Die (sexuelle) Krise unserer Gesellschaft

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-03/prostitutionsgesetz-haftstrafen-freier
Aber KA ob das schon in Kraft ist.

Unwissenheit schützt übrigens nicht vor Strafe.

 

Für mich liest sich das aber anders, besonders der Punkt der von der GdP angeführt wird: Es sei jedoch fraglich, ob Strafen für Freier wirklich durchzusetzen seien. "Man muss jemandem nachweisen, dass er wusste, dass die Prostituierte gezwungen wurde."

 

ähm.. wayne?

 

Naja im Zweifelsfall könnte es ausreichen, wenn die Prostituierte sagt, sie habe ihn informiert. Oder Anzeichen körperlicher Gewalt erkennbar waren. Ich denke, findige Staatsanwälte würden da schon Wege finden, wenn es hart auf hart kommt.

 

Das scheint nicht in die Endfassung gelangt zu sein.
Zumindest finde ich dazu nichts.
https://www.gesetze-im-internet.de/prostschg/index.html

Das stimmt so pauschal nicht. Es gibt einige Straftaten, die man nicht aus Versehen begehen kann. Betrug ist ein Beispiel, der muss vorsätzlich geschehen.

 

Den Zusammenhang von Vorsatz und Unwissenheit verstehe ich nicht.

Dass es einen solchen Weg nicht gibt ist dir dabei selbstverständlich bewusst.

 

Du sitzt in der Kneipe und trinkst, obwohl Du kein Geld dabei hast.

Möglichkeit a) Du wusstest von Anfang an, dass Du kein Geld hast => Du begehst einen Betrug, denn Du täuschst Deine Zahlungsbereitschaft nur vor.
Möglichkeit b) Du bemerkst erst beim Verlassen, dass Du kein Geld hast => Du begehst keinen Betrug, denn Du hattest nicht die Absicht.

Deine Unwissenheit schützt Dich vor einer Strafe.

 

Wie geschrieben: Ich kann im ProstSchG (blöde Abkürzung btw) keine Strafe für die Freier von Zwangsprostituierten finden.

 

Schlechtes Beispiel. Wenn du ohne Zahlung die Bar verlässt ist der Unterschied zwischen a) und b) irrelevant.
Möglichkeit a) ist übrigens weit verbreitet. Dabei wird mit dem Wirt eine Stundung vereinbart.

 

a) ist eine Straftat, b) nur eine offene Rechnung. Ich würde b) bevorzugen.

 

äh, nein. Der Betrug ergibt sich aus dem Verlassen der Bar ohne für die vorher erbrachte Leistung zu zahlen.

 

Nein, das stimmt nicht.

Wer erst beim Bezahlversuch merkt, dass er kein oder nicht genug Geld dabei hat, begeht keinen Betrug.

 

Du musst deine Beispiele schon zu Ende bringen. Wie ist denn Tatbestand, wenn du das Fehlen des Geldes erst beim Verlassen bemerkst, aber dennoch ohne Zahlung die Bar verlässt? Die Intention, für die gebrachte Leistung nicht zahlen zu wollen, ist auch hier gegeben.

 

Würde es auch begrüßen, wenn das stärker kontrolliert wird und es so etwas wie einen TÜV dafür gibt.
Um nicht strafrechtlich verfolgt zu werden.

 

Ich bin Rechtsnoob.
Ich sehe halt keinen Unterschied. Vermutlich, weil für mich die vorsätzliche Vollendung der Tat (keine Zahlung trotz Leistung) ausschlaggebend ist.

 

Du hast einfach eine total gestörte, eingeschränkte Weltsicht auf Käuflichen Sex.
Es scheint für dich nur Hardcore Pron und Gangbang Partys zu geben. (Evtl weniger im Internetz recherchieren?)
Du bist ein kleiner Bub der grade an der Uni rumhüpft und Spaß hat und sich irrsinnig toll vorkommt weil ein paar Müskelchen spriessen (top Auftritt im Pumperthread ). Das ist auch alles total schön für dich .
Dann erfindest du irgendwas wegen einem (reichlich dämlichen) Buch und definierst deine Weltsicht als die einzig richtige. Dabei beleidigst du pauschal, konsequent und hart einen großen Teil aller jemals gelebten Männer und degradierst sämtliche Sexarbeiter*Innen zu abartigen, zerstörten Monstrositäten.

Herzlichen Glückwunsch Und noch viel Spaß beim Erwachsenwerden.

Beim Straßenstrich stimme ich dir ja vollkommen zu - mein Bruder hat lange in der Potsdamer Str in Berlin gelebt - Ich hab da jedesmal die Krise bekommen .Es ist schlicht unfassbar was da ungestört abläuft...

Gemeldet. Ich habe meinen Beitrag mehrfach als Humor (ich dachte eigtl das ist klar, btw) markiert. Nehm dafür gerne ne Auszeit wenn mein kleiner Poetry Slam zu hart war. Ich find ihn auch zur Mittagspause ganz witzig- aber hart beleidigen lassen muss ich mich von dir glaube ich nicht.
Zumal ich mir wenigstens noch ein Einhorn und bisschen Story ausdenke und du einfach wieder mit demselben "Ekelhaft-Möglichster-Straßenstrichfick" Szenario antwortest. Das war schon ekelhaft zu lesen x.X.
Und ich lasse mich auch nicht von nem Twen bemitleiden und herabwürdigen weil ich auf Nachfrage hier ziemlich ehrlich mit 5 (6?) x bezahltem Sex antworte.
Ganz einfach weil ich mich dafür überhaupt nicht schlecht zu fühlen brauche. Ist das hier ein Kloster ???

Gelesen hast du wohl einen Post von mir.

 

Und ich würde es begrüßen, wenn wir es wie die Schweden, Norweger, Iren und Franzosen regeln würden. Man nennt Deutschland nicht umsonst den Puff Europas.

 

Ich arbeite für einen der vielen TÜVs. Warum auch nicht? Ausser Kriegsgerät können wir grundsätzlich alles zertifzieren.

 

Da hat der Bundesverband der Deutschen Zuhälter wieder erstklassige Lobbyarbeit geleistet.

 

Holland ist bzgl. Prostitution ähnlich liberal. Das verruchte Image von Amsterdam kommt ja nicht von ungefähr. Deutschland hat gegen über Holland nur den Vorteil, dass es mehr Nachbarländer hat.

/e:
Das Problem bei Prohibition ist, dass die "Schwächsten" hart getroffen werden. Die vorhandenen Prostiuierten können entweder abwandern (z. B. nach Holland oder auch nach Spanien) oder Schwarzprostitution betreiben.
Ähnlich wie bei Drogen, wo Verbote eben zwar einerseits die Verfügbarkeit verringern, andererseits aber die Marktpreise steigen lassen und den Markt allgemein in die Schatten drängen.

 

Eben: Wenn. Wenn ich mit jemanden ein ONS habe, kann ich guten Gewissens die Möglichkeit, dass dort ein Zwang vorliegt, komplett ausschließen. Wenn ich zu einer Prostituierten gehe ist die Möglichkeit, dass ich dort mit einer Frau schlafe, die - aus welchen Gründen auch immer - auf diese Tätigeit angewiesen ist und dies nicht aus einer Position der Entscheidungsfreiheit tut, sehr hoch. Wenn es Frauen gibt, die ihren Beruf ausüben, weil sie das wollen und auch tatsächliche Alternativen zu diesem Beruf besitzen, aber diese lediglich nicht ergreifen wollen, dann würde ich auch sagen: "Geh doch halt in den Puff." Als Außenstehender kann ich diese Einschätzung aber nicht treffen; als Kunde kann man diese Einschätzung sowieso nicht treffen, warum ein Mensch in diesem Gewerbe gelandet ist.

Es ist für diese Berufe aber belanglos, weil die Tätigkeit einer Kellnerin im Wesen von der einer Nutte verschieden ist. Ich meine, ganz direkt sagen: eine Nutte lässt fremde Männer ihren Penis sonstwo in sie reinstecken, sie lässt sich als physisches Wesen von Männern gebrauchen. Eine Kellnerin serviert mir Essen. Ob die Kellnerin nun ihren Job mag oder nicht mag, ist mir in dem Fall in der Tat egal; weil ich den Job für zumutbar halte. Busfahrer sind 9 von 10 Fällen auch nicht nett - und bringen mich dennoch von A nach B, wofür sie bezahlt werden. Aber die Tätigkeit einer Nutte halte ich lediglich dann für zumutbar, wenn man diesen Beruf willentlich ergreift, und nicht aus einer Notsituation heraus. Aber ob dies der Fall ist wird man kaum in Erfahrung bringen können, insofern empfinde ich das als unmoralisch.

Wer aber tatsächlich die Hintergründe kennt und weiß dass da eine Frau sich prostituiert, für die dies lediglich ein lukrativer Nebenjob ist: Ufz. Ist nicht mein Fall, aber was zwei Erwachsene freiwillig tun ist deren Angelegenheit.

 

richtig

Punkt 2 - einige Herren führen persönlichen Kleinkrieg.
Punkt 3 - die Wortwahl einiger User und das Niveau sind mittlerweile unterirdisch.
Dazu kommt, das die ersten Meldungen und Beschwerden bei uns landen.

Ernsthaft - haltet euch verdammt noch mal an die Regeln! Ansonsten is hier zu und einige bekommen eine temporäre Sperre. Geht gar nicht so was, unterste Schublade.

 

Ich finde es auch immer etwas befremdlich, wenn Prostitution mit irgendeinem beliebigen anderen Job verglichen wird. Da gibt es doch klare, qualitative Unterschiede, die in dem Fall auch relevant sind. Jeder Mensch hat doch eine Intimsphäre, in die man ungern beliebige Leute hineinlässt und deren Verletzung einen sehr schwer treffen kann. Wenn Menschen diese Intimsphäre nun für Geld aufgeben, dann kann das halt a) daran liegen, dass sie damit wenig Probleme haben oder b), dass sie auf das Geld oder den Job aus irgendwelchen Gründen angewiesen sind. In letzterem Fall ist das ein starker qualitativer Unterschied zum Job der Kellnerin. Wer das nicht so sieht, kann sich ja überlegen, ob er im Zweifelsfall lieber Essen servieren oder sich von für ihn unattraktiven Menschen penetrieren und befummeln lassen möchte.

 

Ein ganz guter Test ist eigentlich immer, dass man sich fragt, wie man es finden würde, wenn die eigene Tochter sich prostituieren würde.

 

"Lieber ne Schwester im Puff, als nen Bruder bei Verein XY!"

 

muss der Straftatbestand denn zwingend dort aufgeführt werden, wenn die Tat ohnehin vom normalen Tatbestand im STGB abgedeckt wird? Ich gehe mal davon aus, dass im ProstSchG auch sowas wie Körperverletzung nicht extra aufgeführt wird

 

"Deine Tochter tut WAS? Sie ... sie ... serviert Essen ... in einem Restaurant? Für Geld? Das ist doch abartig!"

 

Ist eigtl noch irgendwem klar das es bei dem Buch das diesen Thread eröffnet um eine Philosophie Studentin aus gutem Hause geht die mit 19 mal beschlossen hat (evtl Neugierde? Geld? Whatever...) ein bisschen Geld nebenher zu machen .
Dannach hat sie halt ein Buch drüber geschrieben (sowas verkauft sich ja anscheinend) und kommt dabei irgendwie auf ein gesellschaftliches Problem - also eines was dann locker seit einer Million Jahren (bzw länger. Viele Primaten tauschen sexuelle gegen andere Gefälligkeiten) existiert.

Darauf folgt ein wirrer Blog eines offenbar erschrockenen Studenten (jep. Straßenstrich nebenan ist sehr verstörend).

Und jetzt gehts um Zwangsprostitution und Ausbeutung... das kann man mit weniger "seltsamen Moralvorstellungen" garantiert effektiver bekämpfen (Sie CDU und Co die sich da konsequent verweigern ).

Alles Sklaven:

E-kel-haft:


das war jetzt einmal googeln. Hashtags gibts genug

Tackert eure Moralvorstellung und Präferenzen nicht zwanghaft auf die Menschheit. Das geht idR schief.

UND ganz ehrlich: Sollte sich meine fiktive Tochter entscheiden mal unbedingt anschaffen gehen zu wollen - dann wäre es mein Job als Vater dafür zu sorgen das es so safe wie möglich ist. Sie ist dann nämlich volljährig. Ausreden kann ich versuchen und das wars.

 

Und nicht nur die: https://en.wikipedia.org/wiki/Prostitution_among_animals#Penguins

 

Die Person die dieses Buch geschrieben hat, hat das ganze jedenfalls freiwillig und aus eigenem Antrieb heraus gemacht.

 

Die Argumentationslinie ist echt hart an der Grenze. Ejeijeiejei:mally:

 

Es geht nicht unbedingt um Moral. Wenn eine Frau sich tatsächlich freiwillig prostituiert und dies aus einer Position heraus tut, wo sie anders kann, dann werde ich ihr das nicht vorwerfen: als erwachsener Mensch kann sie diese Entscheidung selbst treffen. Ich habe nur Zweifel, ob dieses Gewerbe tatsächlich mehrheitlich von Frauen am Laufen gehalten wird, die sich aus eigenen Willen heraus dafür entschieden haben, oder ob sie nicht durch Zwang und/oder Not in diesem Millieu gelandet sind.

Ja, natürlich wird es da auch die Literaturstudentin geben, die das als Nebenjob tut - und dann soll sie das auch tun, wenn ihr der Sinn danach steht. Eine Bekannte von mir ist Nutte, und würde auch von sich aus sagen, dass sie freiwillig in diesem Gewerbe ist. Tatsache ist aber auch, dass sie ein Scheidungskind mit versoffenen Vater und kaputter Mutter ist, und einen Hauptschulabschluss ohne jedwede Berufsausbildung hat. Kurz: auf dem regulären Arbeitsmarkt würde sie aktuell keinen Fuß fassen können, aber als Nutte verdient sie ohne jegliche Qualifikation sehr ordentliches Geld. Einen Zwang in Form eines Zuhälters, der sie zur Arbeit prügelt - wobei es wohl schonmal Schläge gab - ist da nicht "unbedingt" gegeben. Es gibt aber eine sanften Zwang in der Gestalt, dass wenn sie nun aus der Prostitution aussteigt, sie in Hartz IV fallen und mit ihrer Biographie keine reguläre Anstellung mehr finden würde, die mehr als die Existenz sichert.

Und mit so einer Frau zu schlafen, das finde moralisch daneben. Und ich gehe davon aus, dass es solche - und auch schlimmere - Fälle zuhauf gibt, und dass Prostitution nicht mehrheitlich von emanzipierten, starken und unabhängigen Frauen betrieben wird. Natürlich gibt's die, und die haben auch das Recht, ihr Leben zu gestalten wie sie's wollen. Nur wie will man als Freier erkennen, ob man so eine oder so eine vor sich liegen hat - und interessiert's die meisten überhaupt? Eher nicht.

 

Dann ist es die Aufgabe einer Gesellschaft dafür zu sorgen Zwang/ Not zu vermeiden und zu bekämpfen, nicht pauschal ein Gewerbe zu diskriminieren. Und Deutschland failt dabei unglaublich hart.
In einem Laufhaus im Amsterdamer Rotlichtbezirk wirst du keine finden die da unfreiwillig ist.

Hast du eigtl das Buch gelesen mit dem du den Thread aufgemacht hast. Ich glaube eher nicht...

 

Alle mir bekannten Daten deuten jedenfalls genau darauf hin.

 

Die Diskriminierung des Gewerbes erscheint mir in seiner Pauschalität aktuell aber mehr als angemessen, denn die durchschnittliche Nutte ist halt keine Literaturstudentin, die lieber anschaffen als Bafög bezieht. Ebenso ist's nicht ohne Grund, dass Prositutition oftmals Querverbindungen zum kriminellen Millieu hat, während dies bei anderen Berufen - Kellnerin, Busfahrerin, usw. - nicht der Fall ist.

 

"Erscheint dir".
Es bedankt sich bei dir http://www.nswp.org/members/proud

Ich bestreite ja nicht das Prostitution sicher oft unschöne Hintergründe hat. Nur kriegt ihr die Angelegenheit nicht wegduskitiert - diese "Krise unserer Gesellschaft" existiert seit es sowas ähnliches wie den Homo Sapiens gab.

 

Ich glaube um "Krise unserer Gesellschaft" geht es seit einigen Seiten nicht mehr, sondern nur um Prostitution an sich. Das ist ein neues Thema; eine "Krise der Gesellschaft" kann ich ebenso wenig erkennen, und würde die Prostitution - die es, wie du sagst, schon seit jeher gibt - auch nicht als Indiz dafür anführen.

 

Und da sind wir uns ja eigentlich einig das es die Aufgabe einer Regierung sein sollte ein offenbar nicht wegzubekommendes Gewerbe soweit durchzuregulieren und zu kontrollieren um Ausbeutung, Gewalt und Elend so gut es geht zu verhindern.
Und mitten in Deutschland gibt es genügend traurige Beispiele das das wohl vollkommen ungenügend geschieht.

Wenn man jetzt noch von pauschalisierenden Diskriminierungen und der Überhöhung der eigenen Meinung absieht hätte man einen im Internet einmaligen Konsens gefunden (Ich mache sogar mit...^^). Gleich sagt einer Hitler, schätze ich

Immerhin habe ich statt zu arbeiten jetzt einiges über die Organisation von Sexarbeitern gelernt - GSPB wisdom at its best

Zur Krise der Gesellschaft habe ich was gutes über ungleiche Verteilung von Sexualität in Säugetierpopulationen und "Copingmechanismen" gefunden, das heb ich mir für heute abend auf - hoffentlich kommen Bonobos vor, die machen es richtig

 

Ich haue nicht grundlos ständig den Konjunktiv, "wahrscheinlich", "wohl", "für mein Dafürhalten" und diese ganzen elendigen Relativierungen in meine Texte, um für jeden ersichtlich zu machen, dass ich meine Meinung nicht absolut setze.


Für ein Verbot von Prostitution würde ich mich auch nicht aussprechen, u.a. aus denselben Gründen, warum ich nicht für ein Verbot von Cannabis bin: es kriminalisiert Verhalten, aber hilft den Betroffenen dadurch alleine nicht. Ein Verbot von Prostitution würde diese lediglich nur noch weiter in das gesellschaftliche Aus treiben, aber weder das Angebot nach die Nachfrage beseitigen.