Warum spielen wir? Und was bringt es uns?

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  1. Was motiviert uns zum Spielen?

    Ich bin in letzter Zeit vielen Menschen begegnet, die darüber sehr verschiedene Ansichten haben. Ich habe mit ihnen gesprochen und sehr unterschiedliche Antworten erhalten, die ich gerne teilen möchte.

    Zuerst einmal zu mir, ich bin 21 Jahre alt, und spiele vor allem nach der Arbeit gerne und viel. Mein Anspruch an Spiele ist zuallererst natürlich, dass sie mir Spaß machen.

    Ich spiele gerne League of Legends, weil ich es mag mit anderen im Team zu spielen. Außerdem spiele ich abends auch oft eben dieses Spiel mit meinem Freund. Wir sehen uns aufgrund der Entfernung und meiner langen Arbeitszeiten meistens nur am Wochenende und so bleiben wir in Kontakt und müssen nicht immer nur reden. Dazu spielen wir auch mit einem ganzen Freundeskreis, was auch schön ist, wenn man sich nicht persönlich treffen kann.

    Genauso gerne spiele ich aber auch andere Spiele, wie The Witcher 3 und Skyrim, also Rollenspiele. Ich liebe die gute Grafik und die gute Story. (die gerade bei The Witcher 3 einfach nur umwerfend ist!)

    Ein weiterer Grund warum ich zocke. Ich möchte eine gute Geschichte erleben. Unterhalten werden! Ich denke gerade das ist meiner Liebe für gute Fantasybücher geschuldet, und der Grund warum Shooter mich nicht fesseln. (Far Cry 3 und Borderlands 2 seien hier als Ausnahme genannt.) Wenn ein Spiel mich mitreißt und die Zeit vergessen lässt, rechne ich ihm das hoch an. Gerade bei The Witcher 3 musste ich mir häufiger einen Wecker stellen um nicht irgendwann nachts um 4 Uhr festzustellen, dass ich in zweieinhalb Stunden bereits wieder aufstehen muss.

    Grundsätzlich muss ein Spiel mich jedoch fesseln und Spaß machen, dann stürze ich mich auch mit Vorliebe auf Indie-Titel oder Angle in Animal Crossing ein wenig um mich zu entspannen.



    Ich habe vor einiger Zeit eine liebe Person kennengelernt mit der ich häufiger League of Legends spiele. Sie arbeitet wie ich in einem Büro, wobei ihr Job jedoch wesentlich weniger technisch ist als meiner.

    Sie sagte mir einmal, dass in ihrem normalen Umfeld eigentlich niemand weiß, dass sie gerne zockt. Weil es ihr peinlich ist.

    Da frage ich mich… gibt es wirklich noch dieses Klischee, dass ein Zocker (ob männlich oder weiblich) direkt abwertend betrachtet wird? Ich selbst versuche immer wieder dafür einzutreten, dass dieses Medium auch nur Unterhaltung ist, aber eben auch viel mehr sein kann, als das typische Fernsehprogramm.

    Sie jedoch traut sich nicht ihrem täglichen Umfeld etwas davon zu erzählen, sondern spielt lieber mit uns abends ein wenig und hat Spaß.

    Einerseits kann ich das verstehen. Gerade wenn man im Job gefragt wird, bin ich sehr vorsichtig. Dennoch erzähle ich gerne davon. Es ist meine Leidenschaft zu spielen. Natürlich habe ich auch noch andere Hobbies, aber keines davon zieht mich so sehr in seinen Bann und schreibt so viele gute Geschichten über die ich selbst bestimmen kann. Und gerade wenn Menschen diese Seite an mir nicht kennen, oder nicht akzeptieren können, haben sie bei mir nicht sehr lange eine Chance. Ich bin tolerant und verstehe wenn jemand nicht zockt. Dennoch möchte ich, dass dieses Medium ernst genommen wird und man sich nicht beispielsweise im Vorlesungssaal von mir wegsetzt, damit man sich „dieses kindische Gerede“ nicht anhören muss.

    Es gibt zwangsweise Themen, die einen nicht interessieren, aber zuzuhören und zu verstehen ist meiner Meinung nach nicht zu viel verlangt. Wenigstens kann man es versuchen.

    Genauso erinnere ich mich bestimmt so oft, wie viele andere hier, an meine Mutter, die in meiner Zimmertür steht und mir vorwurfsvoll sagt, dass ich viel zu oft und zu lange am PC sitze. Dass sie in dem gleichen Zeitraum wie ich, dauerhaft vom Fernseher saß spielte keine Rolle. Das ist ja etwas anderes.

    Ich lebe seit über einem Jahr nun ohne Fernseher und ich vermisse gar nichts! Serien schaue ich über das Internet, sowie Filme. Online-Videothek sei Dank. Nachrichten gibt es auf verschiedenen Seiten von Zeitungen. Meine Unterhaltung kann ich frei wählen. Ich zappe nicht mehr ziellos durch Programme oder muss um Punkt 21.15 Uhr vor dem Fernseher sitzen um die Folge nicht zu verpassen. Und ich kann spielen so viel ich will, solange es meine Zeit zulässt. Das ist mir wesentlich lieber als eine ständige Berieselung, die häufig noch von so niedriger Qualität ist, dass es schon beinahe körperliche Schmerzen bereitet.

    Anders so ein Freund von mir. Ich habe ihn über mein Studium kennengelernt und konnte ihn eine Zeitlang beobachten.

    (Für wen das jetzt komisch klingt… ich beobachte gerne Menschen in ihren Situationen, oder rede mit ihnen darüber…fast niemand ist so wie er nach außen scheint. Hinter jedem Lächeln kann sich etwas Trauriges verstecken. Und nur wer genau hinsieht und hinhört erfährt was echt ist und was darunter liegt.)

    Er ist faul…unglaublich faul, das sagt er auch von sich selbst. Seine Motivation beim Zocken aufzustehen und sich etwas zu essen zu machen tendiert regelmäßig gegen null. Er spielt hauptsächlich World of Warcraft und LoL. Anderes nur sehr selten.

    Ich habe das Gefühl er sucht dabei ständig Anschluss. Er will nichts verpassen. Jede Minute, die er nicht spielt ist scheinbar verschwendet. Gerade bei LoL müssen seine Einladungen schnell beantwortet werden, und schon geht es weiter mit dem nächsten Match. Nach 2-3 Spielen wird mir das meist zu stressig und ich mache wieder etwas anderes. Er lebt seit ca. einem Jahr in einer anderen Stadt weg von seinen Freunden. Und auf der Arbeit finden wir selten wirkliche Freunde.

    Wir arbeiten in unserer Firma hauptsächlich mit Menschen zusammen, die verheiratet sind und mehrere Kinder haben. Ab 40 aufwärts. Versteht mich nicht falsch, ich mag meine Kollegen, dennoch ist der Interessenunterschied häufig gewaltig.

    Die Motivation von diesem Freund ist glaube ich das spielen in der Gruppe an sich. Er will häufig höher, schneller, weiter, besser sein. Nichts verpassen, immer dabei sein. Alleine deswegen kommen Singleplayer Titel für ihn kaum in Frage.

    Als ich ihm von The Witcher 3 erzählt habe und davon, dass gewisse Figuren sich näher kommen, meinte er schockiert „In meinen Spielen wird nicht gevögelt“!

    Sehr amüsant, dennoch werde ich vielleicht mal versuchen ihn an meinen Controller zu ketten, damit er es spielt. Er sollte es sich wenigstens mal ansehen.

    Ein anderer Kommilitone spielt zum Beispiel mit Vorliebe einen Indie-Titel namens Faster Than Light (FTL). Er spielt es vor allem um zu entspannen und abzuschalten. Durch ihn habe ich einen Einblick in die vielschichtige Community erhalten. Die sehr freundlich und humorvoll wirkte.

    Obwohl diese 3 Menschen sehr unterschiedlich sind, spielen sie vor allem um Spaß zu haben. Jedoch alle mit unterschiedlichen Motivationen. Manche wollen entspannen, andere suchen die Action.

    Nun würde es mich interessieren:

    Warum zockt ihr gerne? Was findet ihr an diesen Spielen am besten? Was bringt es euch persönlich?

    Über den Autor

    Bellasinya
    Ich zocke für mein Leben gern, schreibe viel und zeichne auch mal hin und wieder. Ansonsten nutze ich meine freie Zeit dazu möglichst viel Zeit mit meinen Freunden zu verbringen.

Kommentare

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  1. Ryuzaki
    Von De4thM0nkey inspiriert, möchte auch ich etwas näher auf die Frage "Warum ich spiele" eingehen.
    PS: Der folgende Kommentar ist identisch mit meinem Kommentar bei De4thM0nkey´s Blog "Antwort auf den Blog von Bellasinya".

    Ich selbst hatte in jungen Jahren keinen eigenen PC, dafür aber schon von klein an eine Konsole. Zuallererst den Gameboy, gefolgt von der PS1 und dann der PS2. Damit wurden sicherlich die ersten Brücken zum Spielen geschlagen. Auch verband das Spielen so manche Freundschaft. Nach der Schule traf man sich gerne zum Tauschen von Pokémon oder dem sportlichen Zweikampf bei Worms.
    Jedoch konnte mein Vater einen PC sein Eigen nennen und ich habe es damals geliebt, ihm beim Zocken zuzusehen. Schräg hinter seinem Schreibtisch war eine kleine Couch aufgebaut und immer wieder habe ich mich dort auf der Armlehne zusammengerollt und ihm begeistert und total fasziniert dabei zugeschaut, wie er sich durch Spiele wie Doom oder Quake (mein Vater spielt eigentlich nur Shooter, selbst heute noch mit über 50) kämpfte. Ich schätze mal, dass ich durch diese Zeit in Sachen Gaming stark geprägt wurde. Auch wenn es noch einige Jahre dauern sollte, bis ich selbst aktiver Computerspieler wurde.

    Mit dem Beginn der 7. Klasse stand, ähnlich wie bei dir, ein Umzug von 700 km an. Von einer damaligen Freundin hab ich Black & White als Abschiedsgeschenk bekommen. Das Spiel hat uns damals noch über lange Zeit, trotz der Entfernung, miteinander verbunden. Wir hatten den Titel beide ausgiebig gespielt und uns über Briefe und Telefonate über unsere Erfahrungen und Fortschritte ausgetauscht.

    Als es dann an mein Fachabitur ging, verließ ich mein Elternhaus. Ich zog in einen größeren Ort und lebte die ersten Jahre in einem Wohnheim. Damit mir in der neuen Umgebung nicht zu langweilig werde, bekam ich damals einen Laptop von meinen Eltern geschenkt, sowie von meinem Shooter-Begeisterten Vater das Spiel Far Cry überreicht. Und das war dann wohl der Moment, wo ich wirklich aktiv anfing zu zocken. Einmal auf den Geschmack gekommen kaufte ich mir immer mehr Spiele und holte auch einige Klassiker nach, wie Mafia oder Gothic, die ich bis dato verpasst hatte. Seid dem sind jetzt ziemlich genau zehn Jahre vergangen.

    Ich hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich niedergeschrieben und erlaubt zumindest einen kleinen Einblick in die Frage "Warum ich spiele".

    Grüße
  2. De4thM0nkey
    Also weiter.. 4. Klasse, Empfehlung zum Gymnasium -> Umzug ! Wohin? Knapp 700Kilometer weit weg, ans andere Ende von Deutschland... Für 3 Wochen noch in eine neue 4. Klasse gegangen, bis es dann weiter ging. Diese neue Klasse(Insgesamt gingen 7-9Leute aufs Gymnasium). Davon 5-7 nicht in meine Klasse. So, 2 Leute mit denen ich vorher kaum Kontakt hatte, die ich jedoch ein wenig kannte und 30andere komplett neue Klassenkameraden. So, was macht man, man freundet sich mit Leuten an, der eine zockt gerne irgendwelche Spiele, der andere spielt Fußball, wie das eben so ist. Der Fußballspieler wohnt zu weit weg, und so trifft man sich (zwangsläufig) mit dem Zocker. So kam ich an mein erstes Spiel (in dem Falle Warcraft 3). Meine Eltern haben immer dafür gesorgt, dass ich zur Schule einen sportlichen Ausgleich habe, so war ich also beim Fußball, habe gelegentlich Leichtathletik gehabt (auch semi-erfolgreich), habe getanzt und getaucht. Alles hat mir sehr viel Spaß gemacht. Wenn ich dann nichts davon hatte, habe ich eben gezockt, bin dann auch über andere Freunde an League of Legends gekommen, was ich immernoch sehr gerne spiele. So, alles ganz ok, Abitur fertig.. Was folgt jetzt? Na klar, Studium! Nebenher bisschen Geld verdienen? Ja bitte doch! Also Duales Studium, die Schule lief schon nebenher, dann würde das Studium wohl auch klappen.
    Ende Chapter 2, wo war ich? Ich habe regelmäßig gezockt, Hobbys eher spartanisch (Training und Spiele eben), hatte mein Abitur in der Tasche und jetzt folgte ein Duales Studium. Wo? Knapp 300Kilometer von meinem aktuellen Wohnort entfernt.

    Also alles vorbereitet. Und Umgezogen!

    Neue Wohnung, neue Arbeit, neue Leute.

    Wen kannte ich noch? Die Communities in meinen Spielen. Und den ein oder anderen (einen triffts eher) Freund, den ich im echten Leben kannte, der dieselben Spiele gespielt hat.

    Keine Eltern, die mich dazu drängen könnten, mir ein anderes Hobby zu suchen, oder aufhören, am PC zu sitzen. Klar, kommen sie manchmal vorbei, um nach mir zu sehen, aber auch eher selten.

    Das Duale Studium läuft im Prinzip so ab, ich arbeite meine vorgegebene Zeit und fahre dann nach Hause.Ich überlege mir, brauche ich noch etwas zu trinken oder zu essen (meist Cola als Getränk und Brot / Aufstrich zum Essen). Falls ja, fahre ich zum nächsten Supermarkt und hole mir etwas. Falls nein, möchte ich was mit meinen Freunden unternehmen. Im echten Leben habe ich keine Freunde, die bei mir in der Stadt wohnen. Also logge ich mich ins Teamspeak ein, um mit meinen "Freunden" zu zocken. Dabei ist es mir egal, wielange ich diese Personen schon kenne, einfach dieses "dazuhören" gefällt mir daran, und somit finde ichs dann auch schade, wenn ich mal ne Runde aussetzen muss (wobei ich dann meist zusehe und meine Kommentare dazu ablasse).

    Was bringt es mir persönlich?

    Uff, ich denke nichts. Außer diese "Befriedigung" meiner Lust in eine Gruppe zu gehören, wie ich es damals in der Grundschule gewesen bin.

    Für alle, die bis hierhin gelesen haben, vielen Dank für die Aufmerksamkeit und vielleicht erinnere ich dich, Bellasinya, an deinen Freund, von dem du erzählt hast, weil ich viele Aspekte von ihm auch in mir gesehen habe.

    Liebe Grüße,
    De4thM0nkey

    P.S. Ich habe den Text nicht nochmal durchgelesen, sondern einfach drauf losgeschrieben. Ich bitte deshalb, Rechtschreibfehler und ähnliches zu ignorieren. :)
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  3. De4thM0nkey
    Erstmal möchte ich sagen, dass ich deinen Blog sehr schön fand und er gut zu lesen war.

    Dann möchte ich der Community danken, dass diese nicht im Sinne von "Du bist erst 21 und hast eh noch keine Ahnung vom Leben, komm erstmal in unser Alter" geantwortet hat (Solche Reaktionen hatte ich auch schon).

    Ich finde es ebenfalls gut, dass du eben NICHT so an das Thema rangegangen bist, wie es ein Psychologe tun würde, und alles mit Fakten bla bla belegt hast. Ich finde, ja das Thema sollte jeder für sich selber beantworten, ich finde aber auch, dass es "Typen" gibt, obwohl jeder natürlich komplett verschieden ist, und jeder einen unterschiedlichen Grund hat, zu zocken. Ein Psychologe kann nicht jeder einzelnen Person, den Grund erklären, warum diese Person zockt. Dazu gehört die Vergangenheit dazu und es kommen noch viel mehr Einflüsse dazu.

    Aber wollen wir deine Fragen beantworten. :)

    Warum zocke ich gerne?

    Ok, das wird jetzt eine Zeitreise mit enormen Sprüngen (Hab gehört, du beobachtest gern Leute, und solche Geschichten helfen dir bestimmt;-) )

    Also ich hatte seit ich denken kann immer schon meinen PC. Wirklich immer, meine Eltern haben mir seit ich 2,5Jahre alt war einen besorgt.
    Dieser PC stand jederzeit in meinem Zimmer und ich konnte viele Lernspiele (Sesamstrasse und Co.) an ihm spielen. Auch hatten meine Eltern dafür gesorgt, dass ich darüber fernsehen konnte. Im Prinzip war es also meine Beschäftigung, falls ich mal nichts zu tun hatte..

    In der Grundschule habe ich den PC kaum benutzt. Die meiste Zeit habe ich mit meinen Klassenkameraden Fußball gespielt, war draussen am Toben und hab Quatsch gebaut.

    So, erster Schnitt, ihr werdet euch denken, warum erzählt er uns das? Wenn ihr es langweilig findet, solltet ihr besser jetzt aufhören zu lesen. Für die, die jedoch weiterlesen, ich bin der Meinung, dass ich nur durch die Einflüsse, die ich im Folgenden beschreibe überhaupt dahin gekommen bin, was ich jetzt bin.
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  4. De4thM0nkey
    So, musste 2 Kommentare machen .. Jetzt ist mein Kommentar drin! :)
  5. Ryuzaki
    Sehr lesenswerter Blog, Daumen hoch dafür. :-D

    Meine Motivation beim Spielen ist ähnlich wie bei den meisten hier. In erster Linie geht es mir einfach um den Spaß an der Sache und um das Erleben einer guten Geschichte. Ich bin ein begeisterter Leser, am liebsten Fantasy und Science Fiction, und wenn ich beim Zocken eine spannende Story, wie in einem Dragon Age: Origins oder Bioshock Infinite erleben kann, dann ist das für mich ein unglaublicher Motivationsschub. Das ist auch der Grund, warum ich eigentlich nur Single Player bevorzuge.

    Das ich mich, wie in dem von dir erwähnten Fall, für mein Hobby schäme, kommt für mich nicht infrage. In meinem Umfeld weiß jeder, wie sehr ich mich für Spiele begeistern kann. Da ist es völlig egal ob nun Familie, Freunde oder Kollegen, verheimlichen würde ich diesen Aspekt von mir niemals. Schließlich ist das Zocken etwas, dass mir Freude bereitet. Ich sehe nicht, was daran verkehrt oder abnormal sein sollte.

    Grüße
  6. FortuneHunter
    Wieso ist es "den Kopf in den Sand stecken", wenn man einfach mal Urlaub vom Alltag macht.

    Ich glaube du hast etwas falsch verstanden bei meinem Beitrag. Ich bin 10 Stunden am Tag ein produktives Mitglied unserer Gesellschaft und ich unternehme außer Spielen auch noch andere Dinge.

    Nur Abends, wenn die meisten sich mit "Fernsehen" beschäftigen, nehme ich halt Urlaub vom Alltag und tauche in andere Welten ab.

    Aufgegeben habe ich mich noch lange nicht. Ich sehe im Spielen nur ein abschalten vom Alltagsstress, den ich in meinem Arbeitsalltag ausreichend habe.

    Und spielen und dabei die Seele baumeln lassen ist mein Ausgleich dafür.

    Unter der Woche bin ich froh, wenn ich nicht noch Abends wo hin muss. An den Wochenenden sieht das ganz anders aus.

    Ich kann ja nichts dafür, dass du darin keinen Sinn siehts und es als unproduktiv ansiehst. Ich sehe es nicht so.

    Und was das produktive meines Hobbys angeht:
    - Ich baue mir meine Gaming-Rechner selbst zusammen und tüftel oft über die richtige Zusammensetzung. Aktuell habe ich einen Rechner der HighEnd-Klasse gebaut und demnächst ist noch ein kleiner feiner Rechner der 600 €-Klasse fällig, damit die alten Games von früher wieder zur Geltung kommen, die oftmals mit zu viel Grafikspeicher etc nicht besonders gut zurechtkommen.
    - Ich entwerfe in Spielen in denen das möglich ist gerne meine eigenen Spielfiguren.
    - Du triffst mich oft in Foren an, wo ich Leuten bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehe.
    - Ab und zu mache ich auch Übersetzungen für Mods.

    Wie Du siehst kann auch das Hobby "Games" ein sehr produktives sein.

    Wenn man es anders empfindet, dann ist man vielleicht selbst nicht produktiv genug in dem Bereich unterwegs.

    Und um deine letzte Frage zu beantworten: Ja ich bin wirklich zufrieden, weil es ein Hobby ist (neben anderen), dass mich mit Befriedugung erfüllt.

    Traurig, dass du anscheinend nur zum Schubladendenken befähig bist und Gaming mit Realitätsflucht gleichsetzen musst.
    Irgendwie hast du in deinen jungen Jahren unsere Leistungsgesellschaft schon so verinnerlich, dass du "Angst" hast unproduktiv zu sein und somit kein würdiges Mitglied dieser Gesellschaft.
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  7. Yeager
    1. Du bist nicht allein Ü40 ^^, ich glaube, man kann so langsam mal an eine Alter-Sack-GS-Gruppe denken für uns:)

    2. Ja, das hat mich auch gestört. Deshalb blieb ich damals beim Amiga. Erinnerst du dich noch an die Kleinkriege Amiga VS Atari ST VS C64 VS PC usw.? Wie Glaubenskriege. Sowas kann nur von Nerds kommen. Blöd nur, dass ich auch einer davon war :D
    Heute ist es ja überschauberer: "Nur" Konsole VS PC. Und vielleicht noch die Konsolen untereinander. Und demnächst noch SteamMachines. Und dann wären da noch die 3D-Brillen und...ich nehme alles wieder zurück :)

    3. Ja, ein wirklich schöner Blog - mit einem gewaltigen Thema.
  8. Early
    Ihr kennt alle Leute... Bei Männern hatte ich das eigentlich fast überhaupt noch nie. Frauen schütteln meist den Kopf über Videospiele - aber das machen sie sowohl bei gemeinsamen FIFA-Sessions als auch bei RPGs. Und wenn ich mit Freunden zu lange um die Häuser gezogen bin ebenso. ;)
  9. jefiboy111
    Trotz unseren 20 Jahren unterschied habe ich mich zu 100% mit deinem Kommentar indentifizieren können, bin froh dass noch andere so denken! :)
  10. Bellasinya
    Zunächst einmal Vielen Dank für das Feedback, die ganzen Meinungen, die Kritik und die Diskussion!
    Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, aber es freut mich sehr!

    Ja ich gehe nicht sehr wissenschaftlich an dieses Thema heran, wie Dimitri geschrieben hat, gibt es darüber auch schon viele Forschungsergebnisse. Wichtig war mir, was bringt es euch?
    Und darauf habe ich viele unterschiedliche Antworten erhalten, an die ich selbst, so noch gar nicht gedacht habe.
    Zu der Theorie wir stecken als Spieler einfach nur unsere Köpfe in den Sand halte ich nicht für sehr fundiert.
    Ich nehme als Beispiel mal die Welt von The Witcher 3. Auf dem Bildschirm ist sie wunderschön, die Geschichten sind erwachsen erzählt und oft muss man schwierige Entscheidungen treffen.
    Aber wenn man genauer hinsieht ist diese Welt nicht besser als unsere, im Gegenteil. Geralt gehört einem Orden an, der Jungen genetisch verändert um aus ihnen Monsterjäger zu machen, viele Sterben bei dieser Prozedur. Es herrscht Krieg, die Gesellschaft wird bestimmt von Rassismus und Korruption. Als Hexer begegnet man immer wieder Personen, die einen nur in Ruhe lassen, weil man ein Mutant ist, der sich wehren kann.
    Das ist bei bestem Willen keine bessere Welt als unsere.
    Wenn ich die Realität erleben will schaue ich Nachrichten oder informiere mich auf den Internetseiten diverser Zeitungen. Die Probleme zur Zeit sind da und lassen sich nicht einfach wegdenken.
    Doch ist es so schlimm wenn ich mich für ein paar Stunden abends in eine andere Welt entführen lasse?
    Wir stecken nicht den Kopf in den Sand. Wir lassen uns unterhalten. Wir entfliehen der Realität vielleicht für einige Zeit, jedoch existiert für uns dann nicht nur noch diese Welt in der wir spielen.
    Der Mensch sollte in der Lage sein, Realtät und Spielewelt zu trennen. Ebenso sollte in der Lage sein, nicht alles zu glauben, was im Fernsehen gezeigt wird oder im Internet steht.
    Aber das ist ein sehr großes Thema, dass ich hier beinahe schon zu sehr vertieft habe.

    Dann Vielen Dank an die ganzen Spieler der ersten Stunde. Den ganzen Eltern kann ich nur sagen. Es ist toll wenn ihr mit euren Kindern spielt. Sei es noch draußen und abseits von Konsole, oder etwa zusammen Autorennen.
    Mein Vater hat oft mit mir zusammen gespielt, und immer darauf geachtet was ich spiele. Ich glaube manchmal, dass ich es ihm zu verdanken habe, dass ich so mit diesem Medium umgehe wie ich es heute tue.

    In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Gedanken und Antworten von euch.
    Und wenn ich Zeit habe schreibe ich natürlich gern, mal wieder etwas!
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