Nosgoth-Erster Eindruck: "Free2Play vom Feinsten"

Von Gisty 13 · 19. März 2015 ·
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  1. Nach den ersten Spielstunden fällt einem in "Nosgoth" so einiges auf. Vor allem aber, dass der Free2Play-Shooter richtig Qualität aufweist. Dabei wird ein "Menschen vs Vampir -Szenario" verwendet, dass ich später noch genauer erkläre. Dass das Spiel eine Early-Acces Version ist, fällt auf wenn man den Umfang des Spiels betrachtet.



    "Menschen vs Vampir" -zieht das noch?


    Ein Vampir Spiel mit Qualtität? Gibts das heutzutage noch? Und dann noch der Klassiker: "Menschen vs Vampire" ....Langeweile vom Feinsten. Aber irgendwie habe ich mir das Spiel dann doch heruntergeladen. Als ich es dann das erste Mal starte und das Tutorial spiele fällt mir auf, dass alle wichtigen Funktionen richtig gut und verständlich erklärt sind. Das Tutorial ist nicht so aufwendig wie bei anderen Spielen und ich verstehe die Grundlagen recht schnell. Man kann übrigens zu jedem Charakter ein Tutorial absolvieren in dem die Fähigkeiten der Figur gezeigt werden.



    Aber kommen wir schließlich zum Spielmodus: Gespielt wird online, 4 gegen 4. Ein Team spielt für 10 Minuten Vampire, die andere die Menschen. Danach wird gewechselt und noch einmal 10 Minuten gespielt. Dabei wird klassisch "geschnetzelt". Welches Team in beiden Partien die meisten Kills erreicht, gewinnt die Partie. Bis jetzt gibt es nur diesen "Schnetzel-Modus", demnächst kommt aber mehr.



    Klingt recht einfach, ist aber gar nicht so wie man anfangs denkt. Es gibt nämlich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Fraktionen: Die Menschen setzten eher auf Fernkampf. Hier sollte man sich eine gut geschützte Position suchen um von weitere Entfernung auf die Vampire zu zielen. Ein weiterer Tipp: Man sollte unbedingt mit den Kollegen zusammenbleiben, ansonsten kann man sich sicher sein, dass man spätestens nach 5 Sekunden von einem Vampir angesprungen wird. Im darauffolgenden Nahkampf hat man meist wenig Chancen. Um die eigene Energie wieder aufzufüllen, muss man sich bei bestimmten Stationen, die auf der Karte markiert sind, aufladen. Außerdem kann man dort Waffenmunition mitnehmen.



    Komplett anders sieht dass bei den Vampiren aus: Im Gegenteil zu den Menschen sollte man hier so nah wie möglich zum Feind kommen. Erstens kann man so den Schusswaffen der Menschen entgehen und zweitens hat man im Nahkampf große Vorteile gegenüber den Menschen. Man sollte ebenfalls im Team spielen. Trotzdem sollten nicht alle aus einer Richtung kommen, da man so schnell vom Feind getroffen werden kann. Man sollte sich so gut wie möglich von verschiedenen Seiten anschleichen. Das macht man am besten über die Dächer, Vampire können nämlich, im Gegensatz zu den Menschen, klettern. Energie erhält man übrigens nicht wie beim Menschen aus speziellen Stationen, sondern, wie es sich für einen Vampir gehört, aus den gegnerischen Leichen. Man sollte dies aber nicht mitten im Gefecht machen, sondern die ausgewählte Leiche in Sicherheit schleppen und dort...naja, dass machen was ein Vampir halt mit so einer Leiche so macht...



    Ihr merkt schon, ohne Taktik geht gar nichts. Die hat man aber relativ schnell herausbekommen. Teamwork ist auch ein wichtiger Teil, vor allem als Menschen: Man muss sich schnell zusammenfinden ohne zu kommunizieren. Das funktioniert mal gut, mal weniger gut. Es gibt zwar einen Chat, den kann man aber im Eifer des Gefechts sowieso nicht verwenden.



    Das von mir vorhin angesprochene "Menschen vs Vampire" -Szenario funktioniert überraschend gut und bringt gut Atmosphäre ins Spiel. Der stimmungsvoll, raue Musik trägt übrigens auch zur Atmosphäre bei.



    "Qualität statt Quantität"



    Das wäre das perfekte Motto für das Spiel. Kommen wir zuerst zum positiven: Die Atmosphäre und der Sound passen ja sehr gut zum Spiel. Jetzt möchte ich aber doch noch einige Wort zur Grafik und zum Design des Spiels verlieren: Allgemein ist die Grafik für ein Free2Play Spiel beeindruckend hübsch. Das Spiel basiert auf der Unreal Engine 3 und das Ergebnis sieht dementsprechend gut aus. Es entsteht ein passender düsterer Look, der zum Rest des Spiels passt. Außerdem ist das Spiel äußerst Hardware-freundlich. Das gibt einen großen Plus-Punkt, da man das Spiel auch auf schwächeren Rechnern noch auf angenehmen Grafik-Einstellungen spielen kann. Die Charaktermodelle sind gut animiert und können auch verschiedene Skins haben, diese aber nur gegen Echtgeld. Die Spielwelten sind wirklich sehr detailliert.



    Schade, dass es momentan so wenig Auswahl gibt. Da wären wir auch schon bei den negativen Punkten des Spiels: Außer ein paar kleinere Bugs in den Tutorials gibts Probleme mit dem Umfang. An dieser Stelle ist zu vermerken, dass das Spiel noch in der Early-Acces-Phase ist und sich wohl noch deutlich weiterentwickeln wird. Vor allem mehrere Karten fehlen. Derzeit spielt man noch zu oft auf der gleichen Karte. Es sollen aber demnächst immer mehr Inhalte nachgepatcht werden.



    Ich würde mir auch noch ein paar weitere Spielmodi wünschen. Außer den "Schnetzel-Modus" gibts da doch sicher noch einige kreative Ideen der Entwickler. Klassen gibt es zum Glück genug. Man kann die meisten aber erst nachdem man Rang 5 erreicht hat, spielen. Ab dann erhält man auch Zugang zu Alpha/Beta-Tests. Das erreicht man aber schon nach ein paar Spielstunden. Bis dorthin kann man einen speziellen "Anfänger-Modus" spielen. Hier spielt man nur gegen Spieler, die ebenfalls geradeerst angefangen haben "Nosgoth" zu Spielen.



    Diese und viele weitere Inhalte werden demnächst sicher noch nachkommen. Aber bei derzeitigen Spiele-Desastern sage ich liebend gerne "Qualität statt Quantität



    Das alles als Free2Play Spiel?



    JA das alles gibt es gratis! Klar ist der Umfang recht überschaulich aber die Grafik und Atmosphäre richtig stark. Man muss auch kein großer Tatktik-Kenner sein oder irgendeine eigene Sprache verstehen, zu der man ein eigenes Wörterbuch benötigt, man kann einfach drauflos spielen.



    Im Shop gibt es dann Fähigkeiten oder Waffen zu kaufen. Diese kann man entweder mit Echtgeld oder mit erspieltem Geld freischalten. Die Skins kann man übrigens nur mit Echtgeld bezahlen. Das ist aber nicht wirklich zu empfehlen, da diese nur das Aussehen des Charakters verändern. Trotzdem finde ich alle Preise sehr fair und für ein Free2Play Spiel sogar sehr niedrig.



    Zusammenfassende kann man sagen, dass das Spiel schon zu empfehlen ist. Vor allem, wenn man die Wartezeit auf Titel wie "The Witcher 3" oder "Project Cars" sinnvoll überbrücken will. Ich finde das Spiel ist ein sehr gute Alternative zu anderen sehr komplizierten MOBAs, wie League of Legends, die man schon fast studieren muss, um sie zu verstehen. Ich hoffe ich konnte euch einen guten Eindruck vom Spiel rüberbringen und vielleicht sehen wir uns ja demnächst bei Nosgoth ;)



    Gisty13 (Christoph)

Kommentare

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  1. Zalos
    Gelungener Beitrag, hat das Spiel ganz gut zusammengefasst und dazu noch ein paar berechtige Kritikpunkte angebracht. Ich bin selbst erst seit ein paar Tagen bei Nosgoth dabei und bisher sehr positiv vom Spiel überrascht. Gerade mit ein paar Freunden zusammen macht es richtig Spaß auf die Jagd zu gehen.

    Ein paar Anmerkungen hätte ich allerdings noch.
    -Man kann aktuell auch 5v5 spielen, was allerdings deutlich seltener als 4v4 ist
    -Im Teamdeathmatch Modus spielt man nicht zwingend 10 Minuten, wer zuerst 30 Punkte hat gewinnt eine Runde. Nachdem jede Gruppe auf jeder Seite gespielt hat werden die Punkte aus jeder Runde addiert und der Gewinner errechnet
    -Zusätzlich zum Teamdeathmatch gibts den Beta Spielmodus "Flashpoint". Hier müssen die Vampire die Menschen davon abhalten bestimmte Punkte zu erobern, leidet meiner Meinung nach allerdings noch an Balancing Problemen (im Gegensatz zu TD).
    -Ein weiterer Spielmodus (Capute the Body) ist schon angekündigt und war Mitte des Monats schon spielbar, als Beta Test sozusagen.
    -Es gibt nicht nur den integrierten Chat sondern auch Push-To-Talk Voicechat, was ganz praktisch sein kann.
    -Wie du schon angemerkt hast gibt es bisher nur wenige (5) Maps, allerdings soll nächste Woche die nächste erscheinen. Wäre eine Erwähnung wert

    Insgesamt kann ich jedem nur empfehlen mal einen Blick ins Spiel zu werfen, bin selbst mit null Erwartungen rangegangen und finde mich jetzt doch ab und an mal im Spiel wieder. Eine ganz nette Abwechslung für zwischendurch, Geld investieren würde ich allerdings nicht. Und ob es auch langfristig motiviert weiß ich auch nicht, allzuviel Content gibt es halt noch nicht. Hoffe da kommt noch mehr


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