Wenn der Hype im Alter ausbleibt

Von CoRon3x · 17. Juli 2016 · Aktualisiert am 26. Juli 2016 ·
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  1. (Vorwort nach der Wahl zum Blog der Woche. Danke dafür! Dieser Blog spiegelt natürlich meine persönliche Sicht der Dinge wider. Ich versuche nicht auszudrücken, dass jeder älter werdende Mensch automatisch so mit dem Thema umgehen wird wie ich. Viel Spaß beim Lesen.)



    Eine sehr verallgemeinerte Überschrift möchte man meinen, doch ich möchte auf ein ganz bestimmtes Thema hinaus. Vor einiger Zeit las ich mal den Beitrag eines Users auf Reddit im Overwatch Bereich, der gerade einmal zarte 18 Jahre jung war. Es war circa eine Woche vor Release und er betonte wie "gehyped" er wäre. Er könnte es kaum erwarten endlich dieses Spiel sein Eigen zu nennen und endlose Stunden dort drin zu versenken.


    Er betonte ganz klar, dass es an seinem Alter läge. Er hätte all die großen Dinge verpasst, wie die ersten Konsolen, die Anfänge der mächtigsten eSport Titel aller Zeiten, revolutionäre Sprünge im Bereich der Hardware oder als die besten MMOs ihrer Zeit die Pforten öffneten. Overwatch war nach seiner Aussage DAS nächste, große Stück Software in der Geschichte der Videospiele.


    In dem Moment stellte ich mir selbst die Frage, wann ich das letzte Mal tatsächlich dieses Wort "Hype" auf mich anwenden konnte und kam nicht wirklich schnell zu einer Antwort. Ich tippte auf den damaligen Release von Battlefield 3, aber das war mehr eine einfache Freude, also grub ich noch tiefer und da fiel es mir ein. Das letzte Mal, dass ich wirklich vor lauter Aufregung wegen eines Spiels im Dreieck sprang und es kaum aushalten konnte war im Jahre 2004. Ich war zarte 16 Jahre jung und musste einen Erwachsenen bei mir haben, da ich folgendes sonst nicht bekommen hätte - GTA San Andreas für die Playstation 2. Danach erinnere ich mich an kein Spiel mehr, welches solch eine Art von Emotionen hervorrufen konnte und von diesem Moment bis zur Gegenwart wurden viele, großartige Titel veröffentlicht. Also woher kommt das?

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    I. Ich werde alt

    Ja, das gute Alter ist so ein Thema für sich. Zum Zeitpunkt dieses Beitrages sind es noch 1 1/2 Jahre, dann steht die Drei vorne und ich darf offiziell eine Krise nach der anderen durchleben und grau werden. Vor zehn Jahren habe ich mir noch eingeredet, dass sich meine Begeisterung für Videospiele nie ändern wird, weil ich nun einmal damit aufgewachsen bin und es für "meine Generation" normal ist. Stattdessen sitze ich oft vor meinem PC, gehe die 400 Spiele der Steam Library durch, zusätzlich noch Origin, Uplay oder Battle.Net und verliere nach wenigen Minuten des sinnlosen Rumgeklicke die Lust.

    Natürlich sind da viele Titel mit inbegriffen, für die ich mir beschämt an den Kopf fassen sollte, aber gleichzeitig sind auch genügend andere vorhanden, die es wert wären gespielt zu werden. Trotzdem atme ich tief ein, schnaufe hörbar laut wieder aus und widme mich dem Kästchenziehen auf dem Desktop. Die Motivation ist irgendwo zwischen Pubertät und der bevorstehenden Midlife-Crysis links abgebogen und wollte Cortana keinen Glauben schenken, als sie "BITTE WENDEN" durch den Hörer brüllte.


    II. Unterhaltungsmedien sind unser Alltag


    Wir führen sie immer mit uns, diese Möglichkeit immer und überall bespaßt zu werden. Smartphones und Tablets sind in Jedermanns Hand und Apps wie Netflix, Amazon, Facebook und Co. findet man wahrscheinlich auf dem Großteil aller Geräte. Für mich ist das irgendwann der Technik-Overkill geworden. Ganz bewusst habe ich mir, nachdem mein eigenes Smartphone sich verabschiedet hat, nur zu einer 100€ Variante gegriffen, die selbst beim Start von Whatsapp schon ins Schwitzen gerät.


    Ich gehöre zu diesen Leuten die absolut kein Verständnis dafür haben, dass jemand permanent erreichbar sein muss und zwanghaft auf sein Handy starrt. Wenn man mit mir einen Film guckt, dann gilt Handyverbot wie im Kino und wer sich daran nicht hält, der braucht sich nicht beschweren, wenn ich irgendwann genervt den Film mittendrin abschalte. So wichtig kann wirklich niemand sein.


    Unterhaltungsmedien dreschen an jeder Ecke auf uns ein weswegen ich nur noch mehr versuche ihnen aus dem Weg zu gehen. Da macht es dann keinen Unterschied ob wir hier von Apps, Hardware oder Videospielen reden. Natürlich reagiert da jeder anders drauf. Manche können gar nicht genug davon kriegen, andere können es gut dosieren und ich reduziere es gerne auf ein Minimum. Nur Musik, die darf gerne den ganzen Tag laufen und mich ablenken.

    III. Zu viele Enttäuschungen

    Spore, Battleborn, Sim City, The Division, Evolve (Pre F2P) und nicht zu vergessen, Brink, der "nächste, große eSport Shooter". Das sind nur ein paar Titel die viel versprachen und nichts, nur wenig oder sehr verspätet etwas umsetzen konnten. Die Zeit bevor ein Videospiel überhaupt auf den Markt gebracht wird ist mittlerweile schon so anstrengend, dass ich ab und an die Lust und das Interesse verliere.


    DLCs hier, Season Passes da. "Kauft dies und bekommt das." "Kauft am besten alles, denn sonst fehlen euch 80% des eigentlichen Spiels." "Oh und denkt daran, dass nächstes Jahr schon der Nachfolger erscheint, also bezahlt bitte ordentlich den Vollpreis." "Vorbstellen bloß nicht vergessen, sonst bleiben euch Boni verwährt die ihr erst wieder bekommt, wenn das gescheiterte Spiel drei Jahre später auf Free2Play umstellt!"

    Das sind die Dinge die ich sehe wenn ein neuer oder alter Franchise mit seinem Release wirbt. E3 Pressekonferenzen bestehen zu 50% aus Videos, zu 10% aus schlecht gescripteten Live-Matches mit Mitarbeitern die sich so taktisch absprechen, dass es mir kalt den Rücken runterläuft und zu 40% aus allen Infos bezüglich weiterer, kommender Inhalte die aber erst in den darauf folgenden Monaten erscheinen, von denen man aber das Meiste natürlich noch nicht verraten möchte. Wir kaufen ja schließlich alle gerne die Katze im Sack. Egal wie sehr sie schon nach Verwesung stinkt.


    Es sind solche Sachen die bei mir dafür sorgen, dass ich gar nicht erst auf den "Hype-Train" aufspringe und eher skeptisch dreinschaue um mich zu fragen, an welcher Stelle bei den Konsumenten etwas falsch gelaufen sein muss, dass sich solch ein System durchsetzen konnte. Gerade dann finde ich es so faszinierend wenn Spiele wie The Stanley Parable, Keep Talking And Nobody Explodes, Bastion oder Limbo um die Ecke kommen und all diesen Trubel nicht nötig haben, aber dennoch ganz oben mitspielen. Genau bei diesen Titeln habe ich dann auch Monate später noch im Kopf wie unterhaltsam sie waren. Bei einem The Division fällt mir nur ein, wie ich regelmäßig im Schneckentempo in die Base of Operations einlaufe und dabei fast einschlafe.


    Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich zum Beispiel bei einem kommenden Titel wie No Man's Sky sehr skeptisch bin. Die Entwickler versprechen eine ungeahnte Vielfalt und werfen mit Zahlen um sich die man sich kaum vors Auge führen kann. Alles ist dem Zufall überlassen, nie wird man Einheitsbrei erleben. Entdecken, entdecken, entdecken und das für nur 60€.


    Früher als Teenager war mir sowas egal. Da habe ich Spiele, bei denen ich mir nicht sicher war, einfach auf anderem Wege besorgt. Heute mache ich das nicht mehr, sondern kaufe wie ein ehrlicher Bürger alles legal, wenn auch zum Großteil über Keyseller. Und gerade dann beginnt man auf sein Geld zu schauen. 60€ für einen Zufallsgenerator der sich trotzdem irgendwann wiederholen wird. "Gestern war da dieses schuppige, grüne Monster. Heute ist es wieder da, nur in gelb und mit Flügeln." Das müsste eigentlich jeder potentielle Käufer selber realisieren können und dennoch habe ich Leute in meinem Freundeskreis, die naiv alles vorbestellen was einen großen Namen trägt.


    Bei Battlefield 1 mache ich mir da beispielsweise keine großen Sorgen, wenngleich ich noch nicht meine Vorbestellung abgeschickt habe. Aber kommende Titel wie das angesprochene No Man's Sky, For Honor, Ghost Recon: Wastelands, Watch Dogs 2 und jedes Fifa oder Call of Duty sehen so gut aus und versprechen so viel, dass bei heutigem Standard meines Erachtens nach nicht mehr viel dahinter stecken kann. Stichwort: Grafikblender.


    IV. Communities und ihre Eigenarten


    Mein letzer Punkt, der sich speziell auf Multiplayer-Titel bezieht. Es gab schon immer Spieler die unbedingt ein negatives Beispiel sein wollten und sich dementsprechend verhalten haben. Über die letzten Jahre hinweg hat sich das allerdings zu einem grauenhaften Standard entwickelt. Gerade als aktiver Reddit Nutzer kommt man nicht drum herum dies täglich live und in Farbe mitzuerleben.


    Die beiden besten Beispiele der letzten Monate waren da wohl Rainbow Six: Siege und The Division. Anfangs betrat man die Community, las nützliche Tipps, bekam Hilfestellungen, leistete selber seinen Beitrag und fühlte sich wohl. Doch sobald ein kleiner Fehler im System ist, springt der Funke sofort auf alle über. "Toxic" ist der Begriff den man dafür benutzt. Die Community spuckt nur noch Gift und Galle und lässt keinen Stein auf dem anderen.


    Ich könnte diese Subreddits einfach meiden, allerdings breitet es sich dann schlagartig aus wie ein Lauffeuer und infiziert auch andere Seiten. Man kommt fast nicht drum herum mitzubekommen, dass mal wieder alles den Bach hinunter geht. Spätestens da verliere ich die Lust ein aktiver Teil solch einer Community zu sein. In solchen Momenten suche ich dann die guten Seiten des Internets auf und besuche das Stardew Valley Subreddit in dem nur Liebe versprüht wird und jeder den Anderen seine Farm zeigen möchte.


    Fazit


    Ich bin ein alter Griesgram der Technik verpönt, Fortschritt hasst, geizig ist und lieber ein Individuum sein möchte anstatt sich der Masse hinzugeben. So liest es sich zumindest. In Wirklichkeit bin ich einfach nur erschöpft von all den Daten die täglich verarbeitet werden müssen, von leeren Versprechungen die Entwickler machen und nicht einhalten und all dem Marketing-Wahn der Einzug erhalten hat.


    "Früher war alles besser" sagt sich so leicht und meistens sind es nur irgendwelche Nostalgiker die auf ein "Das NES war so toll" mit "Quatsch, nur das Atari war die einzig wahre Konsole und nichts wird jemals besser sein" antworten. Aber manche Dinge im Bezug auf Videospiele und den Fortschritt waren damals wirklich besser.


    Ich will es gar nicht so sehr auf mein Alter schieben, immerhin bin ich gerade einmal Ende 20. Sollte ich jemals Kinder haben, dann würde ich mich freuen fähig zu sein sie in ihren eigenen Spielen zu besiegen und zu zeigen, dass auch der Papa mit sowas groß geworden ist, denn für meine Eltern sind Smartphones heute immer noch Teufelswerkzeuge und meine Großeltern sind froh, wenn sie den Fernseher eingeschaltet bekommen.


    Es macht wohl dieser Mix aus neuen Interessen durch das Alter, viele Fehlentscheidungen beim Spielekauf, falsche Versprechen und eine daraus entstandene Gleichgültigkeit. Und um den Anfang nochmal aufzugreifen - ich habe all die großen Dinge unserer Zeit live miterlebt. Ich saß damals schon an Ataris, an NES Spielen, Warcraft 3, besaß zwischendurch einen unglaublichen AMD Duron 1300 der meinen Pentium 2 ablöste und eine 64mb starke Geforce 4 Ti 4200 als Ersatz für meine Geforce 2 MX400. Ich habe mit Lara Croft Fledermäuse gejagt und meinen Butler geschubst, mich mit Sonic so viel gedreht, dass mir schlecht wurde, kenne die Karten von GTA 1, 2 und London auswendig, weiß genau welches Video gemeint ist wenn jemand "Mines, Mines, Mines..." sagt und hatte das originale TAMM-Buch kurz nach Veröffentlichung in der Hand.


    Vielleicht kann mich deshalb einfach nur nichts mehr wirklich überraschen.

Kommentare

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  1. Yeager
    Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bist du Ende 20.
    Und siehst dich als alt an. Ich bin Anfang 40 - gehe ich dann schon als Dinosaurier durch, oder reicht's noch für den "Opa"? :)

    Wie auch immer: Ein Punkt fehlt in dem Ganzen aber noch. Über den allein man einen Blog schreiben könnte: Die Tatsache, dass wir schon zig Spiele GEFÜHLT gespielt haben, BEVOR sie überhaupt erschienen sind!

    Das ist die Kehrseite der Medaille der PR. Eine Sache wird einem so penetratant "schmackhaft" gemacht, dass, wenn sie erscheint, man u.U. gar keinen Bock mehr auf sie hat. Jüngstes Beispiel bei mir:
    Star Citizen.
    Seit 2 Jahren oder so bekam ich immer und immer wieder Schnippsel hier und Infofetzen da und neues Video hier und Re-Re-Preview dort mit. Es hat mich von Anfang an interessiert und ist ein Phänomen als Solches in Sachen Crowdfunding. Doch das war, zumindest für mich, zuviel des Guten. Zuviel Hype-Gemache. Ich habe ernsthaft das Gefühl, ich würde das Spiel in- und auswendig kennen. Was völlig unmöglich ist, da ich es nie spielte und es gar nicht erschien. Jetzt kann man es gratis spielen - und ich habe gar keinen Bedarf. Nicht, weil ich denke, dass es schlecht geworden wäre. Ich kann es nur nicht mehr sehen und hören, kommt mir zu den Ohren raus. Ich bedaure das und hoffe, dass es sich noch legt. Denn interessant ist SC allemal.

    Mag sein, dass ich vlt. ein Einzelfall bin. Mag am Alter liegen. Mag an der langen Entwicklungszeit von SC liegen. Mag alles sein.
    Aber der Effekt dürfte Vielen nicht unbekannt sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass bereits kurze Zeit nach Release eines gehypten Spiels sich die Stimmen in den Kommentaren mehren wie "öde", "spielt das noch wer?" und Ähnliches. Zieht man Irrationales (also Hater) ab, dürften trotzdem immer noch etliche dieser Kommentare übrig bleiben.

    Was die Werbung nie verstanden hat: Salz in der Suppe will wohl dosiert sein. Mehr ist hierbei nicht mehr, sondern weniger.
    Andererseits sind die Verkaufszyklen auch nicht mehr auf Langlebigkeit ausgelegt. Genau wie bei Haushaltsartikeln.
    Und leider ganz ähnlich auch bei Early Access Titeln.

    Insofern befürchte ich, dass "echte" Hypes immer seltener werden. Dafür gibt es den regelmässigen Aufschrei bei jeder AAA-Produktion - der ganze 7 Tage anhält. Vielleicht.
    Oder mit anderen Worten: "Falsche" Hypes, also Hysterie der Hysterie wegen, weil NEU!, weil von DEM Studio!, weil....WEIL EBEN! - werden umso häufiger.
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  2. Yeager
    Da gibts aber auch genauso gut Gegenbeispiele:
    Saß letztens in der S-Bahn neben einer Frau, deren Alter ich selbst mit viel Wohlwollen und Zurückhaltung auf Mitte 70 schätzen würde.
    Sie tipperte mit so einer Affengeschwindigkeit durch ihr WhatsApp, dass ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Das sah sie, guckte mich fragend an und meinte furztrocken:
    "Na, macht's Stalken Spaß? Keine Freundin oder was?"
    Ehrlich, passiert selten, dass ich nicht mehr weiss, was ich sagen soll. Aber da musste ich mich geschlagen geben :D

    Ein weiteres Beispiel:
    Vor 10 Jahren war ich mal Raidleader beim (Vanilla-)WoW. Wir hatten u.a. einen Tank, dessen Stimme im TS mir extrem tief vorkam. Meine ist schon nicht hoch, aber das war dann doch ne Ecke abgründiger. Gut, will nix heissen, kann aber ein Indiz für Alter sein. Als mal nix los war, fragte ich ihn, wie alt er eigentlich sei.
    Die Antwort war ein Schock: über 80!
    Er erzählte mir, wie gerne er in der Kindheit Rittergeschichten las, fasziniert war vom Mittelalter, aber natürlich nie selbst ein Ritter sein konnte. Für Live-Rollenspiele auch gar nicht mehr rüstig genug. Aber hier, im Online-RPG, da konnte er das. Ja, er wüsste, dass Krieger und Paladine hier nur bestimmte Funktionen erfüllten - aber für ihn waren es mal finstere, mal auf Hochglanz geputzte Ritter. Die er endlich mal sein konnte. Ausserdem wies er darauf hin, dass es solche Dinge zu seiner Zeit nicht gegeben hat, sie nicht mal denkbar waren. Er sagte dann: "Ich bin zwar alt, aber im Herzen immer noch der Zehnjährige, der nur spielen will."
    Das fand ich bewegend.
    Damit hatte er mehr und eine viel persönlichere Begeisterung fürs Spiel, als jeder andere, den ich kennen lernte. Und ich lernte viele kennen. Ich wäre nicht überrascht, wenn ich selbst in 40 Jahren so etwas sagen werde. Bei Spielen - oder dem, was aus ihnen dann wurde. Möglicherweise genau dasselbe: Zu unserer Zeit nicht denkbar.

    Gibt also auch Gegen-Thesen zum Thema "Alter" und "Hype" (Begeisterung) :) Kommt immer auf den Einzelfall an.
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  3. Guuge82
    Ich denke das Alter hat schon einiges zu tun wenn es um das hypen von Games (und anderem geht). Wobei man "Alter" wohl einfach durch Erfahrung ersetzen kann. Das letzte Mal, als ich mich selbst auf dem Hype-Train erwischte, war Elder Scrolls Online. Ich war da schon 32 und trotzdem bin ich dem Hype verfallen. Nur bin ich nicht ganz so kritisch wie viele Leute und somit wurde ich nicht enttäuscht.
    Aber es ist bei mir heute so, wenn ein Spiel zu sehr gehypt wird, werde ich umso vorsichtiger. Heutzutage verballern die Studios ja teilweise 1/3 des gesamten Budgets in Werbung zur Befeuerung des Hype-Trains. Schade, denn viele Spiele hätten davon profitiert, wenn man das Geld für das eigentliche Spiel aufgewendet hätte.
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  4. CoRon3x
    Stimmt Opi, das habe ich tatsächlich nicht bedacht. Nicht nur deine Variante, sondern auch im Bezug darauf, dass quasi 9 von 10 Spielen nur alte Ideen aufkochen die anderen Spiele schon Jahre zuvor gemacht haben.
    Manchmal startet man ein neues Spiel, investiert ein paar Stunden und merkt, dass man das alles schon kennt... nur mit einem anderen Setting und anderen Namen.
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  5. Yeager
    Ja, leider.
    Aber nenn mich nicht alt, ey :D
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  6. biochomiker
    Ich bin nicht sicher, ob ich jemals "gehyped" war. Als ich noch jung, schlank und dynamisch war gab es das Wort noch nicht. Um sich mit Freunden zu verabreden musste man noch schnurgebundene Telefone mit Wählscheibe (sic!) nutzen und gespielt wurde eigentlich immer draußen, wenn das Wetter es zuließ.
    Nichts desto trotz spiele ich immer noch gerne. Nur der Hype, der bleibt halt aus. Sicher kommt das auch von der Erfahrung her, dass nicht alles was hochgelobt wird (ich mag das Wort Hype nicht) auch wirklich gut ist. All zu oft ist an enttäuscht worden. Wenn das Alter mich eine Sache gelehrt hat: Finger weg von Vorbestellungen. Erst mal abwarten und schauen. Selbst Titel auf die ich freue (das kommende Deus Ex, Final Fantasy) werde ich erst einige Zeit nach Release kaufen. Man könnte also auch Sagen, das Alter lehrt einen auch Geduld. Je mehr man davon hat, desto Wahrscheinlicher ist es zudem, dass man das gewünschte preiswerter bekommt.
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  7. SirThomas
    Auch wenn ich so manches hier im Ansatz verstehe,geht es mir dann doch zu weit.Klingt für mich nach Desillusion,die aber teilweise auch selbst verschuldet ist. Man sollte sich nicht die steam-Bibliothek vollkleistern,wenn man sich damit dann am Ende selbst abstumpft ^^

    Jedenfalls hat es nichts mit dem Alter zu tun,denn selbst mit meinen 45 Jahren gibt es viele Titel,auf die ich mich sehr freue und die dann auch intensiv gespielt werden.
    Ist wohl eher eine Lebenseinstellung bzw. was man letzlich auch für Erwartungen an einen Titel hat. Ich lass mich da einfach oft überraschen, mache mir selbst keine zu festgezurrten Vorstellungen,wie das Spiel denn nun zu sein hat und fahre damit recht gut.
    Mein aufrichtiges Mitleid an diejenigen,die irgendwie keine Begeisterung mehr aufbringen können. Zeit,über einen Hobbywechsel nachzudenken :-P
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  8. Avarion
    Ich kann den Artikel durchaus nachempfinden. Allerdings Erstaunt mich das Alter. Ich bin über 40 und habe zwischendurch mal Momente wo ich keine Lust auf den PC habe. Auch das Gehypt werden passiert seltener aber weg ist es nicht. Allerdings habe ich mittlerweile einfach genauere Vorstellungen davon was ich spielen möchte daher packt mich das prickelnde Gefühl nurnoch wenn diese Elemente angekündigt werden. Obendrein habe ich mittlerweile einfach bestimmte Schlüsselelemente die einen Hype bei mir schlagartig beenden.

    In beiden Bereichen war ich früher entspannter. Ich wurde leichter gehyped und die Ernüchterung kam deutlich später.
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  9. syntax error
    Man wird mit dem Alter auch erfahrener. Insofern ist es normal denke ich dass man nicht mehr so oft gehypet wird.

    Früher wäre ich bei sowas wie No Mans Sky z.B. auch rattig geworden. Ich hatte mit Elite II damals einen ähnlichen Spaß damit einfach nur irgendwelche Planeten anzufliegen und darauf zu landen, nur um mal zu sehen wie es da aussieht (und einfach nur weil es geht).
    Heute sagt mir die Erfahrung dass kein Algorithmus eine liebevoll von Hand designte Welt ersetzen kann.

    Aber das Alter schützt vor dem Hype nicht. Bei mir steht mittlerweile eine 4 vorne und trotzdem kommen (zum Glück) immer wieder Titel raus wo ich mich schlecht beherrschen kann. GTA V oder zuletzt DOOM musste ich einfach sofort haben da führte kein Weg daran vorbei.

    Was mich wundert, dich nervt der Technik-Overkill und die Informationsflut aber treibst dich fleißig auf Reddit rum, das verstehe ich nicht so ganz.
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  10. Cr4sh
    Mir geht es ganz ähnlich wie dir in Sachen AAA-Titeln. Einzig Indiespiele können mich in den letzten Jahren noch wirklich begeistern. Selbst von Presse und Spielern sehr gut bewertete Spiele der letzten Jahre wie Skyrim, StarCraft II und Assassin's Creed IV, die ich mir irgendwann nach Release geholt habe, haben mich nicht mehr genug begeistern können, dass ich sie hätte auch nur ansatzweise durchgespielt.

    Inzwischen ist es auch so, dass ich mir sage, dass ich keine neuen Spiele brauche, weil ich nicht einmal genug Zeit und Lust habe, die älteren durchzuspielen.

    Ich denke, das liegt bei mir auch daran, dass all die Mechanismen, die AAA-Titel einsetzen, schon seit Jahrzehnten genutzt werden. Grafik blendet mich nicht, stattdessen spiele ich auch gern mal wieder ein Arx Fatalis von vor gefühlten Ewigkeiten. Guten Sound kriegen auch Indie-Games mitunter hin. Eine packende Story und Atmosphäre sind in AAA-Titeln ohnehin meinem Gefühl nach rar gesät.
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