Werte und Normen, Ex Mitarbeiter und Diesel

Von Motoer · 11. Januar 2019 · ·
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  1. Brief an VW

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    bezüglich Ihres neuesten Geniestreiches in Sachen Fürsorge von Mitarbeitern (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/vw-mitarbeiter-dieselgate-101.html) kann ich einfach nicht mehr anmich halten und muss Ihnen meine Anerkennung ausprechen.

    Ich fasse zusammen:

    1. Ihre Lobbyisten sind zu verkokst um Politikern zu sagen, was technisch in Sachen Schadstoffreduzierung möglich ist. (Denn natürlich glaubt niemand, dass in Deutschland irgendein Gesetz ohne die Automobilindustrie mit ins Boot zu holen, erlassen wird)
    .
    2. Dann sagen Ihre Techniker: Mist. Können wir nicht einhalten, die geforderten Emissionswerte. Aber was wir können, ist cheaten.

    3. Dann kommt das US-amerikanische Umweltamt und stellt Fragen. Im Auftrag ihres Konzerns (was Sie bestreiten, weil sie feige und nicht dumm sind) verzögert Herr Schmidt das Unvermeidliche um ..... Ja, um was eigentlich? Was haben Sie eigentlich gedacht, was passieren wird?

    4. Dann geht der Schmidt als einziger von VW ins Gefängnis und Sie kündigen ihn, weil, der hat den Abgasskandal zu verantworten!?

    5. Insgesamt wird welteweit weiterhin gelogen, verzögert, nicht aufgeklärt, abgewartet, weiter gemacht?!

    6. Und jetzt verklagen Sie den Schmidt auch noch.

    Sie sind so geil. Respekt. Ich habe zwei Töchter, eine 14 und eine 2 Jahre alt. Ich deute mit den Fingern auf Ihren Konzern und erklären den beiden: So gehts Mädels. Genau so. Das ist unsere Gesellschaft. Macht da mit oder geht unter. Vergesst den Ethik Scheiß in Schule und Kindergarten. VolksWagen, die sind die Realität. Lügen, Betrügen, Bestechen, das Gegenteil behaupten und dann Bauernopfer ernennen.

    Meine Frau und ich fahren übrigens einen VW Diesel. Einen halbalten Golf Kombi. Ich würde ja jetzt gerne sagen, dass ich natürlich nie wieder verlogenen Betrügern wie Ihnen ein Auto abkaufen werde. Aber die Wahrheit ist, ich würde. Es kommt ausschließlich auf die Entschädigungssumme für den erlittenen Vertrauensverlust in Verbindung mit dem zinslosen Darlehen für den Neuwagen und die Rückkaufsumme für diesen Dieselschrott an.

    Machen Sie uns ein Angebot. Soll der Schmidt doch im Knast verrotten. Dieser Looser.

    Ehrfurchtsvoll und mit freundlichen Grüßen

    Motoer

    Über den Autor

    Motoer
    Er wurde 1976 in Süddeutschland geboren. Er pfadfinderte, spielte American Football, tauchte (was) und fuhr Schützenpanzer und zur See. Dann studierte er nach zwei Auslandseinsätzen warum die Menschen grundsätlich so hinter ihrem menschlichem Potential zurückblieben. Zeugte zwei Töchter und heiratete und lässt es sich seitdem in Ostdeutschland als Sozialarbeiter so richtig gut gehen.
    Nick2000 und Tsabotavoc gefällt das.

Kommentare

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  1. Tsabotavoc
    Ich mag deinen Beitrag. Ich will aber selbst ein paar Anmerkungen dazu machen da mir das Thema doch auch aufstößt. Vielleicht aus anderen Gründen

    Zu 1: Ja stimmt und das ist eine absolute Frechheit ehrlich gesagt. Das die deutsche Regierung Konzernen dermaßen in den Hintern kriecht ist eine Frechheit.

    Zu 2: Sie können es einhalten. Aber dann würden Kunden das sportliche Fahrverhalten eines modernen PKW missen. Und das ist ja bekanntlich wichtiger als eine intakte Umwelt.

    Zu 3: Wahrscheinlich das sie die US-Regierung und Ämter genauso kaufen können wie die deutschen. Aber das ist Spekulation. Ich denke die Verzögerungstaktik ist einfach ne menschliche Sache.

    Zu 4: Jep so wars. Glaubt natürlich keiner. In welcher Welt fährt ein Techniker ohne Segen des Vorstands im Namen von VW quer über den Erdball fliegt um mit Behörden zu verhandeln. Bei VW läuft nichts ohne Segen von oben und sowas wird von ganz oben geleitet. Winterkorn und Co. sagte: Sie machen das Herr Schmidt oder sie gehen! Also machte er es.

    Zu 5: Ja weil es eben auch funktioniert. Ein Winterkorn gehört eigentlich aufs Existenzminimum geschröpft und er tut gut daran die USA die nächsten 20 Jahre zu meiden weil vielleicht das FBI ein paar Fragen an ihn haben könnte.

    Zu 6: Warum auch nicht? Das ist vielleicht die echte Lehre die man als Mitarbeiter eines Konzerns ziehen sollte. Und zwar egal ob das bei VW oder sonst wem ist. Du schuldest diesen Unternehmen nichts. Schon gar keine Loyalität. Du machst deine Arbeit. Du wirst bezahlt. Ende. Wenn was besseres kommt ist man weg.

    VW ist eine ganz üble Bude und mir tun meine Kunden leid die auf täglicher Basis mit denen zusammenarbeiten müssen.
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