Am 18. September diesen Jahres entscheiden die Schotten im Rahmen eines Referendums, ob sie sich unabhängig machen wollen vom United Kingdom.
Soweit ich informiert bin liegen die bisherigen Wahl-Prognosen bei Fifty-Fifty - mit leichtem Überhang zu Gunsten der Gegner des Austritts, der jedoch fortwährend kleiner wird, je näher die Abstimmung rückt.
Desweiteren ist davon auszugehen, dass Creative Assembly längst mit den Arbeiten am nächsten Total War begonnen hat.
Analog zur bisherigen Reihenfolge müsste es sich also um Medieval III handeln.
Nach dem nur mäßigen Rome II dürfte es CA bewusst sein, wie sehr sie nun einen Volltreffer benötigen.
Ein wirklich erfolgreiches Total War, das an alte Glanz & Gloria - Zeiten erinnert.
Das Mittelalter bringt genügend Feature-Vorlagen mit sich:
Stammbäume, Thronfolger, eiserne Rüstungen, Pest, Kreuzzüge, lokale Baronien mit miserabler Loyalität, öffentliche Hinrichtungen, Adelstitel, Prinzessinnen, Triboken, Langbogenschützen, schwere Kavallerie, (echte!) Belagerungen.
Und eben auch die schottischen Unabhängigkeitskriege (1296-1357), welche, historisch nicht ganz korrekt, dafür umso fulminanter im Hollywood-Blockbuster "Braveheart" verfilmt wurden.
Im Medieval II Addon "Kingdoms" gab es bereits eine eigenständige Kampagne Schottlands, die dem Interesse an diesem Konflikt zollte, welches vermutlich durch den Film ausgelöst wurde.
Angenommen also, Schottland entscheidet sich im September mehrheitlich für die Unabhängigkeit.
Dann gehe ich sehr stark davon aus, dass Medieval III von Anfang an eine separate Schottland-Kampagne beinhalten wird.
Nicht als Addon, nicht als DLC.
Sondern als Kern-Part des Games.
Die zudem möglicherweise richtig gut gemacht sein wird!
Eine Blamage würde schließlich ein ganz neues und gleichermaßen altes Land brüskieren.
Dessen Schlachtruf "Alba gu bràth" (übersetzt heisst es soviel wie: "Schottland für immer!") längst auch ausserhalb der britischen Inseln bekannt sein dürfte.
Ausserdem könnte man eine traditionell schlechte Gegner-KI für einen menschlichen Spieler Schottlands ingame mit den Worten begründen:
"Engländer halt. Was habt Ihr erwartet, mein König?"
Vor allem Schotten dürften dabei schmunzeln.
Und sich das Spiel kaufen.
Diese großartige Chance dürfte sich CA wohl kaum entgehen lassen.
Oder?
Tja.
Wäre da nicht ein klitze-kleines Problemchen:
Creative Assembly hat seinen Sitz in Horsham, das in West-Sussex liegt.
Welches wiederum in England liegt.
Welches dann nur noch "Kingdom" wäre, nix mehr mit "United".
Ob man dort also die schottische Separation mit Begeistung aufnehmen wird, ist fraglich.
William Wallace einzubauen, der schon seit Jahrhunderten tot ist, war eine Sache für die Engländer. Etwas anderes dürfte es sein plötzlich alleine da zu stehen.
Anno Domini 2014.
In der Tat halte ich das obige, hypothetische Szenario für wahrscheinlicher, wenn Schottland in der Mehrheit für den Verbleib stimmt.
Ironischer-, aber nicht unlogischerweise, denn... :
Das reale Leben ist schließlich auch nur ein Total War.
Voller zerfallender oder wiedervereinigter Königreiche.
Mit jeweils ausgeprägtem und daher leicht verletzbaren Nationalstolz.
Weitere "Game"-Features:
Mit gegenseitiger Spionage, gerne auch bei "Freunden", siehe NSA.
Mit Landesübernahmen, Drohungen, Sanktionen, siehe Ukraine/ Krim / Russland.
Mit Imperialismus wirtschaftlicher, militärischer und ideologischer Art, um sich Rohstoffe und damit Macht zu sichern, siehe USA, Russland und China.
Mit Vetternwirtschaft und persönlichen Bereicherungen auf Kosten der Allgemeinheit, siehe "Erdogan".
Mit Regierungsoberhäuptern, deren Reden ohne Zuhilfenahme von Beratern (Ghostwritern) tief blicken lassen, siehe "Neuland".
Allerdings auch mit viel realistischer Grafik und entscheidend besserer Gegner-KI.
Nur die Balance ist in beiden Fällen dieselbe:
Sie ist nicht vorhanden >
Total Alba gu bràth War
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