SJW vs. Cyberpunk2077

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von Geostar, 8. September 2018.

  1. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Klar und Mobbing ist auch nichts zum aufregen, woanders wird man direkt umgebracht.

    Es ist leicht Minderheiten zu sagn, sie sollen nicht Alles so Ernst nehmen, wenn man selbst keiner Minderheit angehört.
     
  2. Geostar

    Geostar
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    Ich hoffe eher das eine Mordermittlung eingeleitet wird. Aufregen darfst du dich über alles, aber einen Mord begehen ist schon etwas anderes. Ich glaube du hast durch deinen Post eher gemeint das andere Probleme wichtiger sind. Völlig in Ordnung, aber Mord als Vergleich zu nehmen geht für mich ein bisschen zu weit.
     
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  3. HJW

    HJW
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    Erstmal danke für den ausführlichen Post, Vainamoinen. War sehr interessant zu lesen.
    Ich möchte auch nicht wirklich dagegen argumentieren; vielleicht einen etwas anderen Blickwinkel/Erfahrungsbericht bieten.

    Deinen ersten Punkt kann ich eigentlich nur voll und ganz so übernehmen. Ich hatte zwar immer eine sehr liberale Spielgruppen und für uns waren Regelbücher meist nur grobe Anhaltspunkte und Ideengeber. Von daher war ich da nicht so betroffen, aber ich kann gut nachvollziehen, dass es sich scheiße anfühlt, wenn man sich von seinem Hobby auf Grund von Engstirnichkeit und Vorurteilen ausgeschlossen fühlt. Sei es duch doof formulierte Regeln oder engstirnige Communitymitglieder.

    Könntest du vielleicht noch kurz schreiben, worauf du dich im August 2014 beziehst? Das war schon etwas nach meiner aktiven P&P-Zeit und wenn da was in Bezug auf LGBTQ-Akzeptanz oder -Diskriminierung in dem Bereich vorgefallen ist, ist es an mir vorbeigegangen. Und eine kurze Internetrecherche hat auch nicht geholfen ^^;

    Das hier ist etwas, dass ich persönlich fast diametral entgegengesetzt erlebt habe. Sind natürlich nur persönliche Erfahrungen, daher muss das, was du schreibst nicht falsch sein. Und ja, mir ist bewust, dass ich hier anekdotisch "argumentiere".
    Zum Beispiel die Fixierung auf heterosexuelle Männer als die, die sich gegen jede Veränderung streuben. Ich glaube inzwischen, dass das einfach ein Zerrbild ist, weil im Internet mehr Männer unterwegs sind (um mal ein anderes verstaubtes Meme sinngemäß zu zitieren: "Im Internet sind Männer Männer, Frauen sind Männer und Kinder sind FBI-Agenten"). In der Realität habe ich fast nur von Frauen Homo- und Transphobe Sprüche zu hören gekriegt. Von wegen nicht männlich genug. Oder als rausgekommen ist, dass ein guter Freund ne Trans-Frau geheiratet hat, war er plötzlich ne vekappte Schwuchtel bzw. nicht manns genug eine richtige Frau abzubekommen. Als ich mein comming out hatte, war das meinem Vater und Onkels (und meine Freund sowieso) kein Problem. Für mein Mutte is ne Welt zusammengebrochen und meine Tanten haben darauf bestanden, dass ich das ja nicht meiner Oma sage, die kriegt sonst nen Herzinfarkt! (Etwas verallgemeinert, ich hatte auch ein paar coole Tanten. Inzwischen habens auch alle, inklusive meiner Mutter akzeptiert)
    Und soo neu ist die Trennung zwischen biologischem und psychischem Geschlecht auch nicht. Das hab ich schon in den 80ern im Biounterricht gelernt, im stockkonservatien Bayern ;)
    Von meiner Warte aus waren wir gesellschaftlich auf einem guten Weg Gleichberechtigung und gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Wir waren noch nicht ganz da, aber auf einem guten Weg. Aber dann sind (etwas provokant ausgedrückt) Genderstudies passiert. Das war der Punkt, an dem sich meiner Meinung nach die ganze Debatte von "um Inklusion werben und argumentieren" zu "wer nicht zu uns gehört ist der Feind und alles wird weggschrien" gewandelt hat. Ich habe es an der Uni erlebt, dass plötzlich Professoren "böse" waren, weil sie ihre Skripte und Paper nicht "richtig" gegendert haben. Zu dem Zeitpunkt gab es nichtmal unter den Leuten, die sich beschwert haben, eine einheitliche Linie, was eine geschlechtsneutrale Formulierung ist. Und - um jetzt endlich zu dem zitierten Meme zu kommen - ich habe es auch erlebt, dass Leute mit "did you just assume my gender?" Diskussionen unterbunden haben.
    Inzwischen ist der Satz ein Meme geworden, dass hauptsächlich verwendet wird, um sich über Leute lustig zu machen, die nicht an einer Diskussion, sondern nur am bedingungslosen Durchdrücken der eigenen Meinung, interessiert sind. Von daher habe ich es bisher nie als Mobbing wahrgenommen, sondern bestenfalls als (inzwischen recht ausgelutschten und flachen) Witz.


    Dazu kann ich leider nicht viel sagen, da ich nie Cyberpunk 2020 gespielt habe. Wir waren eher die Shadowrunnder und DSAler :)
     
  4. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Was meinst du damit?
     
  5. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Hier wurde erklärt wieso sich hier Leute angegriffen fühlen. Und das geht weit über wollen halt Opfer sein hinaus.
     
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  6. The Doctor

    The Doctor
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    Liest sich halt so. :teach:
     
  7. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Und wenn man seine Likes anguckt, war es auch genau so gemeint.
     
  8. unreal ..hat nun HSDPA :ugly:

    unreal
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    Hat gewisse parallelen zum Eternal September.
     
  9. Ich sehe hier folgendes Problem:

    Transsexualität galt mWn bis vor Kurzem noch als psychiatrisches Leiden, was für mich als Laien auch irgendwie nachvollziehbar ist. Nun kennt die moderne Medizin/Psychiatrie halt wie bei so vielen Krankheiten des Körpers und des Geistes leider noch kein Heilmittel für diese Persönlichkeitsstörung (mit Ausnahme der Geschlechtsumwandlung bei solchen Patienten, die sich "glücklicherweise" einem der binären Geschlechter zugehörig fühlen und denen dieser Weg somit offen steht) und konnte gleichzeitig nicht verhindern, dass die Gesellschaften über Landesgrenzen hinweg Personen mit diesem Leiden aufs Extremste stigmatisiert haben. Letzteres hat wiederum dazu geführt........... jetzt kommts........ dass eine alle Ebenen umfassende Überkompensation stattfindet, im Rahmen derer dieses Leiden normalisiert wird: Die WHO, die Europäische Kommission, Nationale normensetzende Gesellschaften sind gerade dabei, Transsexualität zu entpathologisieren und stattdessen als einen wertungsfreien Normalzustand abseits der binären Geschlechteridentität anzuerkennen.
    Nun frage ich mich als Laie - und das ist wirklich ne ernstgemeinte Frage - ob dieser Paradigmenwechsel wissenschaftlich fundiert ist, oder ob es eher eine emotional induzierte Entscheidung auf Basis einer demonstrativen Zustimmung zur Haltung der LGBT-Community ist. Zu dieser Frage gehört auch die Frage, wie die Arbeit von Lehrstühlen der Genderforschung hinsichtlich Wissenschaftlichkeit und bias zu bewerten ist - wieder auch wieder eine sehr ernst gemeinte Frage ist. Und ich stelle mir diese Frage tatsächlich deshalb, weil nach meiner (wahrscheinlich durchaus voreingenommenen) Wahrnehmung alles, was aus "dieser Ecke" kommt, vom "selben Schlag von Personen" kommt und in meinen Ohren einfach forciert und nicht vernünftig klingt (zuvorderst seien die zahlreichen Vorschläge zu sprachlichen Umgestaltungen genannt, bei denen aus Professor und Professorin nun ProfessX werden soll und maskulin belegte Worte durch betont neutrale Alternativen ersetzt werden sollen).

    Ich persönlich vermute jedenfalls, dass Letzteres zutrifft. Und falls das der Fall sein soll, dann ist Transsexuellen Menschen bei aller Liebe zur Selbstbestimmtheit und allem Verständnis damit auf Dauer nicht geholfen, dass ihre Krankheit nun nicht mehr als solche anerkannt wird, was sich womöglich langfristig auch auf die medizinische Forschung in diesem Bereich auswirken wird. Dementsprechend ist auch der Stolz, den diese Community entwickelt, für mich unverständlich. Stolz worauf? Auf das Anderssein, selbst wenn dies faktisch eine Krankheit darstellt, die selbst nach erfolgreicher Operation mit einer exorbitant hohen Suizidrate einhergeht, die bestimmt nicht nur auf die soziale Ächtung zurückzuführen ist? Darauf, dass für zukünftige Generationen von Transmenschen weniger getan wird, als möglich wäre? Dass die Mehrheitsgesellschaft nicht zu Akzeptanz und Verständnis erzogen wird, sondern die Vorgaben der Gendercommunity mit Gewalt schlucken muss?
    Für mich klingt dieses Stolzsein ein wenig wie diese Gehörlosencommunity, die sich scheinbar derart mit ihrem Zustand abgefunden hat und ihn zelebriert, dass sie ihren ebenfalls gehörlosen Kindern den einfachen Eingriff verweigern, der ihr Gehör wiederherstellen kann, um sie von der Welt der "Hörenden" fernzuhalten.

    Ich lehne das Ganze nicht vollends ab, aber ich sehe es sehr skeptisch. Unabhängig davon würde ich das keinen Betroffenen spüren lassen und sowieso kann JedeX nach SeiX Facon (trotz augenzwinkernder Nutzung von Genderspeech ernst gemeint).
     
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  10. Immortal technique

    Immortal technique
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    Hell no. Es geht darum, dass die Shitstormer eben meistens zur Minderheit gehören. Anstelle was für wirkliche Probleme zu tun, wird halt überall geshitstormed und geheult. Habe die Kommentare gesehen, da waren keine tieftraurigen Binaries darunter.
     
  11. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    So sehe ich es auch. Mir kommt das Verhalten der meisten auch recht spätpubertär vor.

    Mein bester Freund wäre nach heutigen Maßstäben eine LGBTQ Person, da er homosexuell ist. Aber er benimmt sich ganz normal, wie jeder andere in der Gesellschaft integrierte Mensch auch. Der einzige Unterschied ist, das er mit einen Mann Händchen hält.

    Wieso manche ihre Sexualität oder Geschlecht übertrieben karnevalistisch raushängen lassen, verstehe ich nicht. Für mich ist das einfach nur spätpubertär.


    Da ich durch meinen Kumpel, auch Kontakt zu anderen Schwulen habe, habe ich festgestellt das selbst die Schwulen die "LGBTQ Community" und ihr Auftreten nicht verstehen und als negativ empfinden. :ugly:
     
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  12. Miriquidi ehemals OERST :wahn:

    Miriquidi
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    Ob das spätpubertär ist oder nicht ist mir sogar egal, soll ja jeder machen wie er mag, aber: bei manchen Bewegungen oder Gruppen habe ich das Gefühl man darf das auf keinen Fall so sagen, wenn man es denn etwas mal als affig empfindet.
    Bunte Paraden und Christopher Street Day? Von mir aus 3 mal die Woche...es ist mir einfach egal. Ich hab aber das Gefühl ich greife jemanden persönlich an wenn ich das ich das affig finde...dabei ist es mit egal ob das nun Homosexuelle sind, Swinger, oder Eunuchen sind...ich finde die Sache an sich affig...dabei geht es aber 0 um deren sexuelle Ausrichtung, sondern um die Sache an sich...ach keine Ahnung wie ich das ausdrücken soll. :ugly:
     
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  13. The Doctor

    The Doctor
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    Ich frage mich auch immer warum so viele LGBTQ-Personen auf Twitter und co. ihr Geschlecht und/oder ihre Sexualität in ihrer Beschreibung bis auf das kleinste Detail niederschreiben müssen. Who cares? Ich erzähle auch nicht jedem unaufgefordert, dass ich hetero bin. :ugly:
     
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  14. Vögelchen Baumwolldealer des Vertrauens

    Vögelchen
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    Wenn du LGBTQ Community in Anführungszeichen setzt, solltest du auch "die Schwulen" in Anführungszeichen setzen oder manche statt die schreiben. Das sind ja nun keine Gruppierungen in denen es nur die eine Meinung gibt.

    Ich persönlich verstehe weder die Homosexuellen, die das enorm raushängen lassen, noch die krassen Hetero-Alpha-Macker. Oder Mackerinnen. Aber jeder wie er mag.
     
  15. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Du beziehst dich auf Cochlea-Implantate?
     
  16. HJW

    HJW
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    Das hier ist hauptsächlich ein Übersetzungsproblem, glaube ich. Der Englisch-LK ist schon etwas länger her und ich bin auch kein Sprachwissenschaftler, wenn also jemand da mehr / genauere Informationen hat, bitte her damit.
    Die Wendung "Stolz auf etwas sein" bezieht sich im Deutschen hauptsächlich auf eine Leistung. Ich bin stolz darauf, den Marathon beendet zu habe. Ich bin stolz darauf das Problem gelößt zu haben. usw.
    Im Englischen gibt es "I am proud to have accomlpished something", was etwa unserem deutschen "stolz sein" entspricht, aber auch"I am proud to be XYZ". Das entspicht aber eher "Ich stehe dazu XYZ zu sein" mit einer sehr positiven konnotation. Zumindest aus meiner Erfahrung. Und das Sachen nicht immer ganz korrekt eingedeutscht werden, ist ja leider nix neues. Siehe Handy ;)

    Das wird in der Community auch teilweise sehr kritisch gesehen, ist aber auch kein neues Phänomen. Übertriebene Selbstdarsteller gibt es überall. Nur haben sie mit dem Internet eine viel größere Plattform. Mit nem tweet erreichst du potentiell Millionen. Wenn früher der "typische Schwule im Balettkostüm mit Tütü" bei ner Fernsehtalkshow (gibs das heute eigentlich noch?) aufgetreten ist, dann haben den wahrscheinlich bestenfalls ein paar 10.000 gesehn und es war mehr oder weniger klar, dass das einfach nur jemand ist, der mal 5 Minuten vor der Kamera stehn will.
     
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  17. Terranigma

    Terranigma
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    Auf was für Twitter-Profilen und auf was für Straßen seid ihr eigentlich unterwegs, wenn ihr scheinbar regelmäßig mit Menschen konfrontiert seid, die ihre Sexualität bis ins kleinste Detail beschreiben oder ihre Sexualität karnevalistisch raushängen lassen? Selbst als ich in Köln studierte habe ich jenseits des Karnevals keinen Karneval erlebt.

    Wir lernen: der Christopher Street Day ist als schrilles Event nicht repräsentativ für alle homosexuellen Menschen, im Fernseh wird der banale Alltag nicht gezeigt und wenn man mit Menschen in direkten Kontakt kommt sind die oftmals ganz anders, als wie man es sich alleine durch die Berichterstattung über sie hätte vorstellen können. Hört, hört!

    Weil man davon standardmäßig ausgeht. Aus demselben Grund kannst du auch in eine Discothek gehen und ohne irgendwelche Abklärungen, Nachfragen, usw. dir in 99,9% aller Fälle sicher sein, dass für dich die Kombination aus Mann+Frau auch passt. Sofern man nicht in dieses Schema fällt ist es eben sehr oft geboten, sich zu erklären.

    Soziologisch ist's relativ einfach: Homosexuelle waren historisch - und sind es weiterhin - eine Gruppe die nicht in die soziale Norm passt. Davon gibt es allerlei Gruppen, z.B. Metaller. Wenn du dir die Twitter-Profile von Metallern anschaust wirst du ebenso feststellen, dass die bis ins kleinste Detail ihren Musikgeschmack beschreiben und auf den Straßen erkennt man sie in ihrer total individualistischen Kleidung - kurz: alle sehen ähnlich aus - ebenso. Du kannst auch ethnische, religiöse, usw. Minderheiten nehmen. Wenn einem von Mitmenschen stets gespiegelt wird, dass man da ein besonderes Attribut hat - sexuelle Orientierung, Religion, Hautfarbe, krumme Nase, komische Hobbies, Sprachfehler, usw. - dann schreibt man diesem Attribut selbst eine höhere Bedeutsamkeit zu und ist eher geneigt über dieses eine Attribute auch eine eigene Identität zu entwickeln und dies eben als einen Ankerpunkt zu nehmen.

    Dasselbe sah man ebenso bei Nerds noch ehe Nerds cool waren. Nerds wurden in der Schulzeit gerne aufgrund ihrer Hobbies und Interessen ausgegrenzt und über diese Exklusion hat sich eine eigene Community entwickelt, welche gerade diese Hobbies und Interessen für die eigene Identität nutzt.

    Daraus folgt auch der "Pride"-Begriff, der eben nicht "Stolz" im übliche Sinne meint, sondern ...

    ... den Stolz in Kontrast zur erlebten Geringschätzung und Abwertung definiert. "Pride" nicht in dem Sinne, dass dieses Attribut grundsätzlich besser sei, sondern in dem Sinne, dass man es nichts ist, wofür man sich schämen muss. Die Analogie zu Gehörlosen ist deshalb problematisch, weil Gehörlosigkeit eine intersubjektiv eindeutige Benachteiligung ist - eben eine körperliche Behinderung. Das gilt für das Gros der der psychischen Erkrankungen nicht. Eine Krankheit ist typischerweise darüber definiert, dass sie (1) eine Einschränkung beinhaltet und (2) subjektives Leiden auf Seiten des Betroffenen. Transsexualität, Homosexualität, o.Ä. stellt keine Einschränkung - oder Behinderung - in diesem Sinne dar. Ebenso ist die Frage nach dem subjektiven Leid sehr problematisch, weil dieses sehr häufig nicht aus dem Phänomen selbst entstammt - anders als bei z.B. Ohrenschmerzen - sondern aus der gesellschaftlichen Ächtung desselben.

    Deshalb gibt es auch wenige Diskussionen darüber, ob eine Mittelohrentzündung eine Krankheit oder ob Gehörlosigkeit eine Behinderung ist, aber es gibt sehr wohl allerlei Diskussionen darüber, wie man eigentlich mit Abweichungen von der sozialen Norm in Bezug auf psychische Erkrankungen umgehen soll. Eben weil sich die soziale Norm selbst ändert und so Phänomene, die vor Jahrzehnten noch als krank galten, heute nicht mehr so gesehen werden. Frauen mit eigener Meinung wurde in älteren Zeiten ja auch gerne mal nachgesagt, sie litten an Hysterie.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2018
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  18. Miriquidi ehemals OERST :wahn:

    Miriquidi
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    Das ist echt super beschrieben und nachvollziehbar. Ich bewege mich bei dem Thema sowohl inhaltlich als auch argumentativ sicher mit dir nicht auf Augenhöhe, dennoch ein paar kurze Worte weil ich das mit dem Anker so passend finde. Dabei hast du selbst noch mehr gute Beispiele wie "Metaller" oder "Nerds" gebracht.

    Aber zurück zu deinem Anker: aus meiner Sicht ist es ein großer Unterschied ob ich durch mein tägliches Leben, surfen im Netz oder sonst wie über diesen Anker stolpere und mich damit auseinandersetze und versuche zu verstehen worum es überhaupt geht und warum sich ggf. jemand auf den Schlips getreten fühlt.

    Bei manchen Gruppen, Phänomenen oder wie man es nennen mag, hab ich aber das Gefühl dass mir der Anker aus voller Fahrt ins Gesicht geschmissen wird, "nur" weil jemand bei mir an Bord war der etwas gesagt hat was nicht der political correctness entspricht.

    Im Zweifel hab ich das nicht mal gehört, es interessiert mich vielleicht auch gar nicht...den Anker bekomm ich trotzdem ab.

    Kann man irgendwie verstehen was ich meine?
     
  19. NisRanders

    NisRanders
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    Ihr könnt froh sein nicht während der 68er-Zeit am Leben gewesen zu sein. Stichwort Hippies und Black Power Bewegung etc.
     
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  20. MW_

    MW_
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    Das Gros der psychischen Erkrankungen sind keine intersubjektiv eindeutigen Benachteiligungen? Welche hast du da sonst noch im Sinn? (Übrigens würden viele Gehörlose eben diese Definition der Gehörlosigkeit als diskriminierend und pathologisierend empfinden). Darüberhinaus lassen sich immer mehr psychische Krankheiten auch körperlichen Ursachen zuordnen - soweit ich weiß in bestimmten Fällen auch Transsexualität (weibliches Hirn im männlichen Körper und umgekehrt, genetische Ursachen).

    Ich tu mir schwer, Homosexualität und Transsexualität zu vergleichen. Transsexualität geht eigentlich immer mit einem inhärenten Leidensdruck einher, der sich aus der Inkongruenz des physisch Bestehenden mit dem Gewollten ergibt. Das gravierende Problem ist in dem Fall, dass sich das Bestehende dem Gewollten (noch) nicht vollumfänglich anpassen lässt, selbst bei vollständiger gesellschaftlicher Akzeptanz. Der sich daraus ergebende Leidensdruck ist natürlich einschränkend und entstammt wenigstens in irgendeinem Ausmaß dem Phänomen, ansonsten wäre die bestehende physische Realität ja kein Problem.

    Bei Homosexualität, Heterosexualität führt die Neigung im Normalfall zu keinem inhärenten Leidensdruck. Der wird wenn dann durch gesellschaftliche Konventionen erzeugt. Das spielt, wie gesagt, natürlich auch bei Transsexualität eine gravierende Rolle, aber keine ausschließliche.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2018
  21. Terranigma

    Terranigma
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    Richtig. Anders als bei einer körperlichen Behinderung liegt die Einschränkung aber oft - nicht immer - darin, dass man sich nicht gut in das Sozialgefüge einpassen kann, woran sich die Frage anknüpft, ob das Problem der Betroffene ist, der sich nicht der sozialen Norm anpasst, oder ob das Problem die soziale Norm ist, welche zu rigide ist und keine Devianz erlaubt. In einer homophoben Gesellschaft ist Homosexualität mit spürbaren Einschränkungen verbunden. Stellt sich nur die Frage, ob der Betroffene oder das soziale Umfeld das eigentliche Problem ist.

    Je nach Fall mag es eher das eine oder andere sein. Ich meinte das allgemein und nicht explizit auf Transsexualität bezogen. Schaue da mit einer historischen Perspektive drauf und allgemein kann man sagen, dass Lexika über psychische Erkrankungen nicht nur den medizinischen Kenntnisstand, sondern sehr stark auch das zeitgenössische Empfinden spiegeln. Weibliche Hysterie galt als psychische Krankung, auch Lesesucht galt als gestörtes Empfinden. Das Problem: Menschen haben als Vergnügen - unerhört! - Bücher gelesen, anstatt für ihre sittliche und geistige Bildung.

    Die Definition von psychischen Krankheiten ist im weitaus höheren Maße von sozialen Normen abhängig als physische Krankheiten, weshalb auch die Definitionen sich weitaus stärker und häufiger verändern.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2018
  22. Terranigma

    Terranigma
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    Dir fehlt ein Bein. Dein ganzer Bewegungsapparat ist eingeschränkt. Ich persönlich bin auf auf einem Auge blind und obwohl ich das seit meinem ersten Lebensjahr gewohnt bin gehen damit ganz objektive Einschränkungen einher, z.B. dass ich den rechten Schulterblick beim Autofahren nicht wirklich machen kann oder dass meine Hand-Augen-Koordination erschwer ist. Deshalb habe ich derzeit auch keinen Führerschein.

    Inwiefern es keine Einschränkungen sei sich ohne Rollstuhl nicht fortbwegen zu können - selbst wenn die eigene Wohnung entsprechend gebaut ist - erschließt sich mir ehrlich gesagt überhaupt nicht. Selbiges für Gehörlose. Es geht hier um Behinderung und Einschränkung, d.h. natürlich können Gehörlose mit anderen Gehörlosen kommunizieren wenn sie geschult sind. Die Kommunikation mit Menschen, die dies nicht können - eine Schätzung: 98,75% - ist aber stark eingeschränkt. Darum geht es bei ja dem Wort "Behinderung".

    Weil die Definition einer Mittelohrentzündung oder von Gehörlosigkeit nicht an soziale Normen gebunden sind, während dies bei psychischen Erkrankungen der Fall ist. Homosexualität war bis vor wenigen Jahren eine psychische Krankheit. Dass dies heute nicht der Fall ist hat nichts mit der wissenschaftlichen Forschung zu tun, sondern mit einer Änderung der sozialen Norm. Selbiges gilt auch für weibliche Hysterie, Lesesucht, u.Ä.

    Ja, verstehe ich. Ich habe hier auch keinerlei Online-Communities vor Auge, weil das Internet grundsätzlich übersensibel ist. Ich denke lieber von einzelnen Menschen aus, und würde es so sagen aus eigener Erfahrung: wenn mir jemand einen dummen Spruch bringt, dann ist der Spruch an sich kein Skandal. Das Problem ist auch nicht, dass jemand etwas sagte, dass nicht der Political Correcntess entspricht. Das Problem ist - und das erlebte ich öfters - dass dieser eine dumme Spruch in einer ganzen Reihe von dummen Sprüchen steht und die Chancen gut stehen, dass dieser eine Spruch nicht der erste ist, den ich diese Woche hörte, sondern der dritte. Ebenso sind die Chancen gut, dass ich auch in der vorherigen Woche einen vergleichbaren Spruch hörte.

    Es mag also gut sein, dass du nur eine Banalität gesagt hast und dich ob der krassen Reaktion wunderst. Es geht in dem Fall aber wohl nicht um dich persönlich und auch nicht um das, was du gesagt hast - eben weil es wohl eine Banalität war. Sondern es geht darum, dass sich dieser Spruch zu vielen anderen Sprüchen gesellt, die andere schon vor dir sagten. Und dass einem irgendwann auch mal die Nerven fehlen, das wieder mit einem Lächeln wegzustecken. Als Metapher: ein Regentropf macht dich nicht nass und stört nicht. Viele in regelmäßigen Abständen aber schon.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2018
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  23. White Saturn

    White Saturn
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    Cyberpunk kann ich eigentlich nur noch als paleofuturistische Karikatur wahrnehmen, über eine völlig veraltete Zukunfts-Vorstellung. Aus dieser Sicht hab ich mit dem Spiel kein Problem und kann es sogar genießen mit all seinen schrillen Schrägen. Dann wäre selbst der Tweet kein Problem, weil er das Gegenteil meinen würde. Er wäre auch eine Karikaktur. Wie das gemeint ist, weiß ich nicht.

    Möchte sich das Spiel aber als mögliche Vision einer Zukunft verkaufen, wäre es für mich komplett lächerlich auch ohne den LGBT-Konflikt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 12. September 2018
  24. ee80

    ee80
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    Der völlig absurde Punkt dieser Debatte ist mMn folgender

    Nein, ist es nicht. Ich behaupte mal, dass für jeden klar denkenden Menschen der Tweet problemlos als ein Witz erkennbar ist. Wer einen solchen Witz mit tatsächlichem Mobbing gleichsetzt, hat den Bezug zur Realität verloren bzw. hat nie wirkliches Mobbing erlebt. Umgekehrt würde ich jedem, der sich durch einen Witz gemobbt fühlt völlig ironiefrei eine Therapie nahelegen. Nein, nicht wegen ihrer Sexualität- was andere Erwachsene im Schlafzimmer treiben, geht mir am Arsch vorbei- sondern weil sie offensichtlich auf völlig normale Aspekte der Realität nicht klarkommen. Und anschließend auch noch die völlige Vermessenheit besitzen, zu fordern, andere hätte sich ihren Schneeflocken-Befindlichkeiten unterzuordnen.

    Anekdotisch dazu: Ich bin als jugendlicher Ausländer in Deutschland aufgewachsen und habe mir deswegen auch eine beachtliche Menge dummer Sprüche anhören müssen, wäre aber niemals auf die Idee gekommen zu behaupten, ich wäre deswegen gemobbt worden. Ist natürlich auch etwas anderes, da es nicht um mein sexuelles Selbsverständnis ging, aber nichtsdestotrotz: Die Realität ist oft nicht nett und schon gar nicht fair, und als Teil einer Minderheit muss damit genauso klarkommen müssen wie jeder andere Mensch auch.

    Der Tweet wäre deswegen mMn auch nichts, wofür man sich hätte überhaupt entschuldigen müssen, aber gut, ich bin auch kein Mitarbeiter einer Firma, die am Ende des Tages noch ein Computerspiel verkaufen will. Wer sich durch einen Witz dermaßen in seinem Dasein angegriffen fühlt, hat ein mMn offensichtliches Problem, und ich habe keine Verständnis, warum man solchen (vorsicht, Neurechtensprech) SJWs in ihren Forderungen überhaupt entgegenkommen sollte.
     
  25. White Saturn

    White Saturn
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    Wenn man alte Beiträge von mir ausgräbt läuft es mir immer erstmal kalt den Rücken runter... ^^
    Ich glaube den Begriff gibt es nicht wirklich. Ich meine jedenfalls eine alte oder veraltete Vision über die Zukunft. :)
     
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  26. Terranigma

    Terranigma
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    Nicht die Realität ist scheiße, sondern Menschen sind anderen Menschen gegenüber scheiße. Natürlich muss man damit klar kommen. Eine angemessen Reaktion variiert je nach persönlicher Präferenz und Tagesstimmung, z.B. kann man es ignorieren, mit einem freundlichen "Fuck you!" kommentieren oder auch - wenn Wetter, Uhrzeit und Laune es hergeben - auch die direkte Konfrontation suchen. Mit etwaigen Konsequenzen muss mein Gegenüber dann eben auch umgehen können. Wie jeder andere Mensch auch.

    Dass diese Herangehensweise - "Komm halt einfach mit meinem scheiß Verhalten klar denn ich änder es nicht" - dem sozialen Miteinander natürlich nicht zuträglich ist und es viel naheliegender ist, würde man sich selbst einfach nicht scheiße verhalten, diese Lektion heben wir uns für ein anderes Mal auf.
     
  27. The Doctor

    The Doctor
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    Danke für den ausführlichen Post. Ich kann das auch nachvollziehen, aber für mich persönlich wirkt das einfach befremdlich. Ich will nicht wissen was andere für eine Sexualität haben. Im Gegensatz zum Musikgeschmack empfinde ich sowas als sehr intim.
     
  28. Joskam gesperrter Benutzer

    Joskam
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    Und sogar das sollte man eigentlich jeden normalen Erwachsenen nicht ansehen dürfen. :ugly:
    (Von Künstlern mal abgesehen.)
     
  29. Terranigma

    Terranigma
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    Verstehe ich. Bei den Einzelpersonen ist's wohl so, dass es eben als Teil der Identität gilt, d.h. der Metaller will dir haarklein aufdröseln, dass war zwar Norwegian True Black Metal liebt und dir in Detail erklären warum er mit Atmospheric Depressive Black Metal aber nichts anfangen kann und warum die Fans davon sowieso nicht trve sind. Nerds führen derweil Konsolenkriege zwischen XBox und PS4 wobei jeder weiß, dass Nintendo the one and only ist. In diesem Sinne wird Sexualität teilweise auch nicht als intim, sondern als identitätsstiftendes Merkmal begriffen über das man mit Gleichgesinnten kommunizieren kann. Das ist auch nicht meine Welt, aber ich kann in Ansätzen nachvollziehen, wie man auf diese Idee kommt sowas öffentlich zu machen.

    Umgekehrt aber aus ehrlicher Neugierde: wo genau liest du solche Profile? Als ich noch Single war und da auf entsprechenden Portalen unterwegs war bin ich natürlich auch auf allerlei intime Details gestoßen, aber bei normalen Profilen auf Twitter, o.Ä. steht das auch? Ich habe keine Ahnung von Twitter und so weiter, daher die Frage.
    :D

    Warum? Kutten und lange Haare sind ein guter Indikator dafür einen netten Menschen vor sich stehen zu haben.
    :yes:
     
  30. ee80

    ee80
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    Wenn jemand aus einem harmlosen Witz ein existentielles Drama macht, ist Snowflake eine völlig passende Bezeichnung, warum sollte ich den Begriff also nicht verwenden? Weil du mir sonst einen Rattenschwanz von Dingen anhängst, die ich nicht gesagt habe? Abgefuckt war an diesem Tweet jedenfalls nichts- und auch sonst nichts, was ich mir je wegen meiner Herkunft habe anhören müssen, um die andere Antwort mal aufzugreifen. Individuelle Problemwelten haben übrigens die meisten Menschen; der Unterschied ist, dass nur die wenigsten erwarten, dass andere ihr Verhalten an der eigenen Empörung über solche Nichtigkeiten auszurichten haben.

    Ich meine, hat irgendjemand mal Donald Trump gefragt, wie er sich bei den unzähligen Karikaturen, Beleidigungen und dem Spott bezüglich seiner Person fühlt? Das macht ihn vielleicht ja auch ganz doll traurig? Selbstverständlich nicht, da es sich um völlig legitime Meinungsäußerungen handelt und selbstverständlich wird von ihm erwartet, dass er über diesen Dingen steht, so funktioniert das gesellschaftliche Zusammenleben nun mal. Eine Zugehörigkeit zu einer Randgruppe legitimiert in keiner Weise ein irgendwie gelagerten Sonderempörungsanspruch, so ist das leider.
     
  31. NisRanders

    NisRanders
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    Es gibt in deinem Bekanntenkreis oder auf der Arbeit auch Homosexuelle, das kann ich dir versprechen. Sei doch froh das du es vielen ansehen kannst sonst blamiert du dich wenn du in der Bar eine Lesben anmachst.
     
  32. Oi!Olli Vollzeitskinhead

    Oi!Olli
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    Du weißt die Sexualität der meisten Leute schon automatisch.
     
  33. endlaster ist Abfall

    endlaster
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    Lieber jemand, der mir alle Details seiner Sexualität erzählt, als jemand, der mir zu mir nur einen einzigen Satz über Metal-Subgenres sagt. :ugly:


    Wer nicht auf ihn steht, steht nicht auf Männer. :Confiserie::ugly:
     
  34. Miriquidi ehemals OERST :wahn:

    Miriquidi
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    Das ist aber ein Zirkelschluss, denn Macht & Geld schützen auf der anderen Seite auch nicht vor Ausgrenzung.
    Da mag Trump ein Extrembeispiel sein, aber auch ein Daniel Kübelböck fühlte sich ausgegrenzt, trotz Geld.
     
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  35. ee80

    ee80
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    Ne, ich kann tatsächlich völlig aufrichtig behaupten, dass mich die Äußerungen über meine Herkunft nie besonders berührt haben. Das wird dir vermutlich etwas befremdlich erscheinen, aber diese Aüßerungen kam zum Teil ja auch von Freunden, eben Stichelein unter selbigen. Aber auch sonst keine große Sache, und ganz sicher kein Mobbing.

    Und da ich nach wie vor starke Zweifel daran habe, ob deine Umdeklaration eines harmlosen Tweets zu Mobbing von einer breiten Öffentlichkeit geteilt wird (von mir jedenfalls nicht), ist "die eigene emotionale Abstumpfung von der ganzen Welt zu verlangen" auch falsch- von einer bestimmten Personengruppe zu verlangen, dass sie erwachsen werden, trifft es hingegen deutlich besser.

    Und ja, Trump war diesbezüglich ein schlechtes Beispiel, da er ja auch gerne austeilt und somit auch wissen solte, wie man einsteckt. Oder, wie man in den Wald hineinruft. Mit Macht und Geld hat das überhaupt nichts zu tun. Das 'Trump hat Macht und Geld' und 'Macht und Geld ist erstmal nur ein billiger Grund für Anfeindungen' ja in einem gewissen Widerspruchverhältnis stehen, ist dir vermutlich ja auch aufgefallen.
     
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