Leben als "Gaymer"

Von Abubakur · 20. Mai 2016 · Aktualisiert am 23. Mai 2016 ·
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  1. Mein Name ist Gordon, bin 31 Jahre alt, arbeite als Physiotherapeut und Fitnesstrainer und bin Gaymer.

    Soweit, so gut, werden sich jetzt einige denken und die ersten werden wahrscheinlich mit den Augen rollen. Einige fragen sich, was das jetzt wird. Eine Intervention? Schwulenrevolution?

    Ganz so extrem würde ich es jetzt nicht ausdrücken, es soll mehr darum gehen, wie man sich als Randgruppe (ja, wir Zocker sind es immer noch, auch wenn wir es nicht wirklich wahr haben wollen) fühlt und warum es so wichtig ist, zu wissen, warum ein Game homosexuelle Inhalte hat.




    » User-Artikel der Woche: Wir belohnen Community-Autoren



    Erste Schritte als Zocker

    Machen wir einen Sprung einige Jahrzehnte zurück. Ich kann gar nicht genau sagen, wann meine „Zockerkarriere“ angefangen hat aber es begann mit einem Commodore 64. Meine Lieblingsspiele waren Impossible Mision, Bubble Bobble und Maniac Mansion...auch wenn ich für letzteres zu jung war, um es wirklich „spielen“ zu können ...und Adventures liegen mir leider gar nicht.

    Im Laufe der Jahre entwickelte sich auch das Interesse für einzelne Genres.

    Simulationen wie z.B. Age of Empires, SimCity oder die Siedler 2 forderten einen geistig heraus, Action-Games wie Unreal Tournament trainierten die Reaktion mit der Maus und Geschick lernte man mit Action-Adventures wie Tomb Raider oder später Heavy Metal F.A.K.K².

    Gerade Lara Croft hat mich in der Pubertät sehr geprägt. Es war nicht nur eine „Revolution“ in der Game-Szene, ein weiblicher Action-Held, sondern auch eine beginnende Identifikation. Zur der Zeit stellte sie eine Randgruppe dar, die so bisher in Spielen nicht zu sehen gewesen ist und war dennoch äußerst erfolgreich und populär.

    Über einen homosexuellen Helden bzw. Inhalt habe ich da aber noch nicht wirklich nachgedacht, da war ich mir meiner Neigung selbst noch nicht zu hundert Prozent bewusst (meine Eltern wussten es allerdings schon, als ich 3 war...)




    Die Sims



    Als 2000 „Die Sims“ für den PC erschien, keimte meine erste Sucht. Noch bevor das Spiel auf den Markt kam, erstellte ich bereits Häuser auf Papier, zeichnete wie wild Grundrisse und lass immer wieder den Artikel in meiner Games-Zeitschrift (die Ausgabe habe ich immer noch).

    Die ersten Versuche mit Sims scheiterten, denn Sims glücklich zu machen, war gar nicht so einfach. Als man dann endlich den Dreh raus hatte, konnte es richtig losgehen. Dabei habe ich auch hier noch nicht mit einem männlichen Pärchen gespielt. Meist emanzipierte Frauen (Danke Lara).

    Als ich das erste Mal als männlicher Sim mit einem Mann geflirtet habe, war ich ganz entzückt. Es war schön zu sehen, dass es möglich war und noch viel angenehmer, wie andere Sims darauf reagierten. Nämlich gar nicht!

    Flirten neben dem Grill? Egal, ist die Wurst angebrannt? Kuscheln im Wirlpool, gegenüber von anderen Sims? Wayne, danach wurde man gleich wieder ins Gespräch integriert. Beim Knutschen in aller Öffentlichkeit störte sich später nur Madame Knatuschgesicht...die hat aber auch alle anderen, liebestrunkenen Sims vermöbelt.

    Man war wie jeder andere auch, gehörte dazu und musste sich nicht schämen (zu dem Zeitpunkt war ich 15 und noch nicht geoutet).


    Heute weiß man, dass es ein Versehen der Programmierer war. Egal ;)



    Bioware ist schuld!


    Nachdem ich mir meiner selbst bewusst geworden war, wurde das Leben mehr oder weniger einfacher. Dabei stieg der Wunsch nach schwulen Inhalt in Games immer noch nicht.

    1. Man hatte ja die Sims, wo man leben konnte, wie man wollte.

    2. habe ich damals nicht die Relevanz gesehen. Die Spiele waren gut und wirkliche Beziehungen kamen unter den Figuren eher weniger vor und waren häufig mäßig umgesetzt, so das eher ein Gefühl von peinlicher Berührtheit aufkam.

    Rollenspiele habe ich erst spät für mich entdeckt. Zwar bin ich ein leidenschaftlicher Pen & Paper-Nerd, aber die Spiele wollten sich mir nie erschließen. Zudem habe ich damals meiner Schwester, die Baldur's Gate spielte, über die Schulter geschaut und dachte nur: „Herrje, passiert da auch mal was oder latscht die jetzt nur ewig durch die Karten und muss die CD's ständig wechseln?“

    Irgendwann empfahl man mir Dragon Age: Origins. Angepriesen als eines der bestes RPGs aller Zeiten. Und sie hatten Recht! Nicht nur, dass es spielerisch großartig gewesen ist, es hatte noch eine fantastische Story mit fabelhaften Charakteren und grandiosen Dialogen. Und Beziehungen waren möglich.


    Dann kam Zevran. Ich dachte nur, ja wenn ich als Gaylord-Mage eine Beziehung eingehen kann, dann wahrscheinlich mit dem Elfen. Es ging! Natürlich war es der Elf...was auch sonst. Aber es war möglich. Ich bin doch einigermaßen überrascht gewesen.

    Allerdings war man mittlerweile auch etwas kritischer. „Klar, der bisexuelle Elf...fällt denen nichts originelles ein.“ Egal. Ich konnte spielen wie ich wollte und mich deutlich mehr mit der Figur identifizieren.


    Auch ich freute mich wie ein Keks auf Dragon Age 2 und wurde auch wie die meisten enttäuscht. Zu wenig Location-Wechsel, zu action-lastiges Spielen, wenige Eingriffsmöglichkeiten in die Handlung. Doch die Charakterzeichnung war deutlich besser. Auch die Dialoge ausgefeilter.

    Es war im Vorfeld auch klar, dass es wieder möglich sei, gleichgeschlechtliche Beziehungen einzugehen. Hier gab es schon erste kritische Stimmen. „Was hat das in einem Game zu suchen? Bloß nicht! Ich will nicht, dass mich eine Figur anschwult.“ Bitte? In welchem Zeitalter leben wir denn?

    Wie kann man sich von einem Spiel so in seiner eigenen Sexualität verunsichern lassen?

    Ich war nicht nur wütend über diese Engstirnigkeit, sondern auch verletzt und erschrocken, wie weit wir davon entfernt sind, eine wirklich tolerante Gesellschaft zu sein. Gerade Randgruppen sollten sich doch untereinander stützen (viele Gamer hatten auch nicht die beste Schulzeit).




    Mass Effect Syndrom und die Wut steigt.


    Ich fing erst nach Dragon Age 2 an Mass Effect zu spielen. Also MaleShep erstellt und los. Da ich las, wie stark emotional das Spiel war, wollte ich natürlich auch eine Beziehung eingehen. Mit Kaidan. Oh, wie, das geht nicht? Schade, dann eben nicht.

    Ich las später, dass es nur als FemShep möglich sei, mit Liara in die Kiste zu steigen.

    Klar, die Fanboys bekommen ihre Lesben-Action, war mein Gedanke. Das Spiel ist dennoch toll und in diesem Universum auch in Ordnung.

    Der zweite Teil der Serie war sogar noch besser. So gut, dass es mir auch egal war, dass ich keinen GayShep spielen konnte. Kein Kaidan für mich. Kein Aufreger, bis ich feststellte, dass Kelly Chambers auch mit einer Frau ins Bett hüpft. Nun rollte ich die Augen.

    Ich wurde zwar ein wenig aufbrausend aber das Spiel war dennoch top.

    Mit den News zu Mass Effect 3 wurde auch sehr schnell bekannt, dass männliche Sheps auch endlich einen Kerl daten können. JUHU! Ich hoffte auf James Vega, dochdas war vergebene Liebesmüh. Dafür durfte ich endlich Kaidan in den Armen halten.

    Es kamen dieselben Kommentare, wie damals bei Dragon Age 2. „Hat sich die Welt denn gar nicht weiter entwickelt?“ dachte ich. Was für ein Aufriss da durch die Community ging.

    Wieder einmal war ich verletzt, enttäuscht und kam mir vor wie in der Pubertät, als ich mir nicht sicher war, wo ich hingehöre.

    Die Aussage, dass es ja nur eine Option sei und man es ignorieren könne, wirkte auch eher wie ein Schlag ins Gesicht. „Ihr könnt die Schwulen ignorieren“. Tolles Statement. Alles was einem nicht passt, ignorieren. Funktioniert immer gut, siehe DDR.

    Deswegen fand ich es schön, dass Cortez ein rein homosexueller Charakter ist. Mit einer wirklich rührenden Geschichte. Und wer in Mass Effect viel quatscht, muss sich dem auch stellen. Ignorieren kann man ihn eben nicht, da er uns immer zu den Missionen fliegt.

    Gut, Traynor ist auch nur für weibliche Sheps und ständig anwesend, aber das zählt nicht, da es eben Heten-Männerfantasie ist. Sie hat dafür den besten Lachkrampf im Citadel-DLC verursacht. Weltklasse!




    Möge der Kreis sich weiter drehen.

    Da man festgestellt hat, dass keiner durch Mass Effect, Dragon Age oder Fallout New Vegas schwul geworden ist und die Spiele auch gut waren, verstummten die Anti-Kommentare wieder.

    Bis eine neues Game mit diesen Möglichkeiten erscheint. Es gehört zum alltäglichen Leben und hat nichts mit Aufdrängen zu tun, was von vielen immer als Argument genommen wird. Auch immer beliebt die Aussagen: „Nur weil es jetzt Mainstream ist“, „Muss es denn jetzt immer dabei sein?“, “Das passt nicht in die Geschichte“.


    Bei solche Kommentaren reibe ich mir nur die Augen, schütteln den Kopf und denke mir nur, dass kann ja wohl nicht wahr sein. Jüngst wieder bei den User-Reaktionen zum Thema Star Wars Episode 8 und homosexuelle Charaktere.

    Wäre Poe Dameron den weniger cool, nur weil er lieber Männer küsst? (und wer Mimik deuten kann, weiß ganz genau, dass Poe auf Fin steht). Er bleibt doch immer noch der selbe Arschtreter-Pilot und es schmälert seine Flugkünste nicht im geringsten.

    Warum kann nicht auch ein Nathan Drake, Max Payne oder Chris Redfield schwul sein? Weil der dann nicht männlich ist? Kann er keine Rache nehmen oder Zombies den Kopf abreißen?

    Es ist immer noch schwer genug - auch in der heutigen Gesellschaft - als homosexueller Jugendlicher aufzuwachsen, da wären ein Paar heroische Identifikationsfiguren nicht schlecht. Zumal diese auch die Akzeptanz weiter voran führen würden. Gerade durch solch ein Massenmedium.

    Es geht nicht darum, dass jetzt jeder männlicher Computerspiele-Held die Möglichkeit bieten soll, mit einem anderen männlichen Begleiter zu flirten. Ich möchte auch nicht herüberkommen, wie eine Alice-Schwarzer-Feministin, die jetzt in jedem Spiel solche Inhalte verlangt. Aber dass es überhaupt in Spielen passiert, wäre was.

    Im RPG-Sektor ist es ja mittlerweile gang und gäbe (Mass Effect, Dragon Age, Fallout, Skyrim, Fable, SWTOR, Final Fantasy: A Realm Reborn) aber in allen anderen Bereichen kaum bis gar nicht vorhanden.

    Für mich ist es schon ein Pluspunkt, wenn eine schwule Figur existiert. Zu einem, weil es einen Charakter gibt, mit der man sich besser identifizieren kann (was bei Spielen wichtig ist) und zum anderen zeigt es mir, dass die Entwickler nicht die Augen davor verschließen und so tun, als würde es nicht existieren.


    Wie sprechen auch hier nicht von einem kleinen Teil der Spieler. Studien haben ergeben, dass ¼ aller Gamer homosexuell sind.

    Besonders Japan, Land des Fan-Services, reagiert darauf. Zum Beispiel bekam Chris Redfield in Resident Evil 5 und Revelations ziemlich knappe, alternative Kleidung und im 6. Ableger der Reihe einen männlichen Begleiter, der auch mehr für Chris empfinden zu schien, als nur sein Captain zu sein.

    Im aktuellen Streetfighter bekommt Ryo 'nen Hipsterbart und kann mit den Moves anderer Charaktere eingestellt werden, wo er sich auf den Allerwertesten haut und einen Regenbogen verschießt.

    Man muss einfach davon abkommen, dass schwul/lesbisch eine Charakteristik ist. Das sollten aber auch einige Game-Redakteure lernen, denn Aussagen wie „Der schwule Magier Dorian“, sind einfach nicht förderlich und peinlich. Es wurde ja auch nicht geschrieben, „Die lesbische Elfin Sera“ oder „Die schwarze Hofzauberin Vivienne.“


    Viele in der Gamercommunity müssen noch lernen, doch es ist schön zu sehen, dass die meisten tolerant sind und sich auch für andere einsetzen (Userreaktion Artikel Star War Ep. 8).

    Es wäre einfach schön, wenn ein männlicher Held in einem Action-Game, nachdem er alle Feinde besiegt, Explosionen überlebt und Magazine verballert hat, nach Hause kommt, aus dem Kühlschrank zwei Bier holt, sich ins Wohnzimmer neben einen Mann auf die Couch setzt, den Arm um ihn legt und sie beide gemeinsam angelehnt ein Bier zischen.



    Vielen Dank!

Kommentare

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  1. SpielWeiseTV
    Ich bin hier gerade nicht angesprochen, aber genau das ist es, was ich mit "Peter" auf Seite 8 beschrieben habe oder beschreiben wollte. Auch wenn diese Figur absichtlich leicht übertrieben ist, so gibt mit sicherheit Menschen, denen es so geht.

    Wo soll ich anfangen? Ich glaube am ehesten trifft es deine Aussage zur Vorstellung, sich wie ein Tier im Zoo zu fühlen.

    Hier kommt wieder Peter ins Spiel. Er ist Normal, aber er denkt ständig, er sei ein Tier im Zookäfig und alle Menschen starren auf ihn, belächeln ihn und denken abwertend. Kopfsache.
    Auch ein Heterosexuelles Pärchen erntet Blicke beim Küssen. Glaubst du denn wirklich, dass dabei jedem warm ums Herz wird?

    Mit anfang 20 hätte ich gesagt, ich bin schwierig und anders. Denn in Gesprächen bin ich mit den Gedanken oft ein bis zwei Schritte weiter, weil ich auf eine Aussage mit verschiedenen Blickwinkeln reagiere. Für mich gibt es nicht "so und nicht anders", sondern nur "so, aber, und". Oft waren mir andere Personen zu dumm, engstirnig oder Gespräche mit Ihnen nicht interessant genug. Dadurch entstand eine gewisse Isolation, resultierend in ein gemindertes Selbstwertgefühl. Ich habe mich ständig wie ein Tier im Zookäfig gefühlt - schauen die auf meine Schuhe, meine Frisur (Geheimratsecken), auf den kleinen Pickel? Wenn man nicht auf eine Party eingeladen war, habe ich mir Vorwürfe gemacht, was mit mir nicht stimmt und fühlte mich auch noch darin bestätigt, dass mich sehr wohl von vorn herein eher ablehnen.
    Völliger Unsinn!
    Zum Glück habe ich ein bischen später, durch Philosophie, selbst zur Erkenntnis gefunden und habe mich fortan selbst durch Nachfrage eingeladen, statt auf eine Einladung zu warten. So wurde ich vom Mauerblümchen zum gern gesehenen Gast, weil ich mit 2 Promille noch jeden mit irgendwelchem Wissenschaftskram, Formeln, Zitaten oder Philosophie vollquatschen und über "jedes" Thema labern konnte. Das fanden einige wohl recht symphatisch und ich habe mich nie wirklich verändert.

    Ich verstehe schon, dass es diverse Unterschiede zwischen Selbstbewusstein und Homosexuellsein gibt. Ich glaube aber auch, dass Jeypos Recht hat, und es einen entscheidenden Unterschied gibt, sich wie ein Opfer zu fühlen oder tatsächlich eines zu sein.
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  2. VeldrinMinamoto
    Die Serie Torchwood enthält mindestens drei mehr oder weniger bisexuelle Protagonisten. Wobei Harkness fast eher schwul ist würde er nicht auch mit Frauen flirten. Das tut der Serie aber keinen Abbruch. Auch wenn mir knutschende Männer unangenehm sind, akzeptiere ich es. Ich meine das ist einfach echte Liebe, das sucht sich keiner aus. Genauso müssen ja auch Lesben und Schwule hinnehmen, dass die große Mehrheit heterosexuell ausgerichtet ist. Thats Life.

    edit: ach übrigens, apropos Schwul und Cool ob das möglich ist. Captain Harkness ist die Antwort.
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  3. ThereAndBackAgain
    Klasse Beitrag, EnthronedX. Mir ging es oft ähnlich wie dir. Ich kenne aber auch andere Menschen, die sich in ähnlichen Situationen gerne in die Opferrolle zurückziehen, nach dem Motto "Die anderen sind schuld". Das ist natürlich immer schön bequem, wenn man ja ach so gar nichts für seine Lebensituation kann und die anderen immer die bösen sind.

    Übrigens auch lustig dein Beispiel mit dem küssenden Heteropaar, wenn ich überlege wie oft es ein ";üsst ihr das jetzt machen?" oder ein "man ihr seid echt eklig" gab, wenn man sich mal mit intensiver mit einer Frau geküsst hatte. -- Man bedenke dieselbe Situation mit Homo vs. Hetero...natürlich wäre dieselbe Äußerung bei Homos wieder total diskriminierend und menschenverachtend.
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  4. MO-JO
    Sehr schöner Text, für mich zählt dieses ganze Gruppending eh nicht mehr.
    Für mich ist jede Person einzigartig, wenn ich zum Beispiel einen schwulen Magier nicht mag liegt das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit an ihm und nicht nur weil er schwul sein sollte.

    Lasst den schwulen doch ihren Spaß, den hat man mit Männern nämlich mindestens genauso
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  5. TheVG
    Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass diese Begründung erstens Unsinn ist und zweitens dich bezüglich nicht stimmt. Wo steht geschrieben, dass ein Schwuler nicht männlich wirken kann? Nur weil du anscheinend das archaische Bild im Kopf hast, Schwule müssten weibische Gesten machen und eine nasale Frisörsspeake haben?

    Ich bin auch der Meinung, dass man schwule Charaktere nicht mit dem Brecheisen in Spiele einfügen muss, aber subtil darf von mir aus gerne sein. Obwohl das bei Scheuklappenmenschen trotzdem Verwirrung stiften und Hass schüren würde.
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  6. Bararok
    Soviel Selbstmitleid in einem einzigen Text... An dem Tag an dem Homosexuelle nicht mehr jedem ungefragt ihre Vorliebe ins Gesicht drücken müssen, haben die Jungz und Mädels es geschafft. Seht die Sache doch selbst ein wenig mehr als normal, vielleicht fällt es anderen dann auch leichter.Ich renne ja auch nicht durch die Gegend und erzähle anderen Menschen bei jeder Gelegenheit dass ich auf Frauen stehe.
    Und mal so unter uns Klosterschwestern: Sexuelle Darstellungen und Beziehungsmöglichkeiten in Videospielen sind atm echt noch eure kleinsten Probleme ;).
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  7. prinsee
    An sich ein recht ok geschriebener Artikel aber nichts besonderes. Es ist halt wieder einmal das Geheule über so wenig schwule Charaktäre in Videospielen.
    Ich verstehe solche Leute nicht, der Designer des Spieles kann festlegen, welche Figuren vorkommen und welche nicht. PUNKT.
    Und wenn dort keine schwulen Charaktäre vorkommen, dann ist das so.

    Woher nimmst du dir das Recht, die Games dafür zu kritisieren? Ich kann solche Leute einfach nicht verstehen. Ich denk mir dann immer, gott sei Dank sind Spiele so, wie sie sind. Kein Gamedesigner sollte sich von irgendwen rein reden lassen. Es ist eig. sogar fast eine Frechheit, wenn man einem Künstler sagt, was er tun darf und was nicht. Es ist echt traurig :/

    Kurz zum Thema Randgruppen. Gamer sind keine Randgruppen mehr! Die Game-Branche hat die Filmindustrie bereits überholt und ist einer der am stärksten wachsenden Branchen überhaupt. Sehr viele Leute in unterschiedlichem Alter spielen Games, sei es auf einer Konsole, am PC oder eifach nur am Handy.
    Von daher kann ich diese Aussage von dir so nicht stehen lassen und muss sagen, dass sie einfach unwahr ist.

    Zum Abschluss wäre noch zu sagen, lasst euch von soclhen Leuten nichts einreden, was nicht stimmt. Es gibt schwule Charaktäre in Videospielen und wer damit nichts anfangen kann, der ignoriert sie einfach, was wohl auch die meisten zun werden.
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  8. Floppsle
    EnthronedX
    Darum geht es mir gar nicht. Es geht darum, dass man damit vielleicht Leute, die nicht so sehr an nicht Normalität herangeführt werden und ein positives Bild vermittelt bekommen. Und das Menschen aus der Randgruppe selber, für die das neu ist, positive Beispiele on Medien finden.

    @Bararok
    Erst sagst du, dass es nur das Problem ist, dass die Betroffenen es selber nicht als normal ansehen und am Ende, dass es ja viel schlimmere Probleme gibt...

    An euch alle, die ihr ja denkt, wie einfach, integriert und fortschrittlich unsere Gesellschaft ist. Und wie sehr wie uns in den Mittelpunkt drängen wollen. Ihr kotzt mich an. Macht mal den Outing und Selbstfindungsprozess durch. Das hat nichts mit Opferrolle zu tun sondern damit, dass man beispielsweise mit Ängsten vor Ablehnung durch Freunde und Familie kämpft. Und wisst ihr was? Immer wieder gibt es Leute, die deswegen richtig Stress mit der Familie haben. Aber diese Diskussion ist glaube ich zwecklos, mehr will ich dazu nicht sagen. Es gibt Leute, die mit 40 erst zu sich selber stehen wollen und die aus gesellschaftlichem Druck heraus das alles nicht aushalten und den letzten Ausweg wählen. Aber unsere Gesellschaft ist ja bereit dafür. Deswegen haben 1/3 der Leute hier ein Problem mit einem schulen Hauprcharakter. Seems legit.

    Was spricht dagegen, in Medien ein positiv konnotiertes Bild von Randgruppen zu schaffen?
    Lebt weiter in eurem Märchenland in dem Integration von Randgruppen funktioniert.
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  9. reliefpfeiler
    Ich mag Schwule. Ich bin Hete und habe eine Vorliebe für klassische Musik, nur einige schwule Bekannte teilen diese Vorliebe mit mir.
    Auch konnte ich, bis auf wenige Ausnahmen, bisher nur mit Schwulen komplett tabulos über Sexualität sprechen. Und in meinem Umfeld war es immer völlig egal, ob man schwul ist, selbst wenn die übelste geoutete selbsternannte Superschw***el ist, hat das niemanden tangiert.
    Und solche Umfelder gibt es viele. Es sind die immer noch riesigen Unterschiede, die das Leben mancher Schwule zu einer Selbstverständlichkeit oder die Hölle machen.


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  10. v3to
    Nunja. Das Thema Sexualität in Spielen ist ohnehin verkorkst und das nicht alleine bei der Darstellung von Genitalien.

    Wenn mir ein Spiel die Möglichkeit gibt, nehme ich auch bevorzugt schwule Romanzen. Bei den Sims (kenne allerdings nur die ersten beiden Teile) passt das thematisch gut rein, nur führt das direkt in die Langeweile. Ohne Kinder wird es doch schnell stupide.

    Bei Mass Effect gefällt mir der Ansatz mit Flirtoptionen in den Dialogen eigentlich gut. Ebenso, dass Sex (bzw Unterwäsche-Szenen) hier nicht den Spielablauf pflastert. Leider ist dieses Multiple-Choice-Verfahren total auf Ausschlussverfahren ausgelegt. Irgendeine einzelne Aktion verpasst oder eine falsche Antwort und vorbei. Oder umgekehrt - was ich auch mehrfach in Kommentaren zu den Spielen gelesen habe - dass man 'versehentlich' eine Romanze auslösen kann, weil die Dialogführung nicht so wirklich eindeutig verständlich ist.

    Was mir bislang in der Richtung am besten gefiel, ist Fable 3. Da sind zwar Beziehungen so ziemlich das genaue Gegenteil von Erotik, aber diese Mischung aus unterschiedlichen Neigungen der NPCs, Flirten, gemeinsames Haus, Techtelmechtel und Eifersucht ist schon nett.

    Unterm Strich: Es muss ins bzw zum Spiel passen. Ich mag es nicht, wenn da offensichtlich nur aus Marketing-Gründen ein Quoten-Schwuler, -Lesbe, -Trans oder wasauchimmer ins Spiel gescriptet wird. Lässt die Handlung oder die Mechanik einen offenen Umgang mit Sexualität zu, ist das eine ganz andere Hausnummer.

    Btw bezogen auf das Wort Gaymer: Ich habe den Begriff das erstmals in einem Artikel gelesen, wo es um Diskriminierung von homosexuellen Spielern ging, die daraufhin eine Gruppe gebildet hatten und sich Gaymer nannten. Man will Teil des Ganzen sein, bildet aufgrund der Umstände aber eine Subkultur und packt sich selbst einen Stempel drauf. Sowas hat die Außenwirkung einer Religionsgemeinschaft.
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