Spiele sind zu billig!

Von Tsabotavoc · 7. Oktober 2016 ·
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  1. Ich sehe schon die Scharen der Leser mit Fackeln und Mistgabeln auf mich zukommen für diese These die wohl jedem gegen den Strich geht. Wer will schon mehr für etwas zahlen als unbedingt nötig?

    Lasst mich das Ganze relativieren: Spiele sind vielleicht nicht zu billig, verglichen mit anderen Dingen unseres Alltags sind sie jedoch erstaunlich preisgünstig.



    Wir schreiben das Jahr 2000...

    Und was für ein Jahr es für mich war! Ich rannte mit einer Latte des Grauens durch die Gegend. Respektive mein Paladin. In Diablo 2. Der Name der Waffe war ulkig aber sie war so ziemlich das Beste was ich je in nem Diablo fand.

    In Erinnerung blieb mir aber nicht nur die Stangenwaffe meines Paladins sondern auch der Preis: Damals gabs noch den guten, alten Schilling in meiner schönen Alpenregion. Und für ein Diablo 2 legte man damals, also bei Release, exakt 599,- Schilling auf den Tresen.

    Ich habe daher, mein Taschengeld war überaus bescheiden, monatelang im Vorhinein gespart und dann meine Eltern darauf hingewiesen das mein schulischer Erfolg eine kleine Zusatzbelohnung durchaus rechtfertigt.

    599,- Schilling wären heute ziemlich genau 43,50 €. Das legte man anno 2000 also für einen Vollpreistitel hin.



    Na und? Ist doch teurer geworden!

    Ja es ist etwas teurer geworden in den letzten Jahren. 50 € bis 60 € muss man für einen AAA Titel heute schon auf die Theke knallen. Wenn wir aber mal ins Auge fassen wie andere Formen der Unterhaltung zulangen halten sich die ach so blutsaugenden Publisher doch sehr angenehm zurück.

    Ich habe mich hingesetzt und mal Preise von früher und von heute so verglichen.


    Ein Kinobesuch mit Popcorn und Cola kostet heute knapp 80% mehr als im Jahr 2000.

    Ein Museumsbesuch kostet knappe 30% mehr als im Jahr 2000.

    Und unsere allerliebste Spielezeitschrift? Die hat seit damals um über 40% zugelegt.



    Wenn man dies alles zusammennimmt sind Spiele also nach wie vor ein erstaunlich günstiges Hobby. Zumindest am PC... Denn die günstigen Preise erkaufen wir uns durch allerlei andere Unannehmlichkeiten...


    Womit wir zahlen

    Letztendlich muss jeder Publisher, genau wie wir alle, seine Rechnungen und seinen Morgenkaffee (über 120% teurer) bezahlen. Er muss, wie wir, den Sprit (Zwischen 50 und 85% teurer) bezahlen um in die Arbeit zu kommen.

    Dieses Wunder wird zum Einen möglich weil Spiele in der gesellschaftlichen Mitte angekommen sind und nunmehr Massenmarkt sind. Die Produktionskosten sind gestiegen, da aber dank Steam und Co. die Logistik auf nahe Null ist kann man die einmalig produzierte Ware beliebig oft an den Mann bringen.

    Der Nachteil freilich ist das wir einmal gekaufte Spiele nicht mehr weiterverkaufen können. Und das wir ohne Internet praktisch gar nicht mehr spielen können ist ein anderer Preis den wir zahlen dürfen. Für mich als Österreicher ist das natürlich irrelevant: Wir haben hier eigentlich überall sehr gutes Internet. Selbst im tiefsten Graben bei meinen Eltern habe ich besseres Internet als meine Gildenkollegen aus Norddeutschland.

    Sich ein Farcry über eine Uraltleitung zu ziehen ist jedoch sicher eine interessante Lebenserfahrung.

    Ingameshops? Echtgeld AHs? Damals im Jahr 2000 wäre es undenkbar gewesen. In Diablo 3 hat es uns das Spiel gründlich verhagelt. Und in Deus Ex Mankind Divided mir den Magen umgedreht. Wir werden uns daran gewöhnen müssen.

    Day One DLCs? Herausgeschnittene Spielinhalte? Das war im Jahr 2000 alles gar nicht vorstellbar. Im Jahr 2000 nannte man die Dinger Addons und das waren für sich schon fast komplette Spiele für die man den halben Preis des Originalspiels zahlte.

    Wir haben uns daran gewöhnt und das wird noch viel buntere Blüten treiben.



    Die bittere Wahrheit

    Oder zumindest das was ich für die bittere Wahrheit halte: Wenn man sich die allgemeine Preis, und auch Lohnentwicklung in den westlichen Ländern ansieht wird schnell klar das Publisher und Entwickler weltweit sich extrem weiterentwickelt haben was "effizientes Arbeiten" betrifft. Das allein reicht aber nicht.

    Mit DLCs, AHs, Ingameshops versucht man uns das durch die Hintertüre reinzudrücken was viele durch die Vordertüre nicht mögen: Preiserhöhungen. Die, wenn man sich ansieht wie frech die Preise sich in den letzten 15 Jahren entwickelt haben, nichtmal unverschämt sind.

    Ich werde nie ein Fan von Ingameshop oder Echtgeld AH sein. Diese greifen mir zuweit in die Spielmechanik ein. Aber wenn DLCs und Seasonpasses der Weg sind um Spielern mit weniger Geld das Hobby zu ermöglichen und finanzierbar zu gestalten bin ich voll auf Seite der Entwickler und Publisher!

    Wir alle wollen spielen. Aber wenn wir dies im Genuss unserer alten Rechte, ohne DLC Flut, mit dicken Handbüchern und Zusatzinhalten wollen... wollen wir dann auch den fairen Preis dafür zahlen?

Kommentare

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  1. Golem
    Einige Punkte wurden in den Kommentares bereits genannt möchte einige hnzufügen.

    Portalknast:
    Die BigPublisher haben ihre Kosten drastisch reduziert durch die digitalen Vertriebswege. Der Einzelhandel wurde in großen Teilen ausgeschlossen. Druck, Press und Transportkosten entfallen bei digitalen Vertrieb komplett. Das sind emense Einspaarungen die nicht an den Kunden weitergegeben wurden sondern das Gegenteil ist eingetreten die Preise würden leicht erhöht bzw. stark erhöht wenn man DLC´s/Seasonpass etc einkalkuliert.

    Engines:
    Moderne Engines haben die Entwicklungszeit drastisch verkürzt. Auch das portieren muss heute nicht mehr aufwendig programmiert werden sondern wird mit ein paar Einstellungen und einem abschließenden Tastendruck erledigt. Heutige Spiele werden im Schnitt innherhalb von 2 Jahren Produziert.
    Das liegt zum einen an den optimierten Engines zum anderen daran das heute zahlreiche 3D Biblotheken zur Verfügung stehen und entweder garnicht oder nur leicht modifiziert werden müssen. Militärkram wird sicherlich garnicht mehr selbst erstellt sondern aus Biblotheken genommen.
    Die Komplexität der Content erstellungen ist aber auch wesentlich einfacher und komfortabler geworden. Es gibt zahlreiche generatoren die Einzelne Objekte oder ganze Gebiete erstellen, sei es nun Bäume, Häuser oder ganze Städte und Landstriche.
    Dies sind auch die Gründe warum der Indimarkt so sehr boomt, es ist wesentlich einfacher und wesentlich schneller geworden.
    Auch hier gab es also eine erhebliche Kostenreduzierung.

    Markt:
    Auch der Markt ist extrem gewachsen. Die Verkaufzahlen sind heute wesentlich höher weil Computerspiele kein Nischendasein mehr fristet und gesellschaftlich akzeptiert ist. Was dazu führte das die Spieleindustrie mehr Umsatz macht als Hollywood.

    Ich pers. kann das rumgeheule der Publisher nicht mehr höhren und verstehe auch nicht wie man sie verteidigen kann.
  2. Nick2000
    Ich hab's schon mal gesagt und ich sag's auch hier. Spiele sind heute definitiv zu billig und deutlich billiger als vor 20-30 Jahren (vor allem bei Berücksichtigung des Kaufkraftschwundes). Ich würde jederzeit auf folgenden Handel mit Publishern/Entwicklern eingehen: Ich kaufe das Spiel zum Release für 100 €, wenn es ohne Ingameshops oder rausgeschummelte DLCs oder Vorbestellerboni usw. daher kommt.
    So ein Handel wird natürlich nie zustande kommen, ist mir klar. Daran sind aber übrigens auch wir Spieler schuld. Die wenigsten dürften überhaupt bereit sein, über einen Preis von 80-100 € auch nur nachzudenken, wenn man bedenkt, dass (auch hier in den Kommentaren) viele lieber auf Sales warten.

    Es kommt dadurch zu einem Teufelskreis: Die Entwickler lassen die Preise jahrelang stabil, weil sie Angst haben, dass die Verkaufszahlen einbrechen. Die Gewinneinbußen kompensieren sie dann mit den Monetarisierungsmaßnahmen. Immer mehr Spieler boykottieren solche Titel, zumindest zum Release, was wiederum zu Gegenmaßnahmen auf Entwicklerseite führt. Und immer so weiter. Einzelne Spiele durchbrechen diesen Kreislauf auch mal, aber im Großen und Ganzen wird sich so bald wohl nichts ändern. Die Positionen auf beiden Seiten sind zu festgefahren.

    Man kann aber nicht das eine (Monetarisierungsmechanismen) verteufeln und das andere (zu billige Spiele) dabei gar nicht berücksichtigen. Ich würde mir wünschen, dass auch von unserer Seite etwas mehr Bewusstsein für diese Problematik gezeigt wird. Der Blog hier ist immerhin ein Anfang.
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  3. Tsabotavoc
    @Ritter des Herbstes: Wenn sich wer durch einen Ingameshop das Einzelspiel ruinieren will ist das seine Sache. Für mich zerstört es dennoch die Imersion. Wirklich schlimm ist halt wenn man damit den Multiplayer ruiniert.
  4. Ritter des Herbstes
    Naja, das ist ja nen recht schwachses Argument.
    Demnach haben sich die guten, alten Spiele ja auch durch nen Cheatmode ruiniert.
    Wir hatten vor ein paar Jahren diese Phase, wo Ingameshops schwierig, weil penetrant waren. In der heutigen Form, beispielsweise in Deus Ex, sind die handzarm. Da beißt man sich nur dran, wenn man sich dran beißen will.

    Ausnahme sind natürlich MMOs, DA nimmt das ganze Ausmaße an, die spielspaßmindernd sind. Aber wer daher seine Furcht vor den Dingern im Singleplayer zieht, der hat schon ne gesunde Form der Paranoia überschritten.^^

    Zu den ganzen Preorder Dingern... ich bin verwundert, dass da im Zusammenhang darüber geredet wird, dass Spiele nicht "komplett" sind.
    Ich bin da als der Optimist, den ich irgendwann mal gefressen hab, eher der Meinung, dass da eine Fehlinterpretation von Industrie und Gegnern stattfindet:
    Niemand bestellt Spiel X bei Anbieter Y wegen dem ollen Skin oder der Viertelstunde, die man nen Monat exklusiv spielen kann vor.
    Oder nein, niemand tut das zweimal.
    Preorderboni machen keinen Spaß, und der Vorwurf, die würden irgendwie rausgeschnitten werden dürfte in 9 von 10 Fällen einfach falsch und von fehlender Erfahrung mit dem Zeug stammen.
    Gefühlt wird da in den allermeisten Fällen zwei Wochen vor der Pressemeldung die PR durchs Haus gejagt, die nochmal schnell zwei Mäntel und ne andere Startwaffe verlangen.

    Womit ich nicht bestreiten will, dass es auch die anderen Fälle gibt.
    Aber selbst bei scheinbar Offensichtlichen Geschichten wie TW: Warhammer und der unselligen Chaos-Geschichte würde es mich halt wahrlich nicht verwundern, wenn irgendwann mal wer über das Konzept geschaut hätte und plötzlich meinte "Du, Chaos ist als Event geplant? Euch ist schon klar, dass das nen Fanfavorit ist?".

    Beim Seasonpass bin ich relativ bei euch.
    Aber ich finds halt interessant, wie hier oft genug die Argumentation kippt: "Joar, DLCs sind rausgeschnittener Content. Sachen im Seasonpass sind immer schnell und lieblos zusammengeschusterter Dreck." Hä?
  5. Tsabotavoc
    Sorry aber ich glaube du hast mich missverstanden. Ich habe nie behauptet das DLCs und Addons ein und dasselbe sind. Ganz im Gegenteil! Viele DLCs sind heute einfach nur noch brutal aus dem Spiel gerissene Inhalte oder Features. Sei es der Proteaner DLC bei ME3 oder das "Zerlegen"-Feature in DeusEx MD. So etwas wäre früher einfach nicht vorstellbar gewesen.

    Ich stimme dir im Großen und Ganzen zu! Das Problem das wir aktuell haben hast du ja sehr schön aufgelistet: Forza, Gears of War und Battlefield kosten entweder komplett sehr viel mehr Geld als selbst ich für angemessen halte...

    Oder man bekommt eben ein Game das sich selbst mit Ingameshops und kaufbaren, unfairen Vorteilen ruiniert.

    Der Einzelhandel ist im Übrigen durch Steam ersetzt worden die gute 30% einstreichen.

    Das ein Publisher pleite geht halte ich auch für extrem unwahrscheinlich. Aber die Day One DLCs kommen eben nicht von ungefähr: Mehr Geld aus einem Produkt holen. Früher ging ich in den Laden, kaufte ein Spiel und wusste: Da ist nun alles drin. Heute darf ich mich erst durch 17 Vorbestellerangebote durchklicken, die sich teils im Umfang und im angebotenen Inhalt unterscheiden. Erinnert ihr euch noch an Ubisofts WatchDogs? Konnte man das überhaupt irgendwie "komplett" kaufen bei den ganzen verschiedenen Versionen mit Preorderboni?

    Und gerade die Season Passes sind mir ein Greuel: Man kauft die sprichwörtliche Katze im Sack. Nur um dann zu erfahren dass, im Falle von Anno, im Sack nichtmal ne Katze drin ist.

    Das ist dreist. Und das ist eine Folge der neuen Vertriebs- und Preispolitik die so einem Unsinn Tür und Tor öffnet.
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  6. Takamisakari
    Die Spiele-Industrie hat es quasi selber verbockt und versucht es durch diverse (teils unseriöse) Monetarisierungen abzufangen. Leider gibt es immer welche, die den Preiskampf anfangen, sodass die anderen (die Vernünftigen) kaum noch eine Wahl haben, wenn sie nicht bald schließen möchten.

    Allerdings reden wir hier von Videospielen, die jedes für sich ein Unikat sind. Wenn man ein wirklich gutes Spiel auf die Beine stellt, dann kann sich auch ein langanhaltend hoher Preis durchsetzen (siehe GTA V). Hier gibt es noch viel Spielraum, der aktuell kaum genutzt wird, weil es teilweise finanziell nicht machbar ist. Doch mit Early Access gibt es ein durchaus starkes Mittel, um solche Projekte zu stemmen.

    Und ich bin mir sicher, dass wenn es mehr qualitativ gute Spiele geben würde, die nicht frühzeitig verramscht werden, dass auch die Akzeptanz für die "hohen" Preise wieder eine größere Verbreitung findet, denn schließlich gilt es die Spieler von der Wertigkeit zu überzeugen.
  7. Ritter des Herbstes
    Ich glaub von "im Verhältnis" kann man hier nicht sprechen.

    Ich bin so halb bei dir, aber erst mal eine Sache, die noch nicht angesprochen wurde, was mich ehrlich gesagt wundert: Der Preiswandel. Das mag in Österreich anders gewesen sein, aber (wie bei fast allem scheinbar) bei der Umrechnung zurück in DM fallen einem die Augen aus.

    Ich würde die These vielleicht abwandeln: Nicht "Spiele müssen teurer werden." sondern eher "Spiele sollten eventuell etwas länger teuer sein."
    Das Problem ist denke ich eher, dass das Wertigkeitsgefühl futsch ist.
    Gestern hatte ich da wieder so ein bezeichnendes Gespräch mit einem Kumpel, der mich auf ein Spiel aufmerksam gemacht hat, was ganz spassig ausschaute- allerdings sei das noch, 17,99 im Startsale "zu teuer". Darauf hin stellte ich fest, asche auf mein haupt, dass es bei einem großen Keyseller für 15€ zu haben sei. "Ja, aber das sind ja nur zwei Euro weniger.".

    Wir werden halt irgendwie dahin erzogen, dass Spiele ihren Preis eh nicht wert sind. Da müsste die Industrie vielleicht eher anpacken (bzw machen sie ja schon. Die Steamsales waren ja vor ein paar Jahren nochmal ne ganze Spur absurder).
  8. HAL9000
    Einerseits hast Du recht, vor allem wenn man etwas weiter zurückgeht. In der SNES-Zeit habe ich bis zu 160 DM für Spiele bezahlt. Das entspricht unter Berücksichtigung der Inflation heute ungeführ 125€. Dabei muss man natürlich verschiedene Faktoren berücksichtigen:

    - Anteil des Einzelhandels
    - Teures Medium (Modul)
    - Lizenzgebühren von Nintendo bei 3rd-Party-Titeln
    - Möglichkeit des Weiterverkaufs
    - Viel kleinerer Markt als heute

    Kleinere Titel oder Indiespiele sind heute deutlich günstiger, aber schau Dir mal den aktuellen AAA-Bereich an:

    - Forza Horizon 3 Ultimate + Season Pass = 130€
    - Gears of War 4 Ultimate + Season Pass = 150€
    - Battlefield One Ultimate = 130€ - 140€ (PC/Konsole)
    - Fifa 17 = 60€ + Pay2Win - Mechaniken

    Klar sind da die Season-Passes mit dabei, aber hier zahlen Spieler zum Release ordentlich Geld ohne die damaligen Preistreiber und ohne die Gebrauchtmarktmöglichkeiten. Zusätzlich ist die Zielgruppe viel größer. Dank Globalisierung ist es den Publishern auch möglich, Entwickler in Niedriglohnländern zu beschäftigen. Oder nimm die Tatsache, dass erst durch den Digitalvertrieb signifikante longtail sales möglich sind. Wie häufig sich Skyrim über die ganzen Jahre verkauft hat, kann man nur mutmaßen, aber das dürfte einer der Titel sein, der im Zweifel ein ganzes Unternehmen aufrecht erhalten könnte.

    Ich finde es sehr schwierig, diese ganzen geänderten Parameter miteinander zu vergleichen und würde unterm Strich zwar zustimmen, dass ich heute mehr für mein Geld bekomme, aber dennoch niemand befürchten muss, dass die Publisher pleite gehen, wenn sie die Preise nicht ins Unermessliche treiben. Das sind häufig auch Experimente, wie weit man zur Gewinnoptimierung gehen kann. Wer als Spieler geduldig ist, wird ja dann auch gar nicht so lange später in Form von Gotys, fertig gepatchten Spielen oder Sales gegenüber dem Erstkäufer belohnt.
  9. Husky666
    Da sind einige(!) denkfehler drin.

    DLCs sind nicht mit den damaligen Addons vergleichbar. Addons wurden gemacht wenn man sah das, dass Hauptspiel ein Erfolg war (was durchaus nicht immer Planbar war/ist) DLCs hingegen sind fest bei der Entwicklung mit einkalkuliert. Mittlerweile sogar bei nieschen und Indietiteln.

    Beim ersten C&C hätte Westwood niemals mit einem Addon geplant, auch der Vergeltungsschlag bei Alarmstufe Rot war eher ungeplant. Von Diablo Hellfire reden wir da noch nicht. Oder Half Life Blue Shift etc.

    Früher waren Spiele halt einfach komplett. Um die heutzutage komplett zu kriegen darf man den Titel kaufen. Das Dayone DLC (Vorbestellerboni lassen wir mal aussen vor) das spätere DLC, noch nen Mappack etc. Da ist man schnell mal bei Preisen von 200 Euro. Das 4x was ein damaliges Doom 3 kostete...

    Den gebrauchtmarkt auf dem PC hat man erfolgreich getötet, Konsolenspieler ließen das aber nicht mit sich machen. Ich wäre durchaus Bereit 60 Euro für ein Spiel zu zahlen, wenn es wirklich komplett wäre. Da sie es nciht sind warte ich einfach, solange bis es eine komplettversion gibt die maximal nen 10er kostet. Ist ja nicht mein Verlust, ich hab genug Spiele aus dem Jahr 2000 :p
  10. HolgieF
    So ganz unrecht hast Du sicherlich nicht, legt man die allgemeinen Preissteigerungen zugrunde haben sich Spiele bisher gut zurückgehalten.
    Andererseits sind Spiele auch nicht so lebensnotwendig wie Benzin/Diesel, Heizöl, Strom, Lebensmittel. Die Wahrscheinlichkeit das der geneigte Konsument dann eher verzichtet oder noch wahrscheinlicher illegale Quellen bemüht anstatt das Spiel zu kaufen ist durchweg hoch.
    Das wissen wohl auch die Publisher und halten sich noch ein wenig zurück. Der Verdienst wird wohl eher über die Masse und angepasste Preise für jede Region erreicht. Aber verhungert ist sicherlich trotzdem noch kein Entwickler und erst recht kein Auktionär.
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