Quo vadis, Grand Theft Auto?

Von ShortSeb · 7. Dezember 2012 · Aktualisiert am 10. Dezember 2012 ·
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  1. Zahlreiche Newsportale werden so gut wie täglich überhäuft mit neuen Gerüchten rund um den neuesten Sprössling der GTA-Entwickler. Der neueste Teil der Grand Theft
    Auto-Reihe könnte als erster Teil der Serie zu einem konsolenexklusiven
    Titel werden. Für den Publisher ist es eine "Abwägungssache", ob sich eine
    PC-Portierung wirtschaftlich lohnen würde. Mit Red Dead Redemtion wurde
    durchaus bereits bewiesen, das sich Rockstar zukünftig auf den
    Konsolenmarkt konzentrieren könnte und bei der weiten Verbreitung der
    Konsolen wirtschaftlich gesehen schon längst nicht mehr von einer
    PC-Version zwingend profitieren muss oder gar abhängig ist. Doch was würde
    dies für die Grand Theft Auto-Reihe in Zukunft bedeuten und wie wird sie
    sich entwickeln?

    Eines vorweg: Bisher war jeder GTA-Teil großartig, sei es nun auf dem PC
    oder der Konsole. Die Entwickler verstehen es, ein interessantes
    Spielkonzept mit einer realistischen wie belebten Spielwelt und einer Masse
    an subtiler Gesellschaftskritik zu kombinieren. Ein GTA ist nicht nur ein
    (simples) Actionspiel beziehungsweise Third Person Shooter, sondern ein
    Gesamtkunstwerk. Dies zeigten bisher nicht nur die diversesten
    Testwertungen, sondern auch die Beliebtheit der Reihe unter den Spielern.
    PC-Kritiker wollen jedoch mit der Tatsache punkten, dass sich die
    Konsolenversionen bisher durch die Bank besser verkauften, als ihre
    PC-Pendants. Ob dies jedoch daran liegen könnte, dass in praktisch allen
    Fällen die PC-Fassungen überhaupt erst deutlich später erschienen, ist
    fraglich. Es gab genügend PC-Spieler, die sich damals zum Release von GTA
    III extra eine Konsole zulegten, um den Titel bei dessen Erscheinen spielen
    zu können. Als dann die entsprechende PC-Version erschien, fragten sich
    jene Spieler zu Recht, warum sie den gleichen Titel nochmals auf dem PC
    spielen sollten, obwohl sie davon bereits alles gesehen haben. Dieses
    Verhalten zog sich mit Sicherheit bis zum aktuellen Teil durch und stellt
    somit ebenfalls einen plausiblen Grund für die geringeren Umsätze der
    PC-Versionen dar. Und auch bei GTA V, sollte es konsolenexklusiv bleiben,
    werden sich wieder genügend PC-Spieler eine günstige PS3 oder Xbox 360
    holen, nur um den neuesten Ableger spielen zu können, sofern sie nicht
    bereits ohnehin schon über eine derartige Konsole verfügen. Genau damit
    spekulieren auch die Entwickler, Publisher und vor Allem die
    Konsolenhersteller. Die Frage ist also durchaus berechtigt, ob der Aufwand
    für eine Portierung dem Nutzen der Gewinnmaximierung gerecht wird. Das
    Verweigern einer PC-Version würde jedoch in allen Belangen einen derben
    Stilbruch in der Geschichte der GTA-Reihe bedeuten und eine gigantische
    Enttäuschungswelle innerhalb der PC-Community auslösen.

    Genau an diesem Punkt gelangen wir zum wichtigen Stichwort: Community.
    Noch heute werden sogar neue Mods für das mittlerweile zehn Jahre alte GTA
    III erstellt und es wird immer noch gespielt. Am PC. Die Ableger der Serie
    wurden von Teil zu Teil immer umfangreicher und komplexer. Dies sorgte für
    eine große Langzeitmotivation. Doch irgendwann ist die Xte Taximission
    abgeschlossen, die Xte Partie Bowling gespielt und der Xte Lapdance im
    Stripclub angesehen worden. Kurz gesagt: Irgendwann einmal ist selbst bei
    einem GTA IV die Luft raus und es kommt der Zeitpunkt, wo man einfach alles
    bereits gesehen hat. Auch kurze AddOns, oder eher "DLCs", wie zuletzt bei
    GTA IV fabriziert, können diesen Punkt nur bedingt hinauszögern. Ab diesem
    kommt es auf eine aktive (Modding-)Community an. Sie sorgt dafür, dass ein
    GTA immer wieder ins Gespräch kommt und gespielt wird. Sie versorgt die
    Spielerschaft regelmäßig mit neuen Fahrzeugen Waffen, Skins, neuen
    Missionen und sogar komplett neuen Spielwelten (siehe "GTA Berlin"). Auf
    dem PC.
    Die Moddingcommunity ist auch dafür verantwortlich, dass ich GTA: San
    Andreas sowie GTA IV zum gefühlten zehnten mal wieder installiere und mit
    immer wieder neuen Mods durchspiele. Eine Möglichkeit, die bei den
    Konsolenversionen bis heute nicht denkbar ist.

    GTA V soll groß werden, alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen und
    ein Spiel werden, auf das alle gewartet haben und jeder spricht. Für
    Rockstar ist es also noch eine "Abwägungssache", ob sie jemals eine
    PC-Portierung auf den Markt bringen werden? Nun ja, für mich ist es
    ebenfalls eine "Abwägungssache", ob ich Rockstar weiterhin finanziell
    unterstütze und sie in ihrem Handeln bestätige.

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