Pöbelhaus

Von Michael Obermeier · 14. März 2008 · Aktualisiert am 25. Mai 2013 ·
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  1. Dachte ich bisher noch Klamottenkaufen wäre die schlimmste aller möglichen Samstagsbeschäftigungen, darf ich jetzt Entwarnung geben: You ain’t seen nothing yet. Der Gipfel des Wochenendwahnsinns ist eindeutig dessen sperriger, nervenzermürbender Bruder: Küchenkaufen.
    Auch wenn der Horror dem Normalsterblichen wenigstens nicht monatlich droht, reicht eine einfache Fahrt für die nächsten drei Dekaden. Das hat mehrere Gründe: Küchen bekommt man für gewöhnlich in Möbelhäusern. *****enfamilien betrachten Möbelhäuser als prima Wochenendausflugsziel. *****enfamilien besuchen wochenends Möbelhäuser.
    Jupp parkt deswegen mit seinem BMW M5 quer über drei Stellplätze, Elfriede hamstert präventiv den kompletten Mitnahmemarkt leer und Niels-Oliver sowie Jeanne-Liselotte wollen stakkatoartig abwechselnd per Lautsprecherdurchsage aus dem Smalland abgeholt werden.
    Mitten drin in all dem Elend sitzen die ärmsten Kreaturen von Gottes Schöpfung, weit abgeschlagen noch hinter Animateuren und H&M-Angestellten: die Möbelverkäufer. Es ist nicht das Büro voller Muster-Aktenordner umgeben von Kloschüsseln. Es ist auch nicht die Schale Schaumstoffobst und der seitenlose Duden auf dem Schreibtisch-Imitat. Mein Mitleid gilt ihnen für den kläglichen Versuch eine Küche auf einer Plastik-Computerattrappe planen zu wollen.

    Über den Autor

    Michael Obermeier
    Michi betreut als Moderator neben der täglichen News-Show eine Reihe von Videoformaten auf GameStar.de und belästigt nach Feierabend das Internet mit seinem Letsplay-Kanal GameTube.

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