Life Is Strange - Episode 2 |Review

Von MaRuGan · 29. März 2015 · Aktualisiert am 29. März 2015 ·
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  1. [​IMG]Life Is Strange ist den Telltale - Spielen schon sehr nahe. In dieser Review kläre ich, ob Dontnod einen billigen Abklatsch entwickelt hat oder ob da doch mehr dahinter steckt.




    Langweilig?

    Eigentlich hat das Adventure nicht viel zu bieten. Wir laufen durch eine wunderschön gezeichnete Spielwelt um nach paar Minuten wieder in einer kurzen Zwischensequenz zu landen. Ab und zu dürfen wir sogar Tasten auf dem Controller oder auf der Tastatur drücken. Langweilig möchte man denken. Wer so an Life Is Strange herangeht, der wird schnell eines Besseren belehrt.

    Wow! Wow! Wow!

    Die Story ist am Anfang der ersten Episode etwas undurchsichtig. Wir wissen, dass wir die 18 jährige Max Caulfield, welche eher wie 15 aussieht, steuern. Außerdem lässt einem das Spiel GANZ subtil *hust* mitbekommen, dass die Amerikanerin ein Faible für Photographie besitzt. Zu dieser groben Vermutung komme man, da unser Hauptcharakter ständig eine Kamera dabei hat, mit der wir auf Bilderfang gehen und dafür auch Achievements bekommen. Komme wir zur Story von Episode 2:

    Also nachdem wir am Ende von Chrysalis unsere Freundin durch einen Zufall wieder getroffen haben, will diese natürlich sofort so viel Zeit wie nur irgendwie möglich mit uns verbringen, was ja erstmal nicht schlecht ist, aber am Anfang starten wir in unserem Bett. Und unsere erste Aufgabe besteht darin aufzustehen. Klingt auch wieder nicht sonderlich spektakulär. Doch kann kommt die Stärke von Life Is Strange: die Atmosphäre. Diese Szene wird so perfekt untermalt von Musik und Lichteffekten, wie zum Beispiel: die Sonne, die zum Fenster hinein scheint, dass man sofort Gänsehaut bekommt. Wieder einer dieser Momente, in denen wir stundenlang hätten verweilen können, aber Max will ja unbedingt duschen. Na gut. Was muss, das muss. Unter der Dusche bekommen wir mit, wie Kate, die anscheinend unter Drogen in einem peinlichen Party Video die Hauptrolle spielt, von der "coolen" Victoria und ihrer rechten Hand auf zynische Art und Weise darauf angesprochen wird. Kate ist nach dieser Eskapade das Mobbing Opfer der Blackwell Academy. Sie hat weder Freunde, noch Eltern mit denen sie über ihre Probleme reden kann, da diese, genau wie sie, der christlichen Religion angehören und deshalb über diese Neuigkeit nicht sonderlich erfreut sein dürften. Deshalb suchen wir das Gespräch mit ihr. Und da kommt es schon zur erstes brisanten Entscheidung, über die wir aus Spoilergründen nicht schreiben möchten.

    Nachdem wir uns schick gemacht haben, treffen wir uns mit Chloe im "Two Whales Diner", in dem Joyce -Chloes Mutter- arbeitet. Auf dem Weg dort hin, stockt uns allerdings kurz der Atem: Als wir eine Straße überqueren wollen, können wir auf einmal nicht mehr vorwärts laufen. Wir denken uns: Ist das etwa eine unsichtbare Wand?! Und ja, es ist eine. In diesem Level Abschnitt hätten die Entwickler sich eine bessere Möglichkeit ausdenken können, denn zwischen uns und dem Geländer sind maximal ein Meter platz, deshalb wir der Weg zum Frühstück ,aka Baconomelett, sehr eng. Das schränkt die Freiheit des Spielers enorm ein. Bis auch dieses eine Mal, ist es uns aber nicht wieder ausgefallen. Ist auch Wurst, wir sind ja schlank und rank. Nach einer kleinen Stärkung, müssen wir Chloe unsere Fähigkeit vorführen und das ist sehr komplex, denn wir müssen uns kleinste Details merken und wiedergeben. Nach zehn Minuten Denksport glaubt uns unsere Kumpanin, aber sie möchte unsere Veranlagung im Feldversuch testen. Das heißt: Bierflaschen auf einem abgelegenen Schrottplatz mit der geklauten Pistole des Stiefvaters, zu dem Chloe kein besonders gut Verhältnis pflegt, kaputt schießen. Zum zweiten Mal setzt der Atem aus: eine Sammelaufgabe alla MMO?! "Nein bitte nicht!", denken wir uns noch und gehen auf die Suche. Die Erkenntnis daraus: Dontnod kann keine Sammelquests! Gelangweilt begeben wir uns mit den Fundstücken zurück zu Chloe, die dann darauf schießt, da sie aber keine ausgebildete SWAT Scharfschützin ist, werden die geleerten Glasflaschen des Öfteren verfehlt, deshalb müssen wir die Zeit zurückspulen und ihr sagen, wo sie hin schießen soll. Frag mich nur, wie das gehen soll? Augen zu und durch. Durch die lauten Schussgeräusche, wird ein Drogendealer auf uns aufmerksam. Dieser hat anscheinend mit Chloe noch ein Hühnchen zu rupfen, denn anscheinend hat sie Schulden bei ihm. Aber warte mal. Der Typ hat doch ein Armband von der kürzlich verschwundenen Rachel Amber, die von Chloe so intensiv gesucht wird, da die beiden eng miteinander befreundet waren, bevor sie auf einmal spurlos verschwand. Natürlich konfrontieren wir den Halunken damit. Dieser will sich rausreden und zückt auf einmal ein Messer, mit dem er unsere Freundin bedroht. Als wir das mitbekommen zücken wir die Pistole, die uns Chloe wenige Augenblicke zuvor zugesteckt hatte. Und da müssen wir die nächste Entscheidung treffen. Ich glaube jeder kann sich denken, was für eine das war.

    Nachdem auch diese Wahl entschieden ist, chillen wir noch ein bisschen auf den nahen Zuggleisen ab. Dumm nur, dass sich Chloe verfängt und ganz zufällig gerade ein Zug vorbeikommt. Also was machen wir? Sonnenbrille aufsetzten und das Spektakel anschauen. Nein, natürlich nicht! Wir suchen nach nützlichen Gegenständen um sie zu befreien. Zum Glück gelingt es uns die Weiche gerade rechtzeitig umzustellen, bevor Chloe zu Brei gefahren wird. Nach dem Schock, ist vor dem Schock, was bedeutet: Zurück in die Schule und zum Unterricht.

    Der Unterricht zum Thema Photographie hat gerade angefangen, da werden wir schon wieder gestört. Es herrscht Aufruhr nach dem wir mitbekommen, dass Kate, also die aus dem Video, gerade auf dem Dach unseres Wohnblocks steht und gewillt ist sich umzubringen. Als einzige Freundin sehen wir uns in der Pflicht. Wir spurten aufs Dach und reden auf sie ein. Nach einigen Minuten des Mut zu redens können wir beide erleichtert wieder runter. Durch diese Aktion werden wir zur Heldin der Schule, müssen daraufhin trotzdem beim Direktor antanzen. Wieder müssen wir uns entscheiden. Diesmal geht es darum, wer unserer Meinung nach, die Hauptschuld an diesem Suizidversuch hat. Zur Auswahl stehen: Unser Lehrer, den wir abgöttisch wegen seiner Fotos lieben; ein reicher Schnösel, mit dem wir uns nicht gut verstehen, nachdem wir ihm mit einer Pistole auf der Mädchentoilette erwischt haben; oder der Hausmeister, der Bilder von Kate macht und diese sammelt. Gleichzeitig ist er auch der Stiefvater von Chloe. Diese Entscheidung war für uns von vorne herein klar, aber es wird nicht verraten.

    Und so endet Episode 2. Nein, halt. Wie auch in der vorherigen Episode, kommt am Ende wieder ein unerklärliches Wetterphänomen. Diesmal kein Schnee, aber eine Sonnenfinsternis. Auf die Meteorologen ist auch kein Verlass mehr!



    Fazit:

    Wie man es aus den Telltale Spielen kennt, können wir im Laufe des Spiels Entscheidungen treffen. Dieses sind knallhart, was bedeutet, dass man teilweise bis zu 5 Minuten dasitzt und sich die zwei verschiedenen Szenarien durch den Kopf gehen lässt. Zum Glück gibt es da noch die unerklärte Fähigkeit, die Max besitzt. Sie kann nämlich die Zeit zurück drehen. Das macht die Auswahl nicht minder schwer, denn wenn wir uns nach minutenlangen Grübeln endlich entschieden haben, weißt uns Max auf die Folgen hin. Egal für was wir uns entscheiden, es gibt IMMER Nachteile. Das macht erhält die Spannung für die Zukunft aufrecht, doch spürbar wurde unsere Auswahl bisher noch nicht. Hoffentlich verschwinden diese nicht einfach spurlos im Sand.

    Meiner Meinung nach, besitzt Life Is Strange die am besten ausgearbeiteten Charaktermodelle alla The Last of Us. Wir fiebern mit. Max und Chloe, aber auch die nicht zu beneidende Kate, liegen uns mittlerweile am Herzen. Dieses Gefühl ensteht aber auch durch die unbeschreibliche Stimmung, die das Adventure verbreitet. Einzig und Allein das Gameplay stimmt nicht. Wir werden einfach zu wenig gefordert. Alles in Allem könnte Life Is Strange mein Spielehighlight des Jahres werden, vorausgesetzt die Staffel hält das Niveau.



    Wertung: 85/100 Punkten

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