Mausreview: Logitech G403 (wired)

Dieses Thema im Forum "Hardwareforum" wurde erstellt von captain_drink, 26. Juni 2017.

  1. captain_drink

    captain_drink
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    Nachdem ich vor einigen Monaten die G402 reviewt hatte, folgt nun die G403. Erstmal zu den technischen Daten:

    Die G403 verwendet den PWM3366-Sensor, welche als der aktuell beste und fortschrittlichste am Markt gilt und ursprünglich unter Mitwirkung von Logitech entwickelt wurde. In der Logitech-exklusiven Variante kommt bis zum Maximalwert von 12.000 CPI kein relevantes Smoothing zum Einsatz (2 Frames, <1ms). Die Maus verfügt über ein Gewichtssystem, mittels dessen sich das Gewicht um 10g von 87g auf 97g erhöhen lässt. Da die Balance der Maus auch ohne zusätzliches Gewicht gut ist und das höhere Gewicht keinerlei Vorteile hat, ist das m.E. ein überflüssiges Feature.

    Verarbeitungs-/Fertigungsqualität:

    Die G403 verwendet ein textilummanteltes Kabel, welches relativ steif ist, so dass die Verwendung eines Mausbungee (o.ä.) empfehlenswert ist. Wie bei anderen aktuellen Logitechmäusen sind die Maustasten vom Körper separiert, außerdem ist die generelle Verarbeitung sehr gut. Die Klicks der Haupttasten (M1 und M2) sind sehr leichtgängig, aber dennoch taktil und lösen mit einer konkurrenzlos niedrigen Latenz aus. Die Seitentasten sind relativ groß, gut platziert und verfügen über einen guten Druckpunkt. Das Scrollrad verfügt über eine angenehme Texturierung und gut ausgeprägte Scrollstufen. Zu erwähnen ist allerdings, dass das Scrollrad bei vielen Exemplaren über die Zeit lose wird und irgendwann anfängt, links und rechts Spiel zu bekommen, so dass es bei schnellen Bewegungen hin- und herrutscht. Es lässt sich dann zwar wieder in eine mehr oder weniger fixierte Position bringen, früher oder später löst es sich dann aber wieder. Das ist allemal nervig und ein echter Mangel. Mit den Mausfüßen hatte ich keine Probleme.

    Praxiseinsatz:

    Hinsichtlich der Form ist die G403 wieder klassischer und einfacher gehalten als die G402. Wenngleich man sich sichtlich an der Form der MX5xx-Serie orientiert hat, so fühlt sich die G403 in der Hand durchaus ganz anders an. Die Seiten sind weniger aggressiv ergonomisch gestaltet und erlauben verschiedene Fingerpositionen, ohne einen bestimmten Griff zu erzwingen. Besonders auffällig ist der "Buckel" (engl. hump), welcher deutlich spitzer und höher zuläuft als bei der Mx5xx-Serie und ihren Nachfolgern. Leider ist dieser Buckel für meinen typischen Griff dasjenige, was am meisten stört. Nicht nur, dass dieser sehr spitz zuläuft und sich eher unangenehm in die Handfläche bohrt, er behindert auch vertikale Bewegungen durch seine Höhe. Bei schnellen, ruckartigen Mausbewegungen (engl. flick) z.B. hatte ich große Probleme mit der G403, da immer der Buckel im Weg war. Umgehen lässt sich dieses Problem ähnlich wie bei der G402 dadurch, dass man die Maus etwas niedriger greift, was allerdings recht gewöhnungsbedürftig und nicht sonderlich stabil ist, da die Maus auch weniger für einen Claw- als für einen Palmgrip gedacht ist.

    Eine weitere Seltsamkeit ist der Sensorwinkel. Der Sensorwinkel ist bei allen ergonomisch geformten Mäusen ein gewisses Problem, da dieser nicht gleichzeitig dem Kabel und der Mittellinie des Körpers folgen kann. Bei der G403 ist die Winkelung allerdings besonders stark ausgeprägt, so dass man bei einem typischen Griff wahrscheinlich erst mal Probleme haben wird, eine gerade Linie zu ziehen. Mit der Zeit kann man den eigenen Griff anpassen und gewöhnt sich an das Kompensieren des Neigungswinkels, etwas seltsam und unintuitiv bleibt es aber dennoch. Dass Logitech China sogar eine Anleitung zum richtigen Halten der Maus veröffentlicht hat, spricht Bände: http://cdn.overclock.net/2/28/900x900px-LL-28196c97_logi.jpeg

    Aufgrund dieser Eigenheiten dauerte es relativ lange, bis ich mit der G403 hinsichtlich Aim konstante und gute Ergebnisse erzielen konnte. Mittlerweile liege ich in etwa gleichauf mit anderen Mäusen aus meiner Sammlung, ein gewisses Unwohlsein bleibt aber. Würde der Buckel etwas weniger spitz zulaufen, der Sensor nicht exakt mit dem Kabel axial ausgerichtet sein und das Scrollrad nicht wackeln, wäre die G403 eine uneingeschränkte Empfehlung wert. So bleibt eine gute Maus, die Potenzial liegen lässt und viel Gewöhnung erfordert.
     
    mad_layne und badtaste21 gefällt das.
  2. badtaste21

    badtaste21
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    Schönes Review. Bei der Form hatte ich auch rein optisch schon in etwa dieselben Bedenken wie du sie auch formuliert hast. Dazu ist sie eben auch relativ teuer im Vergleich zu dem was die G400 vor einigen Jahren gekostet hat (kostet fast das Doppelte) - nicht jedoch im Vergleich zu anderen Mäusen in der oberen Liga, das will ich auch festhalten.

    Aber sag mal, wie stellt man bei der eigentlich die dpi Stufen ein?! Ich sehe da nur eine Taste hinter dem Mausrad, nicht aber +/- wie bei meiner G400 (zugegeben, ich nutze die dpi Stufen nicht oft, aber sie sind auch nicht verkehrt). Kann man da nur mit der einen Taste durchschalten und nicht manuell mehr oder weniger wählen wie man es gerade braucht?!
     
  3. Milione Zombie-Schlächter

    Milione
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    Ich will dann bloß darauf hinweisen, dass der Buckel bei der Steelseries Rival 300 noch etwas höher ist. :ugly:
    Die Rival 100 ist zwar darin besser, fliegt aber wegen dem Sensor raus.
     
  4. badtaste21

    badtaste21
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    Ich kann mir nicht vorstellen wie das noch angenehm sein soll, aber vielleicht geht das besser als man denkt, keine Ahnung.
     
  5. captain_drink

    captain_drink
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    Es gibt eine Taste unterhalb des Mausrads, mit der man die CPI-Stufen in einer Richtung durchschalten kann. Davon lassen sich max. vier (oder fünf?) in der Software definieren, d.h. man kann auch nur z.B. zwei erstellen und dann durchschalten.

    Es lassen sich in der Software allerdings auch die Maustasten anders zuweisen, so dass man eventuell hoch- und runterschalten könnte -- wobei ich nicht weiß, ob die Befehle zum Hoch- oder Runterschalten einzeln in der Software verfügbar sind.

    Die Höhe muss nicht mal zwangsläufig das Problem sein, eher die Höhe i.V.m. der geringen Breite -- die Thermaltake Ventus X RGB Optical z.B. hat auch einen großen Buckel, aber deutlich breiter, so dass dieser bei keiner Bewegung im Weg ist und die Handfläche angenehm füllt. Ich glaube, bei der Rival ist die linke Seite auch etwas höher als die rechte, was sich ebenfalls besser als bei der G403 anfühlen sollte.
     
  6. badtaste21

    badtaste21
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    Finde ich allerdings - aus reiner Gewohnheit bei der G400 - nicht sonderlich gut gelöst. Dass man nur 5 Stufen einstellen kann müsste allerdings an der Software liegen, ist zumindest bei mir auch so (wird auch sonst noch in etwa dieselbe Software sein, nehme ich an, von daher überrascht mich das eher nicht). Die Maus selbst könnte sich vielleicht auch die eine oder andere Stufe mehr merken wenn man es zulassen würde. Ist ja nur ein simpler Wert im Grunde. Bei der G400 sind 5 Stufen aber auch mehr als ausreichend, ich vermute bei der G403 auch - wobei es natürlich fraglich ist wieso bei einer Maus die mit 12000 dpi daher kommt genauso viele/wenige Einstellmöglichkeiten gibt wie bei einem inzwischen doch auch recht alten Vorgänger, der "nur" 3600dpi hatte.

    Also ums kurz zu machen: Ich fand die zwei +/- Tasten eigentlich nie verkehrt. Denn sie stören nicht wenn man sie nicht braucht und man kann die Seitentasten trotzdem so belegen wie man möchte oder sie einfach für das nutzen wofür sie vorgesehen sind. (auch hier nutze ich die inzwischen aus reiner Gewohnheit nur schon beim browsen für Vor und Zurück so intuitiv dass ich es nicht mehr missen oder umbelegen wollte)
     
  7. Krame den Thread nochmal aus, weil ich die Maus jetzt auch seit einigen Tagen im Gebrauch habe. Habe sie mir jetzt aus Spaß gegönnt(quasi neu 25€). Zumindest mir gefällt sie ziemlich gut. Ist halt ne klassische Maus ohne viel Firlefanz.

    Der Buckel stört mich ebenfalls nicht. Finde sie ziemlich angenehm in der Hand. Es gibt ja fünf Stufen zum verstellen der DPI, aber ich deaktiviere das eh immer und spiele mit fixen Wert(800DPI 1000Hz Windows 5/11) Das einzige Game in dem ich mal die DPI verstellen musste war Bad Company 2, weil die Sense im Tank so verdammt niedrig war.

    Mäuse die ich jetzt getestet habe sind die MX518/G502/G402/G403. Im Endeffekt war ich mit allen ganz zufrieden.
     
  8. captain_drink

    captain_drink
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    Sag bloß, dass du in Sachen Maus jetzt auch angefixt bist?

    Für 1:1 muss die Windowsempfindlichkeit übrigens auf 6/11 gestellt sein. Für Spiele mit raw input ist das natürlich egal.
     
  9. Ja und nein. Denke werde sie so erstmal behalten. Die G402 "quasi neu" 15€ und die G403 "quasi neu" 25€. Da konnte ich nicht wiederstehen.

    Das mit Windows weiß ich, habe aber keine Probs mit, und kein Lust die Miniumgewöhnung auf 6/11 zu vollziehen.
     
  10. captain_drink

    captain_drink
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    Ich mach das übrigens genauso. Gibt genügend Mausfetischisten, die neue Modelle kurz antesten und dann wieder verkaufen. Für 20-25€ kann man so mit etwas Geschick des Öfteren faktisch neuwertige Mäuse bekommen.
     
  11. captain_drink

    captain_drink
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    Ich habe jüngst übrigens meine G403 noch mal rausgeholt und musste zu meiner Verwunderung feststellen, dass mich weder der Buckel noch der Sensorwinkel stören. Anscheinend hat sich mein Griff so weit verändert, dass die Form keine Irritationen mehr auslöst. Palm Grip habe ich auch mal ausprobiert und komme damit sogar noch etwas besser klar.

    Klicks, Materialien, Gewicht und Sensor sind nach wie vor fantastisch, einzig das mitunter instabile Scrollrad stellt nun noch einen echten Kritikpunkt dar.
     
  12. BLUTSUCHT

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    RTX 4070
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    B650 ITX
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    Laufwerke:
    WD SN770 1TB
    Intel 660p 2TB
    Soundkarte:
    Logitech G Pro X
    Gehäuse:
    Fractal Design Terra
    Maus und Tastatur:
    Corsair K70, Endgame Gear XM2we
    Betriebssystem:
    Windows 11 Pro
    Monitor:
    LG UltraGear 27GL850-B
    Er mutiert! :O

    Was wär eigentlich derzeit deine Maus für die einsame Insel?
     
  13. captain_drink

    captain_drink
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