach ganz klassischer Bauart, aber diesmal bietet sich eher der Vergleich mit der Nordlandtrilogie oder Pool of Radiance an, denn bei diesem Spiel findet nur die Erkundung der 100% handgebauten Welt in der Egoperspektive statt. Für die taktischen Kämpfe schaltet das Spiel in die isometrische Perspektive.

    Nach einem magischen Kataklysmus wurde die Menschheit beinahe ausgelöscht. Die wenigen Überlebenden konnten sich auf eine abgelegene Insel im Westen retten. Dort gründeten sie vier Königreiche mit äußerst unterschiedlichen politischen und religiösen Einstellungen. Eingepfercht auf engstem Raum kamen die vier Länder noch nie gut miteinander aus und schmiedeten ständige Komplotte gegeneinander.

    Jetzt ist endlich die Zeit gekommen, den Rest der Welt zurückzuerobern. Die Schrecken des Kataklysmus mögen verschwunden sein, aber die Spuren, die sie hinterlassen haben, machen die alten Länder nach wie vor sehr gefährlich. Also bereitet eure Party gut vor.



    Isles of Adalar von Peakway Software LLC
    Kampfsystem: Action
    Early Access: Nein

    Dies ist eines der Spiele, die es fast nicht auf die Liste geschafft hätten. Pilzbäume und Tierwesen machen noch lange keinen guten Morrowind-Klon aus. Was mich überzeugt hat, war ausgerechnet ein Video vom Editor. Kein ewig langes Fummeln mehr, um die Einzelteile eines Raums passgenau aneinanderzusetzen. Hier geht alles ganz schnell und einfach. Wenn der Rest auch so gut funktioniert, könnten hier einige Rollenspielmodder eine neue Heimat finden.

    Außerdem scheinen hier mehr Rollenspielmechanismen enthalten zu sein als im Vorbild. Das ist ein weiterer Punkt, der für Isles of Adalar spricht. Nicht nur sollen unsere Entscheidungen Konsequenzen haben, die Persönlichkeit, die wir unserem Charakter zuweisen, soll sogar eine Auswirkung auf die Reaktion unserer Gesprächspartner haben und dabei Charakterwerte wie Redegewandheit ersetzen. Zwar wurde zum einen zugunsten der Modbarkeit und zum anderen natürlich aus Kostengründen auf eine komplette Vertonung verzichtet, aber wer damit leben kann, könnte hier eine gute Alternative zu den Elder Scrolls finden. Zumindest sprechen die NPCs zusätzlich zum Textfenster einen Satz, der ihre Stimmung widerspiegelt, damit wir Spieler immer wissen, woran wir sind.

    Als besonderen Bonus verfügt Isles of Adalar über einen Koop-Modus. Hoffentlich vernachlässigen die Entwickler über all den interessanten Features nicht die Story, dann könnten wir eine gute Alternative zu TES bekommen.



    Monomyth von Rat Tower
    Kampfsystem: Action
    Early Access: Nein

    Underworld Ascendant war ja leider doch nicht so gut wie erhofft, sodass seit Arx Fatalis nicht viel Gutes im Geiste von Ultima Underworld erschienen ist. Die beiden letztgenannten Spiele dienen aber neben King’s Field als Inspiration für Monomyth, und damit haben wir zumindest vorerst einen neuen Hoffnungsträger.

    Die Entwickler versprechen uns für die Unterwelt von Ariath und die unterirdische Stadt Lysandria Monster, Rätsel, actionreiche Kämpfe, verborgene Schätze, Fallen und Geheimgänge. Außerdem haben wir endlich wieder die Möglichkeit, unser eigenes Brot zu backen. Dafür gibt es keine Ladezeiten, weil alle Ebenen direkt ineinander übergehen.

    Trotzdem sollten wir vor lauter Erkunden nicht unseren eigentlichen Auftrag vergessen: Wir sollen einen Stein aus einer alten Kapelle holen. Wenn’s weiter nichts ist. Da gibt es auch ganz bestimmt keinen Haken, also sollte das schnell erledigt sein, stimmt’s?



    Zoria: Age of Shattering von Tiny Trinket Games
    Kampfsystem: Rundenbasiert
    Early Access: Nein

    Erinnert ihr euch an die Zeiten als Dungeons noch eine Herausforderung waren? Man musste genug Heiltränke, andere Zaubertränke, Pfeile etc. mitnehmen, um lebend wieder an die Oberfläche zu kommen. Genau diesen Schwierigkeitsgrad will Zoria zurückbringen. Aber auch für Gelegenheitserkunder soll ein Schwierigkeitsgrad vorhanden sein.

    Zoria legt viel Wert auf die Charakterklassen eurer Party. Bereiche eines Dungeons, die für eine Party nicht zugänglich sind, könnt ihr mit einer anderen Zusammenstellung doch noch erreichen, weil jede Klasse andere Fähigkeiten hat.

    Doch ihr könnt nicht nur Dungeons erkunden, ihr dürft auch eure eigenen Waffen schmieden und Tränke brauen. Ihr dürft eure eigene Basis bauen und erweitern. Und taktische Kämpfe gibt es natürlich auch.

    Ein Rundumpaket für Spieler, die eine Herausforderung suchen.



    Solasta: Crown of the Magister von Tactical Adventures
    Kampfsystem: Rundenbasiert
    Early Access: Nein

    Wenn über Solasta gesprochen wird, dann für gewöhnlich wegen der Dungeons. Die Höhen und Tiefen verschiedener Elemente spielen ebenso eine Rolle wie enge Passagen, einstürzende Brücken oder umwerfbare Säulen, die auf Gegner herabgestoßen oder als Brücken genutzt werden können.

    Aber nicht nur die Kletterei (und gelegentliche Kriecherei) durch die 3D-Dungeons trägt zur Taktik in den Kämpfen bei. Auch die Monster reagieren sehr unterschiedlich. Einige fühlen sich vom Licht eurer Fackel angezogen, andere fliehen lieber davor.

    Solasta ist ein experimentelles Spiel, das die Elemente eines Tabletopspiels simulieren soll. Dafür könnt ihr euren selbsterstellten Partymitgliedern sogar eine Persönlichkeit zuweisen. Bleibt nur noch abzuwarten, ob das Experiment auch gelingt.



    Verspiary von einer Gruppe RPG-Fans
    Kampfsystem: Rundenbasiert
    Early Access: Nein

    Ein Spiel ohne Firma dahinter, einfach nur das Werk von Liebhabern. Die Entwickler versprechen eine Geschichte voller politischer Intrigen und Abenteuern. Das übliche eben. Was sie aber vor allem betonen ist auch das, was mich an diesem Spiel reizt: Es ist alles Handarbeit. In Zeiten, in denen viele Spiele mit zufallsgenerierten Welten, Dungeons und Monstern werben, setzen diese Entwickler komplett auf ihre eigene Kreativität.

    Für die taktisch anspruchsvollen Kämpfe wird jeder Gegner von Hand platziert. Statt dröger Sammelquests sollen wir ordentlich geschriebene Abenteuer bekommen. Das sind doch Versprechen, die das Herz eingefleischter Rollenspieler der alten Schule höherschlagen lassen.

    Hoffen wir, dass die Entwickler das auch ordentlich hinbekommen, dann könnten wir bald einen Überraschungshit zu Gesicht bekommen. Erscheinen soll Verspiary auf Steam, auch wenn es dort noch nicht gelistet ist.



    Dark Envoy von Event Horizon
    Kampfsystem: Rundenbasiert mit einer Vorbereitungsphase in Echtzeit
    Early Access: Nein

    Normalerweise bin ich kein großer Fan von zufallsgenerierten Welten, aber da hier anscheinend nur die Dungeons für bestimmte Nebenquests betroffen sind, sehe ich darüber hinweg. Zumal die Entwickler Divinity, FTL, X-Com, Dragon Age und sogar Mass Effect als Inspiration für ihr Spiel nennen.

    In der Welt von Dark Envoy findet gerade ein Konflikt statt, den wir seit Arcanum nicht mehr in Spielen gesehen haben: Magie gegen Technik. Diesmal tobt der Konflikt aber nicht in der allgemeinen Kultur sondern im Rahmen eines Krieges, in dem die Menschen gegen mächtige alte Wesen kämpfen.

    Inmitten dieses Krieges reparieren die hungernden Geschwister Kaela und Kiros das Luftschiff ihrer Eltern, um die Welt zu erkunden und irgendwo ihr Glück zu machen. Das sind unsere Startcharaktere. Insgesamt kann eine Party im Kamp vier Personen groß sein. Dabei könnt ihre Klassen aussuchen und sogar wechseln. Einige geheime Charakterklassen sind in der Welt versteckt und müssen erst gefunden werden, um sie spielen zu können.

    Überhaupt spielt Erkundung eine große Rolle, denn Dark Envoy bietet eine offene Welt voller Quests, Dungeons und geheimer Orte, die es zu entdecken gilt. Dabei könnt ihr die Welt durch eure Entscheidungen formen – oder sogar zerstören.

    Für Mehrspieler bietet Dark Envoy neben einem Koop-Modus auch eine neue Variante namens Player vs. World, in der Spieler 2 der Endboss ist, der Spieler 1 vernichten will, ehe er oder sie zu mächtig wird. Das klingt doch nach einer interessanten Idee.

    Leider soll man nicht alle Inhalte in einem einzigen Spiel entdecken können. Dafür kann man Dark Envoy mehrmals durchspielen, ohne dass es langweilig wird.



    Small Saga von Jeremy Noghani
    Kampfsystem: Rundenbasiert
    Early Access: Nein

    Ein Spiel im JRPG-Stil, das von nur einem einzigen Menschen entwickelt wird. Wenn ihr Fans von Mouseguard oder Maus &Mystik seid, ist das hier womöglich ein Pflichtkauf für euch, denn Small Saga handelt von Kleintieren wie Mäusen, Eichhörnchen oder Maulwürfen, die inmitten unserer modernen Großstädte ihre eigene mittelalterliche Zivilisation aufgebaut haben.

    Wir Menschen sind in ihren Augen Götter, sind wir doch riesig und haben allerlei magische Waffen, z. B. einen magischen Feuermacher, der uns selbst besser als Feuerzeug bekannt ist.

    Es ist gesetzlich verboten, einen Gott anzugreifen, aber Mäuserich Verm ist das herzlich egal. Hat ihm doch der Gelbe Gott des Todes sein kleines Mäuseschwänzchen vom Hinterteil gestohlen. Das will er unbedingt wiederhaben. Also reist er durch ganz Rodentia und sucht nach dem Übeltäter. Dabei findet er neue Freunde, mit denen er gegen Katzen, Kaninchen und Kraken zu Felde zieht.

    Ein niedliches Spiel, das aber auch düstere Momente haben dürfte.



    Black Geyser
    Kampfsystem: Pausierbare Echtzeit
    Early Access: Nein

    Die Gier greift im Lande Yerangal um sich. Der Spieler kann sich entscheiden, ob er dagegen kämpft oder ihr verfällt. Dazu könnt ihr einfach einen Charakter erstellen, der im Laufe des Spiels mehrere Begleiter finden kann. Insgesamt kann man bis zu fünf Personen in seiner Party haben, aber auch ohne Gruppe soll Black Geyser durchspielbar sein.

    Je nachdem welche Optionen ihr in den Dialogen und Quests wählt, steigt oder sinkt euer Gierlevel. Mit eurer Gier tragt ihr zum Machtgewinn der Göttin der Gier, Zornilsa, bei. Und sie hat sich mit einem anderen bösen Gott zusammengetan, der das Land mit Monstern überschwemmt.

    Gewinnt Zornilsa an Einfluss, hat das Auswirkungen auf das Verhalten der NPCs. So können eigentlich gesetzestreue Bürger plötzlich zu Banditen werden. Manchmal tauchen auch nach gewonnen Kämpfen andere Abenteurer auf, um euch die wohlverdiente Beute streitig zu machen. Das macht die Spielwelt lebendiger.

    Besonders interessant für diejenigen unter euch, die gern böse Charaktere spielen: Diebe können mit der Fähigkeit „Plant item“ (Gegenstand zustecken) auch NPCs Diebesgut unterjubeln oder ihnen Gift auf die Haut streichen, um sie unauffällig umzubringen. Man kann also auch böse sein, ohne gleich mit jedem einen Kampf anzufangen. Und damit ihr die dazugehörige Unauffälligkeit auch ausspielen könnt, dürft ihr Tränke und Pulver selbst zubereiten, sodass ihr auch eure Gifte selbst anmischen könnt.

    Natürlich kann diese Fähigkeit auch von Charakteren anderer Gesinnung für Quests genutzt werden, solange es sich dabei um Diebe handelt.

    Black Geyser soll für Windows, Mac und Linux erscheinen.



    Project Witchstone von Spearhead Games
    Kampfsystem: Rundenbasiert
    Early Access: Nein

    Zu guter Letzt folgt noch ein reines Sandbox-RPG. Es gibt keine große Story, stattdessen konzentrieren sich die Entwickler auf eine reaktive Welt, der ihr euren Stempel aufdrücken könnt. Euch passt die Gilde da nicht? Tretet der Konkurrenz bei und startet einen Gildenkrieg. Der Kerl da hat euch beleidigt? Sorgt einfach dafür, dass er für ein Verbrechen verhaftet wird, dass ihr begangen habt. Natürlich könnt ihr so ähnlich auch gegen die Gilde intrigieren, ohne selbst einem solchen Verein beizutreten. Ihr könnt richtig schön böse sein. Vorausgesetzt, ihr hinterlasst keine Spuren, denn die NPCs sollen Verbrechen tatsächlich untersuchen.

    Wisst ihr noch, wie man in Morrowind einfach einen Hausbewohner umbringen und seinen Besitz übernehmen konnte? Das geht in Project Witchstone auch. Allerdings kann es euch hier passieren, dass seine Verwandten ihm einen Überraschungsbesuch abstatten. Tja, dumm gelaufen.

    Vielleicht wollt ihr aber lieber ein geheimer Rächer sein, oder ein Schatzsucher, oder ein großer Magier/Krieger. Es gibt so viele Möglichkeiten.

    Eigentlich klingt das alles viel zu schön, um wahr zu sein. Aber wenn es Spearhead Games tatsächlich gelingen sollte, eine Welt zu schaffen, in der auch nur ein Teil davon wirklich funktioniert, wäre das ein riesiger Sprung für das Genre. Also darf man hoffentlich etwas träumen und sich dann erst vom fertigen Spiel auf den Boden der Tatsachen zurückholen lassen.



    Das war’s leider mit meiner aktuellen Rollenspielliste. Ich denke, wenn ich wieder genug neue Titel gesammelt habe, werde ich wieder eine machen, aber das kann noch dauern.

    Bis dahin gilt wie schon für Teil 1, dass ich keinen Einfluss auf den Ausgang der Entwicklung dieser Rollenspiele habe und deswegen bitte keinen Ärger bekommen möchte, wenn etwas eingestellt wird oder den Erwartungen nicht entspricht. Danke.

    Damit sind die Kommentare eröffnet. Welche Spiele habe ich vergessen? Welche gefallen euch besonders? Teilt eure Meinung und euer Wissen mit uns. Konstruktive Kritik wird auch gern angenommen.

Kommentare

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