Und wer solidarisiert sich mit uns?

Von Bethoniel · 7. November 2014 · Aktualisiert am 7. November 2014 ·
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  1. Sehr geehrter Herr Weselsky, Sehr geehrter Herr Grube, Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des deutschen Bundestags,

    sind sie in den letzten 24 Stunden Bahn gefahren? Nein? Millionen von Bürgern auch nicht. Wissen Sie warum? Natürlich wissen Sie das. Schließlich sind Sie alle hierfür verantwortlich. Probleme mit der Bahn sind wir Pendler ja gewohnt. Züge kommen zu spät, oder fallen sogar aus, Zugbegleiter sind unfreundlich oder haben keine Informationen, überhaupt, Herr Grube, lässt die Informationspolitik Ihres Unternehmens häufig arg zu wünschen übrig. Verstehen Sie mich nicht falsch Herr Grube, ich fahre gerne mit den Zügen Ihres Unternehmens, bei den meisten Privaten oder Teilprivaten Konkurrenten fühlt man sich in den Zügen mehr wie in einer Sardinenbüchse denn wie in einem Fahrzeug zum Personentransport. Mir ist auch durchaus bewusst, dass nicht Sie, Herr Grube, für die Probleme Ihres Unternehmens verantwortlich sind. Sie sind nur der Dumme der die Fehler Ihres Vorgängers ausbaden darf, dieser war es schließlich der die Bahn um jeden Preis für einen Börsengang Fit gemacht hat der nie zustande gekommen ist und Ihr Unternehmen damit Kaputt gespart hat. Daher habe ich selbstverständlich Verständnis dafür das Züge immer noch reihenweise zu spät kommen und Bahnhöfe verfallen. Deshalb habe ich auch für die durch die endlich an Bahnhöfen, dem Gleisbett usw. vorgenommenen Reparaturen Verständnis, sind diese ja in erster Linie das Resultat der Misswirtschaft Ihres Vorgängers. Wofür ich jedoch kein Verständnis habe, Herr Grube, ist Ihre sture Haltung bezüglich der aktuellen Tarifverhandlungen.

    Dies gilt übrigens auch für sie Herr Weselsky, Ihre Sture Haltung verhindert ein Weiterkommen und, nach allem was man so gehört hat, sogar das Zustandekommen von Tarifverhandlungen. Weshalb ist es notwendig so Stur zu sein und darauf zu beharren für das Begleitpersonal ebenfalls Verhandlungen führen zu dürfen, oder es eben nicht zu dürfen, wie es Herr Grube gerne hätte. Herr Weselsky, ich verstehe durchaus das sie auf das, im Grundgesetz verankerte, Recht zu streiken pochen, und ich möchte Ihr Recht hierauf auch gar nicht aushöhlen, oder es Ihnen gar abstreiten, aber ist Ihnen klar, das es vorwiegend die Kunden sind die dies zu spüren bekommen? Anders als es beispielsweise im Einzelhandel der Fall ist, gibt es im öffentlichen Nahverkehr keine alternative. Es ist halt so das auf jeder Bahnstrecke nur eine Linie fährt. Wenn diese die einzige ist die mich zum Ziel bringt, dann bin ich, entschuldigen Sie bitte meine Ausdrucksweise, am Arsch. Ich meine, überlegen Sie doch mal, der Streik Mitte Oktober ist genau auf den Anfang, bzw. das Ende der Herbstferien gefallen, den Zeitraum an dem der meiste Fernverkehr im Oktober zu erwarten war. Und jetzt schon wieder. Am Sonntag ist das 25. Jubiläum des Mauerfalls. Viele Menschen wollen nach Berlin und können jetzt nicht mehr, weil Sie erneut zu einer Zeit streiken die sehr Verkehrsreich ausfällt. Das ein Streik der Lokführer gerade die Pendler schmerzhaft trifft lässt sich leider kaum verhindern, damit müssen wir leider leben, aber warum ausgerechnet in einer ohnehin Verkehrsreichen Zeit? Man kommt, ohne ihnen etwas zu unterstellen, nicht umher hier Absicht zu sehen. Aber auch Ihnen mache ich keinen Vorwurf dafür das Sie ihr Recht nutzen für bessere Arbeitsverhältnisse, der durch Ihre Gewerkschaft vertretenen Arbeitnehmer, auszuhandeln, das ist Ihr recht, und das wird von Ihnen erwartet.

    Nein, Ihnen mache ich keinen Vorwurf, sondern Ihnen meine Damen und Herren Abgeordnete. Sie, bzw. Ihre Vorgänger haben diesen Streik und die momentane Situation alleine und vollumfänglich zu verantworten. Es ist mir unbegreiflich das Verkehrsinfrastruktur, eigentlich Infrastruktur generell, sei es Internet- oder Telefoninfrastruktur, oder Versorgungsinfrastruktur wie Strom, Wasser, Gas, eben alles was zur Erfüllung der Grundbedürfnisse Ihrer Wähler notwendig ist, ob direkt oder indirekt, privatisiert wird. Es ist des Staates ureigenste Aufgabe, für die Sicherheit und das Wohlergehen seiner Bürger zu sorgen. Dazu gehört auch das diese ohne Hindernisse vom Wohnort zum Arbeitsplatz reisen können, egal ob mit dem eigenen Kfz oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Privatisierung der Bahn, steht aber 100% konträr zu dieser Aufgabe. Das Problem, meine Damen und Herren Abgeordnete ist daher nicht die Tatsache das die Lokführer streiken, sondern das Sie es überhaupt dürfen. Verstehen Sie mich recht, mir geht es nicht darum einer bestimmten Berufsgruppe willkürlich das Streikrecht zu entziehen, wir reden hier aber nicht von Friseuren oder Taxifahrern, sondern von Lokführern, einer Berufsgruppe die nicht nur dafür sorgt das Ihre Bürger, d.h. meine Damen und Herren Abgeordneten Ihre Wähler, von A nach B kommen, sondern die auch dafür sorgen das alle notwendigen Rohstoffe in den Fabriken zur Weiterverarbeitung ankommen. Damit will ich sagen, dass die Arbeit dieser Berufsgruppe unmittelbar Einfluß auf das Wohlergehen der Wirtschaft und der Bürger der Bundesrepublik Deutschland haben. Die Funktionsfähigkeit des Transportmittels Eisenbahn ist genauso essentiell für die Funktion der BRD wie es die Polizei oder Lehrer und alle anderen Funktionen die in der Mehrzahl durch Beamte ausgeführt werden, sind, und niemand käme auf die Idee diese zu Privatisieren, und beispielsweise den Beamtenstatus der Polizisten aufzuheben. Wieso wurde dies also bei den Lokführern durchgeführt? Wäre es nicht für alle besser Lokführer wieder zu verbeamten und die Bahn als ganzes wieder als Staatsbetrieb zu führen? Sicherlich, dies wäre teurer, und Bundesinnenminister Schäuble dürfte sein Ziel einer Schwarzen Null nicht mehr erreichen, aber hierdurch würde eine dauerhafte Lösung der durch die Privatisierung der ehemaligen Bundesbahn entstandenen Probleme in greifbare nähe rücken. Dies wäre für die Wirtschaft und uns Bürger definitiv die Sinnvollste Lösung.

    Zu guter Letzt möchte ich noch eine Frage stellen: Von uns Pendlern, wird immer erwartet, das wir uns bei Streiks im öffentlichen Nahverkehr, sei es bei den Regionalen Verkehrsbetrieben oder bei der Bahn, mit den Streikenden solidarisieren, aber Ich frage Sie: Wer solidarisiert sich mit uns?

Kommentare

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  1. Beasthoven
    Sehr guter Blog (mit einer eher peinlichen Anschlußdiskussion, aber hach....das ist ein anderes Thema)
    Du erkennst meiner Meinung nach den praktischen Sachverhalt und deren Bedeutung. Einzig zum Ende hin musste ich ein wenig schmunzeln.
    Denn ich gehe davon aus das langfristig das Bildungssystem einer tlw. Privatisierung anheim fallen wird und es würde mich auch keinesfalls wundern wenn Sicherheits- Aufgaben zunehmend an Privatunternehmen vergeben werden.
    Global ist das alles jedenfalls schon lange im Gange. Frontex schützt Europas Grenzen und ich kann meine eigenen Interessen von Firmen wie Blackwater und co. "schützen" lassen. Die haben ja auch Frankreich kürzlich Angeboten bei der Demonstrations"regelung" aka. Aufstandsbekämpfung gegen seine Bürger beizustehen. In Amerika sponsern Firmen wie Coca-Cola in ihrer grenzenlosen Philantropie Schulbücher und andere Bildungsmittel und drucken dann natürlich auch ihre Werbung drauf.
    Trents zur Verstaatlichung kann ich nur bei Dingen wie Atommüll"entsorgung" und
    Bankenpleiten erkennen.
    Es ist nämlich so: In diesem Moment ist so viel Kapital da draussen unterwegs wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit (virtuelles versteht sich) und es wird jeden Tag mehr. Dieses Kapital braucht Anlagemöglichkeiten. Es braucht Märkte. Es braucht Möglichkeiten.
    Und die müssen nun mal geschaffen werden.
    Das ist zu unser aller besten *hust*, sagen die Experten und die sind im Gegensatz zu dir und mir Experten.
    Was z.B: bei der Privatisierung von Wasserwerken passiert, dazu gibt es jetzt niucht nur in Berlin viel Erfahrung, nein....überall auf der Welt und es passiert immer das gleiche. Aber das durchdringen Minderwisser wie wir sowieso nicht und sehen es in einem ganz falschen Licht.
    Übrigens wenn du dich mal amüsieren willst informier dich mal über den Verkauf der Wiener Straßenbahn.
    Da fängt man wider besseren Wissens an sich nach einem Fackelmarsch zu sehnen.
  2. Bethoniel
    Das es sich widerspricht ist doch genau das Problem. Auf der einen Seite haben wir ein verankertes Grundrecht auf Streik, welches die Lokführer die nicht verbeamtet sind auch wahrnehmen dürfen, auf der anderen Seite haben wir aber die Bahn, welche ein für die Bürger ebenfalls vorhandenes Grundrecht, nämlich das Grundrecht auf Mobilität, bereitstellt, und ob seiner Bedeutung einfach nicht ausfallen *darf*.

    Wie löst du also das Problem das zwei Grundrechte aufeinander prallen, und du nur die Wahl hast eines davon einzuschränken. Entweder schränkst du die Arbeitnehmer darin ein streiken zu dürfen, oder du schränkst die Bevölkerung in Ihrer Mobilität ein. Auf der einen Seite hast du mehrere Millionen Menschen die täglich mit der Bahn zur Arbeit müssen und auf der anderen ein paar Zehntausend welche die Dinger fahren und die gesamte Republik lahm legen können.

    Also, wie löst du das Problem? Pest oder Cholera?
  3. Bethoniel
    Meiner Meinung nach sollte die Bahn a) wieder komplett Verstaatlicht werden, und b) die Lokführer(!) wieder verbeamtet werden (es sollte quasi der Status von vor der Privatisierung wiederhergestellt werden).

    Desweiteren, Tom, sehe ich nicht was an dem Blog widersinnig sein soll. Die Lokführer können und sollen Streiken, das ist ihr gutes, durch die Privatisierung erhaltenes, Recht. Das Problem ist aber, da die Bahn ein Unternehmen ist das Infrastruktur bereitstellt auf das viele Menschen angewiesen sind, nicht nur Pendler, sondern auch im selben Maße die Wirtschaft (durch den Güterverkehr), hat ein Streik direkte Auswirkungen nicht nur auf das Unternehmen selbst, sondern auf _alle_. Genauso wie die Wasserversorgung, oder das Strom- und Telefonnetz, gehört auch die Bahn als Infrastruktur Unternehmen in Staatshand. Die gesamte Bevölkerung ist davon abhängig zur Arbeit zu kommen, und die gesamte Bevölkerung ist davon abhängig das alle für die Produktion benötigten Rohstoffe und Materialien bei den Fabriken ankommen.

    Das Problem ist, das es durch die Verantwortung die die Lokführer nicht nur gegenüber ihrem Arbeitgeber, sondern gegenüber der gesamten Bundesrepublik haben keine einfache Lösung gibt welche beide Seiten voll zu frieden stellt. Genauso wie es nicht im Interesse der Lokführer ist auf Ihr Recht auf Streiks zu verzichten um mehr Geld zu bekommen, ist es auch nicht im Interesse der Bürger wenn durch diese Streiks die gesamte Wirtschaft lahmgelegt und die eigene Mobilität eingeschränkt wird. Hier gilt es also eine Lösung zu finden die für beide Seiten genügend Vorteile bringt um die Nachteile zu überwiegen. Und die beste Lösung die ich hierfür sehe ist den Lokführern Ihren Beamtenstatus (mit allen Vor- und Nachteilen) wieder zu geben und die Bahn weitergehend wieder in die Staatshand zu überführen. Da das Unternehmen wegen dem nicht Stattgefundenen Börsengang ohnehin noch zum größten Teil, wenn nicht sogar komplett in Staatsbesitz ist, sollte es hier meines Erachtens auch keine Gesetzlichen Probleme geben. Ich bin aber kein Jurist und das ganze könnte in der Realität ganz anders aussehen.
    Durch die (freiwillige) Verbeamtung müssten die Lokführer zwar auf Ihr Streikrecht verzichten, würden aber was das Gehalt angeht nicht schlechter dastehen als jetzt und würden zudem auch alle Vorteile die der Beamtenstatus mit sich bringt erhalten. Im Gegenzug könnte die Bevölkerung und die Wirtschaft sich darauf verlassen das es nicht zu längeren Ausfällen wegen Streiks kommt, müssten aber damit Leben das der Staat wieder mehr Beamte beschäftigt, was dazu führt das mehr Sold gezahlt werden muss und das mehr Menschen eine Beamtenpension erhalten. Die Verstaatlichung der Bahn hätte zudem den Vorteil das der Bund, im Gegensatz zu einem Privatwirtschaftlich Geführten Unternehmen, dafür sorge zutragen hat das auch unrentable Strecken betrieben werden.

    Meines Erachtens wäre dies eine Win-Win Situation. Ich will aber auch nicht bestreiten das ich irgendwas übersehe und es am Ende vielleicht für niemanden einen Vorteil gibt.
  4. Tom_82
    Wo genau liegt denn das Problem, wenn man linke Meinungen vertritt und deswegen der Meinung ist, dass der Streik nicht nur in Ordnung ist, sondern sogar eine angemessene Reaktion? Und vor allem was hat das ganze dann auch noch mit der sozialen Herkunft zu tun? Und ist das Schreiben von Kolumnen keine Arbeit? Muss man also am Hungertuch genagt haben um über "linke" Positionen schreiben zu dürfen?

    Ich finde deinen Blog widersinnig. Einerseits ist es nicht OK das gestreikt wird, wegen der armen Fahrgäste. Schuld sind die die Bahn privatisiert haben und somit es überhaupt erst möglich gemacht haben, dass sie das Streikrecht erhalten haben. Wer soll denn nun etwas an seinem Verhalten ändern? Soll die Bahn wieder in rein staatliche Hand und die Bahnangestellten alle verbeamtet werden, oder sollen die Bahnmitarbeiter einfach nicht mehr streiken weil es unfair gegenüber den Fahrgästen ist?
  5. Bethoniel
    Für den Like für den Blog bedanke ich mich, das ändert aber nichts daran das du es warst der zuerst aggressiv aufgetreten ist und ja, wenn dies mir gegenüber geschieht, dann neige ich zu einer gewissen Engstirnigkeit und keife auch gerne mal zurück. Weshalb ich von Augstein und seinen Kolumnen beim SPON nichts halte habe ich im letzten Post, denke ich zu genüge beschrieben. Wie du darauf kommst das ich das grosse Ganze nicht sehe musst du mir im übrigen mal erklären. Das ich nicht über alles im vollen Umfang informiert bin gebe ich gerne und offen zu, das ist auch ohnehin mittlerweile sehr schwierig, da die neutralen quellen nicht wirklich einfach zu finden sind. Die Presse vertritt zum größten teil nur noch Einheitsmeinungen, und bei den Bloggern ist es auch nicht wirklich ganz leicht die zu finden die nicht den selben Einheitsbrei von sich geben und Daten und Fakten mit Quellen fundiert untermauern oder bei denen nicht schon nach den ersten beiden Sätzen klar ist welches politische Lager die vertreten. Zu politischen Themen im Internet fundierte, politisch unbeeinflusste Fakten zu erhalten finde ich nahezu unmöglich, da ich noch nirgends die original Quellen gesehen habe. Sich als außenstehender eine Meinung zu wirtschaftlichen Themen zu bilden ist im übrigen absolut unmöglich, da wenn man 10 Personen Fragt man 10 verschiedene Meinungen und Lösungsmöglichkeiten erhält. Was ich schon alles an Lösungsmöglichkeiten für die Finanz-Kredit-Wirtschafts-Schuldenkrise (Ja was denn nun?) und deren Ursprung gelesen habe macht, ohne mich in diesem Gebiet auszukennen, für mich eher den Eindruck das da keiner Ahnung hat oder weiß was er eigentlich tut. Wie soll man sich da also eine eigene Meinung bilden?

    Zu guter Letzt:
    Für meinen Letzten Satz in Post #5 möchte ich mich entschuldigen, das war in der Tat unangebracht.
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  6. Yeager
    Der letzte Satz beantwortet die erste Frage.
    Sich über die Verhältnisse im Land aufregen, das grosse Ganze nicht sehen, andere vorverurteilen und pauschalisieren - und dann anderen mitteilen, sie würden Meinungen nicht akzeptieren. Jo, Stammtisch-Niveau. Sechs, setzen. Übrigens: das bisher einzige Like zu deinem Blog stammt von mir, da ich von der Kernaussage deiner Meinung bin. Nur wusste ich nicht, dass die Schlussfolgerungen, die du ziehst auf so viel Engstirnigkeit verweisen würden.
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  7. Bethoniel
    Was soll diese Aggressivität? Fakt ist, Augstein ist so Links das es schon fast nicht mehr weiter geht ohne in den Extremismus zu versinken. Aufgrund seiner Vita ist auch davon auszugehen das Augstein noch nie die "niederen" Arbeiten verrichten musste über die er immer so gerne im Spiegel schreibt (kenne nur die Texte dort). Fakt ist auch das Augstein niemals am Hungertuch nagen musste und ergo auch nicht weiß wie es ist wenn man am Existenzminimum lebt. Augstein kennt desweiteren nur Schwarz und Weiß: AN gut; AG böse, Sozialismus gut Kapitalismus böse; kleiner Familienbetrieb gut, großes erfolgreiches Unternehmen böse. Tut mir leid, aber so Schwarz-Weiß ist die Realität nicht. Und von jemanden der sich selbst offensichtlich für Intellektuell hält erwarte ich das er das weiß und entsprechend handelt. Gerade WEIL es in Augsteins SPON-Kolumnen nur Gut und Böse gibt kann ich weder Ihn noch seine Argumentation (selbst wenn diese wie bereits beschrieben teilweise richtig sein mögen) nicht ernst nehmen, da er sich zu oft einfach selbst ad absurdum geführt hat weil er die Dinge nur einseitig betrachtet und nicht in der Lage ist das große Ganze zu sehen.

    Und damit ist DIESES Thema für mich beendet! Ich werde mich dir gegenüber weder für meine Politische Einstellung noch für meine Meinung Rechtfertigen, da du nicht in der Lage bist andere Meinungen zu akzeptieren!
  8. Yeager
    Na, das ist ja eine interessante Einstellung.
    Dann bist DU also daran schuld, worüber du dich beschwerst?
    Dann gehörst DU zu denjenigen, die über Menschen urteilen nach vorgefertigten Bildern. Ein schneidiger CDU/SPDler mit korrektem Seitenscheitel hat sicher in seinem Leben viel und hart gearbeitet, weiss wo es lang geht und entscheidet immer richtig im Sinne der Stabilität. Oder ein AfDler, der nur das Beste für Deutschland will.

    Ich sag dir mal was: Antizyklische Fiskalpolitik nennt sich ein Fachbegriff aus der VWL, 2tes Semester. Grob ausgedrückt: Wenn's dem Markt (dazu gehören auch die Konsumenten) schlecht geht hat der Staat die PFLICHT sich zu verschulden, um das wieder ins Lot zu bringen. Was erleben wir statt dessen? Das Gegenteil: Zyklische Fiskalpolitik.

    Und zum Thema AfD: Wer so behämmert ist anzunehmen, dass sich die Verhältnisse in diesem Land bessern würden, wenn wir aus der EU austräten (und damit die D-Mark so stark im Wert anstiege, dass unsere Produkte und Dienstleistungen für niemanden mehr von Interesse wären, weil viel zu teuer) dem kann ich nicht mehr helfen. Habe auch Wirtschaft studiert wie deren Kasperl - und kann nur lachen.

    Mir ist es egal ob jemand privilegiert war oder ist - oder nicht. So lange er keinen Scheiss erzählt. Solltest dir mal ne Scheibe von abschneiden - oder Blogs wie diesen hier einfach lassen, weil du die Zusammenhänge nicht erkennst, zu denen du mit beiträgst. So lange der deutsche Michel so hirnrissig ist Politiker zu wählen, die alle Möglichen - nur nicht ihn - vertreten, so lange ist alles für die Katz.
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  9. Bethoniel
    Verzeih bitte wenn ich mir die Augstein-Kolumne nicht durchlese, aber diesen Privilegierten Linken der in seinem Leben wahrscheinlich noch nie für etwas arbeiten musste und immer vom ewigen Klassenkampf schwadroniert _kann_ meiner Meinung nach einfach nicht Ernst genommen werden, selbst wenn er dann und wann mal recht haben mag.

    @Hellequin:

    Grundsätzlich hast du recht. Ich habe auch schon überlegt eine entsprechende Petition zu beginnen, das Problem ist jedoch das ich mich nicht Ausreichend mit der Gesetzlichen Lage auskenne, und auch keine Zeit hätte mich längerfristig ausreichend mit der Organisation von Unterschriften usw. zu betätigen. Ich würde entsprechende Petitionen aber unterschreiben wenn es Sie denn gäbe.

    Und nein, dies ist nicht das Falsche Forum. Dies ist ein Blog der sich an die Allgemeinheit richtet, die Briefform habe ich ausschließlich als Stilmittel gewählt.
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  10. rd_1st
    1. Falsches Forum? Hier lesen unter Garantie keine Abgeordneten mit.

    2. Wenn man zu Ende denkt: Wer hat die Abgeordneten gestellt? Die Parteien. Wer hat die Parteien gewählt? Oder besser: Wer hat NICHT gewählt?

    Hier liegt der Hund begraben. Je mehr Nichtwähler es gibt, desto mehr machen die Abgeordneten, was eine Minderheit möchte.
    Die Antwort auf deine Kernfrage kann also nur eine sein:

    Niemand, wenn ihr es nicht selbst macht. So viele Menschen, die sich täglich (und in sehr großer Anzahl) über diverse Dinge aufregen und in Foren beschweren - aber passieren tut nix. Auskotzen in den Foren oder auf Facebook/Twitter/etc..

    Wo aber sieht man mal Pendler, die organisiert die Bahn bestreiken? Wo sind Demos vor den Hauptsitzen der Firmen? Oder der Abgeordneten?

    Leserbrief hier, erboste Beschwerdemail da. Und bei den Wahlen wird dann mittlerweile bald mehrheitlich zuhause geblieben. "Man kann ja eh nix ändern." Richtig, durch´s Nichtwählen nicht. Und durch´s Zuhause bleiben auch nicht.

    In anderen Ländern sind die Menschen da wesentlich schneller auf der Straße und schneller mal mit dem Ankreuzen einer Denkzettel-Partei. Solange nur ein wenig gemeckert wird, wird sich nichts ändern.
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